24. August 2015

Frankreich. Sitzkrieg im Thalys


"Es wird alles wieder so, wie's bleibt!" verspricht sich vor vielen Jahren ein sehr francophiler ehemaliger Kollege anläßlich eines in Wiederholung passierten Ereignisses, das ich längst vergessen habe. Alle lachen. Heute erkläre ich den Versprecher zum Spruch des Jahres.

Anläßlich des Terrors, veranstaltet vom Glaubenskrieger Ayoub El Khazzani, im Thalys, vom Freitag, den 21. August 2015, am heiligen Feiertag der Muslime, erinnere ich an den acht Monate währenden Sitzkrieg, von 1939/40, den drôle de guerre, den Phoney War. Zwei Tage nach dem Überfall Hitler-Deutschlands auf Polen erklären Frankreich und England Deutschland vertragsgemäß den Krieg, aber das Risiko, mit einer Offensive gegen Deutschland zu einer militärischen Entlastung des Verbündeten beizutragen, gehen sie nicht ein. Diejenigen, die für die Verteidigung des Landes ausgebildet und bezahlt sind, die 90 schlagkräftige Divisionen mit über 2.700 Panzern besitzen, verkriechen sich unter der Führung von Oberbefehlshaber General Maurice Gamelin hinter die angeblich unüberwindliche Maginot-Linie und überlassen sowohl Polen als auch Frankreich seinem Schicksal. Die zum Kampf über den Kanal gekommenen Tommies ziehen wieder ab. Nichts ist damit, Jimmy Kennedy, die Wäsche zum Trocknen auf die Siegfried Line zu hängen, auf den deutschen Westwall.

We're going to hang out the washing on the Siegfried Line.
Have you any dirty washing, mother dear?
We're gonna hang out the washing on the Siegfried Line
'Cause the washing day is here.
Whether the weather may be wet or fine
We'll just rub along without a care.
We're going to hang out the washing on the Siegfried Line
If the Siegfried Line's still there ...

Der Sitzkrieg wird den Franzosen so langweilig, daß sie Künstler aus Paris herbeischaffen lassen, um die Truppe zu unterhalten, Maurice Chevalier ist einer von ihnen, er besingt die Tugenden des französischen Militärs, und ganz Frankreich ist erleichtert: Ca fait d'excellents Français ! Ein Lied, von 1939, zum Ruhme des französischen Soldaten, des Erbes des Großen Krieges, von 1914 - 1918. Hier die ersten Zeilen, in der letzten besingt er, daß sie alle bitte gern in Ruhe gelassen bleiben wollten:

Le Colonel était dans la finance 
Le Commandant était dans l'industrie 
Le Capitaine était dans l'assurance 
Et le Lieut'nant était dans l'épicerie 
Le juteux était huissier d'la Banque de France 
Le Sergent était boulanger pâtissier 
Le Caporal était dans l'ignorance 
Et l'deuxième classe était rentier !

Der Offizier war tätig im Finanzwesen
Der Kommandeur war in der Industrie
Der Kapitän war im Versicherungswesen
Und der Leutnant war im Kramladen
Der Hauptfeldwebel war Vollstreckungsbeamter der Banque de France
Der Feldwebel war Konditor
Der Unteroffizier war in Unkenntnis
Und der Gefreite war Couponschneider!

Derweil bereiten die Deutschen die Eroberung des Landes vor. Als sie da sind und er zurück vom Einsatz: Maurice est revenu ! trällert er im Radio Paris und zeigt, daß alles friedlich ist. Ein Vidéo, vom 26. September 1941, ist zum Glück für die Nachwelt erhalten: "Trallallall-allah ..."

Diese Szenerie wiederholt sich im Thalys, als der Terrorist mit den Vorbereitungen zu seinen Angriffen beginnt, das Zugpersonal die ihnen anvertrauten Fahrgäste ihrem Schicksal überläßt und sich hinter die Maginot-Linie ihres Dienstabteils verschanzt. Der Terrorist schießt, woran ihn ein mutiger 28-jähriger Franzose aus dem Finanzwesen zu hindern versucht. Der Glaubenskrieger trifft Fahrgäste, von denen er einen schwer verletzt, dann will er die Kalaschnikow nachladen, aber da erscheinen wie im wirklich wahren Weltkrieg die US-Alliierten, diesmal in Gestalt von zwei in Europa urlaubenden Militärs und einem Studenten, überwältigen den Attentäter,  und retten die Franzosen vor Blutbad und Niederlage.

