Wie mancher weiß, wurde sehr zum Leidwesen aller, denen an der Produktivität Frankreichs gelegen ist, vor zwanzig Jahren in der Großen Koalition alias Cohabitation durch zwei Gesetze, Aubry I und Aubry II, 1998 und 1999, genannt nach der sozialistischen Arbeitsministerin Martine Aubry, die 35-Stunden-Woche in Frankreich eingeführt, und seit der Zeit wird gejammert, das müßte rückgängig gemacht werden.
Da kommt der Artikel von Emmanuel Galiero, Le Figaro, gerade recht!
Endlich! Der neue Vorsitzende, Präsident, der bürgerlichen Partei “Les Républicains”, packt’s an! Er beginnt beim Öffentlichen Dienst, bei den von den Steuerzahlern finanzierten und für diese tätigen Funktionären.
Es sind an Zahl doppelt so viele wie in Deutschland, das zwanzig Millionen mehr Einwohner hat.
Laurent Wauquiez: "Einen anderen Ansatz im öffentlichen Dienst vertreten"
Artikel in der Papierausgabe, vom 28. Dezember 2017, Seite 4
Eine Sekretärin klagt: "Mit Arbeit zerschneidet man sich den ganzen Tag!"
Nun kommen die Franzosen also zur Vernunft! Aber wie staunt man zu lesen, daß Laurent Wauquiez anläßlich von Ergebnissen einer Untersuchung daran geht, die Funktionäre dazu zu bringen, endlich 35 Studen / Woche zu arbeiten: "Viele öffentlich Bedienstete waren näher an 31 als an 35 Stunden, und es kam vor, daß es dreieinhalb Monate Urlaub gab."
Solche Vergünstigungen gewähren Abgeordnete, die auf diese Art die Stimmen der öffentlich Bediensteten gewinnen wollen. Inzwischen gibt es zwei Regionen von insgesamt achtzehn, in denen der Präsident bzw. die Präsidentin des Regionalrates der "Républicains" Vollzeitarbeit durchgesetzt haben: Valérie Pécresse, Île-de-France, und Laurent Wauquiez, Auvergne-Rhône-Alpes.
9 800 öffentlich Bedienstete müssen dort jetzt 35 Stunden / Woche arbeiten.