17. Oktober 2024

Israels Existenz steht auf dem Spiel

Auszug aus dem Artikel Die Welt ohne Zionismus, vom 16. Juli 2006, erweitert und Links aktualisiert

 „Die überwältigende Mehrheit der jordanischen Staatsbürger ist palästinensischer Herkunft, obwohl Palästinenser ohne jordanische Staatsbürgerschaft mehr als 5 Prozent der Bevölkerung ausmachen.“


Das hört man von keinem europäischen Politiker, liest es in keinem der europäischen Mainstream Medien, die sich nicht einkriegen im Mitleid für den friedfertigen Libanon und die unschuldigen Opfer israelischer Kriegshandlungen: Israels Existenz steht auf dem Spiel und das nicht erst jetzt, sondern seit dem Tag der UN-Resolution Nr. 181, vom 29. November 1947, zur Teilung der 23% Restpalästinas in einen jüdischen und einen arabischen Staat. Die restlichen 77% heißen Jordanien.

Israel's Existence at Stake. By Charles Krauthammer, Real Clear Politics, July 14, 2006

Charles Krauthammer, von der Washington Post Writers Group, berichtet darüber. Man müsse kein Historiker sein, um die Absichten der Feinde Israels zu verstehen. Es kann aber hilfreich sein, sich mit der Geschichte zu befassen.

In favour: 33
Australia, Belgium, Bolivia, Brazil, Byelorussian S.S.R., Canada, Costa Rica, Czechoslovakia, Denmark, Dominican Republic, Ecuador, France, Guatemala, Haiti, Iceland, Liberia, Luxemburg, Netherlands, New Zealand, Nicaragua, Norway, Panama, Paraguay, Peru, Philippines, Poland, Sweden, Ukrainian S.S.R., Union of South Africa, U.S.A., U.S.S.R., Uruguay, Venezuela.

Am 29. November 1947 stimmen 33 Staaten für die Resolution, darunter die UdSSR mit drei Stimmen, die USA und Frankreich; 13 stimmen dagegen, darunter die sechs arabischen Mitgliedsstaaten; 10 enthalten sich der Stimme, darunter Großbritannien und China. Die Resolution hat damit die Zweidrittelmehrheit erhalten und gilt als angenommen. Die sechs arabischen UN-Delegationen, Ägyptens, des Irak, Syriens, des Libanon, Saudi-Arabiens und des Jemen verlassen daraufhin unter Protest und mit Krieg und Auslöschung der palästinensischen Juden drohend, die Versammlung.


Saudi-Arabien, der Irak, Syrien und der Jemen erklären in ihrer Antwort an die UN-Vollversammlung offen, sich nicht an die Resolution gebunden zu fühlen. Emir Feisal Al Saud, Sohn des saudischen Usurpators und Wahhabitenkönigs Abdul Aziz Al Saud "behält sich das Recht vor, frei zu handeln, in welcher von ihm für angemessen gehaltenen Art auch immer, im Einklang mit den Prinzipien von Recht und Gerechtigkeit". Mr. Jarnali, Irak, erklärt: "Der Irak erkennt die Gültigkeit dieser Entscheidung nicht an und behält sich die Freiheit der Entscheidung gegen ihre Durchsetzung vor." Emir Arslan von Syrien sagt: "Mein Land wird eine solche Entscheidung niemals anerkennen. Es wird niemals zustimmen, für sie verantwortlich zu sein. Mögen die Folgen über andere kommen, nicht über uns." Prinz Seif El Islam Abdullah von Jemen ergänzt: "Die jemenitische Delegation hat bereits früher erklärt, daß der Teilungsplan gegen die Gerechtigkeit und gegen die Charta der Vereinten Nationen verstößt. Deshalb zieht die Regierung des Jemen nicht in Betracht, sich an eine solche Entscheidung gebunden zu fühlen. Die Regierung des Jemen behält sich die Freiheit von Maßnahmen gegen die Durchsetzung dieser Entscheidung vor."

Im Waffenstillstandsabkommen zwischen Israel und den arabischen Staaten, die Israel am 15. Mai 1948 mit britischer Hilfe überfallen, um es noch im Entstehen zu vernichten, kommen Judea und Samaria, die "Westbank", unter jordanische und Gaza unter ägyptische Herrschaft, Jerusalem wird geteilt, wobei Jordanien den Ostteil einschließlich der Altstadt und Israel den Westteil kontrolliert.

