22. Dezember 2015

Frankreich und Israel im Kampf gegen islamischen Terror


Es ist noch nicht lange her, da lese ich im Indépendant, meinem Lokalblatt, einen Artikel, in dem ein Journalist voller Stolz darüber berichtet, wie auch in unserem Département Roussillon französische Freiwillige ausgebildet werden, die in Syrien und im Irak gegen die Glaubenskrieger des Islamischen Staates eingesetzt werden sollen.

Niemand hat Frankreich dazu gebeten, weder der Irak noch Syrien und erst recht nicht die Türkei.

Syrie : Ces volontaires français engagés contre l'État islamique, titelt der Staatssender France 24, am 22. Juli 2015. Syrien: Diese gegen den Islamischen Staat in Dienst genommenen französischen Freiwilligen. Sie kämpfen an der Seite kurdischer Milizen, zu denen auch die PKK gehört, die in der Türkei und in der EU als Terrororganisation gelistet ist.

Staatssender France 2 interviewt zwei der Freiwilligen, einen 45-jährigen "in der Kommunikation tätigen" militärisch unerfahrenen sowie einen 20-jährigen Mann, dessen Bewerbung für die Armee in Frankreich zurückgewiesen wurde.

volontaires français contre etat islamique ergibt bei Google News 22 000 Angebote,
Stand: 22. Dezember 2015, 13 Uhr.

Irak: l'Unité 732, des volontaires français contre le groupe EI

Irak: Die Einheit 732 der französischen Freiwilligen gegen die Gruppe Islamischer Staat, titelt LaNouvelleRépublique.fr, am 14. Dezember 2015, und zeigt die Soldaten, die auf dem linken Uniformärmel die Trikolore und auf dem rechten die Fahne Kurdistans aufgenäht haben, eines nicht existierenden Staates. Ihre Waffen hätten sie von den Peshmerga bekommen, würden aber ferngehalten von der Front und wären den Glaubenskriegern noch niemals direkt gegenüber gestanden. Den Namen "Einheit 732" hätten sie sich selbst gegeben. La Nouvelle République erklärt:

"Die sechs Franzosen bestehen trotz des Namens 'Einheit 732' auf dem nicht-religiösen und unpolitischen Charakter ihrer Gruppe (732 ist das Datum der von den Franken, Christen, gegen die Sarrazenen, Muslimen, gewonnenen 'Schlacht von Poitiers')."

"Wir sind keine Kreuzritter", sie sähen sich mehr als Abenteurer, die sich selbst mehr einbringen wollten. Gut, daß sie's betonen, könnte der Name doch die Muslime Frankreichs aufbringen. 732 geht es nämlich darum, den Islam ein für allemal aus Frankreich zu verjagen, aber das eine wie das andere ist keinesfalls die Absicht der Auftraggeber des Freiwilligenprojektes.

"Wir sind hier, um unsere Werte zu verteidigen." Warum sie, ihre Regierung und ihre Medien diese Werte nicht in Frankreich verteidigen, sondern sie täglich mehr abschaffen, wüßte ich gern. Heute steht im Indépendant, daß in einem Kindergarten nicht einmal mehr der Weihnachtsmann Geschenke verteilen darf, weil das gegen die Laizität verstoße, vom Kampf gegen die Weihnachtskrippen in öffentlichen Gebäuden nicht zu reden; der entzweit inzwischen die Bürgermeister Frankreichs.

"Infiltrierte israelische Soldaten verhören einen Steinewerfer"
Umgebung von Ramallah, 7. Oktober 2015

Nun zu Israel, wo die geheime Tsahal-Einheit "mista'avrim", die "Speerspitze des Kampfes gegen die palästinensischen Aktivisten [sic!] in der Westbank" täglich das "internationale Recht bricht", in dem die als Araber verkleideten Soldaten, die manchmal sogar selbst Steine werfen, mitten im "gegnerischen Gebiet", au coeur du territoire adverse, einen geheimen Krieg führen. Westliche Journalisten sind immer dabei, wie das funktioniert, kann man, humorig aufbereitet, im Buch von Tuvia Tenenbom lesen: Allein unter Juden. Zum Lachen ist einem dennoch nicht.


Die getarnten Soldaten Israels. Viol du droit international, heißt eine Zwischenunterschrift im Figaro, vom 22. Dezember 2015. Vergewaltigung des internationalen Rechtes. Dieses Zitat macht sich Le Figaro zu eigen; es stammt vom palästinensischen Abgeordneten Mustafa al-Barghouthi. Er ist, was Cyrille Louis nicht mitteilt, Generalsekretär der Palestinian National Initiative "gegen die Besatzung" und für die BDS-Bewegung. Westliche Journalisten kennen keine anderen Informanten als solche, die auf allen Ebenen gegen Israel arbeiten.

Die über die ganze Seite 12 vom Jerusalem-Korrespondenten Cyrille Louis ausgestellte Perle ist Abonnenten vorbehalten.

Das "gegnerische Territorium", das Westjordanland, gehört wie die heutigen Gebiete Jordanien, Israel und Gaza bis zum Ende des WKI zum Osmanischen Reich. Der Völkerbund übergibt es, im Juli 1922, den Briten vorübergehend als Mandat. Bis September 1922, als der Völkerbund und die Briten die 77% des Gebietes östlich des Jordans als Transjordanien abtrennen, um so zu dokumentieren, daß es keinesfalls als Gebiet für ein in der Balfour Declaration, vom 2. November 1917, verheißenes nationales Heim für die Juden, für einen zukünftigen Judenstaat, in Frage kommt, ist es Teil der 23% des Restmandats Palästina, das die Briten zum 15. Mai 1948 aufgeben, und auf dem gemäß UN Resolution Nr. 181, vom 29. November 1947, der Staat Israel gegründet wird. Gaza sowie Judäa und Samaria, das "gegnerische Territorium", auf denen die Araber ihren Staat gründen sollen, dies aber einstimmig zurückweisen, ist nach den Kriegen, von 1948, 1967 und 1973, sowie nach zahlreichen geplatzten Verhandlungen zwischen Israel und den Arabern, Taba, Oslo, weiterhin umstrittenes Gebiet, es sei denn, Figaro-Korrespondent Cyrille Louis könnte eine Urkunde vorlegen, die anderes dokumentiert.

Die Israelis sichern mit ihren Truppen unmittelbar Leben und Eigentum ihrer Bürger; denn das umstrittene Gebiet, das "gegnerische Territorium", liegt nebenan. 

Der Journalist Avi Issacharoff, von der Times of Israel, erklärt: "Dank des Könnens dieser Einheiten, ist es möglich, einen Verdächtigen auf feindlichem Gebiet zu suchen, ohne dafür ein ganzes Gebäude bombardieren zu müssen, um ihn unschädlich zu machen."

Internationales Recht entsteht nicht, wenn Frankreich ein Stück Land als "Staat Palästina" anerkennt, auch nicht, wenn es Demarkationslinien von 1967 zu Grenzen erklärt, Recht entsteht nicht, wenn Fernsehen TF 1 meint, das Westjordanland wäre vom Waffenstillstand 1949 bis zum Sechstagekrieg von Jordanien "kontrolliert" worden, obgleich es gegen internationales Recht annektiert worden war. Internationales Recht entsteht nicht, wenn Frankreich definiert, was Siedlungen sind, Kolonien.

Internationales Recht entsteht nicht, wenn Frankreich nach Gutdünken Freischärler in den Krieg gegen den Islamischen Staat schickt

Die Heuchelei der Regierung Frankreichs und seiner Medien ist nur noch widerlich!