13. März 2024

Emmanuel Macron im Taumel des Totenkultes

"Es ist schwierig, die Strategie zu ändern, wenn Emmanuel Macron selbst darum gebeten hat, 
die Kluft auf die Spitze zu treiben."

"Europa-Wahlen: Fragen in den Parteien der Mehrheit zur anti-RN-Strategie des Emmanuel Macron"
Européennes: questions dans la majorité sur la stratégie anti-RN d’Emmanuel Macron.
Par Loris Boichot, Le Figaro, 12 mars 2024

Im ersten Semester Marketing lernt man, niemals den Namen seines Mitbewerbers und Konkurrenten zu erwähnen, sondern der ist Luft, nicht existent. Erst recht macht man ihn nicht schlecht.

Emmanuel Macron hat nicht nur keine Ahnung vom Anfang und Ende des menschlichen Lebens, sondern auch nicht von dem seiner Partei Renaissance. Die treibt er eben mit seiner Wahlkampfpolitik zu den EU-Parlamentswahlen weiter Richtung Ende, mit seiner "ungesunden Besessenheit vom Rassemblement National", wie Jordan Bardella die Anweisung des Staatspräsidenten einschätzt, und wie Fraktionsführer der Renaissance Sylvain Maillard und Spitzenkandidatin Valérie Hayer das brav umsetzen. Alle Reden der Macronisten gleichen einander, alle "treiben die Kluft auf die Spitze".

Das führt dem RN weitere Wähler zu, so ist halt die menschliche Psyche gebaut!

Es ist auch nicht empfehlenswert, wie Laurent Marcangeli, Fraktionsführer Horizons des Édouard Philippe, meint, die Bilanz der Regierung vorzustellen, da können die Wähler leicht ins Sinnieren kommen, was für sie dabei rumgekommen ist, sondern die Wähler wollen wissen, welches Programm man, wenn gewählt, durchsetzen will. Daran aber mangelt es der Mehrheit; denn deren Programm ist Emmanuel Macron an der Macht zu halten, und mit ihm seine Hofschranzen der Mehrheit.

Pieyre-Alexandre Anglade, der Wahlkampfleiter der Mehrheit erklärt: "Nous nous oposerons frontalement". "Wir werden uns frontal entgegenstellen!" Na, dann, bitte, voll gegen die Wand!

"Unter Totenkult versteht man jede Form des mehr oder weniger ritualisierten Ausdrucks der Anhänglichkeit, Hochschätzung oder Verehrung von Verstorbenen." Wikipedia

"Tod von Philippe de Gaulle: Dem Admiral wird im Invalidendom eine nationale Ehrung gezollt"
Mort de Philippe de Gaulle: un hommage national sera rendu à l’amiral aux Invalides

"Der Präsident der Republik, Emmanuel Macron, wird Admiral Philippe de Gaulle, dem im Alter von 102 Jahren verstorbenen ältesten Sohn des Generals, nächste Woche im Hof des Invalidendomes eine 'nationale Ehrung' erweisen, gab Regierungssprecherin Prisca Thevenot am Mittwoch bekannt."

Trauerkulisse Invalidendom

Und schon hat Emmanuel Macron wieder Gelegenheit, sich dem Totenkult zu widmen, diesmal für den Sohn von General Charles de Gaulle. Aus dem Theaterstück kommt er bis zum Ende seiner Amtszeit nicht mehr raus, die Kulissen sollten im Hof des Invalidendomes stehen gelassen werden, das kommt die gebeutelten Steuerzahler billiger als das ewige Hin-und-her-Räumen.

Ein Kommentator bedauert, um 15:48 Uhr: "Daß ein authentischer Held und Sohn eines großen Helden von den schlimmsten Totengräbern Frankreichs geehrt wird, ist traurig."

"Macron: 'Ein großer Widerstandskämpfer, ein Compagnon de la Libération, Gefährte der Befreiung, engagiert von den ersten Stunden der Befreiung an.' Unser Präsident ist schlecht informiert und/oder schlecht ausgebildet... Philippe de Gaulle war kein Compagnon de la Libération!!! Der letzte Weggefährte Hubert Germain starb 2021 und… Macron würdigte ihn im Invalidendom." 15:41 Uhr

"Macron weiht die Chrysanthemen ein, er ist eine offizielle Figur, die keine wirklichen Befugnisse mehr besitzt. Er ist nicht mehr in der Lage, wichtige Entscheidungen zu treffen," Kommentar, 15:07

"Mit Macron in seiner Lieblingsrolle: Leichenbestatter". Ein Kommentator, um 15:19 Uhr

126 mehrheitlich sehr böse Kommentare, Stand 16:20 Uhr

Emmanuel Macron im Todesrausch. 12. März 2024
Emmanuel Macron greift dem Recht auf Sterbehilfe vor, il préempte le droit à l'euthanasie.