12. März 2024

Emmanuel Macron im Todesrausch

Große Rednerbühne, kleiner beflaggter Sarg am Boden

Da geht es um die Ehrung des, am 6. September 2021, verstorbenen Schauspielers Jean-Paul Belmondo, im Hof des Invalidendomes, am 9. September 2021, und es ist wie so oft: Emmanuel Macron verleibt sich ein, wen er brauchen kann, der Öffentlichkeit seine eigene Leere zu verbergen.

Jean-Paul Belmondo ähnelt ihm, dem Emmanuel Macron, sich meint er mit "uns".

Update, vom 13. März 2024
Emmanuel Macron bastelt für sich und seine Partei geräuschvoll das Ende. 💀
Der Trauerredner der Nation hat demnächst wieder einen Auftritt, und niemand mehr hört ihm zu. 💀

Es gibt keine der bis heute aufeinander folgenden Ehrungen auf berühmten Plätzen und Innenhöfen, der Überführungen ins Panthéon, ob Lehrer, Napoléon, Politiker, Schauspieler, Soldaten, Widerstandskämpfer des WKII, in denen er nicht sich selbst ehrt. Google bietet 11 200 000 Ergebnisse zu macron hommage morts. Macron Ehrung, Tote gibt 52 900 Ergebnisse.

Emmanuel Macron befindet sich in einem Todesrausch. Es vergeht kaum ein Monat, in dem nicht berühmter toter Franzosen und/oder von Terroristen ermordeter Bürger Frankreichs mit theatralischen Auftritten des Staatspräsidenten in verschiedenen Pariser Kulissen gedacht wird.

Dieser Rausch kumuliert zuletzt in der Großveranstaltung, auf der Place Vendôme, am Internationalen Frauentag, 8. März 2024, in seiner Freude über die von ihm geförderte Aufnahme der Abtreibung in die Verfassung als den Frauen gewährtes Grundrecht, z. Zt. bis zur 14. Woche, aber schon gibt es Erwägungen, die Frist zu verlängern. Es erschallen die Trompeten der Nationalgarde, die Sängerin Catherine Ringer entstellt die Nationalhymne themen- und gendergerecht, gefeiert wird das sich angemaßte Grundrecht, ein menschliches Wesen wie das hier abgebildete zu töten, einen Fötus.


Entwicklungsstadien des Fötus. Von Raul Artal-Mittelmark , MD,
Saint Louis University School of Medicine. Überprüft/überarbeitet Mai 2021

Ganz Frankreich ist diesem Rausch des Tötens erlegen, die Mehrheit der Politiker aller Parteien der Nationalversammlung und des Senats stimmt für die Aufnahme des Gesetzes, das von niemandem in Frage gestellt wird, in die Verfassung, um eine Revision wie in den USA unmöglich zu machen.

Um den Glanz des Staatspräsidenten nicht zu verdunkeln, wird Mathilde Panot, von den linken Insoumises, die erste Initiatorin der Aufnahme des Gesetzes in die Verfassung, in den Feierlichkeiten nicht erwähnt. Sie behauptet, Frankreich wäre das erste Land weltweit, das diesen Schritt täte.

"Abtreibung: 'Wenn Frankreich das erste Land der Welt wird, das das Recht auf Abtreibung in seine Verfassung aufnimmt, ist das den Aktivistinnen und Parlamentariern zu verdanken,' versichert Mathilde Panot," nichts ahnend von der Geschichte. 1974 nimmt Jugoslawien das Gesetz in die Verfassung auf:

Jugoslawien hat das Abtreibungsrecht lange vor Frankreich in die Verfassung aufgenommen
Yugoslavia Pioneered Abortion Rights in Constitution Long Before France. 
By Tanja Ignjatovic, Belgrade, Balkan Insight, March 8, 202411:25

The Constitution of the SFR Yugoslavia of 1974 stated: “It is the right of the human being to freely decide on the birth of children. This right can only be restricted for the protection of health.”

In der Verfassung der SFR Jugoslawien von 1974 heißt es: „Es ist das Recht des Menschen, frei über die Geburt von Kindern zu entscheiden.“ Dieses Recht kann nur zum Schutz der Gesundheit eingeschränkt werden.“

In Frankreich wird so getan, als wenn die Schwangerschaft als Tragödie über die Frau hereinbräche, die sich nicht anders zu helfen weiß, als abzutreiben. Was ist mit der Verhütung?

Die Berliner Schering AG führt am 1. Juni 1961 die Antibabypille Anovlar ein. Parke, Davis & Co. München, eine Tochtergesellschaft von Pfizer, mit Etalontin sowie weitere Pillen kommen hinzu. 1967 gibt es in Deutschland bereits elf.


"Frankreich ist eines der Länder weltweit, in dem Frauen am häufigsten orale Kontrazeptiva anwenden. Die Pille, [am 28. Dezember] 1967 durch das Neuwirth-Gesetz legalisiert und seit 1974 von der Sozialversicherung erstattet [!], symbolisiert seit langem die 'sexuelle Befreiung' der Frauen, die nun ihre Fruchtbarkeit selbst kontrollieren konnten."

