Donald Trump führt die USA und die Welt in die Unsicherheit.
Der Grund ist oft, daß sie, die tatsächlich Widerstandskämpfer waren, als letzte dafür geehrt wurden. Jedes Jahr liest man in den Medien seitenlang, wer mit dem Orden Légion d'honneur bedacht wurde. Es sind darunter Politiker, die für die Arbeit, für die sie von den Steuerzahlern entlohnt werden, mit Orden behängt werden, es sind Schauspieler und Journalisten. Pierre, einer meiner besten Freunde, mit 18 Jahren Widerstandskämpfer, aufgeflogen, interniert in Neuengamme, während und nach den Bombenangriffen Räumkommando auf den Schienen, in Bremen, kam kurz vor seinem Tode in den Genuß der Vorzüge des Ordens. Von ihm weiß ich, daß zahlreiche Kollaborateure der deutschen Okkupanten viele Jahre vor ihm geehrt wurden. Wofür?
Frankreich ermangelt nicht nur der Siege über Deutschland, sondern es ist sich auch der Überlegenheit der USA bewußt. Bislang reichten zur Bewältigung der Minderwertigkeitskomplexe einfacher Anti-Amerikanismus, Motto des Betrugs: "Der kalifornische Wein hat keine Seele", Antisemitismus und Anti-Zionismus, Zusammenarbeit mit den Palästinensern und ihrenTerrororganisationen Fatah und Hamas sowie den diese finanzierenden Staaten Saudi-Arabien und Katar, es reichten Unterwerfungsgesten unter den Islam, bis hin zur Gestattung des Burkinis an den Stränden.
Nun aber bricht eine neue Ära an, die des Donald Trump. Seine Wahl zum Präsidenten der USA ist für alle diejenigen überraschend, die von den USA keine Ahnung haben, obgleich sie Höchstgehälter beziehen, um sich und die Regierungen und Medien Europas zu informieren: Außenpolitiker, Auslandskorrespondenten, Forschungsinstitutionen.
Wo die Grenzbefestigungen gebaut sind.
Zu ihnen gehören auch die Medien Frankreichs. In meinem Provinzblatt L'Indépendant finden sich heute, am 98. Tage des Sieges über Deutschland, ganze Mistkübel, die anläßlich seines Besuches im Weißen Haus über Donald Trump ausgeleert werden. Die heroischen Taten der Franzosen sind auf die Dorfseiten verbannt, hier ein Widerstandskämpfer in Argelès-sur-mer, da einer in Prades.
Ein Pierre Mathis, den man im Internet nur findet, wenn man mindestens "rédacteur" dazu setzt, liefert den Leitartikel und läßt nichts aus an Schmäh: "Konfrontiert mit der Wirklichkeit wird der populistische Milliardär Trump gezwungenermaßen versuchen, einen Sündenbock für seine Ohnmacht/Machtlosigkeit zu finden." Weitere Bezeichnungen findet er für seine Überraschung: "eine gleichermaßen unberechenbare und wenig auf ihr Amt vorbereitete Persönlichkeit", "der 70-jährige New Yorker Geschäftsmann", "die Überraschungswahl des Donald Trump, getragen durch die Wut einer Wählerschaft, die sich von den Eliten übergangen und durch die Globalisierung bedroht fühlt [sic!]",
Weiter geht's mit ungezeichneten Artikeln, die wahrscheinlich von der AFP stammen: "Der 70-jährige Populist, der der älteste ins Weiße Haus einziehende Präsident sein wird, hat niemals ein politisches Amt innegehabt," "der Immobilienmagnat ohne jede politische Erfahrung" wolle 11 Millionen Illegale aus dem Land werfen. Es folgt eine Auflistung, wer von den Latinos wen gewählt hat, die konservativen, republikanischen Kubaner, von denen nicht wenige gegen Abtreibung sind, und wer von ihnen eine Mauer will, nämlich 25% von denjenigen, die drei Generationen und länger in den USA leben.
Gewählt hätten 13 Millionen von 27,3 Millionen wahlberechtigten Latinos.
Nun kommen die First Ladies dran. Sie beide hätten nur eines gemeinsam: Sie sind 1,80 m groß.
Und jetzt zum Vizepräsidenten Mike Pence: Er bezeichne sich als "christlich, konservativ, republikanisch ... in dieser Reihenfolge." Da wüßte man gern, was an der Stelle der drei Punkte steht, die allgemein dann gesetzt werden, wenn man Textstellen ausläßt. Man googlet Mike Pence christian conservative republican und findet, daß nichts dort steht.
Mit dem Fraktionsvorsitzenden der Republikaner Paul Ryan hätte Donald Trump schwierige Beziehungen, "was nützlich werden könnte." Für wen?
Unübertroffen aber ist eine kleine Meldung, links unten, in der Ecke. L'Indépendant bedient sich der Aussagen von Terroristen des Islamischen Staates, um seine Meinung über Donald Trump zu erhärten. Das habe ich bislang nicht einmal in deutschen Medien gelesen, eine klammheimliche Komplizenschaft von Journalisten mit denjenigen, die gegen den Westen Krieg führen:
"Die Partisanen des Daesh sind "glücklich" über den Sieg von Trump." Sie kommentieren im Internet, auf einem ihrer Blogs. Zwar gäbe es keinen großen Unterschied zwischen "dem populistischen Milliardär" und Hillary Clinton, aber: "Er wird das häßliche Gesicht Amerikas zeigen ... eine gute Sache für die muslimische Nation [im Original wahrscheinlich nicht Nation, sondern Ummah genannt] ... ein dummer Stier, arrogant und überheblich, der noch viel dämlicher ist als Bush. ... Die Pöbelhaftigkeit von Trump wird die arabischen Tyrannen in Bedrängnis bringen und das Schlachtfeld des Glaubenskrieges erweitern."
Es folgt der Einspalter über Tausende von Demonstranten gegen den Populisten, den 70-jährigen Geschäftsmann, "Nicht mein Präsident!". "Rassist, Sexist, Fremdenfeind!" Ein Ben Wikler, Organisator der Proteste in New York und Chicago - er wird nicht weiter vorgestellt, da er anscheinend in der ganzen Region "Occitanie" bekannt ist, bringt einige Tausend Trump-Gegner auf die Straße.
Fans der Serie Inspector Barnaby erinnern sich an Dorffeste, auf denen blau-weiß-rote Rosetten die Zelte schmücken. Man google rosette bleu blanc rouge oder blue white red, und man findet dieselben Dekorationen. Wer diese Farben verbrennt, der beleidigt die Bürger der "rot-weiß-blauen" Nationen.
Das scheint L'Indépendant nicht zu raffen, oder es ist seinen Machern gleichgültig.