Revoluzzer nehmen auf der Suche nach Waffenlagern eine als Gefängnis genutzte kleine Bastion ein, eine Bastille, in der neben dem auf Geheiß seiner Familie nach siebenjähriger Haft in Vincennes seit 1784 dort eingebuchteten Donatien Alphonse François, Comte de Sade, alias Marquis de Sade, noch weitere sechs Gefangene einsitzen, Urkundenfälscher, Geisteskranke und Kleinkriminelle. Tratschke berichtet darüber in der ZEIT, als diese noch ein lesenswertes Blatt ist, in der Ausgabe Nr. 29, vom 16. Juli 1982: "Aber in Wahrheit ist alles ganz anders gewesen. In Wahrheit hat es einen Sturm auf die Bastille gar nicht gegeben."
"Ausländische Fahnen und muslimische Wahl für Hollande: Die Demokratie hat gesprochen"
Drapeaux étrangers à la Bastille et vote musulman pour Hollande : la démocratie a parlé
Par Caroline Alamachère, Risposte Laïque, 9 mai 2012
François Hollande hat die Place de la Bastille zur Feier seines Wahlsieges passend gewählt, auf dem Boden einer als Gefängnis genutzten kleinen Bastion wehen am 6. Mai 2012 die bunten Fahnen der multikulturellen Republik, in der 86 Prozent der Muslime den Kandidaten des Parti Socialiste zu ihrem Präsidenten gewählt haben und umgehend ihre Forderungen artikulieren: "Jetzt erwarten wir Taten," sagt Mohamed Mechmache, vom Collectif AC le Feu, vom Ministerium der Krise der Vorstädte.
Zum Collectif AC le Feu, seiner Hetze und Anstachelung zur Zerstörung gab/gibt es in Le Monde, SPIEGEL und auf meinem Blog Artikel zum UMP-Präsidentschaftskandidaten Nicolas Sarkozy. Der Artikel in Le Monde und der von Laurent Mouloud, Humanité, sind nicht mehr online:
Zu den Plänen des Parti Socialiste zu solchen Taten, zur Schaffung einer anderen Gesellschaft, zum Auswechseln der Bevölkerung Frankreichs durch die Förderung der Immigration von Muslimen, gibt es einige Informationen im Artikel Frankreich. Martine Aubry will den Sozialismus einführen. Der Slogan 2012 ist Le changement c'est maintenant! Der Wechsel, das ist jetzt! Der wird demnächst über Frankreich kommen, wenn die Klientel, der die Wahlversprechungen gemacht worden sind, strikte Beibehaltung der 35-Stunden-Woche sowie der Rente mit 60, aktives und passives Kommunalwahlrecht für alle Nichteuropäer, die länger als fünf Jahre in Frankreich wohnen, darunter Millionen Muslime, 300 000 vom Staat geschaffene Stellen für Jugendliche, 60 000 bis 70 000 Stellen im Erziehungswesen, Schließung von 24 Kernkraftwerken usw. mangels Finanzen nicht gehalten werden können, dann werden die Streiks in Frankreich in bürgerkriegsähnliche Szenarien wechseln, die sporadischen Angriffe der Linksextremen und der muslimischen Jugendlichen in dauerhafte wechseln, von den Rändern der Städte werden sich die Schlachten in deren Stadtkern ausdehnen: Le changement commence maintenant!
