Aus gegebenem Anlaß: Wer ist Michel Barnier? Hier als Präsidentschaftskandidat 2022:
Die drei sind die Brexit-Unterhändler der EU, Prof. Dr. Martin Selmayr, Elmar Brok und Dr. Sabine Weyand. Letztere ist, von Oktober 2016 bis Mai 2019, die Stellvertreterin des Chefunterhändlers Michel Barnier in der Task Force [Arbeitsgruppe] für die Vorbereitung und Durchführung der Verhandlungen mit dem Vereinigten Königreich nach Artikel 50 EUV. Sie sind das "Team der besten Sachverständigen der Kommission". Die Verhandlungen sind fest in deutscher Hand.
Für diese drei Deutschen ist der Chefunterhändler Michel Barnier eine Art Frühstücksdirektor.
Update, vom 15. und 26. September 2021
Präsidentschaftswahl 2022: Wird man sich den Namen Michel Barnier doch merken müssen?
Warum klingt der ehemalige Brexit-Chefunterhändler Michel Barnier wie ein Euroskeptiker?
Update, vom 1. und 6./7. Oktober 2021
Wird Michel Barnier der nächste Staatspräsident Frankreichs? 💁
Elektroschock nötig, um die Franzosen vor Emmanuel Macron zu schützen!
Update, vom 25. Oktober 2021
Noch einmal: Wird Michel Barnier der nächste Staatspräsident Frankreichs? 💁
Update, vom 31. Oktober 2021
Die Anhänger der Républicains (LR) wollen keinen Staatspräsidenten aus ihren Reihen! 👿
Update, vom 4. und 24. November 2021
Die potentiellen Kandidaten der Républicains (LR) sind Varianten von Emmanuel Macron. 😁
Figaro-Leser meinen, der LR-Kandidat hätte keine Chance, in die zweite Runde zu gelangen.
Update, vom 3. Dezember 2021
"Tout sauf Macron". Alles außer Macron!
Als der Brexit-Spuk nach 1 600 Verhandlungstagen vorüber ist, plant der Savoyarde Michel Barnier, sich in den Präsidentschaftswahlkampf 2022 einzubringen. Er gründet die Arbeitsgruppe
Patriote et européen, Patriot und Europäer. Eine merkwürdige Bezeichnung ist das von einem EU-Chefunterhändler. Von Patrioten bemerkt niemand etwas auf der Seite der EU-Unterhändler, sondern da findet man globalisierte Eliten, die mit der jetzigen EU noch ganz andere Pläne haben.
Vor den Abgeordneten der Rechten spricht er, am 16. Februar 2021, von der Unzufriedenheit der Briten, von der Wut des Volkes, die zum Brexit geführt hätten. "
Dieses Gefühl findet man auch bei uns," betont er und ruft seine Parteifreunde von den Républicains auf, sich dessen bewußt zu werden.
Am 16. April 2021 spricht Michel Barnier erstmalig, nach Ende seiner EU-Mission, auf einer Konferenz zum Thema Brexit. Wo? In Le Touquet-Paris plage, dem Heimathafen des Emmanuel Macron und seiner
Frau Brigitte, geborene Trogneux. Eingeladen wird er vom LR-Bürgermeister Daniel Fasquelle. In dem Ort ist während der Brexit-Verhandlungen ein französisch-britischer Vertrag über die Grenzkontrollen zwischen den beiden Ländern abgeschlossen worden.
Die von Emmanuel Macron in die Politik eingebrachte Oberflächlichkeit, verbunden mit seinen bis zum April 2022 nicht endenden theatralischen Auftritten, werden es schwer bis unmöglich machen, die Lehren aus dem Brexit in eine Politik für Frankreich zu übersetzen.
Michel Barnier begibt sich derweil daran, sein Tagebuch über die Brüsseler Brexit-Zeit auszuwerten, um es zu veröffentlichen:
"Die große Illusion. Das geheime Tagebuch des Brexit (2016-2020)"
Michel Barnier : La grande illusion. Journal secret du Brexit (2016-2020)
Der Verlag stellt das Buch vor: "Von Brüssel nach London, von Dublin nach Nikosia nimmt uns das Tagebuch mit hinter die Kulissen eines Theaters der Diplomatie, wo sich manchmal der reinste Nervenkrieg abspielt. Ein außergewöhnliches Zeugnis über die Kehrseite des Brexit, Europas [gemeint ist die EU] und über diejenigen, die es machen."
