10. Januar 2015

Frankreich. Ziel der Massaker sind die Juden

Photo : Denis Charlet/AFP


Photo : Kenzo Tribouillard/AFP/Getty Images

In Paris werden durch drei islamische Glaubenskämpfer 17 Menschen ermordet, zwölf in der Redaktion von Charlie Hebdo und vor dem Redaktionsgebäude, eine Polizistin, in Montrouge, vier Kunden im Supermarkt Hypercacher. Von den Ermordeten sind zwei Muslime, sechs Juden und neun Kuffar oder Gojim, um es vereinfacht zu sagen; denn wer von ihnen Christ oder Atheist ist, weiß ich nicht. Stéphane Charbonnier bezeichnete sich als Atheisten, aber als nicht islamophob.

In Prozentsätzen heißt das: 53 Prozent Kuffar/Gojim, 35,3 Prozent Juden und 11,7  Prozent Muslime.

Wenn man davon ausgeht, daß die Kuffar/Gojim etwa 89 Prozent, die Muslime zehn Prozent und die Juden ein Prozent der Bevölkerung Frankreichs ausmachen, dann ist es klar, wer die Hauptzielgruppe der Muslime bei ihren Massakern ist: Die Juden.

Des Medienklamauks würdig sind in Frankreich und Deutschland unmittelbar und stundenlang nach dem Massaker in und vor Charlie Hebdo allein die vier Karikaturisten Charb, Cabu, Tignous und Wolinski, dann kommt Honoré als fünfter hinzu. Daraus wird der Slogan: Je suis Charlie. Ich bin Charlie. Keiner wird bei seinem Eigen- und Familiennamen genannt. Es ist Charlie Hebdo, comme si de rien n'était, als wenn nichts gewesen wäre, eine ins Leben und Sterben übertragene Karikatur.

In Nebensätzen erfährt man, daß Elsa Cayat und Georges Wolinski Juden waren, meist ist Elsa Cayat nur Psychiater, Georges Wolinskis Mutter ist einmal jüdisch, ein andermal nicht, obgleich er in einem Interview mitteilt, er sei Jude, und sich in dieser Eigenschaft gegenüber Paris Match rühmt, die zum Teil antisemitischen Karikaturen der youpins gezeichnet zu haben, der Juden, abwertend gemeint.

Von den vier Ermordeten Im Hypercacher steht zunächst nirgends, daß sie Juden waren. Deshalb habe ich, obgleich es wahrscheinlich ist, im Artikel Le Figaro. Nicolas Barotte weiß, was Pegida will geschrieben, daß vier Menschen im jüdischen Hypercacher ermordet wurden.

Sollte man nun annehmen, daß in Deutschland und Frankreich der Tatsache gedacht wird, daß es nicht nur ermordete Karikaturisten, sondern neben neun ermordeten Kuffar/Gojim auch sechs ermordete Juden und zwei ermordete Muslime gibt, so täuscht man sich. Nachdem die toten Karikaturisten abgefeiert sind, und auch der letzte "Charlie" ist, geht es in französischen und deutschen Medien vor allem um die Muslime, die damit rechnen müßten, noch weiter ausgegrenzt zu werden.


Der deutsche Justizminister, wie heißt er noch, man vernimmt nichts weiter von ihm, besucht eine DITIB-Moschee, um die Muslime und die Türkei seiner Solidarität zu versichern. Dort erfährt er, daß die Glaubenskämpfer in Paris mit ihrer Gewalt Mohammed verleumdet hätten. Dessen ist der Minister zufrieden. Dann hat Pegida einmal mehr unrecht, "die Schande für Deutschland".

Mein Lokalblatt L'Indépendant macht, am 10. Januar 2015, mit einem ganzseitigen Foto auf: La France traumatisée. Wer traumatisiert ist, erfährt man auf den folgenden Seiten des Blattes: Die Muslime, die nun alles fürchten müßten. Der Lieblingsbegriff "amalgame" wird gesetzt, "Vermischung, Verwechslung", er läuft gegenwärtig der "Islamophobie" den Rang ab.

Es sind auch schon zwei oder drei Moscheen beschmiert und beworfen worden. Nach der Schwere der Pariser Attentate hätten im umgekehrten Falle radikale Glaubenskämpfer sämtliche Kirchen und Synagogen in Schutt und Asche gelegt.