Die Vernichtungsabsichten haben nichts zu tun mit der Besetzung der Westbank und des Gazastreifens in Folge des Sechstagekrieges, vom Juni 1967. Die arabischen Staaten kennen überhaupt keine Grenzen Israels an, weil sie den Staat als solchen nicht anerkennen. Heutiger Bezug auf Grenzen von vor dem Sechstagekrieg ist Heuchelei. Der Abzug Israels aus dem Gazastreifen, im September 2005 kann insofern nicht zu einer friedlichen Entwicklung dort führen, sondern das Gebiet wird als durch Terror erobert betrachtet und im Sinne des Phased Plan, vom 9. Juni 1974, zur Errichtung eines palästinensischen Staates auf dem Territorium Israels, der West Bank, Gazas und Jordaniens (!) zur Ausgangsbasis weiterer Eroberungen israelischen Territoriums benutzt.

Sie verwandelten Gaza in eine Basis zum Abschuß von Raketen gegen Israel und zum Ausheben von Tunnels unter der Grenze, schreibt Charles Krauthammer. Das alles ist vor mehr als dreißig Jahren angekündigt worden. [Inzwischen sind's mehr als 50 Jahre!]

The most hypocritical people on earth. By Michael Béhé in Beirut
Translated from the French by Llewellyn Brown

"Die Politiker, Journalisten und Intellektuellen im Libanon haben in letzter Zeit den Schock ihres Lebens erlebt. Sie wußten genau, daß die Hezbollah in unserem Land einen unabhängigen Staat geschaffen hatte, einen Staat mit allen Ministern und Parallelinstitutionen, der denen des Libanon nachgebildet war. Was sie nicht wußten – und was sie mit diesem Krieg entdecken, und was sie vor Überraschung und Schrecken erstarren läßt – ist das Ausmaß dieser Phagozytose."

Was den Libanon angeht, von dessen Boden aus die Hezbollah am 12. Juli ihren offenen Krieg gegen Israel führt, er ist im Jahr 2000 vollständig von den Israelis geräumt worden. Der UN-Sicherheitsrat bestätigt den exakten Grenzverlauf. Die Hezbollah macht mit dem geräumten Gebiet genau das, was die Hamas mit Gaza tut, sie verwandelt es in eine Militärbasis für terroristische Angriffe gegen Israel. Von dem Gebiet aus fallen Terroristen der Hezbollah in den letzten sechs Jahren in Israel ein, von dort werden Raketen nach Israel abgeschossen. Am 12. Juli beginnt aus dem völlig unbesetzten Gebiet (Südlibanon) die kriegerische Offensive der Hezbollah zur Unterstützung der Hamas, in eben solchem unbesetzten Gebiet (Gaza).


Der Grund ist nicht die Besatzung, die dient den Arabern als Vorwand, die westlichen Staaten für die palästinensische Sache zu gewinnen, sondern es geht wie immer um Israels Existenz. Bereits zwei Jahre vor der Besatzung feiert Yasser Arafat am jährlichen Fatah Day den ersten Angriff seiner Terrorgruppe auf ein israelisches Ziel, den National Water Carrier, das Versorgungssystem aus Pipelines, Aquaedukten, Dämmen, Tunneln und Pumpstationen, am 1. Januar 1965.

Arafat speaks on Fatah Day, Gaza demo, Video 2:43', AP Archive, YouTube, 1 January 1965

Kommentarvon D, vor vier Jahren: "Als dieser diebische Mistkerl starb, hatte er 3 Milliarden Dollar in Europa versteckt. Alles, was er sagte und tat, war Blödsinn und Mord."

Für diejenigen, die sich mit der Geschichte Israels und der palästinensischen Araber befaßt haben, wird die neue Qualität des Kampfes der fundamentalistischen Muslime zur Vernichtung Israels deutlich. Beschwingt und ermutigt durch die üppige finanzielle und militärische Unterstützung aus dem Iran bilden sich die islamischen Terrorgruppen ein, sie könnten den Versuch wagen, Israel endlich den Todesstoß zu versetzen. Dagegen wehrt sich Israel, gegen den von den iranischen Ayatollahs aufgezwungenen Krieg.

