28. Januar 2017

Le Figaro zum Mauerbau an der US-amerikanisch-mexikanischen Grenze


Philippe Gélie bringt heute im Figaro, auf der Analyse-Seite, einen Artikel, in dem von ihm erstmals mitgeteilt wird, daß es schon 1 200 km Grenzbefestigung der Grenze von 3 200 km USA-Mexiko gibt. Das Problem seien nicht illegale Mexikaner, deren Grenzüberschreitung sei seit 2000 um 75% gesunken, 12 000 illegale Mexikaner seien 2016 eingereist. Es kehrten mehr Mexikaner in ihr Land zurück, als illegal in die USA einreisten.

"Was hat Trump bei seinem Kraftakt mit Mexiko zu gewinnen?"

Philippe Gélie: "Qu'a Trump à gagner dans son bras de fer avec le Mexique?"

Zwar vergißt er zu berichten, daß qualifizierte aus- und unqualifizierte Mexikaner einreisen, aber immerhin teilt er mit, daß die Grenzbefestigungen unter Bill Clinton, in den 90ern, und George W. Bush, 2006, installiert wurden. Bislang kriegte man nur geliefert, daß Donald Trump eine Mauer bauen wollte.

Es geht nicht mehr um illegale Mexikaner, sondern um zig-Tausende, die die Südgrenze Mexikos überrennen, im letzten Jahr Arme aus El Salvador (17 512), Honduras (10 468), Guatemala (18 913), die Mexiko durchqueren, sich in den USA als Flüchtlinge anmelden und Asyl beantragen.

5 facts about illegal immigration in the U.S. Pew Research Center, November 3, 2016

Von den Afrikanern, die seine Kollegin Armelle Vincent vor zwei Tagen im Artikel über die mexikanische Grenzstadt Tijuana erwähnte, berichtet er nicht: In Mexiko: Tijuana ist überfüllt durch den Zustrom von Kandidaten mit dem amerikanischen Traum:

Tijuana ist eine 1,4 Millionen Einwohner zählende Grenzstadt Mexikos zu Kalifornien. Es ist unbeschreiblich, was sich dort abspielt, geduldet und gefördert über die Jahre von Barack Obama. Sie kommen in Wellen zu Hunderten. Täglich hat er 50 Immigranten eingelassen. Die Aufnahmelager sind überfüllt. Eines, ausgelegt für 80 Übernachtungen, beherbergt 391. Derweil müssen 50 obdachlose Mexikaner draußen bleiben. Es ist wie in Deutschland.

El Desayunador Salesiano Padre Chava serviert Frühstück für aus den USA ausgewiesene Asylbewerber. Es sind Migranten aus Zentralamerika, Drogenabhängige u.a., für die in den USA kein Bedarf herrscht.

Der Künstler Josué, Haitianer, klagt: "Ich bin schon wochenlang hier. Die Mexikaner achten uns nicht. Als Flüchtlinge haben wir das Recht auf Verpflegung und Arbeit. Außerdem ist die Infrastruktur hier Null, in diesem Land!"

Helferin Claudia klagt: "Sie sind nie zufrieden. Sie mögen das mexikanische Essen nicht und beklagen sich. Sie folgen keiner Ordnung, keinen Regeln, keinen Grenzen." Es ist wie in Deutschland.

Sie zapfen die elektrischen Leitungen an: Man ließe sie nicht einmal ihre Mobilphones aufladen, erklären sie dazu protestierend. Ihren Dreck lassen sie andere wegmachen, weigern sich, dabei zu helfen. Es ist wie in Deutschland.

Moussa = islamisch für Moses, 30 Jahre alt, Ghanaer, als Flüchtling unterwegs, ist in Tijuana und will in die USA. Wie kommt er so weit? Seine auf dem Weg aufgelesene Freundin Doathy, 27 Jahre alt, Haitianerin, “Die Mexikaner sind Rassisten!”, ist von ihm im dritten Monat schwanger.

"Wir sind starr vor ihren Forderungen. Es ist doch nicht so, daß sie in einem reichen Land angekommen wären," sagt ein kanadischer Missionar.

Der Artikel zeigt indirekt, daß die Mexikaner dort liebend gern eine Mauer hätten, dann kämen nämlich Migranten aus Haiti sowie aus Ghana (!) und aus anderen afrikanischen Ländern (!) nicht mehr dort an, weil sie wüßten, man kommt doch nicht in die USA.

Au Mexique, Tijuana est débordée par l'afflux des candidats au rêve américain

Weiter mit Philippe Gélie: Die Menschenschmuggler nennt man “Coyote”. Es bedürfe eher zusätzlicher Immigrationsgerichte; denn 500 000 Fälle harrten der Bearbeitung. Es gehe Donald Trump aber hauptsächlich um das Handelsdefizit von knapp 59 Milliarden Dollar. Er elaboriert, wie viele Arbeitsplätze in beiden Ländern von der Entscheidung betroffen wären; es sind jeweils mehrere Millionen. In Texas seien die Ländereien, die für den Mauerbau zu konfiszieren wären, größtenteils in Privatbesitz. Jahrelange Klagen seien zu erwarten.

So weit die Korrespondenten und Reporter des Figaro, der sich anscheinend von Trump-Schelte nichts mehr verspricht. Deutsche Medien wie DIE WELT hinken hinterher: Paul Auster Democrat

"Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben!" (Gorbi)