Soweit zur Ersten Glorieuse, der ersten Eingebildeten, wie man die übersetzen sollte, zum Sturm auf die Bastille. Ein Sieg über Deutschland ist damit insofern errungen, als Frankreich den Kleinstaaten jenseits des Rheins ihre hinterwäldlerische Regierungsform bewußt macht, Frankreich ist der politischen Entwicklung in Deutschland weit voraus. Es folgt die Zweite Glorieuse, die zweite Ruhmreiche, wie man auch und in diesem Fall treffender übersetzen kann, das Gedenken an den 11. November 1918, an den um 5 Uhr morgens im berühmten Eisenbahnwaggon, im Wald von Compiègne, vom Oberkommandierenden der Alliierten Streitkräfte der Westfront Marschall Ferdinand Foch, dem "Helden von Verdun", und dem britischen Marineminister Admiral Rosslyn Wemyss einerseits sowie dem Leiter der deutschen Delegation Staatssekretär Matthias Erzberger u.a. andererseits unterzeichneten Waffenstillstand im Ersten Weltkrieg. Es handelt sich dabei weniger um einen Vertrag als um ein Diktat, um die Rache für 1870/71. "Alles war so inszeniert, dass es den Verlierer Deutschland demütigen musste," schreibt Mario Thurnes, auf dem Blog Deutsche Geschichte, zum 90. Jahrestag der Unterzeichnung. Die Deutschen vergelten das 1940, als sie den Waggon wieder hervorholen lassen und ebendort, am 21. und 22. Juni 1940, die Waffenstillstandsverhandlungen mit Frankreich führen, ein Diktat und eine Demütigung, diesmal Frankreichs, zugefügt von Deutschland.
Auch die Erinnerung an den Waffenstillstand des Ersten Weltkriegs wird von der Regierung Frankreichs jedes Jahr mit großem Aufwand begangen. Google.fr bietet 6 450 Ergebnisse für france "armistice 11 novembre 1918" commémoration 2011. Der Auftritt von François Mitterrand und Helmut Kohl, des Staatspräsidenten Frankreichs und des Bundeskanzlers der Bundesrepublik Deutschland Hand in Hand, am 22. September 1984, in Verdun, auf dem Soldatenfriedhof Douaumont, bleibt eine einsame Geste. Der Sieg über Deutschland ist ein fester Termin im Kalender aller Politiker und Medien Frankreichs. Daran ändert auch nichts das Hinscheiden des letzten Poilu des Ersten Weltkriegs, des aus Italien stammenden Lazare Ponticelli, der am 12. März 2008 im Alter von 110 Jahren stirbt, der letzte Soldat der Kaiserlichen Armee und zu der Zeit zweitälteste Bürger Deutschlands Dr. Erich Kästner ist am 1. Januar 2008 im Alter von 107 Jahren ohne große Beachtung verstorben, und die vom Express namentlich aufgezählten Veteranen sind inzwischen ebenfalls alle tot, der Brite Henry Allingham, im Alter von 113 Jahren, am 18. Juli 2009, der Amerikaner Frank Buckles, im Alter von 110 Jahren, am 27. Februar 2011, von den im März 2008 noch lebenden Veteranen aus Australien, Italien, Kanada und der Türkei ist dem Express nicht wert, die Namen zu nennen. Der Kanadier John Babcock stirbt, im Alter von 109 Jahren, am 18. Februar 2010, der Italiener Delfino Borroni, am 26. Oktober 2008, der Australier John Campbell Ross, am 3. Juni 2009, und der Soldat des Osmanischen Reiches Yakup Satar, am 2. April 2008, alle drei im Alter von 110 Jahren.
Nicht tot ist der Eifer der Regierungen Frankreichs, Jahr für Jahr den Sieg über Deutschland mit Feiern zu begehen, die man als Gedenken an die Greuel des Ersten Weltkriegs vermarktet. Ein Blick in die Google-Bildergalerie mit ihren 457 000 Ergebnissen zeigt, worum es geht, um Ruhm und Ehre der Vergangenheit Frankreichs, der Grande Nation. Wenn mit Frankreich auch sonst nicht viel los ist, der Sieg über Deutschland richtet auf. Linke Politiker wie die Präsidentschaftskandidatin 2012 Eva Joly wollen, anstatt ihn zu streichen, den Feiertag beibehalten und ihn in einen Tag des Europäischen Friedens umwandeln. Was das bedeutet, kann jeder vorher wissen, der die Linken Frankreichs kennt: 24 Stunden Propaganda, und wenn die nicht reichen, wird die Nacht noch hinzugenommen.
