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Die von
[Hans-Werner] Sinn vorgeschlagene Beschränkung der
Target-Salden lehnt
Uwe [Ulrich!] Bindseil, [der stellvertretende Generaldirektor Finanzmarktoperationen, inzwischen aufgestiegen zum
Director General Markets Operations] als prominente Stimme der EZB nicht deshalb ab, weil sie nicht machbar wäre, sondern "weil dies die Märkte nur zusätzlich verunsichern und weitere Kapitalbewegungen auslösen" würde. Die EZB hofft auf tiefere Einsicht und innere Einkehr der
Länder mit Zahlungsbilanzdefiziten und möchte bis dahin die natürlichen Wirkungen dieser Defizite mit der
Notenpresse ausgleichen. Nichts anderes sagt der
folgende Satz: "Eine elastische Bereitstellung von Zentralbankliquidität und ein klares Bekenntnis zur Währungsunion können zu einem Überwinden der sich selbsterfüllenden Vertrauens- und Liquiditätskrise beitragen." Nur: Die realwirtschaftlichen Ursachen der Krise werden damit nicht bekämpft, und gleichzeitig werden die natürlichen Sanktionswirkungen einer stabilitätsorientierten Geldpolitik außer Kraft gesetzt. Die liegen nämlich in einem ganz einfachen Prinzip: Wer mehr ausgibt, als er erwirtschaftet, bekommt irgendwann keinen Kredit mehr.
Die Forderungen der Bundesbank aus TARGET2:
498,1 Milliarden Euro. Stand: Januar 2012. Quelle:
Commerzbank
Betrag:
644.182.010.456,05 Euro [644,182 Milliarden Euro]
Stand: 30. April 2012
Thilo Sarrazin: Europa braucht den Euro nicht, S. 129, 134 und 429