Gräotmoim iut Miöhn was ´n paar Dage bui us teo Besoik. Doa hä´ wui us in´n Twuiduistern onnik wat vötellt iut äoln Tiön, van Rakemeiers Golluib un van Miakuiler.
Großmutter aus Minden war ein paar Tage bei uns zu Besuch. Da haben wir uns im Dämmerlicht ordentlich was erzählt aus alten Zeiten, über Rakemeiers Gottlieb und von Miakuiler*.
Teo dän Rakemeier, dat was son stämmigen Kerl, sian de Lüö düön Dag "Pättn Bonny". Hei besatt ols erster inn Duape ´n Barometer. - "Gottluib, wat maket duin Baromeiter?" fröchen de Näowers manchet Moal, wänn´t duister wort an´n Himmel. - "Hei stigt un fällt", könne hei woll hen un wiö teoö Antwort giöbn, wänne son biötn iömelig was.
Un twuilichtige Minsken hät et äok in iusen Duape giöbn, ünner annern dän Mesters Koal, de dän Biagupseher Lammermann buin Zeitungsliasen äoms düört Fenster in suine Stuabn däotschuatn hät. Äok dat Ölgelämpken harre hei met dän Schuß iutpiußt. Mester mösse natürlick suin wuideret Liöbn achter dicken Müern in´n Kittken teobringen.
Un dän es doa näo de äole Miakuiler, de olle Niasen lang wiö iut´n Tuchthiuse iutbückse. Hei harre et besonners up Wost un Speck afseihn. Deswiagen waken die Lüö, wänn se ´n Schwuin uppe Leddern hangen heddn.
In Gialnbiöke was owers sonne äole Oma buin Waken inschläopen. Säo was et fö Miakuiler kein Döppkenspell, dän grötzten Deil van dän Schwuine inteosacken. Noa dän Duiwelswiak was Miakuiler näo säo druiste, de äolen Moime teo wecken, ümme iahr metteodeiln, se könne ruhig wuiderschläopn, iahr Schwuin wööre in goön Gewahrsam. Ols dänn de Klocken in Gialnbiöke lüttn, was Miakuiler iawer olle Biage. Säo hett et bit vandage näo, wenn de gräotn Teihn iut´n Strumpe kick: "Miakuiler es iutbruaken!"
Was et doa vöwunnerlik, dat´n Früömder, dän muin Gräotvaa up´n Flächtwagen metniöhmn woll norre Elsenmüöhln, wiör van´n Wagen sprang, ols Gräotvaa iahne vötellt harre, dat hei iut Miöhn achtern Biage wägkeime. - "Jä", sägg muin Wuif grade, "niu weit ick ok, wat ick fö´n Minsken fruiet häwwe, de iut sonne leige Giögend kümmp!"
* Zum Wort Miakuiler weiß Frank-Michael Kiel-Steinkamp, von der NWZ:
Ein Plattdeutsch-Experte aus Spenge hat sich's mal von Friedrich Möllering, der schon lange tot ist, erklären lassen. Miakuiler ist der Eigenname eines Mannes, der im Wiehengebirge als eine Art Outlaw gelebt hat. Das Wort hat vielleicht den Ursprung im "Mehlkühler".
Friedrich Möllering. Frittken vanne Hermannshöhe: Gräotmoim vötellt iut iahre Kuindheit. Vötellsels un Dönkens. Liste met de benoidigten plattduitschken Woierde innen Anhang
Zeitungsverlag Neue Westfälische, Bielefeld 1981, S. 129f.
Friedrich Möllering (19. Februar 1913 - 21. Dezember 1996)
Lexikon Westfälischer Autorinnen und Autoren 1750 bis 1950
Ostwestfäälsch (hoochdüütsch ok Engrisch) is en Ünnerdialekt vun dat Westfäälsche Platt, de in´t Ossenbrügger Land un in Ostwestfalen [in Keoschuiden Hiarwede] spraken warrt. Dat hett de Sünnerheed, dat do sünners vele Diphthongen in sünd. Ener sieht nich faken in Builefeld oder Paderbourn Lü, de dat snackt.
Westfälisch vor Ort. Von Eike Jan Horstmann, Li[li:]
Zeitung der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft der Universität Bielefeld
aus: Neue Westfälische, vom 12. Februar 2003
[PDF] Sägg et up Platt - Kreisheimatverein Herford
Erwin Möller: Sägg et up Platt. Niederdeutsches Wörterbuch in der Ravensberger Mundart. Herausgegeben vom Kreisheimatverein Herford e.V.