Nach der Zweiten nun zur Dritten Glorieuse, der dritten Ruhmreichen. Auch hier ist die Übersetzung angebracht. 2 400 000 Ergebnisse bringt die Suche nach der commémoration 8 mai 2012. Am 8. Mai, dem Tag der Kapitulation Deutschlands im Zweiten Weltkrieg, steht ganz Frankreich kopf. Google-Bilder gibt's 4 590 000. So ein Tag, so wunderschön wie der 8. Mai, so ein Tag, der dürfte nie vergeh'n. Ist das Land auch zerfallen in communautés, in Gesellschaft und Gegengesellschaften, hat Frankreich auch mit François Hollande eben einen Präsidenten gewählt, der diesen Trend noch fördern wird, in dem er auch für Muslime ohne französischen Paß aktives und passives Kommunalwahlrecht durchsetzen will, um einen Sieg des Parti Socialiste durch die 93 Prozent der Stimmen 2012 der muslimischen Paß-Franzosen für die nächsten Präsidentschafts- und Nationalversammlungswahlen, für Regional- und Kommunalwahlen, kurz, für alle zukünftigen Wahlen, ein für allemal zu gewährleisten, planen auch ca. 5000 Juden jetzt die Auswanderung nach Israel, weil sie sich im Angesicht des islamischen Judenhasses in Frankreich nun noch unsicherer fühlen, führen die Noch-Regierung des Nicolas Sarkozy und alle Politiker, Behörden, Militäreinheiten und Veteranenvereinigungen Frankreichs am 8. Mai 2012 das Theater einer geeinten Nation vor. Der gewählte, noch nicht amtierende Präsident tritt am Arc de Triomphe auf, am Pariser Triumphbogen, Schulter an Schulter mit dem abgewählten. "Während der gesamten Zeremonie, hat Nicolas Sarkozy François Hollande geleitet, der das sehr streng festgelegte Protokoll dieser Art von Zeremonie lernen muß," untertitelt Le Figaro ein Foto der beiden Widersacher.
Und wenn alles in Scherben fällt, die Staatsschulden Frankreichs am höchsten sind und Jahr für Jahr höher klettern, wie die Graphik der Europäischen Kommission zur Fiscal Austerity in Europe beweist, wenn auch Frankreich doppelt so viele Beschäftigte im öffentlichen Dienst finanziert wie Deutschland, das zwanzig Millionen mehr Einwohner hat, den Sieg über Deutschland läßt man sich in Frankreich nicht kleinreden. Während die Veteranenvereinigungen der Widerstandskämpfer noch im halben Satz vom Sieg gegen Nazi-Deutschland sprechen, "Heute, am 8. Mai 2012, begehen wir den 67. Jahrestag der Kapitulation Nazi-Deutschlands", wissen die MSM, die Regionalzeitungen und Blogs nur eines, den Sieg Frankreichs über Deutschland. Man kann gewiß sein, daß abgesehen von den ehemaligen Widerstandskämpfern, die alles Recht der Welt haben, des Sieges zu gedenken, alle anderen desto intensiver feiern, je mehr ihre Großeltern und Eltern während der Nazi-Besatzung Kollaborateure waren. Über die Kollaboration des angeblich mehrheitlich widerständigen Frankreich findet Robert O. Paxton deutliche Worte, in der Erstausgabe von 1972: Vichy France. Old Guard and New Order 1940-1944 kann man sich darüber informieren. Frankreich ist immerhin verantwortlich für ca. 76 000 Deportationen von Juden über Drancy in die von den Nazis eingerichteten Vernichtungslager. Hier im Roussillon gibt es Leute, die der guten Besatzungszeit heute noch nachweinen und nicht mit kommunistischen Widerstandskämpfern wie Louis Torcatis gemeinsam auf meiner Website erscheinen wollen. Man kann es im Artikel Ranzig, dröge, süßlich - das bemerkenswerte Roussillon nachlesen.
