Gleich drei Interviewpartner nehmen sich des Hoffnungsträgers Europas an. Das Ergebnis ist außer zu 17% im Figaro, für Abonnenten: "83% sind noch zu lesen", nirgends sonst im Internet zu finden. Die drei Korrespondenten werden nur in der Zeitung Le Figaro genannt: Nicolas Barotte, Le Figaro, Ana Carbajosa, El País, und Tonia Mastrobuoni, La Repubblica. Zu dem publizistischen Verbund gehört sonst auch DIE WELT; diesmal fehlt sie. Wenn man das Interview liest, weiß man, warum.
Robert Habeck : "Le projet européen est en danger", par 3 auteurs,
Dr. phil. Robert Habeck ist gegen "nationales Denken", für ein grenzenloses Europa, wie er die EU durchgängig bezeichnet, für eine "europäische Integration". "Die deutsche Regierung blockiert die Vertiefung" wirft er ihr und der Bundesvorsitzenden der CDU Annegret Kramp-Karrenbauer vor. Er beklagt "die Abwesenheit der Solidarität" in Europa, wo die Nationalisten an "nichts als an die Vorteile für ihre eigenen Länder" dächten, wo sie den Zusammenhalt ablehnten, und wo der "populistische Block Europa zerstören" wollte.
"Wir müssen Europa ändern, wenn wir es bewahren wollen."
So steht's auch im Wahlprogramm der Grünen zu den Wahlen zum EU-Parlament: "das grüne Versprechen für ein ökologisches, demokratisches und soziales Europa." Die Spitzenkandidaten Ska Keller und Sven Giegold werden das Programm als "verläßliche Verbündete [S. 42 und 45]" ihres Gönners George Soros auch im neuen EU-Parlament, ab Juli 2019, durchzusetzen versuchen.
Die Europa-Phantasien des Co-Bundesvorsitzenden der Grünen, seit 27. Januar 2018, stellen die des Staatspräsidenten Emmanuel Macron in den Schatten. Der Franzose - man mag seine Politik ablehnen oder ihr zustimmen - ist im Gegensatz zum Philosophen und seiner "Literarischen Ästhetizität" ein ausgewiesener Experte in Wirtschaft und Finanzen, so daß ihm am Horizont immer die Wirklichkeit dräut und ihn erinnert, was letztlich realisierbar ist.
Dr. Robert Habeck hingegen spricht als Ideologe, als einer, der sich einbildet, "Europa" ändern zu können, die Schaffung des Neuen Menschen ist sein Programm. Er ist der Chef der "grünen Khmer".
Auf der Website "Bundestagswahl 2021" gibt es Projektionen zur Regierungsbildung 2021, in denen die Grünen in fünf von sieben Kombinationen vorkommen, in ebenso vielen wie die CDU, deren Fehlen allerdings in unrealistischen Varianten. Die AfD gibt es in allen sieben nicht. Drei von den fünf Varianten, in denen die Grünen genannt werden, haben nach heutigem Stand Chancen: Schwarz-Rot-Grün, Jamaika = Schwarz - Gelb - Grün und Schwarz - Grün, wenn auch knapp.
Von dieser Koalition träumen CDU/CSU und Grüne, davon träumen anscheinend immer mehr deutsche Wähler, von der Vernichtung ihrer Identität, von der Zerstörung der Nationen der EU, vom Aufgehen in einem grenzenlosen "Europa", von der internationalisierten Volksgemeinschaft.
Oder ist es der CDU, selbst grün bis ins Mark, einmal mehr nur um ihren Machterhalt zu tun?