18. November 2011

UNESCO. Schickt Schecks, spendet, es geht ums Überleben!

Liebe Freunde!

Meine Herrin ist stinksauer. Da ich immer sofort annehme, es müßte meinetwegen sein, mache ich mich hinter meinem verzinkten Drahtknotengitter im Pferch ganz klein, raschele nicht im Heu, knabbere lautlos an einer Möhre und blinzle nur verstohlen in ihre Richtung. Nie kann ich sicher sein, ob ich nicht doch an den Spieß oder in den Kochtopf komme. Schafe sollten den Menschen niemals trauen. Bei Menschen weiß schaf niemals, woran schaf ist. Neulich wollte sie mich sogar im Pferch antüdern, mensch stelle es sich vor, im Pferch vor dem Ferni! Ist das der Dank für alles, was ich schon für sie getan habe? Es hat Zeiten gegeben, da durfte ich sogar als Gerichtsberichterstatter nach Den Haag, in den Internationalen Gerichtshof, wo ein Zaun angeklagt war, der dann aber doch nicht im Gerichtssaal erschien.

Heute läßt sie mich nicht einmal mehr zu meiner Angebeteten in die Pyrenäen, und ich darf dort nicht flehmen. Wißt Ihr, welche Ausrede sie gebraucht? Ich sei inzwischen so beliebt, daß mensch mich stehlen könnte! Ich stehe auf gesunden Klauen, und wenn mich einer stehlen will, dann büchse ich aus, blök!

"Schaf," ruft sie plötzlich aus dem Nebenzimmer, "bist du da, guckst du fern?" Welch eine blöde Frage, macht sie sich über mich lustig? Wie soll ich den Ferni mit meinen Klauen anwerfen? Das vergißt sie gern, sitzt vor ihrem Dell, klimpert darauf herum, überläßt mich meiner Einsamkeit, und ihre miese Laune verbreitet sich in der ganzen Wohnung. Dann kommt sie rüber zu mir, an den Pferch und plötzlich lacht sie hysterisch: "Also, diese Irina Bokova!" Wer ist das denn nun wieder, nie werde ich informiert, aber ich soll sie beraten, soll sie trösten, aufheitern. "Na, die Bulgarin aus der UNESCO!" Ich bin ratlos. "Herrin, ist die aus dem Fürstentum Bulgarien, das dem Osmanischen Reich tributpflichtig war, oder gar aus der osmanischen Provinz Ostrumelien?" Meine Herrin lacht ein wenig gequält und meint: "Schaf, das hätte von mir sein können, das ist schon ziemlich islamisch, was die Frau so produziert, oder sowjetisch, schließlich ist sie in Moskau geschult, im Moscow State Institute of International Relations, der Diplomatenschule der Sowjetunion. Sie ist die Tochter eines linientreuen Kommunisten, des Herausgebers des Parteiblattes Rabotnichesko Delo. Die Partei baut auf sie und schickt sie zum Studium in das ärgste Land des Klassenfeindes, in die USA. Jeder weiß, daß solches nur 150%-igen Genossen zuteil wird!" Ich schaue verträumt. "Ja," blökt es aus mir heraus, "Angela Merkel hat es nur bis Moskau geschafft, bei der hätten sie vielleicht Angst gehabt, sie könnte im Westen bleiben." Meine Herrin gibt mir recht: "In Bulgarien ist sie für die Sozialistische Partei, die Nachfolgerin der Kommunistischen Partei, Abgeordnete im Parlament gewesen, immer treu der Parteilinie!"

Liebe Freunde, die Sozialistische Partei ist wie die SPD ebenfalls eine Schwesterpartei der Fatah, und Irina Bokova ist Genossin von Mahmud Abbas. Den kennt sie vielleicht noch aus ihrer Studienzeit in Moskau, wo sie beide gegen die Juden und Israel und für die Araber gekämpft haben, mindestens aber vom gemeinsamen Stammtisch nach den Konferenzen der Sozialistischen Internationale. Für ihn und seine Sache muß sie sich einsetzen: Hoch die internationale Solidarität!