Weitere Verhütungsmethoden, Berechnung der fruchtbaren Tage, leider unsicher, das Präservativ alias Präser sowie vor allem die Spirale kommen hinzu, le stérilet, und für den Notfall die "Pille danach":

"Nach einer Verhütungspanne kann die 'Pille danach' eine ungewollte Schwangerschaft verhindern. Das Medikament ist am wirksamsten, wenn es möglichst bald nach dem Sex eingenommen wird. Es kann ohne Rezept in der Apotheke gekauft werden."

Die Pille heißt französisch la pilule du lendemain, die "Pille am nächsten Tag".

Kaum eine Frau muß schwanger werden, gar bis zur 14. Woche warten, den Fötus abzutreiben. Ein natürliches Recht darauf besteht nicht, es wird mit dem Gesetz Veil, vom 29. November 1974, für Ausnahmefälle gewährt, für Frauen, die durch widrige Umstände die Schwangerschaft nicht verhüten oder abwenden konnten. man denke nur an Vergewaltigungen!

Niemals hätte Simone Veil ein Grundrecht auf Abtreibung unterschrieben, nie!

Frankreich im Rausch der grundgesetzlichen Verankerung des Rechts auf Tötung von menschlichem Leben, erwartet, im April 2024, die Diskussion im Ministerrat des Gesetzentwurfs zur Sterbehilfe. "Emmanuel Macron spricht sich für 'Sterbehilfe' aus", berichtet meine Dorfzeitung L'Indépendant:

Emmanuel Macron se dit favorable à "une aide à mourir". L'Indépendant, 11 mars 2024

Bis dahin ist noch viel Zeit für die Ehrung von Toten, es wird auch noch mehr davon geben. Jetzt wird erst einmal des Todes von Dominique Bernard und der verletzten anderen Personen gedacht.

Da die Berater des Staatspräsidenten mitgekriegt haben, daß die gutes Theater gewohnten Franzosen die schlechte Schauspielkunst des Laiendarstellers mit dem Sprachfehler leid sind, muß diesmal der noch beliebte Premierminister Gabriel Attal ran, und nicht in Paris, sondern in Arras, wo der Studienrat für Französisch Dominique Bernard, am Freitag, den 13. Oktober 2023, vom 20-jährigen tschetschenischen Messerstecher und ehemaligen Schüler dessen Schule Mohammed Mogouchkov erstochen wird. 

Drei Tage bis zur Ehrung von Jean-Paul Belmondo, fünf Monate bis zu der des Dominique Bernard!
 
"Der tödliche Angriff auf eine Schule [sic], der in Frankreich Schockwellen auslöste, ereignete sich an dem Tag, an dem der ehemalige Führer der Hamas, Khaled Meshaal, alle Muslime dazu aufrief, einen 'Tag des Dschihad' sowie Proteste gegen Israel zu veranstalten," berichtet die New York Post, am 13. Oktober 2023. In französischen Medien habe ich diesen Zusammenhang nicht gefunden.

"Ehrungszeremonie für die Opfer des Terrorismus: In Arras lobt Gabriel Attal die Schule
als 'beste Waffe' gegen 'Terroristen'."
Cérémonie d’hommage aux victimes du terrorisme : à Arras, Gabriel Attal loue l’école,
«meilleure arme» contre «les terroristes». Par Le Figaro avec AFP, 11 mars 2024

"Alle die Opfer des Terrorismus sind die Helden der Freiheit," behauptet Gabriel Attal. Der Glaubenskämpfer, fiché S, also angeblich überwacht von Sicherheitsdiensten, mit der Auflage belegt, das Territorium Frankreichs zu verlassen, lebt mit der Obligation de quitter le territoire français (OQTF) unbehelligt im Lande, da der Staatspräsident nicht daran denkt, diese Tausende von unerwünschten Personen auszuschaffen. Remigration ist nicht angesagt, selbst nicht beim Rassemblement National, der sich bei der AfD dagegen verwahrt, und somit ist Dominique Bernard kein Held der Freiheit, sondern eines der zahlreichen Opfer der untätigen Regierung. Für sie wird Emmanuel Macron ein "Museum des Terrorismus" errichten lassen, das er mit umflorter Stimme und in Falten gelegter Stirn einweihen kann, ER, die Heilige Dreifaltigkeit in Person.

Die Einmischung des Staates in Gestalt des Präsidenten und seiner Regierung in die intimsten Beziehungen der Bürger wird mit dem soziologischen Begriff sociétal bezeichnet, im Gegensatz zu social, im Sinn von gesellschaftlichem Leben. Beides heißt deutsch "gesellschaftlich". Es ist ähnlich mit den Begriffen progressif und progressiste, was deutsch beides "fortschrittlich" heißt.

Mit sociétal und progressiste ist man mitten in der illusionären Welt der Linken Frankreichs.

