4. November 2024

Frankreich. Der Krieg gegen die Drogen ist verloren!

Drogenhandel: „Kriminologe Xavier Raufer: ‚Seit Bruno Retailleau (Foto) angekommen ist, hat sich nichts geändert‘.“ Narcotrafic : «Depuis que Bruno Retailleau est arrivé, rien n'a changé», tranche le criminologue Xavier Raufer.

Es vergeht kein Tag, an dem nicht auf CNews über Verbrechen der Drogenhändler berichtet wird. Soll die Armee in einigen Stadtteilen eingeschaltet werden, in Crepol gibt's den zweiten Toten, Innenminister Bruno Retailleau zieht in den Kampf gegen die Drogen, kriegt aber bescheinigt, daß sich nix geändert hat, seit er im Amt ist; sind die linken Bürgermeister verantwortlich?

Nein, Ihr Kämpfer gegen Windmühlenflügel! Der Krieg gegen die Drogen ist lange verloren!

Drogen, Kriminalität, Terrorismus. Wie in den USA seinerzeit das Alkoholverbot unter dem "Dry Law", so schafft auch das Drogenverbot viel mehr Probleme als es löst. Am Stand des Kampfes hat sich nur geändert, daß er bis heute jedes Jahr mehr Elend, Tote und mehr sinnlos verpulvertes Geld kostet als im Januar 2001. Als Lektüre bieten sich 597 Artikel des CATO Instituts an:


„Wie die jüngsten Debatten auf Staatsebene über die Legalisierung von Marihuana zeigen, machen sich die Menschen große Sorgen darüber, wie Drogen legalisiert werden können. Sie schlagen Regulierung, Steuern, neue staatliche Behörden und mehr vor, um die Wähler – und sich selbst – davon zu überzeugen, daß es ihnen ernst damit ist, es ‚richtig‘ zu machen. Doch dieser Fokus auf die ‚richtige‘ Legalisierung von Drogen geht am Ziel vorbei. Stattdessen muß der Kongress die Gesetze aufheben, die dazu führen, daß Drogen anders behandelt werden als jedes andere Konsumgut.“ 

„Die Aufhebung der [US-]Bundesgesetze, Medikamente anders als andere Produkte behandeln, ist der beste Weg. Es besteht keine Notwendigkeit für die Regierung, Regeln und Vorschriften für den Verkauf von Arzneimitteln zu erlassen: Märkte entstehen, wenn sie benötigt werden. Das bestmögliche Ergebnis ist es, den Markt ein von der Regierung geschaffenes Problem lösen zu lassen.“

Vicente Fox on Legalizing Drugs. By Ian Vásquez. Cato Institute, October 24, 2011

„Letzte Woche [vor 13 Jahren!] sprach der ehemalige mexikanische Präsident Vicente Fox auf einem Cato-Forum über die Notwendigkeit, den Konsum, die Produktion und den Verkauf aller Drogen zu legalisieren. (Sie können auch die Berichterstattung von C-Span über die Veranstaltung sehen.) Präsident Fox nahm sich auch die Zeit, ein BBC-Interview zum gleichen Thema zu führen.“

Narcotrafic : pensez-vous, comme le dit Bruno Retailleau, que la France est en voie de «mexicanisation» ? Par Le Figaro, 1 novembre 2024 à 12h42

92% von 234 276 Lesern [Stand: 4. November 2024, 14:00 Uhr]  des Figaro beantworten die Frage nach der "mexicanisation de la France" mit Ja, 8% sehen sich nicht mexikanisiert, vielleicht, weil sie wissen, daß in Frankreich keine harten Drogen wie in Mexiko angebaut werden, daß Frankreich wie die USA kein Produktionsland, sondern eines der Konsumentenländer ist?