"Die Frau ist nicht von den arabischen Delegationen übern Tisch gezogen worden, was ich erst vermutet habe, sondern sie erfüllt mit ganzem Herzen ihre Aufgabe für den Sozialismus und den anti-imperialistischen Kampf. Schaf, schau dir an, was sie Alain Barluet, vom Figaro, im Interview erzählt, und du weißt genug darüber, was in der UNESCO abgeht."

Sie drückt mir den Artikel in die Klauen, und ich lese. Die Frau ist dabei, den finanziellen Schaden gering zu halten, den die fehlenden Dollar der USA verursacht haben. Die ausgewiesene Propagandistin und der Journalist des Figaro verstehen sich bestens, sie spielen sich gegenseitig die Bälle zu. Alain Barluet behauptet, es sei eine Entscheidung der USA, den finanziellen Beitrag an die UNESCO auszusetzen, dabei ist es sogar bis zu mir Schaf gedrungen, daß es in den USA aus den 90er Jahren ein vom US-Kongreß verabschiedetes und vom Präsidenten Bill Clinton unterzeichnetes Gesetz gibt, das der Regierung verbietet, UN-Organisationen zu finanzieren, die Judäa und Samaria als Palästina anerkennen. 65 Millionen Dollar, das sind 22% des Budgets, bringen die UNESCO nun in Schwierigkeiten. "Herrin," blöke ich, "für den Figaro gibt es nur die USA, die nicht zahlen, na, kein Wunder, sind ja auch Schurkenstaat Nr.1, gegen den alle anderen Schurken der Welt verblassen, aber habe ich nicht wo gehört, daß etwa 88 Millionen Dollar fehlen?"

Israel, Kanada und andere Mitgliedsstaaten der UNESCO frieren ihre finanziellen Zuwendungen ebenfalls ein, Kanada nicht seinen Jahresbeitrag aber die Extrabudgetary Funds, die immer sehr großzügig bemessen sind. Im Figaro erwähnt man das nicht, es könnte Leser ins Grübeln bringen. USA, in Ordnung, der Anti-Amerikanismus steht, auch Israel ist verhaßt bei den Franzosen, aber Kanada? Von dem gehören doch ganze Teile fast zu Frankreich: Vive le Québec libre!

"Schaf, wenn du siehst, woher die UNESCO ihre fehlenden Dollar bezieht, wirst du's kaum glauben. Lies weiter!" Ich bin ganz aufgeregt. Wie kann eine Organisation, die behauptet, sparsam zu wirtschaften, auf einen Streich 30 bis 35 Millionen Dollar einsparen? Meine Herrin hat in einer sehr viel kleineren Institution gearbeitet, da wären die Mitarbeiter entsetzt gewesen, mehr als 22% ihres Haushalts einzusparen. Verpflichtungen in Höhe von 30 Millionen Dollar verschiebt Irina Bokova ins nächste Jahr, fonds de roulement. Das deutsche Finanzministerium und der Bundesrechnungshof würden sich nicht einkriegen vor Entsetzen. Aber in den Organisationen der Vereinten Nationen nimmt man das nicht genau mit dem Haushaltsplan und seinen Einzeltiteln. Irina Bokova weist auch gleich den Weg. Die islamischen Staaten werden einspringen. Überflüssige Veranstaltungen wie die Konferenz zum Klimawechsel, in Durban, über das immaterielle Erbe der Menschheit, in Indonesien, die werden durchgezogen. Man kann nicht aufhören, die Geschichte zugunsten des Islam neu zu schreiben, Ilan Pappé, von den neuen Historikern, wird vor Neid blaß. Bat Ye'or nennt das The Palestinization of UNESCO, von Liz/EuropeNews übersetzt: Die Palästinisierung der UNESCO. Europa schafft sich ab, und die UNESCO hilft dabei.

Alain Barluet fühlt mit der gebeutelten UNESCO-Generaldirektorin. Im nächsten Jahr wird es doch so weitergehen, aber Irina Bokova hat schon einen Dringlichkeitsfonds angelegt. Sie wiederholt, daß die USA sich entschieden hätten, ihre Zahlungen zurückzuhalten, schaf sieht daran, daß es mit dem Verständnis für gesetzliches Handeln in der UNESCO nicht weit her ist, daß zwischen Entscheidung und Notwendigkeit, einem erlassenen Gesetz zu folgen, nicht unterschieden werden kann. Das ist in den ehemaligen sozialistischen Staaten so üblich gewesen, und die arabischen Herrscher kennen eh nichts als Willkür.

"Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch," wirft meine Herrin ein, "jetzt verstehe ich, was Friedrich Hölderlin damit gemeint hat." Viele Amerikaner, die nicht einverstanden sind mit der Entscheidung (noch einmal), haben der UNESCO Schecks von 50 oder 100 Dollar geschickt. Das Land Gabun, ganzen Generationen von deutschen Schülern bekannt durch den Arzt von Lambaréné Doktor Albert Schweitzer, dieses Empfängerland der Entwicklungshilfe der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit, will der UNESCO zusätzlich zum Beitrag zwei Millionen Dollar spendieren.

"Wie wäre es, wenn Dirk Niebel das Geld von der deutschen Hilfe für Gabun abzöge und es gleich, ohne Umleitung und Korruption beim Umbuchen, an die UNESCO gäbe?" blöke ich meine Herrin an.

Aber es gibt auch reiche Spender, Katar, dankbar für jede Unterstützung bei der weiteren Islamisierung und Arabisierung von Ländern und Organisationen der Welt, wollen ebenfalls in die Bresche springen. Das ist es Frankreich schuldig, das ebenfalls für die Aufnahme eines nichtexistenten Staates in die UNESCO gestimmt hat. Irina Bokova wird die Sonderbotschafterin Sheikha Mozah bint Nasser Al-Missned, die zweite der drei Ehefrauen des Herrschers Sheikh Hamad bin Khalifa al-Thani demnächst in Doha treffen.

"Es lebe die Polygamie!" blöke ich begeistert. "Herrin, nun sei doch nicht so, wenn ich mir vorstelle, ich hätte auf einer schönen islamgrünen Weide vier Schafsdamen ganz für mich allein!" Da verengen sich die Augen meiner Herrin zu feinen Schlitzen, und ich befürchte, daß es jetzt um mich geschehen ist, ich an den Spieß oder in den Kochtopf komme. "Aber," blöke ich schüchtern, "das ist doch für westliche Regierende und für die UNESCO-Generaldirektorin kein Hinderungsgrund, Herrin, ich meine ..."

"Hast du gelesen, was da stattfindet, im Dezember in Doha, mit deinem Liebling, der Sheikha Mozah?" fragt sie streng. "Ja, eine Konferenz über die Allianz der Zivilisationen, Herrin. Das ist doch wunderbar, westliche Männer, die bislang noch teuere Scheidungen bezahlen müssen, treffen Männer, die das über die Vielweiberei regeln. Herrin, du verstehst das nicht, aber Männer denken nicht in Alternativen, sondern die bauen an. Und Irina Bokova will sowieso keiner mehr haben, die ist bald 60 Jahre alt, die versteht das."

"Du weißt aber doch, was die Allianz der Zivilisationen ist, oder hast du meine Artikel dazu nicht gelesen? Du selbst hast in Zeiten, als du noch nicht so sehr in Sexualnöten warst, darüber Sprüche geblökt, über die Alianza de Civilizaciones, diese türkisch-spanische Gründung, von der Roland Koch, seinerzeit CDU-Ministerpräsident von Hessen, so begeistert ist, daß er ihr einen Preis verleiht," fährt sie in ihrer Predigt fort.

Irina Bokova will nicht nur die Verluste auffangen, sondern noch darüber hinaus Gelder einwerben. Zwar denkt Alain Barluet an China und Indien, aber das sind keine islamischen Länder, Indien nicht mehrheitlich und China außer seinen Uighuren und deren Xinjiang Befreiungsfront wenig, die kommen für Irina Bokova nicht in erster Linie in Frage, sondern Malaysia. "Aber Südkorea, Herrin? Was sagst du dazu, das ist doch kein islamisches Land? Südkorea ist das Herkunftsland des Generalsekretärs der Vereinten Nationen. Südkorea hat sich bei der Abstimmung enthalten, jetzt muß etwas geschehen, sonst bekommt Ban Ki-Moon große Schwierigkeiten nicht nur von der islamischen UNESCO, sondern auch von der islamischen UNO."

