Am Tag der offenen Moschee, von einigen auch bezeichnet als Tag der deutschen Einheit, kann derjenige, der sich nicht im Einzugsbereich dieser für alles offenen Einheit bzw. für die einheitliche Öffnung zum Islam befindet, dennoch etwas tun für seine islamische Bildung. Mein bevorzugtes Lehrmaterial ist immer noch Iran PressTV, die madraseh-e 'ali, die höhere Lehranstalt.
Der von London aus operierende Propagandasender schüttet täglich ein Füllhorn von Nachrichten über sein Publikum aus. Die Art der Präsentation bringt es mit sich, daß man vom ersten Satz an Bescheid weiß nicht nur über das jeweilige Land, sondern auch darüber, wie der Iran zu diesem Land steht. Geht es um die Schilderung des "arabischen Frühlings", so ist "Revolution" in denjenigen Ländern, deren Regierungen der Iran beseitigt sehen möchte, Bahrain, Jemen. Richard Becker, von der kommunistischen ANSWER Coalition (Cynthia McKinney, Ramsey Clark) und Autor des Buches Palestine, Israel and the U.S. Empire, wird interviewt zum Thema Vorherrschaft der USA in Bahrain.
ANSWER hat am 14. September 2001 begonnen als eine Gründung zur Entschuldigung des Islams und seiner konsequenten Vertreter, vom Vorwurf der Urheberschaft für den 11. September 2001. A central characteristic of the A.N.S.W.E.R. Coalition's organizing strategy has been to work in partnership with the Arab American and Muslim community and other sectors in U.S society who have been traditionally ignored.
Wer sich erinnert, wie solche linken nützlichen Idioten enden, wenn der Islam der iranischen Mollahs an der Macht ist, nämlich verfolgt, vertrieben, ermordet, der weiß nicht, ob man sie jetzt schon bedauern sollte oder meinen, es geschehe ihnen gerade recht. Stichwörter Hezbe Tudeh und Noureddin Kianouri.
Geht es um Libyen, das der Iran in seinen Einflußbereich überführen möchte, ist dort "Revolution", in Syrien dagegen, das sich unter Vorherrschaft des Iran befindet, tobt der Aufruhr. Geht es um Pakistan, so leiden dort schiitische Muslime der Hazara unter sunnitischen Terroristen, die als Pro-Taliban-Gruppen identifiziert werden.
Geht es um religiös gemischte Länder, in denen gerade keine Revolution und kein Aufruhr herrschen, so demonstriert PressTV die Sym- und Atipathien der iranischen Regierung an Personen. Interviewt wird Donald Lim Siang Chai, der chinesischstämmige Stellvertretende Finanzminister von Malaysia, von einer indischstämmigen Mitarbeiterin von PressTV. Der Iran liebt Malaysia mitsamt seinen Minderheiten, heißt das. Kurze Stichprobe? Malaysia-Iran Foreign Relations. Stimmt!
Ich kann mich nebenbei über den Ali Baba-Finanzminister II Ahmad Husni Mohamad Hanadzlah freuen, der repräsentiert den islamischen Staat, der Chinese lenkt derweil die Finanzen Malaysias und tritt bei Sachfragen auf. So kenne ich das aus meiner jahrelangen Zusammenarbeit mit Behörden und Banken Malaysias, es hat sich nichts geändert. Der Finanzminister tut sich derweil mit Schmäh über Chinesen hervor.
Westliche Länder sind für Iran PressTV allein wichtig der linken Proteste wegen, die positiv herausgestellt werden, Griechenland, Spanien. Die USA sind dabei auf allen Ebenen ein Fall für sich. Die Zuschauer werden überschüttet mit Sendungen über den desolaten Zustand der USA. Eine Umfrage über Wall Street unterstellt bereits in der Frage, daß Wall Street schuld ist an der Finanzkrise, PressTV bedauert die anti-Wall Street-Protestler, die sich von den MSM im Stich gelassen fühlten, Occupy-Proteste in Los Angeles, berichtet von Ross Fraser, Proteste griffen über auf 40 Städte der USA, 1000 Demonstranten seien schon verhaftet, das sei die US-Version des Tahrir-Platzes, Michael Moore ist mit von der Partie, man singt das chilenische Revolutionslied El Pueblo unido jamás será vencido, und der Sprecher des iranischen Außenministeriums Ramin Mehmanparast fordert von den USA ein Ende der Unterdrückung der Proteste. US Unternehmen lieben den Krieg, regieren in Washington, Hispano-Amerikaner schaffen die Schule in den USA nicht, USA hat geheime Basen im Schwarzen Meer.