In bekannter deutscher Überheblichkeit und auf dem Niveau der drei deutschen "besten Sachverständigen der Kommission" betitelt die FAZ einen Bericht über das Buch desjenigen, der vor seinem Amt als Chefunterhändler in mehreren Regierungen Frankreichs als Minister wirkte, darunter als Außenminister, sowie in verschiedenen Positionen als EU-Kommissar tätig war:
Ziemlich beste Feinde: Die damaligen Brexit-Chefunterhändler der Europäischen Union,
Michel Barnier (r.), und des Vereinigten Königreichs, David Frost (hier in Brüssel am 2. März 2020). [
EPA-EFE/OLIVIER HOSLET]
Im
GRENZECHO weiß dpa/sc, am 7. Mai 2021: "Der Titel führt etwas in die Irre, denn echte Geheimnisse oder Enthüllungen finden sich kaum in den mehr als 500 Seiten. Dafür ist der ehemalige französische Außenminister zu sehr Diplomat, dafür hegt er wohl auch noch zu hohe politische Ambitionen in seiner Heimat. Trotzdem liefert der 70-Jährige eine lesenswerte Chronik der irrwitzigen Wendungen in der endlosen Saga um den britischen Austritt aus der EU."
Dies der Abwertung des Buches vorausgeschickt, wird manches erwähnt, das man in dem Buch liest. Wer sich seit Juni 2016 mit dem Brexit beschäftigt hat, findet darunter viel Lesenswertes.
Ciaran McGrath berichtet, im britischen
Express, am 9. Mai 2021, von der Ergänzung der Ausführungen des Michel Barnier über Martin Selmayr, genannt "das Monster von Brüssel", durch einen Insider aus Brüssel, der erklärt habe, daß es allgemein bekannt gewesen sei, daß des Blocks [der EU27] oberster öffentlicher Beamter versucht habe, die Brexit-Verhandlungen an sich zu reißen.
"Nîmes: Erleben Sie die parlamentarischen Tage der Republikaner direkt mit"
Nîmes : vivez les journées parlementaires des Républicains en direct
Als wenn das alles noch nicht genug wäre an Frechheiten des
Michel Barnier. inzwischen Präsidentschaftskandidat, einer der
mehreren nicht sehr hoch gehandelten LR-, Agir- und sonstigen rechten und Mitte-Rechts-Kandidaten, erdreistet er sich, auf einer Sitzung der LR- und ehemaligen LR-Abgeordneten und Politiker, in Nîmes, am 9. September 2021, heiße Themen anzusprechen, die in Frankreichs Wahlkämpfen, außer beim Rassemblement National, verpönt sind:
"Zur Einwanderung schätzt Barnier ein, daß 'das Europa von Schengen kein Sieb' sein dürfe, und er schlägt, die Einwanderung betreffend, ein Moratorium vor. Zur Umwelt will Barnier 'die Atomindustrie stärken', er glaubt nicht an Windenergie, wohl aber an mehr Solarenergie. Michel Barnier hat sich ebenfalls geäußert zu Bedeutung und Macht Frankreichs, und zu den öffentlichen Finanzen, nach dem teuren 'was es auch kosten möge' [der Verwaltung der Corona-Pandemie] der Regierung."
Und das von einem, der EU-Bürokraten, 2016, unmittelbar nach dem Brexit-Beschluß, erklärt:
- “J’aurais réussi ma mission si, à la fin, le deal est tellement dur pour les Britanniques qu’ils préféront rester dans l’Union.”
- “I’ll have done my job if, in the end, the deal is so tough on the British that they’d prefer to stay in the EU”.
- "Am Ende hätte ich meine Mission dann erfüllt, wenn der Vertrag so hart ist für die Briten, daß sie es vorziehen, in der Union zu bleiben."
Es werden in Nîmes noch ganz andere Töne gehört vom ehemaligen EU-Chefunterhändler, nämlich "Schreie von 'Frexit', als Michel Barnier die Souveränität über die Einwanderung fordert:"
Cries of 'Frexit' as Michel Barnier demands French sovereignty on immigration
The National News ist eine Kooperation von den US-Demokraten nahestehenden Medien mit den VAE. Da sieht man die Islamisierung der EU gefährdet.
