13. November 2016

Donald Trump trifft Nigel Farage


DIE WELT erklärt ihre Empörung indirekt: "Beobachter werten es als Fauxpas, den Oppositionsführer vor der britischen Regierungschefin Theresa May zu treffen." Welche Beobachter? Das bleibt das kleine Geheimnis der Redaktion. Vielleicht die Chefs der Meinungsforschungsinstitute? Die traumatisierten amerikanischen Studenten? Der im Artikel zu Wort kommende Depp Jean-Claude Juncker, der die Welt nicht kennt? Egal! Die Leser müssen nicht alles wissen!

Update. London hat Nigel Farages gute Kontakte zu Donald Trump nicht nötig?

Sie begreifen nichts. Er ist President-elect, und als solcher gibt er schon jetzt die Richtung vor, wie die Zusammenarbeit mit Großbritannien laufen soll: Ohne die EU, und das sicher! Oder vergißt DIE WELT die Machenschaften innerhalb der EU, die Brexit-Entscheidung zu revidieren? Muß nicht noch das britische Parlament abstimmen? Sir Winston Churchill jedenfalls wird wieder ins Oval Office einziehen!

Brexit-Befürworter Boris Johnson sieht das ebenso, ein Einschwören auf die zum Scheitern verurteilte Politik der Bundeskanzlerin und der versammelten Inkompetenz ihres Kabinetts kommt für ihn nicht in Frage, er hat das Krisentreffen des Frank-Walter Steinmeier als zweiter abgesagt, nach Jean-Marc Ayrault, der war schneller. Le Figaro wartet inzwischen mit 68% : 32% der Leserzustimmung zur Wahl des Donald Trump auf, bei 50 340 abgegebenen Stimmen: Ja, die Wahl ist eine gute Sache für Europa!

Und wieder können unsere ideologisch verstellten Medien die Handlung des Donald Trump, des "Horror-Clowns", nicht angemessen bewerten. DIE WELT phantasiert von der "Machtübernahme" durch Donald Trump und verniedlicht damit die Machtübernahme durch Adolf Hitler, 1933.

In meinem Beitrag Die deutsche Regierung schadet deutschen Interessen stehen dazu Peinlichkeiten aus Politik und Medienwelt Deutschlands. Hier noch einmal die Arroganz der als Verteidigungsministerin fehlbesetzen Ursula von der Leyen, in allen überregionalen Medien Frankreichs zitiert: "Donald Trump muß klar sagen, in welchem Lager er ist. Ob er an der Seite des Gesetzes, des Friedens und der Demokratie ist, oder ob er auf das alles pfeift."

Donald Trump doit dire clairement dans quel camp il est. S'il est du côté de la loi, de la paix et de la démocratie ou s'il se fiche de tout ça.

Wann ist endlich Schluß mit diesem Schmierentheater der deutschen Politik?

Update

Auf Sky News, in den 21 Uhr-Nachrichten, nimmt der konservative Abgeordnete Crispin Blunt, der Top Tory, in arrogantester Weise Stellung zum Besuch des UKIP-Vorsitzenden Nigel Farage bei Donald Trump. Von ganz oben nach ganz unten: "No need for Nigel!" Das sieht die Premierministerin anders:

It came as it emerged that ministers will use Nigel Farage as an unofficial  intermediary to build bridges with Donald Trump to ensure the  “special relationship” does not falter in the wake of his election.

The Telegraph understands that ministers will be forced to seek Mr Farage’s advice because they have no links to the President-elect’s inner circle.