Ständig kommen neue Aktualitäten hinzu. Hin&wieder informiert der Sender sogar über den Iran. Eben der Sprecher des Außenministeriums, einmal in Fahrt, warnt vor einem von Israel angeführten Komplott gegen Syrien. Israelische Regierungen trachteten hauptsächlich danach, in Damaskus ihre Sicherheit zu gewährleisten. Der Mann ist von einer seltenen Aufrichtigkeit, wird er's noch lange machen? In den übrigen Headlines warnt der Iran Bahrain, fordert den Rückzug ausländischer Truppen aus dem Irak, preist sich für die Zukunft an als einer der Hauptausstatter von Atomkraftwerken und als Exporteur von Passagierflugzeugen. 'Backing Palestine, key Iranian policy'. Palästina zu unterstützen, ist das Hauptanliegen des Iran, lautet eine Überschrift, die im ersten Absatz näher präzisiert wird: Iran's Majlis (parliament) Speaker Ali Larijani says supporting the Palestinian resistance against the Israeli regime is among the fundamental policies of the Islamic Republic. Der Sprecher des iranischen Majlis (Parlament) Ali Larijani sagt [bei einem Treffen auf der Intifada-Konferenz mit dem politischen Führer der Hamas Khalid Meshaal], der Widerstand gegen das israelische Regime gehört zur fundamentalen Politik der Islamischen Republik. Unter dem Artikel sind fünf weitere Propaganda-Artikel gegen Israel und seine westlichen Unterstützer verlinkt.
In den Rubriken Wirtschaft, Energie, Kernenergie, Kultur und Tourismus erfährt man über die Errungenschaften des Iran, über seine Aktivitäten zur Ausdehnung seines Einflußbereichs in der Region. Was in dem Land selbst vorgeht, davon erfährt man nichts. War da nicht einmal eine Grüne Revolution? Gibt's überhaupt keine sozialen Probleme, die der Iran mit Nachdruck behebt und darüber zu berichten hat? Verteilt Mahmud Ahmadinejad im Süden Teherans keine Kartoffeln mehr?
In der Rubrik Politik zeigt sich die Besessenheit des Iran von Israel. Die Wut geht über jedes Maß der politischen Gegnerschaft hinaus. Es ist eine Leidenschaft, in deren Strudel der Iran alle mitreißt, die sich in seine Nähe wagen, von den Mollahs abhängig sind oder sich von ihnen abhängig machen. Es ist ein Strudel, in dem das Mollah-Regime untergehen und diejenigen, die sich daran klammern, mitreißen wird.
Zum fünften Mal veranstalten die Mollahs eine sogenannte Palästina-Intifada-Konferenz, die erste hat im Oktober 1991 stattgefunden, die zweite im April 2001. Seit Oktober 2000 wüten die Palästinenser mit ihrer Al-Aqsa Intifada. Die dritte Konferenz ist im April 2006, nachdem Israel angeblich Teile der Al Aqsa-Moschee zerstört hat, die vierte im März 2009, nach dem Gaza-Krieg. Auf politische und militärische Anleitung aus Teheran können sich die Kämpfer gegen die Juden und Israel verlassen.
Die Konferenzen gehören zu den seltenen Veranstaltungen, an denen der Führer der iranischen Revolution Ayatollah Ali Khamenei, der Präsident Mahmud Ahmadinejad, der Parlamentssprecher Ali Ardashir Larijani und sein Bruder, der Hüter der schiitischen Scharia-Gesetzgebung Sadeq Ardashir Amoli Larijani, sowie zahlreiche Parlamentssprecher gemeinsam auftreten. Parlamentsdelegationen aus mehr als 70 Ländern und Persönlichkeiten aus 100 Ländern, darunter die Parlamentssprecher aus dem Libanon, dem Irak und Afghanistans, sowie der Sprecher des Majlis al-Shura von Qatar Mohamed Bin Mubarak al-Khulaifi, sind zur Konferenz geladen. Sie steht unter dem Motto: filistin, watan-e filistinian. Palästina, Heimatland der Palästinenser. Das Rückkehrrecht für alle palästinensischen Araber und ihre Nachkommen sowie die Befreiung des von Israel besetzten palästinensischen Gebietes sind die Leitthemen, wobei betont wird, daß damit ganz Restpalästina gemeint ist, Israel, Westjordanland, Gaza und vor allem Jerusalem. Jordanien ist im Augenblick noch nicht aktuell. Auf den Fotos der Agentur Mehr sieht man zahlreiche Delegationen, auch die von Qatar, angeblich gut freund mit Frankreich. Agentur IRNA schrumpft die Teilnahme auf Delegationen und Persönlichkeiten aus Politik und Wissenschaft aus 50 Ländern, unter ihnen der indonesische Parlamentssprecher, der ehemalige Präsident von Tansania, der frühere irakische Premierminister Ebrahim Ja'fari sowie Delegationen aus Zimbabwe, Malawi, Bangladesh, Komoren, Kuwait, Mauretanien, Paraguay, Oman, Algerien, Bolivien, Kyrgystan, Polen, Dänemark, Kanada und Pakistan.