"'Wir müssen unsere juristische Souveränität über die Einwanderung wiedererlangen, so daß wir nicht mehr länger den Urteilen europäischer Gerichte unterworfen sind.' sagte er. Er wollte auch größeren französischen Einfluß in Europa [der EU]. 'Wir müssen das Gleichgewicht neu ausbalancieren gegen den vorherrschenden deutschen Einfluß,' sagte er. Kürzlich erregte Herr Barnier Aufsehen mit seiner Forderung, daß Einwanderung aus nicht EU-Staaten bis zu fünf Jahre ausgesetzt werden sollte, wobei er das Terrorrisiko zitierte.
In Großbritannien sahen Brexit-Unterstützer in ihm einen, der die Argumente wiederholte, die sie zugunsten des Verlassens der EU vorbrachten."
Am selben Tag der bis in die VAE zu vernehmenden "Frexit"-Schreie liest man in der Daily Mail:
"Die Diktatur von Brüssel paßte den Briten nicht ... und sie gingen raus.
Polen sendet Brexit-Warnungen an die EU, nachdem der Block ihnen eine Gerichtsreform befahl"
'The dictatorship of Brussels didn't suit the British ... and they left':
Poland issues Brexit warning to EU after the bloc ordered them to bring in judicial reform
Dem Ende der EU sind wir wieder einen Schritt näher gerückt. 😁
Update, vom 15. September 2021
"Präsidentschaftswahl: Diese 'leise Musik' Michel Barnier, der auf der Rechten steigt"
Présidentielle: cette «petite musique» Michel Barnier qui monte à droite
"Wenn man in Brüssel nichts verändert, weil man glaubt, immer recht zu haben, dann hat man nicht verstanden, was geschehen ist durch den Brexit," meint Michel Barnier. Das Problem ist nur, daß die EU am Ende ist, wenn sie sich nicht immer durchsetzt; denn das würde Rückübertragung der Souveränität an das Land bedeuten, das statt der EU-Kommission Recht behält. Darum fordert SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz, daß Schluß sein soll mit einstimmigen Beschlüssen der E27, daß Mehrheitsbeschlüsse her sollen. Olaf, das Reich Karls des Großen ist schon wegen weniger zerfallen!
Update, vom 26. September 2021
Interview. Michel Barnier: why is the EU’s former Brexit chief negotiator sounding like a Eurosceptic?
My Secret Brexit Diary. A Glorious Illusion. Michel Barnier. Translated by Robin Mackay
‘For historians writing about the UK’s long and painful exit from the European Union, Michel Barnier’s account is essential reading. For anyone interested in Brexit, it offers a valuable guide to the EU’s negotiating strategy and the people who shaped it.’
Jennifer Rankin, Brussels Correspondent, The Guardian
Update, vom 1. Oktober 2021
"Präsidentschaftswahl 2022:
Michel Barnier vereint die Unterstützung von 51 Parlamentariern der Rechten auf sich"
Présidentielle 2022 : Michel Barnier engrange le soutien de 51 parlementaires de droite
"Figaro-Information. Die Mannschaften des Kandidaten haben eine 'erste Liste' von 21 Abgeordneten und 30 Senatoren zusammengestellt, die bereit sind, die Kampagne des ehemaligen Brexit-Chefunterhändlers zu unterstützen."
Michel Barnier hat gute Aussichten, der nächste Staatspräsident zu werden. Wenn ja, kann er sich bei Éric Zemmour bedanken, der eben dem Duell Emmanuel Macron : Marine Le Pen eine Ende bereitet.
Update, vom 6./7. Oktober 2021
Wer für Xavier Bertrand ist, könnte besser gleich das Original Emmanuel Macron wählen.
"Michel Barnier: 'Es braucht einen Elektroschock von Autorität, um die Franzosen zu schützen'"
Michel Barnier : "Il faut un électrochoc d'autorité pour protéger les Français".
Der erste Schritt ist getan. Marine Le Pen wird nach neuesten Umfrageergebnissen nicht, wie von Politik und Medien vorausgesagt, das nächste Duell mit Emmanuel Macron verlieren, sondern jetzt liegt Éric Zemmour an zweiter Stelle. Sollte er kandidieren und tatsächlich in die zweite Runde gelangen, würde Emmanuel Macron dennoch gewinnen, wenn auch nicht überragend.
