Photo: Stringer/Reuters
Letztes Update, 21. März 2014
Ukrainische Bürger als Scharfschützen des Maidan identifiziert.
L'Ukraine se dote d'une garde nationale. Das Foto zeigt Männer in neuen Tarnanzügen, Kalaschnikows und Gewehre mit Zielfernrohr im Anschlag; sie demonstrieren Entschlossenheit. Im Hintergrund weht eine Fahne mit einem Totenkopf, der ein TTsKO Béret trägt, eine grüne Tellermütze mit gelbem Emblem. Diese Mütze gehörte zur ukranischen Uniform der Sowjetzeit. Die Ansage ist klar. Leider kann ich nicht entziffern, was über und unter dem Totenkopf geschrieben steht.
Im ferneren Hintergrund wehen die Fahnen der rechtsextremen Swoboda [?], der Partei des Verteidigungsministers Igor Tenjuch [Ihor Tenyukh]. Der Beschluß ist am 13. März 2014 vom Parlament in Kiew gefaßt worden. Andriy Parubiy [Andrij Parubij], Ukrainian National Security and Defense Council (NSDC) Secretary, Chef des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrats, seit vielen Jahren unterwegs als Selbstverteidiger des Volkes, werde ihr Chef sein.
An frisch gelieferten Waffen sollen insgesamt 60 000 Mann ausgebildet werden, berichtet der Verteidigungsminister. Die Garde werde dem Innenminister Arsen Awakow unterstellt. Sie soll vornehmlich aus den "Selbstverteidigungsgruppen" des Maidan gebildet werden, aus den "Freiwilligen der Barrikaden von Kiew", die während der drei Monate dauernden Auseinandersetzungen in vorderster Front gestanden hätten, berichtet Le Point, am 13. März 2014. Sie soll die 130 000 Mann starke ukrainische Armee verstärken, in der die Hälfte der Soldaten Wehrdienstpflichtige sind, die offensichtlich als unsichere Kandidaten gewertet werden. In der Armee sind von 41 000 Infanteristen 6000 in kampffähigem Zustand. Der NATO, den USA und der EU bleibt also noch viel Arbeit. Weitere Milliarden Dollar und Euro werden nötig sein zur Sicherung von Freiheit und Demokratie in der Ukraine. Das Innenministerium hat umgehend begonnen, Spenden und Geld für die Tätigkeit der Nationalgarde zu sammeln, berichtet die Stimme Russlands, am 16. März 2014.
When making a donation, you must specify “Donation for support of the National Guard of Ukraine.”
Kämpfer der 15. Sotnia (Hundertschaft) der Sama Oborona nehmen an einer Ausbildung
im Lager des Innenministeriums, Novi Petrivtsi, bei Kiew, teil. 14. März 2014
Die radikalsten rechtsextremen Nationalisten des Pravyi Sektor hätten noch nicht angegeben, ob sie sich an der neuen Nationalgarde beteiligen, oder nicht, n'ont pas encore indiqué s'ils voulaient rejoindre, ou pas. Ihr Führer ist der mit internationalem Haftbefehl von der russischen Justiz wegen Terrors auf russischem Boden gesuchte Dmitri Jarosch, der laut der ukrainischen Nachrichtenagentur UNN im Falle eines Konfliktes mit Rußland die Sprengung der durch die Ukraine verlegten Öl- und Gasleitungen angekündigt hat, um Rußland daran zu hindern, am Öl- und Gasexport zu verdienen.
Oleh Tiahnybok [Oleg Tjagnibok], der Führer der in der Regierung vertretenen rechtsextremen Partei Swoboda und Kämpfer gegen die "Moskau-jüdische Mafia", hat am Sonntag einen Partisanenkrieg auf der Krim nicht ausgeschlossen. "Wir haben die Macht und die Armee, uns selbst zu verteidigen, aber wenn Rußland in den Osten der Ukraine eindringt, ist es möglich, daß Männer sich entschließen, sich dem Partisanenkampf gegen den Besatzer anzuschließen."
DIE WELT hält es in ihrem Bericht, vom 14. März 2014, nicht für angebracht, die Zusammensetzung der neuen Nationalgarde mitzuteilen. Die Leser könnten ins Grübeln kommen. Sie schreibt am 11. März 2014, die Nationalgarde werde aus "Veteranen" gebildet und schreibt das bei Reuters und dpa ab. Die anderen deutschen MSM berichten gar nichts. Einzig die kommunistische Junge Welt liefert mehr an Information über die Ziele der Truppe für den Bürgerkrieg: "Einerseits soll eine den neuen Machthabern ergebene Bürgerkriegstruppe geschaffen werden, andererseits wird so auf dem Papier die Forderung der Vereinbarung vom 21. Februar über die Entwaffnung aller nichtstaatlichen Milizen erfüllt – indem sie vom Staat übernommen werden."
Die US-Regierung verkündet Sanktionen: In response to the Russian government’s actions contributing to the crisis in Ukraine, this new E.O. lists seven Russian government officials who are being designated for sanctions. These individuals are Vladislav Surkov, Sergey Glazyev, Leonid Slutsky, Andrei Klishas, Valentina Matviyenko, Dmitry Rogozin, and Yelena Mizulina.
FACT SHEET: Ukraine-Related Sanctions, The White House, March 17, 2014
Die EU verkündet ebenfalls Sanktionen: "Die EU-Außenminister haben sich nach Angaben Litauens auf Sanktionen gegen 21 Personen geeinigt, die für das umstrittene Referendum auf der Krim verantwortlich gemacht werden. Die Maßnahmen umfassten Reisebeschränkungen und Kontensperrungen für Russen und Ukrainer."
EU-Außenminister bestrafen 21 Organisatoren des Krim-Referendums
Deutsche Wirtschafts Nachrichten, 17. März 2014
Schwarzmeersynergie, ein gemeinsames Anliegen der EU. Brüssel, 19. Juni 2008
Und hier eine Analyse des Historikers Michael Stürmer. Beim Lesen könnte man sich, wenn's nicht so peinlich wäre, ausschütten vor Lachen über die Sanktionen der USA und der EU:
"Der Schlüssel zu Russlands Weltmachtstellung liegt in der Ukraine"
Interview mit dem Historiker. Von Hansjörg Müller, Basler Zeitung, 17. März 2014
Updates
Washington hat die Welt auf Kriegskurs eingestellt! the frog
Tribunal Popular, 14. März 2014
"Die Identität der Scharfschützen, die auf dem Maidan geschossen hatten, ist festgestellt. Ihre Namen kann ich nicht nennen. Aber sie sind bekannt. Vorläufig sind das nur ukrainische Bürger“, sagte [der Generalstaatsanwalt der Ukraine Oleg] Machnizki im Fünften Kanal.