3. Auflage, überarbeitet und ergänzt von Egon Brandmeier, Heinrich Bringewatt, Gerhard Heining, Magdalena Obrock und Wilhelm Schürmann. Redaktion und Satz Rolf Botzet,
Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2013, 231 Seiten
Großmutter aus Minden war ein paar Tage bei uns zu Besuch. Da haben wir uns im Dämmerlicht ordentlich was erzählt aus alten Zeiten, über Rakemeiers Gottlieb und von Miakuiler*.
Teo dän Rakemeier, dat was son stämmigen Kerl, sian de Lüö düön Dag "Pättn Bonny". Hei besatt ols erster inn Duape ´n Barometer. - "Gottluib, wat maket duin Baromeiter?" fröchen de Näowers manchet Moal, wänn´t duister wort an´n Himmel. - "Hei stigt un fällt", könne hei woll hen un wiö teoö Antwort giöbn, wänne son biötn iömelig was.
Un twuilichtige Minsken hät et äok in iusen Duape giöbn, ünner annern dän Mesters Koal, de dän Biagupseher Lammermann buin Zeitungsliasen äoms düört Fenster in suine Stuabn däotschuatn hät. Äok dat Ölgelämpken harre hei met dän Schuß iutpiußt. Mester mösse natürlick suin wuideret Liöbn achter dicken Müern in´n Kittken teobringen.
Un dän es doa näo de äole Miakuiler, de olle Niasen lang wiö iut´n Tuchthiuse iutbückse. Hei harre et besonners up Wost un Speck afseihn. Deswiagen waken die Lüö, wänn se ´n Schwuin uppe Leddern hangen heddn.
In Gialnbiöke was owers sonne äole Oma buin Waken inschläopen. Säo was et fö Miakuiler kein Döppkenspell, dän grötzten Deil van dän Schwuine inteosacken. Noa dän Duiwelswiak was Miakuiler näo säo druiste, de äolen Moime teo wecken, ümme iahr metteodeiln, se könne ruhig wuiderschläopn, iahr Schwuin wööre in goön Gewahrsam. Ols dänn de Klocken in Gialnbiöke lüttn, was Miakuiler iawer olle Biage. Säo hett et bit vandage näo, wenn de gräotn Teihn iut´n Strumpe kick: "Miakuiler es iutbruaken!"
Was et doa vöwunnerlik, dat´n Früömder, dän muin Gräotvaa up´n Flächtwagen metniöhmn woll norre Elsenmüöhln, wiör van´n Wagen sprang, ols Gräotvaa iahne vötellt harre, dat hei iut Miöhn achtern Biage wägkeime. - "Jä", sägg muin Wuif grade, "niu weit ick ok, wat ick fö´n Minsken fruiet häwwe, de iut sonne leige Giögend kümmp!"
* Zum Wort Miakuiler weiß Frank-Michael Kiel-Steinkamp, von der NWZ:
Ein Plattdeutsch-Experte aus Spenge hat sich's mal von Friedrich Möllering, der schon lange tot ist, erklären lassen. Miakuiler ist der Eigenname eines Mannes, der im Wiehengebirge als eine Art Outlaw gelebt hat. Das Wort hat vielleicht den Ursprung im "Mehlkühler".
Friedrich Möllering. Frittken vanne Hermannshöhe: Gräotmoim vötellt iut iahre Kuindheit. Vötellsels un Dönkens. Liste met de benoidigten plattduitschken Woierde innen Anhang
Zeitungsverlag Neue Westfälische, Bielefeld 1981, S. 129f.
Friedrich Möllering (19. Februar 1913 - 21. Dezember 1996)
Lexikon Westfälischer Autorinnen und Autoren 1750 bis 1950
Ostwestfäälsch (hoochdüütsch ok Engrisch) is en Ünnerdialekt vun dat Westfäälsche Platt, de in´t Ossenbrügger Land un in Ostwestfalen [in Keoschuiden Hiarwede] spraken warrt. Dat hett de Sünnerheed, dat do sünners vele Diphthongen in sünd. Ener sieht nich faken in Builefeld oder Paderbourn Lü, de dat snackt.
Westfälisch vor Ort. Von Eike Jan Horstmann, Li[li:]
Zeitung der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft der Universität Bielefeld
aus: Neue Westfälische, vom 12. Februar 2003
[PDF] Sägg et up Platt - Kreisheimatverein Herford
Erwin Möller: Sägg et up Platt. Niederdeutsches Wörterbuch in der Ravensberger Mundart. Herausgegeben vom Kreisheimatverein Herford e.V.
3. Auflage, überarbeitet und ergänzt von Egon Brandmeier, Heinrich Bringewatt, Gerhard Heining, Magdalena Obrock und Wilhelm Schürmann. Redaktion und Satz Rolf Botzet,
Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2013, 231 Seiten