Die Drug Enforcement Administration (DEA) der USA, wörtlich und sehr passend auch zu übersetzen mit "Verwaltung zur Durchsetzung von Drogen", ist besonders stolz auf ihre Zusammenarbeit mit ausländischen Stellen. Schon ihr Vorgänger, das Federal Bureau of Narcotics, hat 1949 zwei Agenten in die Türkei und nach Frankreich geschickt, wo in Marseille der Welt größte Mengen Morphinbase und Heroin hergestellt wurden. Mit der French Connection ist seit den 80er Jahren Schluß.

"Der ehemalige Präsident Mexikos sagte gegenüber der BBC, daß er die Vereinigten Staaten für die Gewalt in seinem Land verantwortlich mache. Vicente Fox, der von 2001 bis 2006 Präsident war, sagte, der Drogenkonsum in den USA sei die Wurzel des Problems und forderte die Legalisierung von Drogen in Amerika."

So auch Frankreich, das nicht zu Mexiko wird, sondern Frankreich bleibt, dessen Regierung eine Drogenpolitik betreibt, die dazu beiträgt, daß Produktionsländer wie Mexiko in Gewalt versinken. Frankreich dagegen versinkt seiner eigenen verfehlten Politik wegen in Gewalt und Chaos.

Soweit zu den Drogen und der Mexikanisierung Frankreichs, gemäß Krieger Bruno Retailleau!

In den Medien Frankreichs wird ebenfalls deutlich, wer auf allen Ebenen des Drogenhandels, vom Kaid, der den Handel seiner Bande aus dem Knast lenkt, bis hin zu unter 14 Jahren alten Jungen mehrheitlich das Heft in der Hand hat, nämlich Narco-Banden aus islamischen Ländern.

Drogenhandel: Denken Sie, daß Frankreich auf dem Weg der Islamisierung ist?

Frankreich wird aber nicht durch den Drogenhandel zu einem islamischen Land, sondern durch die seit Jahrzehnten verfehlte Immigrationspolitik, der Emmanuel Macron in den letzten sieben Jahren noch einmal einen bemerkenswerten Schub versetzt hat; es geht nicht um Mexikanisierung, sondern um Islamisierung. Diese als Problem zu sehen, liegt aber dem Staatspräsidenten und seiner Regierung fern, für die nicht der Islam, sondern ein undefinierter Islamismus zu bekämpfen ist, angenommen wird wohl, daß es außerdem eine Religion Islam gibt, wie Judentum und Christentum. Was kann man schon groß von Kämpfern gegen Windmühlenflügel erwarten als Wind und heiße Luft?

Nun zum Mißbrauch von Tabak. Passend zur Hatz auf kleine und große Drogenhändler liest  man im Figaro anläßlich des zum tabakfreien Monat ausgerufenen November:

"Rauchen ist die häufigste vermeidbare Todesursache." 

"Tabakfreier Monat: Sind Anti-Raucher-Maßnahmen wirklich effektiv?"
Mois sans tabac : les politiques contre le tabagisme sont-elles vraiment efficaces ? Par Elisa Doré,

Wie staunt der Leser, daß in der Zeitung, vom 4. November 2024, die Überschrift lautet: Les politiques contre le tabac ont fait leurs preuves. "Anti-Tabak-Maßnahmen haben sich bewährt." 

Man erfährt, daß in Frankreich jedes Jahr 75 000 Menschen durch Tabak eines vermeidbaren Todes sterben, und daß es 400 Studien zu Gegenmaßnahmen gegen Abhängigkeit vom Rauchen gibt. Tabak sei weltweit der erste Grund  vermeidbaren Todes. Preisanstieg und Erhöhung der Tabaksteuer seien die wirksamsten Mittel. Mehr dazu finde man auf nature human behaviour:

„Auf der Grundlage der verfügbaren Erkenntnisse sind Anti-Tabak-Kampagnen, Rauchverbote, Gesundheitswarnungen und Steuererhöhungen wahrscheinlich die wirksamsten Maßnahmen zur Eindämmung des Rauchverhaltens.“