Réuni par la République. Vereinigt durch die Republik, kommentiert Le Figaro ihren Großaufmacher mit Nicolas Sarkozy und François Hollande auf der Titelseite, vom 9. Mai 2012. Sarkozy - Hollande : conscience nationale, Nationalbewußtsein. Es geht darum, daß beide zusammenhalten in einem, der Pflege der Grande Nation. Wann? Am 67. Jahrestag ihres Sieges über Nazi-Deutschland. "8 mai 2012" "victoire sur l'allemagne nazie" bringt bei Google.fr 1 070 Ergebnisse, "8 mai 2012" "victoire sur l'allemagne" hingegen fast fünf Mal mehr, nämlich 4 990 Ergebnisse. Das stimmt überein mit dem Haß auf Deutschland, den der Kandidat François Hollande in der Debatte zwischen dem ersten und zweiten Wahldurchgang gezeigt hat. Selbstverständlich werden in den Gedenkartikeln die Alliierten mit keinem Wort erwähnt, die Union Nationale des Combattants bringt in ihrem Vorschlag zur Rede zum 8. Mai 2012 nichts dazu. Nachdem Frankreich in all seiner widerständigen Pracht gewürdigt und wirklich alle wichtigen Größen des gaullistischen militärischen Widerstands genannt sind, de Gaulle, Leclerc, Juin, de Lattre, heißt es im zehnten Satz: Grâce à leurs faits d’armes ils ont libéré la patrie, aux côtés des alliés, et bien mérité le siège accordé à la France pour recevoir la capitulation sans condition de l’Allemagne. Dank ihrer militärischen Handlungen haben sie das Vaterland befreit, an der Seite der Alliierten, und sehr wohl den Frankreich zugebilligten Sitz zur Entgegennahme der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands verdient.
Nicht einmal hier werden diejenigen erwähnt, die die Hauptlast des Krieges getragen und den Sieg ermöglicht haben: Allen voran die Sowjetunion und dann Großbritannien und das Commonwealth sowie die Vereinigten Staaten von Amerika. Das Provinzblatt L'Indépendant berichtet von der Feier des Sieges über Deutschland. Alle sind dabei, der Wasserkopf der französischen Funktionäre aller Ebenen der Regierung, Abgeordnete aus den Kommunal-, Departments-, Regional und Nationalparlamenten, Einheiten der Marine und der Gendarmerie, der Präfekt als Vertreter der zentralen Staatsgewalt. Die Rede des Chefs der provisorischen Regierung Frankreichs General Charles de Gaulle, vom 8. Mai 1945, wird verlesen, er kündigt darin die bevorstehende Kapitulation der deutschen Armee an und erweist den Soldaten für ihren Mut und ihre Opferbereitschaft die Ehre, und eine Schülerin des Lyzeums verliest die Rede des Marschalls de Tassigny, der die Urkunde der Kapitulation Deutschlands in Reims unterzeichnet hat. Anschließend werden einige Veteranen ausgezeichnet, und man legt gemeinsam Kränze nieder am Denkmal für den Widerstand und die Deportation. Diese verlogene Szenerie des Gedenkens wird angereichert mit dem Partisanenlied, in dem sich rêver auf cever reimt, sowie der Nationalhymne, der Marseillaise. Von "Nazi" ist nirgends mehr die Rede, sondern gefeiert wird der Sieg über Deutschland.
Das böse Erwachen der Franzosen und ihrer Regierung wird demnächst folgen.
erweitert im Bereich der Anmerkung 8 um die Auswertung des wunderbaren Artikels der
Humanité, vom 28. Oktober 2006 [einige Links aktualisiert]
"Die Vorstädte erkennen die Gleichgültigkeit der Linken an der Macht"
« Les banlieues perçoivent l'indifférence de la gauche au pouvoir »
Propos recueillis par Sylvia Zappi, Le Monde, 5 septembre 2014
Zu den Plänen des Parti Socialiste zu solchen Taten, zur Schaffung einer anderen Gesellschaft, zum Auswechseln der Bevölkerung Frankreichs durch die Förderung der Immigration von Muslimen, gibt es einige Informationen im Artikel Frankreich. Martine Aubry will den Sozialismus einführen. Der Slogan 2012 ist Le changement c'est maintenant! Der Wechsel, das ist jetzt! Der wird demnächst über Frankreich kommen, wenn die Klientel, der die Wahlversprechungen gemacht worden sind, strikte Beibehaltung der 35-Stunden-Woche sowie der Rente mit 60, aktives und passives Kommunalwahlrecht für alle Nichteuropäer, die länger als fünf Jahre in Frankreich wohnen, darunter Millionen Muslime, 300 000 vom Staat geschaffene Stellen für Jugendliche, 60 000 bis 70 000 Stellen im Erziehungswesen, Schließung von 24 Kernkraftwerken usw. mangels Finanzen nicht gehalten werden können, dann werden die Streiks in Frankreich in bürgerkriegsähnliche Szenarien wechseln, die sporadischen Angriffe der Linksextremen und der muslimischen Jugendlichen in dauerhafte wechseln, von den Rändern der Städte werden sich die Schlachten in deren Stadtkern ausdehnen: Le changement commence maintenant!
