11. April 2018

Präsidentendarsteller Emmanuel Macron ist größenwahnsinnig


In Frankreich wüten der radikale Islam und seine Terrorgruppen, niemand ist nirgends mehr sicher. In der Provinz werden Veranstaltungen gestrichen, noch bevor sie in die Anfangsphase der Vorbereitung gelangen, weil die Polizei nicht genügend Personal hat, sie zu schützen. Damit müssen die Franzosen leben, der Staatspräsident kann sich nicht auch noch um Départements wie das Roussillon kümmern. Wo liegt das überhaupt?

Update, vom 12. April 2018 
Emmanuel Macron weiß, daß Chlorin vom Regime des Bashar al-Assad eingesetzt wurde.

Frankreich besteht aus Paris und Umgebung!

Nicht zur Gewinnung von katholischen Rechten, die so oder so nicht für ihn stimmen, sondern um den sunnitischen Islam und die friedliche Islamisierung zu fördern, hofiert er auf ihrer Konferenz die katholischen Bischöfe. Staatliche Aufwertung des Katholizismus bereitet den Boden dafür. Derweil verlassen jedes Jahr Tausende von Juden Frankreich. 5 000 sind es im Jahr 2016, 60 000 in den letzten zehn Jahren. Seit 2006 wurden elf Juden ermordet, weil sie Juden sind.

Nicht nur die Linke, sondern auch Laurent Wauquiez, der konservative Präsident der Partei Les Républicains, verkennt die Absicht und meint, Emmanuel Macron betreibe eine Politik zur Gewinnung der christlichen Rechten. Stattdessen schafft er Argumente, den sunnitischen Islam aufzuwerten: L'Égalité !

Diese Politik beschränkt die Regierung Frankreichs nicht auf ihr Territorium, sondern sie wird von ihr auch im Mittleren Osten durchgesetzt. Dort werden der sunnitische Islam und die ihm unterworfenen Muslime von den USA und den Westeuropäern benutzt zur Durchsetzung ihrer Vorherrschaft über Syrien, den Iran und ihren Verbündeten Rußland. Ziel der Operationen ist die strategische, politische und wirtschaftliche Beherrschung des Mittleren Ostens, des Iran und der ehemaligen Sowjetrepubliken sowie letztlich die Unterwerfung Rußlands wie zu Zeiten des Boris Jelzin. Die Zerschlagung Syriens als Staat ist dazu notwendige Voraussetzung. Wenn das nicht geht, geht gar nichts mehr.


Dazu trägt Emmanuel Macron bei und spielt den Präsidenten der Grande Nation.


"Assad und seine Verbündeten im Angesicht des westlichen Gegenschlages", betitelt Le Figaro einen Artikel seiner Stellvertretenden Chefredakteurin Isabelle Lasserre, Syrie : Assad et ses alliés face à la riposte occidentale. "Ein Eingreifen in Syrien erwartend, stehen die Rafale startbereit in Saint-Dizier", liest man von Alain Barluet, auf derselben Seite 6 des Figaro, vom 11. April 2018. En attendant une intervention en Syrie, les Rafale en piste à Saint-Dizier. Unterm Artikel wird mit Sternchen vermeldet, daß die Kampfflugzeuge Rafale aus dem Hause des Serge Dassault stammen, wie Le Figaro.

Das muß mitgeteilt werden! Zwar wissen das alle Figaro-Leser, aber es ist doch wichtig, die mitlesenden Amerikaner daran zu erinnern, daß Frankreich den Befehl des Donald Trump, die 2 000 US-Militärs aus Syrien abzuziehen, nicht gutheißt, sondern bereit ist zum Einsatz. Erinnert wird daran, daß schon am 31. August 2013 die Arbeit hätte geleistet werden können, da aber hätten Barack Obama und Großbritannien gekniffen. Diesmal erscheine ein Militärschlag unausweichlich.


Paris, also die Regierung Frankreichs, habe mit dem Finger auf Rußland gezeigt, und selbst Damaskus, also Bashar al-Assad, scheine einen unmittelbaren Luftschlag zu erwarten und habe seine Streitkräfte auf den Flughäfen und Militärbasen in Alarmbereitschaft versetzt.

