22. Juli 2013

ZDFneo: Death in Paradise


Es ist kaum zu fassen, aber wahr. Nicht nur, daß das ZDF, wenn auch erst zu nachtschlafener Zeit, ab 22 Uhr, sowie drei Jahre nach Erstsendung in England, spannende Folgen der Staffel 13 von Inspector Barnaby bringt, vorher muß die Langeweile mit Herzkino und Michael Degen, aus dem Jahr 2008, abgearbeitet werden, nein, das wahre Schmankerl gibt's immer dienstags, ab 20:15 Uhr, in ZDFneo.

Death in Paradise, Meurtres au paradis. Richard Poole, ein britischer Kommissar unter der Sonne der fiktiven Insel Sainte-Marie, im wirklich wahren Leben die französische Region Guadeloupe, ausgeschickt, den Mord an seinem Kollegen zu untersuchen: Willkommen im Paradies! So beginnt  der lustige Leidensweg des Londoners, der nun als Nachfolger seines Kollegen gleich dort bleibt, der Sonne, Sand und Sause haßt, nie aus seinem dunklen Anzug, aus weißem Hemd und dezent gestreiftem Schlips steigt, an uptight Brit suit, und der immer sein braunes Aktenmäppchen mit sich führt, he carries a briefcase.

Die Kollegen auf der Insel sind ein lustiges Völkchen, die Ermittlungsmethoden für den Briten gewöhnungsbedürftig, aber die Fälle werden zur Zufriedenheit aller, bis auf die Täter selbstverständlich, mit britischer Logik und karibischer Intuition gelöst, zum Schluß erklärt Richard Poole die Ergebnisse der Ermittlungen, ein grüner Gecko flitzt übern Tisch und alle, Ermittler im Film und Zuschauer vorm Ferni, sind begeistert.

Zwei Staffeln der Koproduktion von BBC 1 und France 2 sind gedreht mit in den Hauptrollen Ben Miller als Richard Poole und dem französischen Mischling Sara Martins als Sergeant Camille Bordey. ZDFneo zeigt morgen Staffel 2 / Folgen 7 und 8, und dann ist Schluß mit Richard Poole.

Die dritte Staffel wird mit Kris Marshall gedreht, dieser Kommissar scheint ebenfalls dunkle Anzüge zu bevorzugen. Nun hoffen die deutschen Fans, daß es diesmal nicht so lange dauert, bis die neuen Folgen bei ZDFneo anlanden.

Death in Paradise: how on earth does this get so many viewers? Wieso, um alles in der Welt, sehen das so viele Briten? fragt Michael Hogan, in al-Guardian, erstaunt. Nahezu acht Millionen schalten das ein, wo es doch wimmele von Klischees. Ja, liebe Islamversteher, es sind eben keine Klischees über den friedlichen Islam, den Ihr täglich entgegen aller Erfahrung der Briten unter die Leser streut, Islam is Peace, sondern es macht Spaß, und es ist nicht gefährlich, sich auf solche Klischees einzulassen. So ist das schon bei Inspector Barnaby, dem Ihr ja wohl auch schon etwas ratlos gegenüber steht.

Wer schaut sich sowas an? fragt al-Guardian. Alle, die es leid sind, indoktriniert zu werden, die sich unterhalten möchten, die das so schön grün finden in Midsomer und jetzt in Sainte-Marie, aber eben nicht islamgrün, sondern naturgrün. Wer sich die Arroganz des Michael Hogan, von al-Guardian, antut und den Artikel liest, der kann auch einen Eindruck gewinnen, wie daneben die Einschätzung des AgitProps in wichtigen Fragen sein muß, die britische Bürger bewegen, the natives, not the immigrants. Im Guardian versteht man nichts von Menschen, ihren Bedürfnissen, Wünschen, Sorgen und Freuden; denn da weiß man, welche Bedürfnisse, Wünsche, Sorgen und Freuden Menschen haben sollten.

Der entnervte Mitarbeiter von al-Guardian fragt, am 11. Februar 2013:

So are you one of the mysterious millions who watch Death In Paradise? Or are you as baffled by its success as me? Pour yourself a rum cocktail, cram in a few more Caribbean clichés and let us know below.

Also, sind Sie einer der mysteriösen Millionen, die Death in Paradise sehen? Oder sind Sie so verdutzt über seinen Erfolg wie ich? Rühren Sie sich einen Rum-Cocktail an, zwängen Sie noch ein paar mehr karibische Klischees hinein, und lassen Sie es uns unten wissen.

225 Leser geben ihm gebührende Antwort, z.B. diese, von Skoolyad, 11 February 2013, 6:49 pm:

Such is the scorn that many Guardian critics pour over TV staples loved by my parents, I often wonder whether they never had parents of their own. Either that, or they're all the off-spring of left-wing, intellectually-superior University lecturers (which is possible, I guess).

My Mum loves Death In Paradise and my sister likes Top Gear; I may think they're both sh*t programs, but I cannot bring myself to deride their fans for thinking otherwise.

The Guardian Culture section's prediliction to tell us 'What's Hot' and 'What's Not' (and why people who don't agree are wrong) is very tiresome.

Oder diese, von MetalDad, 12 February 2013, 8:13 pm:

It is also very well acted and takes place in a beautiful setting. Above all else, it is very funny - unlike most things on the BBC.

And, may I add, most things in al-Guardian.