Unterzeichnet sind die Berichte des Indépendant mit Je suis Charlie. Ich bin Charlie.

Die beiden ermordeten Muslime kommen gar nicht, die ermordeten Juden kommen nur indirekt vor, als Tote in der Épicerie Hypercacher, dem Gemischtwarenladen Hypercacher. Dort war ein "blutiger Angriff", die vier Toten sind "Geiseln im koscheren Gemischtwarenladen".

Endlich aber geht's los mit den Juden, im Indépendant. Berichtet wird, daß Amedy Coulibaly mit dem Fernsehsender BFMTV telefoniert. Frage: "Haben Sie das Geschäft aus einem bestimmten Grund ausgesucht?" - "Ja, die Juden. Das ist wegen der Unterdrückung, besonders des Islamischen Staats, aber überall. Das ist für alle Orte, wo die Muslime unterdrückt werden. Palästina gehört dazu."

Der Focus bringt die Übersetzung des ganzen Gesprächs.

Es herrscht "Trauer und Einsatzbereitschaft in der Moschee", in der von Perpignan. Der Leitartikler, der auch "Charlie" ist, gedenkt schon im dritten Satz der angegriffenen Moscheen.

Am Rande wird in einem Einspalter aber doch ein Jude zitiert, "Ilan, mit Kippa auf dem Kopf": "Das ist ein Drama. Was soll das heißen? Wir, die Juden Frankreichs, wir müssen nach Israel auswandern?"

Ja, Ilan, das genau heißt das.

Immerhin, L'Indépendant veröffentlicht auf seiner Website, am Samstag, den 10. Januar 2015, die Namen aller Ermordeten zu ihren Ehren: 17 victimes en trois jours : leurs noms comme un hommage.

Wenn Moche Lewin, Berater des Großrabbiners von Frankreich Haïm Korsia, im Figaro erklärt: "Die Behörden müssen sehr energische Maßnahmen ergreifen, um den Islamismus auszurotten," können sich die Regierung und ihre Behörden getrost zurücklehnen. Sie brauchen nichts zu tun; denn es gibt keinen auszurottenden Islamismus. Was weitergehen wird, das ist die friedliche Islamisierung Frankreichs, hin&wieder unterbrochen von voreiligen Operationen eifriger junger Glaubenskämpfer, die sich mit der Strategie für Europa nicht auskennen und es mit dem Irak, Syrien, Nigeria, Kamerun verwechseln. Denen sollten die Imame in den Moscheen Frankreichs erklären, wie der Islam in Europa Erfolg hat. Gebt ihnen das Papier der Muslimbruderschaft, vom 1. Dezember 1982, es liegt in allen Weltsprachen vor.

Und wem es jetzt noch nicht graust vor der versammelten Heuchelei, vor der Judenfeindschaft der französischen Medien, denen die Juden, wie schon aus der Überschrift ersichtlich, keines Gedenkens wert sind, der tue sich die Liste der trauernden Hinterbliebenen an, die am Sonntag erwartet werden: Paris : Le monde entier au chevet de Charlie. Die ganze Welt am Kopfteil des Bettes von Charlie? Sie alle sind Charlie, sie gehen zu ihrer eigenen Trauerfeier.

Die ganze Welt? Nein, eine kleine tapfere Gruppe von Franzosen, ein Drittel der Bevölkerung, verabschiedet sich vom Fußende des Bettes: die Mitglieder und Anhänger des Front National. Sie demonstrieren in der Provinz, dort, wo ihre Freunde und Wähler wohnen, an der Seite der durch die Islamisierung bedrohten Franzosen. Marine Le Pen in Beaucaire, im Gard, Florian Philippot in Metz, in Lothringen. Man kann davon ausgehen, daß auch die anderen Funktionäre des Front National nicht untätig bleiben. Sie werden das Volk um sich versammeln und feiern: "Wir sind das Volk!"

Charlie Hebdo : Marine Le Pen manifestera à Beaucaire dimanche

Die gesamte Polizei wird den Pariser Marche républicaine verfluchen. Keinen der sich selbst feiernden Großkotze und Maulhelden der Welt interessiert, was dieser Auflauf für die Sicherheitsvorkehrungen bedeutet. Welcher Polizist bis jetzt noch gezögert hat, Front National zu wählen, der wird es bei der nächsten Wahl tun.

Und die ermordeten Juden? Deren Angehörige wählen das nächste Mal ebenfalls Front National.