So schließt sich der Kreis zur Forderung, alle Drogen zu legalisieren. Wie viele Menschen sterben jedes Jahr eines vermeidbaren Todes an Drogen? Statt immer größerer Gewalt, immer skrupelloserer Banden, die Staaten im Staat bilden, die durch ihre Verbrechen immer mehr Tote und immer mehr dahinsiechende Menschen sowie der Regierung und den Bürgern Frankreichs immer mehr finanzielle Lasten aufbürden, sind Anti-Drogen-Kampagnen, Drogenverbote an bestimmten Plätzen und Gesundheitswarnungen angesagt, vor allem in den Schulen und Universitäten.

Der Krieg gegen die Drogen ist schon lange verloren. Der sich aufplusternde Innenminister Bruno Retailleau wird mit seinem Kampf keinen Erfolg haben, an seinen Ankündigungen wird man ihn messen. Wer macht es den Franzosen klar, daß es eine kriegerische Lösung gegen die Drogen nicht geben kann, so wenig, wie es einen Rückgang der Islamisierung gibt, wenn immer mehr Immigranten ins Land gelassen werden? Verfehlte Politik in beiden Bereichen ruiniert Frankreich.

75. The International War on Drugs. 2017 • Cato Handbook for Policymakers
By Juan Carlos Hidalgo and Ian Vásquez, CATO Institute

"Die politischen Entscheidungsträger sollten

• dem internationalen Krieg gegen Drogen ein Ende machen und anerkennen, daß er zu einem Anstieg der Gewalt in Drogenherkunfts- und Transitländern geführt hat, ohne dabei die gewünschten Ergebnisse zu erzielen;

• anerkennen, daß das Verbot eine enorme Schwarzmarktprämie und potenzielle Gewinne aus dem Drogenhandel mit sich bringt, die von terroristischen Gruppen ausgenutzt werden; und

• die Legalisierungs-, Entkriminalisierungs- und Schadensminderungsstrategien von Uruguay, den Niederlanden, Portugal und anderen Ländern als besseres Modell für den Umgang mit dem Problem des Drogenmissbrauchs akzeptieren."

Les décideurs politiques devraient

• déclarer la fin de la guerre internationale contre la drogue et reconnaître qu'elle a stimulé une augmentation de la violence dans les pays d'origine et de transit de la drogue, tout en produisant peu de résultats escomptés ;

• reconnaître que la prohibition crée une énorme prime sur le marché noir et un profit potentiel provenant du trafic de drogue que les groupes terroristes exploiteront ; et

• Accepter les stratégies de légalisation, de décriminalisation et de réduction des risques adoptées par l'Uruguay, les Pays-Bas, le Portugal et d'autres pays comme un meilleur modèle pour traiter le problème de l'abus de drogues.


"Die wirtschaftlichen Aspekte des Verbots"
The Economics of Prohibition. 12/01/1991 [!] • Mark Thornton. Mises Institute

[Mark Thornton] „erklärt, wie ein Verbot unweigerlich Anreize für Hersteller schafft, die Wirksamkeit von Drogen und Alkoholprodukten zu erhöhen, die über den Schwarzmarkt vertrieben werden.

In diesem Buch werden auch die Auswirkungen der Prohibitionspolitik auf die Kriminalitätsrate und die Korruptionsrate der Regierung untersucht. Abschließend erörtert Thornton die Aufhebung des Verbots und bietet sowohl politische Alternativen als auch wirklich marktwirtschaftliche Lösungen an.“

[Mark Thornton] « explique comment la prohibition incite inévitablement les fabricants à augmenter la puissance des produits pharmaceutiques et alcoolisés vendus sur le marché noir.

Ce livre examine également les effets des politiques d'interdiction sur les taux de criminalité et les taux de corruption du gouvernement. Enfin, Thornton discute de la levée de l’interdiction et propose à la fois des alternatives politiques et des solutions véritablement marchandes.

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