Soweit zur Ersten Glorieuse, der ersten Eingebildeten, wie man die übersetzen sollte, zum Sturm auf die Bastille. Ein Sieg über Deutschland ist damit insofern errungen, als Frankreich den Kleinstaaten jenseits des Rheins ihre hinterwäldlerische Regierungsform bewußt macht, Frankreich ist der politischen Entwicklung in Deutschland weit voraus. Es folgt die Zweite Glorieuse, die zweite Ruhmreiche, wie man auch und in diesem Fall treffender übersetzen kann, das Gedenken an den 11. November 1918, an den um 5 Uhr morgens im berühmten Eisenbahnwaggon, im Wald von Compiègne, vom Oberkommandierenden der Alliierten Streitkräfte der Westfront Marschall Ferdinand Foch, dem "Helden von Verdun", und dem britischen Marineminister Admiral Rosslyn Wemyss einerseits sowie dem Leiter der deutschen Delegation Staatssekretär Matthias Erzberger u.a. andererseits unterzeichneten Waffenstillstand im Ersten Weltkrieg. Es handelt sich dabei weniger um einen Vertrag als um ein Diktat, um die Rache für 1870/71. "Alles war so inszeniert, dass es den Verlierer Deutschland demütigen musste," schreibt Mario Thurnes, auf dem Blog Deutsche Geschichte, zum 90. Jahrestag der Unterzeichnung. Die Deutschen vergelten das 1940, als sie den Waggon wieder hervorholen lassen und ebendort, am 21. und 22. Juni 1940, die Waffenstillstandsverhandlungen mit Frankreich führen, ein Diktat und eine Demütigung, diesmal Frankreichs, zugefügt von Deutschland.
Auch die Erinnerung an den Waffenstillstand des Ersten Weltkriegs wird von der Regierung Frankreichs jedes Jahr mit großem Aufwand begangen. Google.fr bietet 6 450 Ergebnisse für france "armistice 11 novembre 1918" commémoration 2011. Der Auftritt von François Mitterrand und Helmut Kohl, des Staatspräsidenten Frankreichs und des Bundeskanzlers der Bundesrepublik Deutschland Hand in Hand, am 22. September 1984, in Verdun, auf dem Soldatenfriedhof Douaumont, bleibt eine einsame Geste. Der Sieg über Deutschland ist ein fester Termin im Kalender aller Politiker und Medien Frankreichs. Daran ändert auch nichts das Hinscheiden des letzten Poilu des Ersten Weltkriegs, des aus Italien stammenden Lazare Ponticelli, der am 12. März 2008 im Alter von 110 Jahren stirbt, der letzte Soldat der Kaiserlichen Armee und zu der Zeit zweitälteste Bürger Deutschlands Dr. Erich Kästner ist am 1. Januar 2008 im Alter von 107 Jahren ohne große Beachtung verstorben, und die vom Express namentlich aufgezählten Veteranen sind inzwischen ebenfalls alle tot, der Brite Henry Allingham, im Alter von 113 Jahren, am 18. Juli 2009, der Amerikaner Frank Buckles, im Alter von 110 Jahren, am 27. Februar 2011, von den im März 2008 noch lebenden Veteranen aus Australien, Italien, Kanada und der Türkei ist dem Express nicht wert, die Namen zu nennen. Der Kanadier John Babcock stirbt, im Alter von 109 Jahren, am 18. Februar 2010, der Italiener Delfino Borroni, am 26. Oktober 2008, der Australier John Campbell Ross, am 3. Juni 2009, und der Soldat des Osmanischen Reiches Yakup Satar, am 2. April 2008, alle drei im Alter von 110 Jahren.
