22. Oktober 2025

Nicolas Sarkozy, das Elend der Linken und der Niedergang Frankreichs


Mein Lieblingsleitartikler Pierre Mathis schlägt wieder zu. Èmoi, Aufregung, ist sein Beitrag zum Raub, im Louvre, am Sonntag, den 19. Oktober 2025, 9:30 - 9:37 Uhr, und zur Inhaftierung von Nicolas Sarkozy, am Dienstag, den 21. Oktober 2025, 9:43 Uhr, in der Zeitung, vom 22. Oktober 2025, überschrieben. Im Internet ist mehr Platz:

"Der Leitartikel vom 22. Oktober. Louis, Napoleon, Eugenie und die anderen"
L'édito du 22 octobre. Louis, Napoléon, Eugénie et les autres. Par Pierre Mathis, 

Die drei Namen beziehen sich auf die Pracht der Zeit des 19. Jahrhunderts, mit "die anderen" sind Nicolas Sarkozy und "die politische und Fernseharistokratie" Frankreichs gemeint: 

Der Leitartikler meiner Dorfzeitung ist ein Beispiel für die Ablehnung der französischen Linken von Nation, Geschichte und Tradition Frankreichs. Darum gibt's von mir einen ausführlichen Kommentar seines 33 Zeilen füllenden Einspalters in der unteren Ecke der Titelseite:

"Schlechte Zeiten für den Bonapartismus!" Im Louvre gibt's ganz andere Schätze, die jetzt geraubten haben keinerlei historischen und symbolischen Wert. "Wenn dies eine Tragödie für die Schmuckindustrie ist, so hatte sich die Republik bereits 1887 dieses Erbes entledigt."

Das Diadem der Kaiserin Eugenie wurde 1887 verkauft und 1982 von der Société Amis du Louvre, der Gesellschaft der Freunde des Louvre, erworben und dem Louvre geschenkt, berichtet der französische Journalist und Kunsthistoriker Didier Rykner, in Französisch und Englisch.

Vielleicht helfen auch dieses Mal die American Friends of the LOUVRE? Seit dem Jahr 2002 machen sie in den USA dieses Museum bekannt, tragen zu seinem Ruhme bei und bringen Spenden auf; ein Drittel der ausländischen Besucher des Pariser Louvre sind Amerikaner.

"Sie [die Zeit der Bonapartisten] war weniger prüde angesichts einer politischen Tradition, die den Parlamentarismus verachtete und behauptete, eine privilegierte Verbindung zwischen den Führern und dem Volk herzustellen – und das alles mit einer guten Portion Kitsch und Profitgier. Sehr böse moderne Fehler. Die Schwere der Angelegenheit wird daher anhand der Verbundenheit beurteilt, die man mit dieser politischen Tradition hat."

Dann können Artefakte, die Clovis', Chlodwigs, bis zu Emmanuel Macrons Regierungen belegen, alle weg aus den Museen; die Herrscher unserer Vorfahren wußten nichts vom Parlamentarismus, die extreme Mitte der Staatspräsidentschaft der Gegenwart setzt sich über ihn hinweg.

Ein entwurzelter Mensch ist derjenige, der sich nicht aufgehoben fühlt in seiner Nation, ihrer Geschichte und Tradition, was bei Pierre Mathis der Fall ist; denn sonst würde er nicht erklären, daß  der Verlust von Artefakten wie den jetzt aus dem Louvre geraubten allein für Juweliere, für die "Schmuckindustrie", eine Tragödie sein mag, daß sich in dieser Tat aber keinesfalls ein weiteres Mal der Niedergang Frankreichs dokumentiert. Das aber ist in der Tat der Fall. Die für die Sicherheit der Preziosen verantwortlichen Politiker und Beamten können oder wollen Dokumente der französischen Nation nicht sichern. Man muß auf "wollen" tippen; denn Milliarden Euro für den Ukrainekrieg und französische Freiheitskämpfer sind jederzeit aufzutreiben.

Wie bei den Linken üblich, bestimmt Pierre Mathis, wer und was welchen Wert hat, Nation, Geschichte und Tradition sind für ihn kein Maßstab für Wert. Deshalb kann er die Empörung über die Inhaftierung "eines [sic] ehemaligen Präsidenten" nur als Phänomen bezeichnen und nicht etwa als Demütigung Frankreichs durch seine eigene Justiz. So sieht es die ganze Welt und kommentiert essachlich, mit Entsetzen oder Häme, letzteres meist durch Linke. Darüber kann die Empörung der Franzosen nicht groß genug sein, nicht "übertrieben" - was auch wieder Pierre Mathis bestimmt.

Nicolas Sarkozy hat diese Haft verdient, wie sie auch "sein jetziger Nachfolger" Emmanuel Macron verdient hätte. Beide haben es "geschafft, den alten napoleonischen Komplex zu verkörpern." Wurde Nicolas Sarkozy etwa verurteilt einer "kriminellen Vereinigung" mit Emmanuel Macron wegen? Sollte dieser gleich mit in den Knast, oder müssen die Untersuchungsrichter Frankreichs erst wieder ein Dutzend Jahre ermitteln? Kann man das nicht abkürzen? Es käme die Steuerzahler billiger.
 
Für den "Mann" Nicolas Sarkozy ist das Gefängnis keine "persönliche Tragödie", sondern das Ergebnis von Rechtsbeugung, die er mit seiner Familie, mit Freunden und mit seinen Anwälten juristisch und politisch bekämpft. Aber das versteht Pierre Mathis nicht, und darum ist er gut geeignet für das linke Agitprop der Medienunternehmerin Marie-France Marchand-Baylet, wo es um den Wert geht, die Sozialisten wieder an die Macht zu bringen, also richtig, nicht durch Verrenkungen des Premierministers Sébastien Lecornu, der nur seinem Herrn und Gebieter Emmanuel Macron dient - jedenfalls bis jetzt.

Der Leitartikel vom 22. Oktober 2025, präsentiert in 33 Zeilen das Elend der heutigen Linken und den durch sie Frankreich auferlegten Niedergang, der die Franzosen in Unruhe versetzt.

Nun regt sich "die politische und Fernseharistokratie" Frankreichs schon wieder auf! Drei Untersuchungshäftlinge  des Santé-Gefängnisses bedrohen Nicolas Sarkozy in den sozialen Medien. Wenn's weiter nichts ist! Irgendwo im Land werden Franzosen täglich von radikalen Muslimen bedroht und bestialisch ermordet, und? Kriegten die etwa Sonderbehandlung, die Philippine, die Lola. Also!

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