"Ja, und Spanien, das seinen Ar... nicht hochkriegt, für Millionen Euro an die UNESCO reicht es immer. Es sei denn, die neue Regierung sehe das anders. Und Irina Bokova will mehr Geld von der EU. Von 27 EU-Mitgliedern haben vier, Deutschland, Litauen, die Niederlande und Schweden, gegen die Mitgliedschaft 'Palästinas' gestimmt. Andorra, Bulgarien, Dänemark, Estland, Großbritannien, Italien, Kroatien (Kandidat), Lettland, Monaco, Polen, Portugal, Rumänien, San Marino, die Slowakei und Ungarn, davon elf EU-Mitgliedsstaaten, haben sich enthalten. Eine Mehrheit der EU ist nicht der Ansicht, daß "Palästina" UNESCO-Mitglied werden sollte, aber Irina Bokova erwartet eine stärkere Unterstützung durch die EU. Vielleicht ist sie der Ansicht, daß Frankreich und Spanien die EU sind?" blöke ich zweifelnd.

Aber Irina Bokova gibt auch die USA nicht auf. Barack Obama wird doch ein Herz haben? Er kann am Gesetz vorbei gewiß Gelder an die UNESCO schaufeln, mensch und schaf müssen es ja nicht sofort merken. Ihm wird schon etwas einfallen. Und dann sagt sie etwas, das schlägt alle bisher von ihr geäußerten Unverschämtheiten. Die Abwesenheit der USA aus der UNESCO, von 1984 bis 2003, wird von ihr zur Epoche des Ronald Reagan gerechnet, der aber ist der 40. Präsident der USA, von 1981 bis 1989. Unter dem 43. Präsidenten, dem Republikaner George W. Bush, treten die USA wieder ein in die UNESCO. Weder der Republikaner George H. Bush noch der Demokrat Bill Clinton finden es angebracht, in diesen Politladen wieder ein Bein zu setzen. Als Versöhnungsgeste den Arabern gegenüber nach 9/11 kann man die Entscheidung bezeichnen.

Damit nicht genug, setzt sie nach und vergleicht den nichtexistenten Staat "Palästina" mit den Staaten Deutschland, Japan und Korea, die auch eine lange Zeit Mitglied in der UNESCO, nicht aber in den Vereinten Nationen gewesen seien. Die Regierungen der drei Staaten werden sich bedanken, von der UNESCO-Generaldirektorin so herabgewürdigt zu werden. Die Regierungen von Japan und Korea werden es daraufhin vielleicht bereuen, nicht auch mit Nein gestimmt zu haben.

"Herrin, muß ich die anderen Artikel im Figaro etwa auch noch lesen, die da unter Lire aussi aufgelistet sind? Frankreichs Aufruf, die Fonds der UNESCO nicht zu schmälern, UNESCO, die sich an die USA wendet, die einen Teil ihrer Aktivitäten auf 2012 verschiebt, und daß das alles komplex und schwierig ist?" Sie schaut mich mitleidig an: "Nein, belasse es dabei, sonst brichst du mir noch in deinem Pferch zusammen."

Ich atme auf. Nun sammelt alle Geld für die UNESCO, schlachtet nicht mich, sondern Euer Sparschwein, und schickt Schecks an Irina Bokova, gern auch mehrmals. Angenommen wird nur harte Währung, EUR, USD, GBP, CHF, JPY, in Stückelungen von 10, 25, 50, 100, 250, 500 Währungseinheiten, aber jeder andere Beitrag wird ebenso entgegengenommen. Der bisher eingegangene Höchstbetrag ist $1,279 aus Nigeria. Das Land mit seiner reichen Bevölkerung kann es sich leisten. Es ist auch auf dem guten Wege der weiteren Islamisierung, ein Blick ins CIA World Factbook, da werden Sie geholfen.

Blök!
Euer Schaf
Freund des Figaro und der UNESCO