6. März 2013

Töte zuerst! - Der israelische Geheimdienst


In Europa ist meist Frankreich vorn, wenn es darum geht, Israel mit Dreck zu bewerfen. Die Finanzierung durch die Regierung ist gesichert, ob es um die Reisen des Stéphane Hessel (pbuh) im Auftrag des Quai d'Orsay ins Westjordanland und nach Gaza, die Diskreditierung des Mossad, man denke nur an die Lügen der Nima Zamar, veröffentlicht in Je devais aussi tuer. Ich mußte auch töten, aus dem Verlag Albin Michel, oder jetzt des Shin Bet bzw. Shabak geht. In Deutschland finden sich Mittäter, im Fall der letzten Produktion  ist's der NDR. Der zittert um den Oscar für sein anti-israelisches Agitprop. Hurra! Es gibt den "Cinema for Peace Award"!. Heißt wirklich so!

Update

Neu ist, zumindest für mich, daß seitens Israel das staatliche (!), durch Fernsehgebühren finanzierte Israel Broadcasting Network (IBA) im Schulterschluß agitiert und koproduziert.

Schon der deutsche Titel "Töte zuerst" zeigt die Richtung an. Im Englischen The Gatekeepers. Die Türwächter, im Französischen so belassen, muß es im Deutschen ums Töten gehen, und wer da tötet, wird nicht näher erläutert, oder warum heißt es nur allgemein "der israelische Geheimdienst"? Welcher deutsche Fernsehzuschauer denkt nicht sofort an den Mossad? Mit Shin Bet/Shabak kann gewiß kaum einer etwas anfangen, es wird alles eines sein.

Israels Geheimdienst, seine Regierung, seine Bevölkerung werden auf das reduziert, was in Deutschland die anti-israelische Stimmung am besten schürt. Hätte es sich der israelische Koproduzent IBA träumen lassen, so schön und billig Israels Sicherheitsdienste niederzumachen? Über die deutsch-französisch operierende ARTE kommt die Propaganda dann in die Wohnzimmer der deutschen Zuschauer. Auch die anti-israelische ARTE wird von deutschen GEZ-Steuern mitfinanziert. So verdient der Regisseur Dror Moreh - oder heißt er doch Merah? - doppelt und dreifach an israelischen und deutschen Zwangsgebühren.

Zum Oscar hat es nicht gereicht. Es liest sich in der FAZ wie ein Bedauern.


Ich habe mir den Film "Töte zuerst" angetan. Besseres hätte es durchaus gegeben, zum Glück konnte ich mich auf 23:30 Uhr freuen, im ZDFneo sollte es Mikhael Persbrandt geben, den Schwarm aller Rentnerinnen und von Heimchen am Herd. Aber der Angebetete war leider mittsommertot.

Zurück zum Agitprop. Sechs Geheimdienstler beginnen nach Beendigung ihrer Tätigkeit, Yaakov Peri nennt sie “Job”, zu tratschen wie die Waschweiber, les commères. Sie verheddern sich beim Tratsch in der großen Politik, für die sie nie zuständig gewesen sind, scheinen nicht zu begreifen, daß Krieg ist, Krieg der Muslime zur Islamisierung der Welt, und in dem Zusammenhang zur korankonformen Befreiung des Jahrhunderte in islamischem Besitz gewesenen Gebietes Israel. Es wären ab 1967 viele Möglichkeiten gewesen, das Gebiet zu räumen, meint einer. Vom Phased Plan, der Drei-Phasen-Strategie zur Beseitigung Israels, vom 9. Juni 1974, und was der bedeutet für eine Gebietsräumung, scheinen sie noch nie gehört zu haben. Vom Rückzug aus Gaza haben sie nichts gelernt. Die gilt den Arabern als Eroberung des Gebietes, als Bestätigung des Phased Plan.

Oslo, September 1993, schätzen sie ebenso falsch ein wie Camp David, Juli 2000, jedenfalls äußern sie sich so im Interview. Die am 27. September 2000 beginnende Intifada II sehen sie so wenig kommen wie den Mord an Yitzhak Rabin und die Intifada I, obgleich die Vorbereitungen dazu seit Monaten laufen. Für ihre Mißerfolge erklären sie sich nicht zuständig, so ist das im Leben halt, kann passieren.

