15. Juni 2018

Die Rolle des französischen Staates beim Attentat im Bataclan


Wie immer muß man im Figaro die letzten Seiten abwarten, um zu erfahren, was tatsächlich in Frankreich und der Welt los ist. Auf der vorletzten Seite gibt es wie immer freitags den Kommentar von Ivan Rioufol. Im Internet liest man, ebenfalls wie immer, nur einige Zeilen als Anreißer.

Ivan Rioufol kommt zurück auf den von drei Muslimen im Namen des Islamischen Staates verübten Terroranschlag auf die Besucher des Konzertes im Theater Bataclan. Anlaß ist der eben dort für den 19.und 20. Oktober geplante Auftritt eines muslimischen Rappers, der Médine Zaouiche heißt, Medina, nach der Stadt, von der aus Mohammed seine Eroberungskriege führte. Dieser Freund des Tariq Ramadan und der Muslimbrüder stellt sich vor als "Islamo-Pack" und nennt sein letztes Album Jihad, Glaubenskrieg, er rappt: "Kreuzigen wir die Verteidiger der Laizität wie auf Golgatha" und "Ich verhänge Fatwas auf das Haupt von Dummköpfen".

Man wundert sich, daß das Konzert nicht am 13.November 2018 stattfinden wird.

"Diesen Islamisten singen zu lassen an den Orten einer dschihadistischen Schlächterei, ist eine moralische Verirrung, ein Verrat an den Toten und eine Schändung einer heiligen Stätte. Aber am schlimmsten ist es, die Passivität derer zu beobachten, die sich mit den vagen 'Entschuldigungen' des Médine begnügen, unterstützt vom Humoristen Yassine Belattar, des Beraters von Macron für die Vorstädte. Die Linke, quasi stumm, bestätigt den Niedergang des Lagers des Guten."

Nicht nur Yassine Belattar, sondern unter vielen anderen auch Marwan Muhammad, Leiter des von George Soros ko-finanzierten Collectif contre l'islamophobie en France (CCIF) unterstützt diesen Glaubenskrieger und bezeichnet dessen Gegner als Rassisten.

Zur Erinnerung aus dem Bericht von Euronews, zuletzt aktualisiert: 14. November 2015:

"Was geschah in Paris am Freitag, den 13.11.2015?"

"21:40-00:20 CET
Ein schwarzer Volkswagen Polo hält vor dem Veranstaltungsort Le Bataclan im 11. Arrondissement in Paris an, wo die kalifornische Rockband 'Eagles of Death Metal' im ausverkauften Saal spielt. Zirka 1.500 Menschen befinden sich vor Ort, als mehrere mit Kalaschnikows bewaffnete Männer in den Konzertsaal eindringen und das Feuer eröffnen. Der Angriff dauerte über zwei Stunden, 89 Menschen wurden erschossen und Dutzende weitere schwer verletzt.

Bewaffnete Polizei startete einen Angriff auf den Veranstaltungsort gegen 00:20 Uhr. Drei Angreifer werden getötet, einer von ihnen durch einen Polizisten, die beiden anderen jagen sich mit Sprengstoffgürteln in die Luft."

"Während der Attentate des 13. November 2015 blieben acht Soldaten der "Opération Sentinelle", ohne einzugreifen, vor dem Bataclan auf ihren Posten, während gleichzeitig im Konzertsaal die Schlächterei stattfand. Den Befehlen ihrer Vorgesetzten folgend, kamen sie den Ersuchen der Polizisten nicht nach, in das Gebäude zu kommen, und sie weigerten sich ebenfalls, ihre FAMA-Sturmgewehre den ersten Polizisten zu überlassen, die ins Bataclan eintraten. Im Juni 2018 reichen 17 Opfer oder Familien der Opfer eine Klage gegen X 'wegen unterlassener Hilfe an Personen in Gefahr' ein."

"Bataclan: Die Familien der Opfer verlangen Rechenschaft vom Staat", Le Parisien,  7. Juni 2018

Wie Hohn und Spott liest sich, was das "Ministerium der Armeen" über die Aufgabe dieser Operation schreibt, die nach den Attentaten vom 7.und 8. Januar 2015 gebildet wurde: "Im Rahmen der im Januar gestarteten Operation Wachposten  sind 10 000 Soldaten, davon 3 000 in Reserve, auf dem Territorium Frankreichs abgestellt, die Franzosen zu verteidigen und zu beschützen".

Die Soldaten hätten unter dem Vorwand nicht eingegriffen, daß die Präfektur von Paris den Bereich nicht als "Kriegszone" sehen wollte, schreibt Ivan Rioufol. General Bruno Le Ray, Militärgouverneur [sic] von Paris, hätte bestätigt, daß er keinen Befehl zur Erwiderung des Angriffs gegeben hätte, weil "ein vorab festgelegter Aktionsplan fehlte":

"Ein Soldat ist nicht dafür bestimmt, in einem Bereich einzugreifen, der sich nicht im Krieg befindet ... Es ist undenkbar, Soldaten in Gefahr zu bringen in der hypothetischen Hoffnung, andere Menschen zu retten ..."

Auf der Website des "Ministeriums der Armeen" liest man, am 25. November 2015, einen sehr langen Artikel über den gelungenen militärischen Einsatz. Selbstbeweihräucherung reinster Art!

Die Abgehobenheit der Politik Frankreichs könnte nicht besser nachgewiesen werden. "Attentate der Rue Charonne und des Bataclan. Das Erste Jadgregiment im Zentrum der Aktion".

Davon haben die Opfer des Bataclan und ihre Familien nichts mitbekommen.