Es hilft ihnen dabei ein 62-jähriger Brite, von Beruf Berater, und Léo Marjane, längst von ihrem Einsatz an der Maginot-Linie zurück, wo sie "im November 1939 die Soldaten, die den Rhein und die Maginot-Linie beschützen", in Stimmung bringt mit einem Lied, das ausgerechnet Mazel Tov heißt, zu einer Zeit, als in Frankreich schon seit zwei Jahren Juden in Lagern interniert werden, singt begeistert:

Bonjour, bonjour Tommy
Tu reviens donc en France
Nous voici réunis
Après vingt [70] ans d'absence
En te voyant ici
Tu sais ce que je pense
Toute la France
Crie "Bonjour Tommy
Et bonne chance !"

Guten Tag, guten Tag, Tommy
Du kommst also nach Frankreich zurück
Wir sind hier wieder vereint
Nach zwanzig [70] Jahren Abwesenheit
Wenn ich dich hier sehe
Weißt du, was ich denke
Ganz Frankreich
Ruft: "Guten Tag, Tommy
Und viel Glück!"

Der US-Soldat Spencer Stone, der bei der Neutralisierung des Attentäters am Arm verletzt wird, leistet eben noch Erste Hilfe für den schwerverletzten 51-jährigen Franco-Amerikaner Mark Moogalian. "Es ist das Überleben, daß mich motiviert hat, und den anderen Fahrgästen zu erlauben, ebenfalls zu überleben," faßt Spencer Stone seine Rettungsaktion zusammen. 

Auf diese Idee kommen die Zugbegleiter nicht, sondern sie verkriechen sich. Alarm lösen sie aus, als alles vorüber ist. Sie hören eben noch die aufbauenden Lieder zum Aushalten der Zumutungen der muslimischen Eroberer zu Ende und sind mit André Dassary noch nicht fertig: "Hollande nous voilà !"

Mein Lokalblatt L'Indépendant fragt denn auch artig, ob es sich bei Ayoub El Khazzani, der in vier europäischen Staaten sowie auf der Schwarzen Liste mit Namen von radikalen, für die Sicherheit Frankreichs gefährlichen Muslimen verzeichnet und mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt gekommen ist, um einen einfachen Obdachlosen oder um einen wirklich mächtigen Terroristen handelt, simple SDF ou vrai terroriste puissant, ob er, wie er behauptet, Fahrgäste nur ausrauben, nicht aber Glaubenskrieg führen wollte. Während die Medien Frankreichs Entschuldigungsgründe für den Verbrecher sammeln: Vater Mohammed El Khazzani berichte von seinem Sohn als einem "bon garçon", einem guten Jungen, der hart gearbeitet, nie von Politik, sondern nur von Fußball und Angeln gesprochen habe.

Frankreich begibt sich wie nach dem WKII ganz selbstverständlich auf die Seite der Sieger. 

François Hollande tritt in die ihm viel zu großen Stiefel des Generals Charles de Gaulle, kratzt außer dem 28-jährigen französischen Bankangestellten noch  einen weiteren Franzosen zusammen, der den Amerikanern zur Hand geht, wie diese bestätigen, einen ebenfalls sich im Urlaub befindenden Funktionär der französischen Bahn SNCF, und verteilt Orden an die Helden, den beiden Franzosen aber getrennt, der Bankangestellte will lieber anonym bleiben. Er weiß, warum: Er wäre in Frankreich und in Europa seines Lebens nicht mehr sicher.

In einem Leitartikel des Figaro verteilt Laurence de Charette heute Ratschläge für die Zukunft: "Öffnen wir die Augen", der Attentäter sei ein junger Einzeltäter, un jeune loup isolé, und es handele sich um einen Krieg, den uns der radikale Islamismus erkläre. Na, da kann der Sitzkrieg ja losgehen. Ein junger Mann und ein Abstraktum, genannt l'islamisme radical, die bewältigt Frankreich nebenbei.