Die Tehran Times berichtet, daß diese Länder (!) entschieden hätten, Delegationen zur Intifada-Konferenz zu entsenden. Das wird die Regierungen von Polen, Dänemark und Kanada aber freuen, daß ihre Sympathien für die palästinensische Intifada so gewürdigt wird. Die Namen der Teilnehmer werden nirgends berichtet.
Zum Auftakt der Konferenz verurteilt Ayatollah Ali Khamenei jede Zweistaatenlösung für Israel und Palästina. Jede Lösung des Konfliktes müsse aufbauen auf dem Prinzip "das ganze Palästina für alle Palästinenser, und das kann nur erreicht werden durch ein Referendum der ursprünglichen Muslime, Juden und Christen Palestinas." Die ursprünglichen Juden, das sind für Muslime die Nachkommen derjenigen jüdischen Familien, die vor der ersten Aliyah, der Einwanderungswelle von 1882 bis 1903, in Palästina gewohnt haben. Die ursprünglichen Muslime Palästinas sind für sie die Nachkommen derjenigen Muslime, die zwei Jahre vor der Gründung Israels in Palästina gewohnt haben.
Premierminister Ismail Haniyeh ist per Video zugeschaltet, er ruft auf zur Einigkeit unter den palästinensischen Gruppen: "We say yes to an independent Palestinian state on land that is been liberated. We refuse to give up even one centimeter of Palestinian land to Israel." Wir bejahen einen unabhängigen palästinensischen Staat auf Boden, der befreit wird. Wir weigern uns, auch nur einen Zentimeter palästinensischen Bodens an Israel abzugeben. Der iranische Präsident fürchtet derweil, daß die Anerkennung eines palästinensischen Staates durch die Vereinten Nationen dazu führen könnte, palästinensisches Land aufzugeben und die Rechte der Palästinenser einzuschränken.
In der Abschlußerklärung zur Fünften Intifada-Konferenz rufen die Teilnehmer auf zur Befreiung palästinensischen Bodens und zur Errichtung eines freien palästinensischen Staates. Sie danken Ayatollah Ali Khamenei für die Unterstützung des palästinensischen Widerstandes. Die rückhaltlose Unterstützung der USA für Israel wird verurteilt. Leon Panetta, zunächst im Iran PressTV gefeiert für seine Äußerung zur Isolation Israels, sagt bei Benjamin Netanyahu, am 3. Oktober 2011, ganz etwas anderes. Eingeweihte in die Nahostpolitik des Barack Obama verwundert es nicht, es ist die gleiche Politik wie die der Briten im Ersten Weltkrieg und danach. Sie verspricht ebenfalls allen alles, den Juden eine Heimstatt in Palästina, dem hashemitischen Emir Dreiviertel von Palästina, den Arabern in Palästina hilft sie beim Terror gegen die Juden, und als die Resolution Nr. 181 nicht mehr rückgängig gemacht werden kann, schickt sie ihren General Glubb Pascha als Anführer der arabischen Heere zur Vernichtung Israels. Man darf abwarten, welchen Weg die US-Regierung einschlägt. Um seine jüdischen Wähler braucht sich Barack Obama nicht zu sorgen, die beweisen täglich, daß Thilo Sarrazin unrecht hat damit, daß Juden Gene besäßen, die sie intelligenter machten - oder hat er das so nicht behauptet? Na, egal, die Juden der USA beweisen jedenfalls täglich, daß sie politisch eher dümmer sind als andere.
Wer trotz aller Mollahkratie dennoch Freund des Iran ist, der kann nur besorgt sein über die Parallelen, die der Iran und die arabischen Aktivisten aufweisen, die angeblich einen palästinensischen Staat einrichten wollen. Wie Mahmud Abbas und die Fatah, die vorgeben, sich zunächst mit einem Staat im Westjordanland, Gaza und Ostjerusalem zufrieden zu geben, wie Khalid Meshaal, Ismail Haniyeh und die Hamas, die ihre Terrorgruppen wieder in den Kampf um die Vernichtung Israels schicken wollen, definiert sich auch der Iran zunehmend aus der Verneinung. Zwar sieht man noch ein großes Potential in Wirtschaft und Energie des Iran, aber die Erträge daraus fließen in Höhe von Hunderten Millionen Dollar in den Aufbau der Vorherrschaft in der Region. Die Intifada III, wie sie von Mahmud Abbas und Khalid Meshaal jetzt vorbereitet wird nach dem Motto: Getrennt marschieren, vereint schlagen, sich später gegenseitig den Garaus machen, eine solche Kampfanstrengung kann der Iran nicht verkraften. Von den Staaten, die tatsächlich Delegationen zur Fünften Intifada-Konferenz geschickt haben, Oman, Qatar, gar Algerien, kann keine finanzielle Hilfe erwartet werden, im Gegenteil, sie werden sich mit ihrem mächtigen Nachbarn Saudi-Arabien verbünden, um endlich die Anstrengungen des Iran zu zerschlagen - und die der Türkei gleich mit.