Nicht tot ist der Eifer der Regierungen Frankreichs, Jahr für Jahr den Sieg über Deutschland mit Feiern zu begehen, die man als Gedenken an die Greuel des Ersten Weltkriegs vermarktet. Ein Blick in die Google-Bildergalerie mit ihren 457 000 Ergebnissen zeigt, worum es geht, um Ruhm und Ehre der Vergangenheit Frankreichs, der Grande Nation. Wenn mit Frankreich auch sonst nicht viel los ist, der Sieg über Deutschland richtet auf. Linke Politiker wie die Präsidentschaftskandidatin 2012 Eva Joly wollen, anstatt ihn zu streichen, den Feiertag beibehalten und ihn in einen Tag des Europäischen Friedens umwandeln. Was das bedeutet, kann jeder vorher wissen, der die Linken Frankreichs kennt: 24 Stunden Propaganda, und wenn die nicht reichen, wird die Nacht noch hinzugenommen.
Nach der Zweiten nun zur Dritten Glorieuse, der dritten Ruhmreichen. Auch hier ist die Übersetzung angebracht. 2 400 000 Ergebnisse bringt die Suche nach der commémoration 8 mai 2012. Am 8. Mai, dem Tag der Kapitulation Deutschlands im Zweiten Weltkrieg, steht ganz Frankreich kopf. Google-Bilder gibt's 4 590 000. So ein Tag, so wunderschön wie der 8. Mai, so ein Tag, der dürfte nie vergeh'n. Ist das Land auch zerfallen in communautés, in Gesellschaft und Gegengesellschaften, hat Frankreich auch mit François Hollande eben einen Präsidenten gewählt, der diesen Trend noch fördern wird, in dem er auch für Muslime ohne französischen Paß aktives und passives Kommunalwahlrecht durchsetzen will, um einen Sieg des Parti Socialiste durch die 93 Prozent der Stimmen 2012 der muslimischen Paß-Franzosen für die nächsten Präsidentschafts- und Nationalversammlungswahlen, für Regional- und Kommunalwahlen, kurz, für alle zukünftigen Wahlen, ein für allemal zu gewährleisten, planen auch ca. 5000 Juden jetzt die Auswanderung nach Israel, weil sie sich im Angesicht des islamischen Judenhasses in Frankreich nun noch unsicherer fühlen, führen die Noch-Regierung des Nicolas Sarkozy und alle Politiker, Behörden, Militäreinheiten und Veteranenvereinigungen Frankreichs am 8. Mai 2012 das Theater einer geeinten Nation vor. Der gewählte, noch nicht amtierende Präsident tritt am Arc de Triomphe auf, am Pariser Triumphbogen, Schulter an Schulter mit dem abgewählten. "Während der gesamten Zeremonie, hat Nicolas Sarkozy François Hollande geleitet, der das sehr streng festgelegte Protokoll dieser Art von Zeremonie lernen muß," untertitelt Le Figaro ein Foto der beiden Widersacher.
Und wenn alles in Scherben fällt, die Staatsschulden Frankreichs am höchsten sind und Jahr für Jahr höher klettern, wie die Graphik der Europäischen Kommission zur Fiscal Austerity in Europe beweist, wenn auch Frankreich doppelt so viele Beschäftigte im öffentlichen Dienst finanziert wie Deutschland, das zwanzig Millionen mehr Einwohner hat, den Sieg über Deutschland läßt man sich in Frankreich nicht kleinreden. Während die Veteranenvereinigungen der Widerstandskämpfer noch im halben Satz vom Sieg gegen Nazi-Deutschland sprechen, "Heute, am 8. Mai 2012, begehen wir den 67. Jahrestag der Kapitulation Nazi-Deutschlands", wissen die MSM, die Regionalzeitungen und Blogs nur eines, den Sieg Frankreichs über Deutschland. Man kann gewiß sein, daß abgesehen von den ehemaligen Widerstandskämpfern, die alles Recht der Welt haben, des Sieges zu gedenken, alle anderen desto intensiver feiern, je mehr ihre Großeltern und Eltern während der Nazi-Besatzung Kollaborateure waren. Über die Kollaboration des angeblich mehrheitlich widerständigen Frankreich findet Robert O. Paxton deutliche Worte, in der Erstausgabe von 1972: Vichy France. Old Guard and New Order 1940-1944 kann man sich darüber informieren. Frankreich ist immerhin verantwortlich für ca. 76 000 Deportationen von Juden über Drancy in die von den Nazis eingerichteten Vernichtungslager. Hier im Roussillon gibt es Leute, die der guten Besatzungszeit heute noch nachweinen und nicht mit kommunistischen Widerstandskämpfern wie Louis Torcatis gemeinsam auf meiner Website erscheinen wollen. Man kann es im Artikel Ranzig, dröge, süßlich - das bemerkenswerte Roussillon nachlesen.