Der Bereich des Lebensendes wird von Emmanuel Macron in eine eben solche illusionäre Welt versetzt. So ist die Sterbehilfe, aide à mourir, nichts anderes als Euthanasie, wenn die tödliche Dosis vom Arzt verschrieben wird. Das versuchen Ärzte dem Emmanuel Macron sowie dem Regierungssprecher, dem Arzt [!] Olivier Véran und der Beauftragten Ministerin für die Gesundheitsberufe, der Pharmazeutin Agnès Firmin le Bodo, schon im Dezember 2022 beizubringen. Diese Berufe werden aber kaum hinzugezogen, "12 Persönlichkeiten werden an den Tisch des Präsidenten eingeladen", am 9. März 2023, zu einem mehr als vier Stunden dauernden Dîner, darunter die Spezialistin für Palliativpflege Dr. Sarah Halioui, und heute entscheidet er selbstherrlich, wie man den Diskussionen entnehmen kann. 

Hoffentlich gab's wenigstens guten Wein!

"Gesetzentwurf zum Lebensende: 
'Wenn die tödliche Substanz von einem Arzt verschrieben wird, ist das nichts anderes als Euthanasie.“
Projet de loi sur la fin de vie : "Si la substance létale est prescrite par un médecin, 
ce n'est pas autre chose que de l'euthanasie". Par Antoine Carrié, L'Indépendant, 11 mars 2024

Man erfährt von Dr. Sarah Halioui, daß es Sterbehilfe schon gibt, und daß es hier einmal mehr nur um Recht geht, das Recht, sich das Leben zu nehmen. Bei der Abtreibung geht es darum, dem ungeborenen Kind das Recht auf Leben zu nehmen. Statt bürgerfreundliche Familienpolitik, statt Weiterentwicklung der Mittel der Palliativpflege setzt es den Tod. Weg mit allen kranken und alten Menschen! Einsparung von Rente und Krankenkassenkosten! Das ist die eine Seite. Die andere ist die Ablenkung von Mißständen, unter denen die Bürger leiden: Kaufkraftverlust, Verarmung, Unsicherheit auf den Straßen, Gewalt durch Immigranten.

Emmanuel Macron geht es um die Herrschaft über Leben und Tod. Wie es scheint, wird dieser Herrschaftswille verstärkt durch die bislang unabänderliche Tatsache des Endes seiner zweiten Amtszeit, im April/Mai 2027. Da heißt es für ihn, in bester Gesundheit eines natürlichen politischen Todes zu sterben und trotzdem Herrscher über den Tod zu bleiben. Für die Aufrechterhaltung dieser Illusion ist ihm kein Menschenopfer zu schade. Da hinein gehören der Sicherheitspakt mit der Ukraine über zehn Jahre, vom 16. Februar 2024, über seine Staatspräsidentschaft hinaus, und die Erklärung der Bereitschaft, seine eigenen Bürger als Truppen in der Ukraine zu opfern, vom 26. Februar 2024.

Der Narziß Emmanuel Macron, grenzen- und schamlos, von seiner Familie entwurzelt durch seine Großmutter, vereinnahmt und benutzt von den Mächtigen des Landes und der Welt, verleibt sich heute ein, was seine Leere füllen kann, den Rest wirft er weg, darunter Föten, Soldaten, Alte und Kranke. Er hat keine Vorstellung von Beginn und Ende des menschlichen Lebens. Das kann alles weg!

Emmanuel Macron n'a aucune idée du début et de la fin de la vie humaine.
Tout cela peut disparaître ! 

Update, vom 13. März 2024

"Europa-Wahlen: Fragen in den Parteien der Mehrheit zur anti-RN-Strategie des Emmanuel Macron"
Européennes: questions dans la majorité sur la stratégie anti-RN d’Emmanuel Macron. 
Par Loris Boichot, Le Figaro, 12 mars 2024

Im ersten Semester Marketing lernt man, niemals, nie, den Namen seines Mitbewerbers und Konkurrenten zu erwähnen, sondern der ist Luft, nicht existent. Erst recht macht man ihn nicht schlecht.

Emmanuel Macron hat nicht nur keine Ahnung vom Anfang und Ende des menschlichen Lebens, sondern auch nicht von dem seiner Partei Renaissance. Die treibt er eben mit seiner Wahlkampfpolitik zu den EU-Parlamentswahlen weiter nach unten, Richtung Ende, mit seiner "ungesunden Besessenheit vom Rassemblement National", wie Jordan Bardella die Anweisung des Staatspräsidenten einschätzt, und wie Fraktionsführer der Renaissance Sylvain Maillard und Spitzenkandidatin Valérie Hayer das brav umsetzen. Alle Reden der Macronisten gleichen einander, alle "treiben die Kluft auf die Spitze".

Das führt dem RN weitere Wähler zu, so ist halt die menschliche Psyche gebaut!

Ausführlicher hier: Emmanuel Macron im Taumel des Totenkultes. 13. März 2024

Emmanuel Macron greift dem Recht auf Sterbehilfe vor, il préempte le droit à l'euthanasie.