12. April 2014

Ukraine. Der asiatische Bär greift nach Europa


Und wieder entgeht den Internauten, die den Figaro nicht im Internet abonnieren, ein Schnäppchen. Diesmal wird nicht einmal ein Anreißer des Artikels angeboten, und das ist gut so; denn es könnte den Lesern Hören&Sehen vergehen.


Kharkiv, théâtre malgré elle du conflit entre l'Ukraine et la Russie. [Die Stadt] Charkow, gegen ihren Willen Schauplatz des Konfliktes zwischen der Ukraine und Rußland. Schon diese Überschrift könnte man in der Luft zerreißen, ich beschränke mich aber darauf, den ersten Satz des Textes zu dokumentieren, den Rest über die laut einem anonymen Offizier des ukrainischen Innenministeriums mit reichlich Geld gekauften Separatisten kann man sich dann sparen.

Der Artikel, der in der Wochenendausgabe, vom 12./13. April 2014, die Hälfte der Seite 6 einnimmt, ist verfaßt vom Moskau-Korrespondenten des Figaro Pierre Avril, der als Sonderkorrespondent im ukrainischen Ausland unterwegs ist, in Charkow, 740 Kilometer südlich von Moskau. Er beginnt:

Menschenansammlungen in den Partnerstädten Charkow und Lille

Geschäftig und laut, ist Charkow [Partnerstadt in Frankreich: Lille] mehr einer europäischen Stadt ähnlich als einer russischen. Aber hinter diesem Anschein der Normalität wird die größte Stadt der Ost-Ukraine [rund 1,4 Millionen Einwohner] von separatistischen Spannungen erschüttert.

Affairée et bruyante, Kharkiv ressemble plus à une ville européenne que russe. Mais derrière  cette apparence de normalité, la plus grande ville de l'Ukraine orientale est secouée par des tensions séparatiste.

Ich fasse zusammen: Pierre Avril, von 2003 bis 2009 Brüssel-Korrespondent, seit August 2009 Moskau-Korrespondent, berichtet: Rußland liegt in Asien, die Ukraine in Europa. Von aus Asien gut bezahlten Separatisten wird die europäische Stadt Charkow aus europäischer Normalität gerissen.

Aha!