Réuni par la République. Vereinigt durch die Republik, kommentiert Le Figaro ihren Großaufmacher mit Nicolas Sarkozy und François Hollande auf der Titelseite, vom 9. Mai 2012. Sarkozy - Hollande : conscience nationale, Nationalbewußtsein. Es geht darum, daß beide zusammenhalten in einem, der Pflege der Grande Nation. Wann? Am 67. Jahrestag ihres Sieges über Nazi-Deutschland. "8 mai 2012" "victoire sur l'allemagne nazie" bringt bei Google.fr 1 070 Ergebnisse, "8 mai 2012" "victoire sur l'allemagne" hingegen fast fünf Mal mehr, nämlich 4 990 Ergebnisse. Das stimmt überein mit dem Haß auf Deutschland, den der Kandidat François Hollande in der Debatte zwischen dem ersten und zweiten Wahldurchgang gezeigt hat. Selbstverständlich werden in den Gedenkartikeln die Alliierten mit keinem Wort erwähnt, die Union Nationale des Combattants bringt in ihrem Vorschlag zur Rede zum 8. Mai 2012 nichts dazu. Nachdem Frankreich in all seiner widerständigen Pracht gewürdigt und wirklich alle wichtigen Größen des gaullistischen militärischen Widerstands genannt sind, de Gaulle, Leclerc, Juin, de Lattre, heißt es im zehnten Satz: Grâce à leurs faits d’armes ils ont libéré la patrie, aux côtés des alliés, et bien mérité le siège accordé à la France pour recevoir la capitulation sans condition de l’Allemagne. Dank ihrer militärischen Handlungen haben sie das Vaterland befreit, an der Seite der Alliierten, und sehr wohl den Frankreich zugebilligten Sitz zur Entgegennahme der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands verdient.
Nicht einmal hier werden diejenigen erwähnt, die die Hauptlast des Krieges getragen und den Sieg ermöglicht haben: Allen voran die Sowjetunion und dann Großbritannien und das Commonwealth sowie die Vereinigten Staaten von Amerika. Das Provinzblatt L'Indépendant berichtet von der Feier des Sieges über Deutschland. Alle sind dabei, der Wasserkopf der französischen Funktionäre aller Ebenen der Regierung, Abgeordnete aus den Kommunal-, Departments-, Regional und Nationalparlamenten, Einheiten der Marine und der Gendarmerie, der Präfekt als Vertreter der zentralen Staatsgewalt. Die Rede des Chefs der provisorischen Regierung Frankreichs General Charles de Gaulle, vom 8. Mai 1945, wird verlesen, er kündigt darin die bevorstehende Kapitulation der deutschen Armee an und erweist den Soldaten für ihren Mut und ihre Opferbereitschaft die Ehre, und eine Schülerin des Lyzeums verliest die Rede des Marschalls de Tassigny, der die Urkunde der Kapitulation Deutschlands in Reims unterzeichnet hat. Anschließend werden einige Veteranen ausgezeichnet, und man legt gemeinsam Kränze nieder am Denkmal für den Widerstand und die Deportation. Diese verlogene Szenerie des Gedenkens wird angereichert mit dem Partisanenlied, in dem sich rêver auf cever reimt, sowie der Nationalhymne, der Marseillaise. Von "Nazi" ist nirgends mehr die Rede, sondern gefeiert wird der Sieg über Deutschland.
Das böse Erwachen der Franzosen und ihrer Regierung wird demnächst folgen.