8. Januar 2017

Michelle Obamas Abschiedsrede


Bewegende Abschiedsworte habe Michelle Obama gesprochen, berichtet mein Lokalblatt L'Indépendant, wo man übrigens Kommentare von mir nicht mehr entgegennimmt, ich sollte sie doch einfach ihre Arbeit machen lassen, bescheidet mich einer der Redakteure. Er hat recht; denn die Journalisten der Mainstream Media sind immun gegen jede Kritik, sie verbiegen die Tatsachen, bis alles in Scherben fällt. Dabei darf sie keiner stören.

Les adieux émouvants de la Première dame Michelle Obama. Die bewegenden Abschiedsworte der First Lady Michelle Obama. Die Kurznachricht, auf der Aktualitätenseite [nicht online], ist versehen mit einem dem obigen ähnlichen Foto. Es fällt auf, daß sie auf diesem bis auf eine Ausnahme, direkt hinter ihr, nur von weißen Frauen umgeben ist; sie sind es, die sich in ihrer Arbeit an die angeblich ausgegrenzte Jugend wenden, an die armen Hilfsbedürftigen, die dafür dankbar sind und Demokraten wählen.

Wie man im Vidéo (1:36) von France TV Info gleich zu Anfang (0:01) sieht, stehen hinter ihr zwei schwarze und ca. 45 weiße Frauen sowie in der obersten Reihe, in der Mitte, ein weißer Mann, der sich wohl verirrt hat. Das Publikum in den vorderen Reihen besteht mehrheitlich aus Weißen.


Die Rede hält die scheidende First Lady zu Ehren der zur "Nationalen Schulberaterin des Jahres 2017" gekürten Terri Tchorzinski. Die anderen auf dem Podium sind wie die geehrte Beraterin, bis auf die beiden Ausnahmen, ausschließlich weiße Frauen, sie sind Schulberaterinnen und der einzige Schulberater des Jahres 2017 der Bundesstaaten.

In ihrer Rede lobe die scheidende First Lady, Tränen in den Augen, die "großartige Vielfältigkeit" der USA. Die 52-jährige stamme aus einer Familie kleiner Angestellter, sie habe ihre Diplome erhalten in den berühmten Universitäten Princeton und Harvard, weiß L'Indépendant.

Ein Blick in Wikipedia reicht, um zu sehen, welche Möglichkeiten ein schwarzes Kind in den USA seit Jahrzehnten hat. Vater Maschinist, Mutter Sekretärin, 1981, mit 17 Jahren, Abitur an der Whitney Young Magnet High School, 1985, mit 21 Jahren Bachelor of Arts in Princeton, 1988, mit 24 Jahren, Doktor der Jurisprudenz in Harvard.

Von ihrer Geburt, 1964, bis zu ihrer Promotion, 1988, werden die USA von zwei demokratischen und drei republikanischen Präsidenten regiert. Beide Parteien stellen sich der Karriere von Schwarzen nicht in den Weg, sondern fördern sie.

Obgleich Michelle Obama das lebende Beispiel für die Möglichkeiten von Schwarzen ist, und obgleich man zu der Ansicht kommen kann, daß sie mit ihren Fähigkeiten eine bessere Präsidentin abgegeben hätte als ihr Batchelor-Ehemann Barack Obama, ist ihre Rede doch hauptsächlich an junge Schwarze gerichtet. So versteht es durch die Auswahl von eingeblendeten Videoschnippseln mit fröhlich herumhampelnden Schwarzen auch France TV Info.

Die Rede kann auf TIME nachgelesen werden.

L'Indépendant ist aus der Rede nur eines wichtig: "Wißt auch, daß die religiöse Vielfältigkeit ebenfalls eine große amerikanische Tradition ist, ob Ihr Muslime, Christen, Juden, Hindus oder Sikhs seid."

Ja, sie spricht zuerst die Minderheit der Muslime des Landes an:

If you are a person of faith, know that religious diversity is a great American tradition, too. In fact, that’s why people first came to this country — to worship freely. And whether you are Muslim, Christian, Jewish, Hindu, Sikh — these religions are teaching our young people about justice, and compassion, and honesty.

Wenn Du ein gläubiger Mensch bist, wisse, daß auch religiöse Vielfältigkeit eine große amerikanische Tradition ist. Tatsächlich ist das der Grund, warum Menschen zuerst in dieses Land kamen - ihre Religion frei auszuüben. Und ob Du Muslim, Christ, Jude, Hindu, Sikh bist - diese Religionen belehren unsere jungen Menschen über Gerechtigkeit und Mitgefühl, und Ehrlichkeit.

Hätten Sie gewußt, daß Islam Gerechtigkeit, Mitgefühl und Ehrlichkeit lehrt?