Was für den Islam insgesamt gilt, das ist auch für jedes einzelne islamische Land zutreffend: Wenn Außenorientierung und Eroberung nicht mehr funktionieren, sind sie am Ende; denn sie können nicht selbstbewußt und friedlich mit anderen Staaten zusammenleben. Sehr schön sagt das Farouq al-Qaddumi alias Abu Lotf in Bezug auf die palästinensischen Araber, die nur eine Identität hätten im Kampf gegen Israel. Am 11. November 2004 definiert er in einem Interview mit dem Fernsehen der Hezbollah Al Manar TV, übersetzt im MemriTV Clip No. 344, die nationale Einheit der auf dem Gebiet Palästinas lebenden Araber aus dem Auftrag zur Eroberung Israels: "Die Palästinenser stimmen überein, daß der Widerstand die natürliche Grundlage für die nationale Einheit und den nationalen palästinensischen Dialog ist." Nicht nur gegen die Besatzung des Westjordanlandes und des Gazastreifens ist der Widerstand zu richten, sondern auch und vor allem gegen Israel.
Diese Fixierung auf die Vernichtung Israels macht sich der Iran zunehmend zu eigen. Eine Politik aus der Verneinung führt unweigerlich zum Tode des Systems, das zur Vernichtung des oder der anderen Systeme und Staaten antritt. Siegreiche Eroberungen bedürfen des Selbstbewußtseins, nicht der Illusion, überlegen zu sein. Es ist ein Jammer, daß der Beweis dieser einfachen Tatsache, erbracht für den Nationalsozialismus, erbracht für den Sozialismus, nun auch noch für die Politideologie Islam und die ihm unterworfenen Staaten und Gesellschaften erbracht werden muß. Verglichen mit diesen hatten der Nationalsozialismus und der Sozialismus sogar noch ein Potential, das sie in Illusionen treiben konnte. Was aber haben der Islam und die ihm unterworfenen Staaten vorzuweisen? Der Iran, trotz (!) Islam zweifellos am weitesten entwickelt, ist längst am Ende seiner Möglichkeiten angelangt. Die Türkei ruiniert sich durch die fortschreitende Islamisierung eben selbst. Kann man sich einen General eines islamischen Staates vorstellen, der heute wie im Jahr 634 Khalid Ibn al-Walid alias Seif al-Islam, in der Kettenschlacht gegen die Sassaniden, That al-Salasil, dies sagt: "Accept the faith and you are safe; otherwise pay tribute. If you refuse to do either, you have only yourself to blame. A people is already upon you, loving death as you love life". Nehmt den Glauben an, und ihr seid sicher. Sonst zahlt Tribut. Wenn ihr beides verweigert, habt ihr es euch selbst zuzuschreiben. Ein Volk ist bereits über euch gekommen, das den Tod so liebt wie ihr das Leben?
Nein, das kann sich niemand vorstellen, trotzdem treten die Mollahs des Iran und gar die palästinensischen Terrorgruppen und ihre Anführer von Fatah und Hamas so auf. Als Möglichkeit zur Verwirklichung ist die Liebe zum Tod übriggeblieben, zum Tod der anderen, der Kinder der Bevölkerung, die Opfer an Menschenleben bringen soll bis zur endgültigen Vernichtung Israels.
Bei Wiki liest man, daß sowohl Sadeq als auch Ali Larijani mit zweitem Namen Ardashir heißen, nach dem Gründer des sassanidischen Perserreiches. Es gibt nur zwei Möglichkeiten, entweder, diesen Ehrennamen zu streichen oder sich endlich aus dem Wahn zu befreien. Wer von den Kämpfern für die Vernichtung Israels will die Verantwortung und die Schuld auf sich laden, Hunderttausende von Menschen zu opfern für eine verlorene Sache? Selbst die Kriege gegen Israel 1948/49, 1967, 1973, die von den Arabern verloren worden sind, hatten irgendwo ein Fünkchen an Möglichkeit, gewonnen zu werden, vor allem der Jom Kippur-Krieg, 1973. Das aber, was jetzt anläuft, wird ohne dieses Fünkchen bleiben, eine Intifada III wird Israel anders beantworten als die Intifada I und II.