"Das Hexagon kann allein losschlagen". L'Hexagone peut frapper en autonomie

Das ist die fettgedruckte Zwischenüberschrift des Artikels der Isabelle Lasserre. Der Größenwahnsinn gerät zum Delirium. Der Chef des französischen Generalstabs François Lecointre habe im vergangenen Monat bestätigt, wenn nötig, auch "im Alleingang" in Syrien zuschlagen zu können. In Frage kommt laut Alain Barluet, außerhalb der Koalition "binational" mit den USA vorzugehen, entweder in gemeinsamem Flugeinsatz, oder aufeinander abgestimmt, oder jeder im passenden Augenblick an seinem Ort.


Zur Verfügung seien Marschflugkörper SCALP von mehreren Hundert Kilometern Reichweite, auch die Kriegsmarine könne mitbomben, die Fregatte Aquitaine stehe im östlichen Mittelmeer mit ihren See-Marschflugkörpern (MdCN) bereit. Die seien noch nicht zum Einsatz im Kampf gekommen und könnten jetzt in Syrien eingesetzt werden. So, wie Adolf Hitler deutsche Waffen in Spanien testen ließ?

Die politisch-diplomatische Entwicklung spreche für Luftschläge außerhalb der Koalition, sei es "national" oder "binational". Die gewöhnlichen Luftschläge gegen den Irak und gegen Syrien würden von der Militärbasis Al-Udeid, in Katar, auf Militärebene koordiniert. Nun aber fände eine Koordination auf höchster Ebene statt, zwischen Donald Trump und Emmanuel Macron. Der Einsatz der F-22 der US Air Force werde von Frankreich auch diesmal abgesichert, wie seinerzeit im Kosovo.

Al-Udeid ist der Sitz des US Zentralkommandos und wesentlich für die Operationen in der Region. 10 000 Militärs aus den USA, Großbritannien und anderen Staaten sind dort stationiert.

Es ist sowieso alles gleich: Irak bombardiert und besetzt -> Katastrophe, Libyen bombardiert und nicht besetzt -> Katastrophe, Syrien nicht bombardiert und nicht besetzt -> Katastrophe, meint ein Diplomat.

Wenn dem so ist, dann kann man doch die französische Rüstungsindustrie fördern!

Update, vom 12. April 2018

Im Interview mit Jean-Pierre Pernaut, TF1, vom 12. April 2018, 13 Uhr, behauptet Emmanuel Macron, es wäre erwiesen, daß ein von Bashar al-Assads Regime verübter Angriff mit Chlorin  stattfand, und daß Frankreich darauf eine Vergeltung vorbereite.

"Für Emmanuel Macron hat Frankreich 'den Beweis', daß Chemiewaffen eingesetzt wurden." Aber mit dem Alleingang des Hexagons ist trotzdem nicht mehr viel los, Paris wird im "nützlichsten und wirkungsvollsten" Moment entscheiden. Das heißt, Emmanuel Macron schwenkt auf die Linie Donald Trump - James Mattis ein. Ein Maulheld kommt selten allein!

"Syrien: In Erwartung der Halunken [*harrharrharr*] verlassen die letzten Rebellen Ghouta"
Syrie : dans l'attente des frappes, les derniers rebelles quittent la Ghouta
Par Georges Malbrunot, Le Figaro, 12 avril 2018


Zur Affäre Skripal weiß die staatseigene Agence France Press entgegen dem Bericht der OPCW, daß das in Salisbury eingesetzte Novichok aus Rußland kam. Es ist nicht wichtig, daß in dem Bericht weder "Rußland" noch "russisch" vorkommt. Wichtig ist, daß dem Staatspräsidenten genüge getan wird. Ein Kollateralnutzen für die Kriegstreiber ist, daß die linken deutschen Medien SPIEGEL, Süddeutsche Zeitung und WELT diese Ente sofort übernehmen:

Die OPCW-Untersuchung zu Skripal – Fake News auf allen Kanälen
Von Jens Berger, NachDenkSeiten, 12. April 2018

Wenigstens hält sich Deutschland diesmal raus!