Update, vom 25. Oktober 2021
"Der Favorit der LR-Mitglieder, den man nicht erwartete"
Présidentielle 2022 : Michel Barnier, le favori des LR qu’on n’attendait pas. Par David Abiker
CNews, 25. Oktober 2021: Mehr befragte Franzosen sind für Michel Barnier als Kandidat als für Xavier Bertrand und Valérie Pécresse. Es ist noch Zeit bis zum 1. und 4. Dezember, dann sind die LR-Vorwahlen. Nur Mitglieder dürfen abstimmen. 15 000 neue Mitglieder sind eingetreten.
Es geht nicht darum, Frankreich noch mehr aufzumischen, sondern die Bürger erst einmal wieder zu sammeln. Emmanuel Macron hat zu viel zerstört, und er macht immer weiter damit. Jetzt verteilt er an 38 Millionen Bürger je 100€ wegen Inflation. Richtige Weihnachtsgeschenke, sollen ab Dezember per Scheck ankommen. Kriegt ein Bürger einen, weiß er, daß er zu den Armen gezählt wird. Die keinen kriegen, das sind dann seine Wähler, die aus ihren Steuergeldern gute Gaben mit verteilt haben.
Emmanuel Macron entscheidet und macht nichts ohne Hinblick auf seine Wiederwahl, und das seit dem
Louvre, 7. Mai 2017. Er kann nichts anderes, niemand seit Oma hat ihm irgendwelche anderen Werte vermittelt. Wenn er nicht gewinnt, versucht er, sich zu rappeln, um noch höher hinaus zu gelangen. Nur, wohin sollte das führen? Etwa zur Präsidentschaft in der UNO? Mit dem Staat "Europa" jedenfalls, wo dann ein Präsident fällig und durch ihn zu verkörpern wäre, wird das nichts.
Update, vom 31. Oktober 2021
Heute auf CNews letzte Umfrageergebnisse über die Präsidentschaftskandidaten von LR:
Xavier Bertrand liegt vorn, gefolgt von Valérie Pécresse und Michel Barnier. Gegen die ersten beiden wird Emmanuel im zweiten Durchgang sicher gewinnen, sollten sie überhaupt in die Lage kommen.
Weder Éric Zemmour noch Marine Le Pen werden gegen Emmanuel Macron gewinnen. Der einzige LR-Kandidat, der eine Chance hat, ist Michel Barnier, aber diese Chance wollen die LR-Mitglieder, Stand von heute, nicht wahrnehmen. Wenn's so bleibt, ist es gut, daß mit
Les Républicains nach dem 24. April 2022 Schluß ist. Sie werden mausetot sein, und niemand wird sie beweinen.
Update, vom 4. und 24. November 2021
femme, vieux, provincial, [anesthésiste,] chauve
Le Figaro zitiert das Urteil eines namentlich nicht genannten "Schwergewichts" der Regierung über die Kandidaten der Républicains: "Bertrand, Barnier, Pécresse und Ciotti, das ist Macron in provinziell, Macron in alt, Macron als Frau, Macron als Glatzkopf." Selbst ein überzeugter Macronist kann der Wahrheit über seinen Chef sehr nahekommen. Außer "alt" trifft der Rest auf diesen zu!
"Denken Sie, der LR-Kandidat wird in der zweiten Runde der Präsidentschaftswahlen sein?"
Pensez-vous que le candidat LR sera au second tour de l’élection présidentielle ?
OUI : 29%, NON : 71%. 173 763 votants. 26 novembre 2021
ORAGIF, le 24/11/2021 à 17:12
"Bevor man diese Frage stellt, müßte man wissen, wer der LR-Kandidat ist, der auf dem Kongreß [am 4. Dezember 2021] gewählt wird."
Update, vom 3. Dezember 2021
So! Inzwischen kann mancher klarer sehen, was da gestern war und morgen, am 4. Dezember 2021, sein wird: Wer von den beiden LR-Kandidaten gewählt wird, ist nicht wichtig; denn es gibt eine andere Strategie, und die ist Éric Zemmour zu verdanken. Seine Anhänger und die der Marine Le Pen werden sich, am 10. April 2021, die Stimmen der sehr konservativen Wähler teilen, und dann geht es raus aus dem sterilen Duell X gegen Le Pen, ob Jacques Chirac gegen Jean-Marie Le Pen, 2002, oder Emmanuel Macron gegen Marine Le Pen, 2017. Eine Neuauflage käme Emmanuel Macron sehr gelegen. Aber jetzt ist Schluß damit, schon vorher zu wissen, wer im zweiten Durchgang siegt.
"Tout sauf Macron", endlich weg mit diesem Zerstörer Frankreichs!
Wetten werden entgegengenommen! 😁