Die Politik des Shimon Peres und des Yitzhak Rabin verherrlichen sie, obgleich die, jeder auf seine Weise, zwei linke Träumer sind/waren. Yitzhak Rabin erhält am 9. September 1993 einen Brief von Yasser Arafat: The PLO recognizes the right of the State of Israel to exist in peace and security. Die PLO erkennt das Existenzrecht Israels in Frieden und Sicherheit an, und sieht Hoffnung am Horizont, Shimon Peres träumt heute noch, und die Israelis leisten ihn sich.

Die Geheimdienstler meinen, die Araber in Gaza und im Westjordanland wollten einen Staat. Keiner der sechs ehemaligen Shin Bet Chefs weist darauf hin, daß es bereits einen Staat Palästina gibt, nämlich 77 Prozent des ehemaligen britischen Mandatsgebietes, in dem heuer 70 Prozent Palästinenser wohnen. Die Briten haben ihn zur Ablenkung vom Schachzug zunächst Transjordan, dann Jordan genannt und einen Emir aus Arabien, der ihre Kreise um Ibn Saud störte, zum König erhoben. Zwei Fliegen mit einer Klappe!

Schön auch der Satz: “Frieden müssen wir uns aufbauen!” Reden mit jedem, mit allen, auch mit Mahmud Ahmadinejad. Stammtischniveau, der helle Wahnsinn! Es folgt der Vergleich mit der Besatzung Europas durch Nazi-Deutschland, wenn auch abgemildert, ich meine, es war der älteste der alten Herren, der mit den lustigen Hosenträgern, Avraham Shalom Ben-Dor. Aber diese Perle lassen sich die Judenhasser der Welt nicht entgehen. Man kann im nachhinein nur das Grausen kriegen, wer da an der Spitze des Shin Bet gewirkt hat. Bleibt zu hoffen, daß der jetzige Chef anders ist. 

Es fehlt die Einbeziehung der Rolle des Islam, des Koran, der islamischen Lehre mit ihren Rechtsvorstellungen der Scharia. Die ehemaligen Shin Bet Chefs behandeln das Thema, als wenn die israelische Politik die Entscheidung allein treffen könnte, was weiter geschieht. Alle sechs haben den Koran nicht gelesen, anscheinend sind sie der Ansicht, den müsse man nicht kennen. Avraham Shalom Ben-Dor ist 1928 geboren in Wien, Yaakov Peri ("When you retire, you become a bit of a leftist") 1944 in Tel Aviv, Carmi Gillon (Peres Center for Peace Director 2000-2001) 1950 in Jerusalem, Ami Ayalon (Labor) 1945 in Tiberias, Avi Dichter (Kadima) 1952 in Aschkelon, Yuval Diskin ("I have no confidence in Netanyahu") 1956 ohne Ortsangabe. Ein Greis von 85 Jahren und fünf linksgewirkte Pensionäre überziehen oscarverdächtig Europa und die USA mit ihren Vorstellungen von der Lage im Nahen Osten.

Von der fehlenden Einschätzung des Islam gehen sie über zur verfehlten Einschätzung der internationalen Lage. Die sechs ex-Chefs tun so, als wenn sie weder die Interessen der arabischen Staaten noch derjenigen Rußlands, Chinas, Indiens und der USA kennten, von der EU, darunter besonders Frankreich (Union pour la Méditerranée), nicht zu reden. Ihre Äußerungen sind derartig naiv, daß man es kaum für möglich hält, daß Shabak-Chefs das nach all ihren Erfahrungen heute so sehen.

Eine interessante Äußerung neben vielen anderen ist die des arabischen Psychologen, der erklärt: “Ein Sieg für uns ist, wenn Ihr leidet, mehr wollen wir doch gar nicht!” So wird die gesamte Argumentation in einem Satz widerlegt, aber keiner in dem Film merkt das.

Und noch etwas: Die Arbeit aller Geheimdienste der Welt bewegt sich in dunklen Ecken, oder was meint einer, warum in Deutschland jetzt der NSU-Skandal zu frisieren und wegzudrücken ist?