Vielleicht sollte ein Gedenktag her, an dem die Opfer der muslimischen Terroristen gewürdigt werden. Wie wäre es mit dem 11. Januar? Da ist "Charlie", und die Kinder haben schulfrei. Das reicht. Man hat genug zu tun, die Schwarzen Listen zu ergänzen, schließlich kommen immer neue potentielle Attentäter ins Land. Europäische Marineschiffe helfen ihnen dabei. Demnächst dümpeln sie unmittelbar vor der libyschen Küste, dann schaffen es noch mehr Glaubenskämpfer nach Frankreich. Die sind herzlich willkommen.

Seit Jahrhunderten lebt das Land unter dem Schwert muslimischer Eroberer, da nutzen keine Kapitülyasonlar, Kapitulationen, abgeschlossen von osmanischen Sultanen mit königlichen Bittstellern aus dem dar al-harb, dem Haus des Krieges, der christlichen Welt. 1535 unterwirft sich François I einem solchen jederzeit von osmanischer Seite aufkündbaren befristeten Vertrag, den er Convention commerciale nennt, Handelsabkommen. Bei den Osmanen heißt er Fremdenprivileg. Das christliche Europa befindet sich zu der Zeit im Krieg gegen die Osmanen, man denke an "den Goldenen Apfel der Christenheit" Wien, 1529 belagert von einem 150 000 Mann starken Heer unter Führung von Suleiman,

Als es darum geht, 30 000 Piraten des Algeriers Barberousse Herr zu werden, eines Regenten des osmanischen Reichs, des Verbündeten Frankreichs, sie lassen sich im Winter 1543/44 in Toulon nieder, vertreiben die Bewohner aus ihren Häusern und Arbeitsstätten, und die Kathedrale wandeln sie in eine Moschee um, rührt kein Osmane für François I den Säbel, und er muß Lösegeld dafür zahlen, daß sie abziehen. Mehr dazu und zu den Zuständen liest man in meiner Dokumentation Algerien. Der 100. Jahrestag des Dekrets Crémieux.

Die Verdummung der Untertanen, heute Bürger genannt, währt seit 480 Jahren.

Frankreich - Türkei, eine lange Liebesgeschichte, titeln die Dhimmis in Paris: France - Turquie, une longue histoire d'amour. In 20 Jahren werden sie, sollten sie noch regieren, die Kapitulation mit einer 500-nächtlichen Beleuchtung des Eiffelturms in den Farben der Türkei begehen. Im Oktober 2009 haben sie dafür schon vier Nächte geübt: Das Wahrzeichen von Paris in den Nationalfarben der Türkei. Sie feiern [!] mit einer viermonatigen großen Ausstellung den Fall von Byzanz, die Umbenennung der Stadt in Istanbul und die Machtergreifung der Muslime.

Wer über die Katastrophe von 1453 mehr wissen will, über die Grausamkeiten der Muslime, der lese von Stefan Zweig: Sternstunden der Menschheit.

Den französischen Politikern bedeuten wie damals so auch heute die Verletzungen der Menschenrechte durch die Türkei nichts, die Leugnung des Genozids an den Armeniern, der Mord auf offener Straße an dem türkisch-armenischen Journalisten Hrant Dink, die Verhaftung von zwei Dutzend prominenter Anhänger der republikanischen Volkspartei CHP, von bekennenden Nationalisten, von zwei pensionierten Vier-Sterne-Generälen, die Verfolgung und Emigration zahlreicher von der türkischen Regierung verfolgter Intellektueller und Künstler, wie Literaturnobelpreisträger Orhan Pamuk, Pianist Fazil Say, Arat Dink, des Sohnes von Hrant Dink, der nicht so enden will wie sein Vater. Der Siegeszug des radikalen Islams in der Türkei ist ebenfalls kein Hinderungsgrund.

Der Siegeszug der radikalen Muslime in Frankreich wird dessen Politiker und Medien nicht hindern, sich weiterhin den Eroberern anzudienen.