8. September 2017

Staatstheater des Emmanuel Macron in Athen


Mit Emmanuel Macron haben die Franzosen weniger einen Staatspräsidenten als einen Schauspieler und Regisseur ins Amt gewählt. Das Drehbuch schreiben ihm andere. Einer von ihnen ist eben verstorben, sein Freund und Gönner Pierre Bergé. Für die Theaterkostüme sind Louis Vuitton und dessen Besitzer Bernard Arnault zuständig. Die Theaterschminke für 26 000 € in drei Monaten liefert sein Unternehmen Séphora.

Schätzt Forbes das Vermögen der Familie des Bernard Arnault, im Mai 2017, auf $ 52,5 Milliarden, so ist es seit Amtsantritt des Hauptdarstellers auf $ 57,1 Milliarden angewachsen.

Eine lohnende Investition!

Der erste offizielle Staatsbesuch führt den Staatsschauspieler nach Griechenland. Nicht, daß er der Erkenntnis über den vergleichbar desolaten Zustand beider Länder zu danken wäre, sondern es ist die geschichtsträchtige Kulisse der Akropolis, die es dem Mimen angetan hat. Seine einstige Regisseurin und Verführerin, Ehefrau Paedophilia Brigitte Trogneux, gibt ihm die Liebe zum großen Auftritt und dessen Gestaltung ein, da ist er 15 Jahre alt. Seine politische Karriere ist bis heute ein Schauspiel, ob Drama oder Komödie ist noch nicht entschieden.

Auf Griechisch stammelt er, "dans un grec balbutiant", eben geschmückt vom Präsidenten Prokopis Pavlopoulos mit dem "Erlöser-Orden", der höchsten Auszeichnung, die das Land zu vergeben hat, etwas von "einem großen Privileg, hier zu sein". Der Orden wurde 1829 von der griechischen Nationalversammlung gestiftet zum Gedenken an die Erlösung der Griechen vom türkischen Joch. Welche Leistung der französische Staatsschauspieler erbracht hat, daß man ihn so ehrt, ist nicht bekannt. Vielleicht ist es ähnlich wie bei Barack Obama und seinem Friedensnobelpreis? Für gar nichts als dafür, daß er die Rolle des Staatspräsidenten würdig spielt?

Macron à Àthènes pour lancer la "refondation" de l'Europe, titeln mein Lokalblatt L'Indépendant (nicht online) und einige andere AFP-Abonnenten, Macron in Athen um die "Neubegründung" Europas in Gang zu setzen. Unter dem tut es der Gaukler nicht. "Man hat glauben gemacht, daß man in Athen leben kann wie in Berlin, das war nicht wahr, und es ist das griechische Volk, das dafür bezahlt hat," wendet er sich von seinem Pnyx-Hügel, im Hintergrund die angestrahlte Akropolis, gegen die übermächtige Angela Merkel und ihren Schatzmeister Wolfgang Schäuble.

Die deutschen Steuerzahler vergißt er dabei. Sie sind es, die das bis heute finanzieren.

Er bedauert das mangelnde gegenseitige Vertrauen unter den Europäern. Das herzustellen, soll ein gemeinsames Finanzministerium der Euro-Zone sowie schon 2019 ein transnational gewähltes EU-Parlament her. Auf die Fehlentscheidung, den unterschiedlichen teilweise einander ausschließenden sozialen, wirtschaftlichen und finanziellen Verfaßtheiten der EU-Staaten eine gemeinsame Währung aufzuzwingen, sollen weitere Fehlentscheidungen folgen. Wer nur hat ihm das ins Drehbuch geschrieben? Sein Freund George Soros? Er will "politischen Heroismus" wieder zur Geltung bringen. Wir sind also doch mehr in einem mittelalterlichen Ritterspiel als in griechischen Tragikomödien.


Und was Emmanuel Macron als Totengräber der Demokratie angeht: Am 3. August 2017 wird der Artikel R625-8 durch ein im Staatsrat von ihm unterschriebenes Dekret modifiziert, also nicht durch die Nationalversammlung, die für die Gesetzgebung zuständig ist: Ubu Roi als Herrscher Frankreichs!

Décret n° 2017-1230 du 3 août 2017 relatif aux provocations, diffamations et injures non publiques présentant un caractère raciste ou discriminatoire 
NOR: JUSD1714912D 
Version consolidée au 08 septembre 2017 

Dekret Nr. 2017-1230, vom 3. August 2017, bezüglich nicht öffentlicher Provokationen, Diffamierungen und Beleidigungen, die einen rassistischen oder diskriminierenden Charakter aufweisen. In der konsolidierten Fassung, vom 8. September 2017.