"Feuer auf Damaskus! Das Weiße Haus und die israelische Offensive"

Feu sur Damas ! La Maison Blanche et l´offensive israélienne.Par Laurent Murawiec, 
Metula News Agency (info # 011607/6), 16 juillet 2006 / Harissa, 17 juillet 2006, 07h57

Den USA passe dabei die Stoßrichtung nicht. Die Regierung des George W. Bush meine, Israel hätte nicht gegen den Libanon, sondern gegen den Verursacher Syrien und damit indirekt gegen den Hauptunterstützer der Hezbollah, den Iran lossch
lagen sollen. Der Krieg, der von den Ayatollahs in Israel losgetreten wird, ist der gleiche, den der Iran und Syrien im Irak gegen die USA und gegen die irakische Regierung führten, schreibt Laurent Murawiec, Sr. Fellow Hudson Institute, und: Wenn die Israelis sich als Ziel die riesige iranische Botschaft in Damaskus vornähmen, von der aus der Krieg des Iran im Nahen Osten gegen den Westen geführt werde, könnte Israel mit Unterstützung durch die USA rechnen. Man müsse die Chance nutzen, wenn sie sich biete. Wenn Israel zögere, werde die Bürokratie der "Realisten", der Kapitulierer und der Araberfreunde in den USA obsiegen, sie würden hinweisen auf die feindlichen Reaktionen Rußlands und Frankreichs, oder den französischen Parti pogromiste, die Pogrompartei gegen Israel, die im Außenministerium herrsche, werde sich durch die Stimme des Ministers Philippe Douste-Blazy melden und beide Seiten zur Vernunft aufrufen.

George W. Bush unterstützt das Recht Israels, sich zu verteidigen: möge sich Israel also verteidigen, mit Damaskus angefangen. Washington wird dem zustimmen, meint Laurent Murawiec.

Wer denkt bei solchen Erwägungen nicht an den Clean Break, vom 8. Juli 1996, fast auf den Tag vor zehn Jahren, als der im Mai 1996 ins Amt gewählte Premierminister Benjamin Netanyahu von einer Studiengruppe aus US-Amerikanern und Israelis unter der Leitung von Richard Perle, vom American Enterprise Institute (AEI), übrigens einem Förderer des Laurent Murawiec, die Studie Clean Break. "Ein sauberer Bruch: Eine Neue Strategie zur Sicherung des Reiches", vorgelegt bekommt, prompte Implementierung gewünscht:

Den USA könne es gefallen, wenn Israel gegen die Hezbollah, Syrien und den Iran vorginge, durch Kampf gegen syrisches Drogengeld, durch militärische Angriffe auf Syrien vom Libanon aus, mittels Stellvertreterkämpfern (proxy forces), und israelische Angriffe auf syrische militärische Ziele im Libanon, und wenn sich das als unzureichend herausstelle, auf ausgewählte Ziele in Syrien selbst. Israel wird von der Studiengruppe beauftragt, sein strategisches Umfeld neu zu ordnen, gemeinsam mit der Türkei und Jordanien die Macht Syriens zu schwächen, einzudämmen und sogar zurückzudrängen. Seinerzeit soll Israel sogar darangehen, Saddam Hussein zu beseitigen. Im Angesicht der Zustände seit dem Irakkrieg der USA, März 2003, ist dieses Ansinnen besonders infam. Sind die Verhältnisse seinerzeit der Verwirklichung solcher Wünsche nicht förderlich, so sind sie es heute noch weniger, und man kann hoffen, daß die USA bis zum Jahr 2016 gemeinsam mit der "internationalen Staatengemeinschaft" zu anderen Lösungen des Nahostkonfliktes kommen.

Die übrige nicht-muslimische Welt, die EU, Rußland und China werden abwägen müssen, ob sie die Existenzbedrohung Israels und damit die Kampfansage der fundamentalistischen Muslime an die USA auf Grund strategischer Interessen positiv bewerten wollen, oder ob sie sich im klaren darüber sind, daß die Herrschaftsansprüche der Muslime mit der Schwächung oder gar Vernichtung Israels nicht etwa enden, sondern erst so richtig angefacht werden, und zwar in der EU, in Rußland und in China.

Es wird alles wieder so, wie's bleibt!