"Eine nicht öffentliche Diffamierung, begangen gegen eine Person oder eine Gruppe von Personen auf Grund deren tatsächlicher  oder vermuteter Herkunft oder Zugehörigkeit oder Nichtzugehörigkeit zu einer Volksgruppe, einer Nation, einer angeblichen Rasse oder einer bestimmten Religion wird bestraft mit dem Bußgeld für die Verstöße der 5. Klasse. [Article 131-13]

Mit derselben Strafe wird die nicht öffentliche Diffamierung, begangen gegen eine Person oder eine Gruppe von Personen auf Grund ihres Geschlechtes, ihrer sexuellen Neigung oder Identität ihres Genres oder ihrer Behinderung belegt."

Der in französischer Justiz nicht sehr bewanderte Leser fragt, was es mit diesen Sonderstrafen bei "Verstößen der 5. Klasse" gemäß Artikel 131-13 auf sich hat. Mit einem ähnlichen werden Deutsche seit einem Jahr durch Heiko Maas bedroht:


Artikel 131-14 listet auf, was dem nach Dekret Nr. 2017-1230 verurteilten Bürger zusätzlich zu seiner Geldstrafe blühen kann:

"Für alle Verstöße der 5. Klasse können eine oder mehrere Sonderstrafen oder Einschränkungen der folgenden Rechte ausgesprochen werden:"

  1. Führerscheinentzug für höchstens ein Jahr; er kann sich beschränken auf die private Nutzung des Fahrzeugs.
  2. Stillegung für höchstens sechs Monate eines oder mehrerer Fahrzeuge des Verurteilten
  3. Beschlagnahme einer oder mehrerer Waffen aus dem Besitz des Verurteilten, oder zu denen er Zugang hat
  4. Entzug des Jagdscheines mit dem Verbot, innerhalb höchstens eines Jahres einen neuen zu beantragen
  5. Verbot für höchstens ein Jahr für andere Zwecke als für diejenigen vom eigenen Konto oder von amtlich verfügten Konten Schecks auszustellen sowie Kreditkarten zu benutzen
  6. Beschlagnahme des Gegenstandes, der gedient hat oder dafür vorgesehen war, einen Gesetzesverstoß zu begehen, oder des Gegenstandes der das Produkt dieses Verstoßes ist. Jedenfalls kann diese Beschlagnahme nicht ausgesprochen werden auf dem Gebiet der Pressestraftat.

Das Dekret Nr. 2017-1230, vom 3. August 2017, öffnet der Willkür der Regierung, der Denunzianten und vor allem derjenigen von Islamvereinigungen in Frankreich Tür und Tor. In einer geselligen Runde
  • seufzt einer nach dem vierten Glas Wein: MannOMann, ich wohne in einer stinkigen Muselstraße, wo die Tussis nur verschleiert herumlaufen! 
  • Eine Frau berichtet angewidert von den nackten Kerlen auf der letzten CSD-Demonstration: Müssen die Schwulen sich denn so exhibitionieren?
  • Einer, der eben aus London zurückkehrt, erklärt, daß man den muslimischen Bürgermeister Sadiq Khan nach Pakistan entsorgen sollte.
  • Ein anderer reißt den Witz: Zwei Sachen kann ich aufn Tod nicht leiden: Rassismus und Nigger hinter der Bar!
Das hört jemand, der den Seufzenden noch nie leiden konnte, oder jemand, der nicht als Muslim zu erkennen ist, vielleicht ein Konvertit oder ein rothaariger, blauäugiger Berber, oder es hört die Frau einer, der auf einem Queer-Portal postet, oder eine Bürgerdame, die auf politische Korrektheit achtet und keine Witze versteht, und schon bekommen die Gerichte zu tun.

Selbstverständlich erklärt Emmanuel Macron nicht, was er unter einer Diffamierung versteht. Für den einen ist's "Islamophobie", für den anderen sind's Tatsachen über den Islam. Unliebsame Tatsachen auszusprechen, ist immer eine Provokation. Derjenige, der angeblich provoziert, wird in Frankreich ab sofort mit Strafe bedroht, diejenige, die einen flockigen Spruch losläßt, kann sich vor Gericht wiederfinden. Mindestens Geldstrafe, aber zusätzlich gern auch Pappe oder Jagdschein weg, Scheck- und Kreditkartenverbot, alles, was aus dem französischen Alltag nicht wegzudenken ist

Solche Zustände verdanken wir dem dekretierenden Staatsschauspieler Emmanuel Macron!