4. April 2014

Frankreich. Alain Finkielkraut Mitglied der Académie française

Update (siehe unten)


Menace de mort contre Alain Finkielkraut dont personne ne se rend compte.

"Ich heiße Robert Spitzhacke, ich bin Schriftsteller, ich bin am 10. April 2014 Kandidat für die Académie française. Ich werde am 10. April meine Bibliographie und die Liste meiner Bücher und meiner Romane veröffentlichen." Mit diesen Worten fordert der Kandidat die Leser auf, eine Petition zu zeichnen: Soutenez la candidature littéraire de Robert Spitzhacke. So! Also Bibliographie, Bücher und Romane, interessant!

Unterstützen Sie die literarische Kandidatur von Robert Spitzhacke. Elf Personen haben unterschrieben [Stand: 4. April 2014, 16 Uhr]

Nein, ist das komisch! Wie beispielsweise die Satire über das Sexualleben des Emmanuel Kant, La vie sexuelle d'Emmanuel Kant (Mille et nuits, 1999 puis 2004), und den omnipräsenten Philosophen Bernard-Henri Lévy, der nicht einmal den Namen eines der berühmtesten deutschen Philosophen kennt, dessen Vorname Immanuel ist. Jean-Baptiste Botul (1896 - 1947) ist sehr lebendig: Botul, die zeitgenössische Kunst und der Surrealismus. Eine solche Schöpfung ist wunderbar, eine Idee gebiert die nächste, es gibt Biographie, Bibliographie, Aktivitäten im Sinne des Philosophen, activités botuliennes, ein weites Feld!

Leider bleibt einem das Lachen im Halse stecken, wenn man sieht, welche literarische Kandidatur auf den frei gewordenen Sitz Nr. 21 der Académie française da seit Monaten propagiert und wie damit der Name des Novellisten und Essayisten Félicien Marceau (1913 - 2012) in den Schmutz gezogen wird. Nein, wie freut sich Edwy Plenel, Freund des Stéphane Hessel (pbuh), auf Mediapart die Kandidatur als Aprilscherz vorzustellen. Das muß der Betreiber des Blogs nämlich dazu setzen: Robert Spitzhacke (Paris, premier avril 2014). Bei Linken sind Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung nicht vertreten, wie man an Bernard-Henri Lévy und Jean-Baptiste Botul sieht.

Frankreichs Elite ist versifft bis ins Mark!

Mit der Spitzhacke gehen sie gegen den verhaßten Philosophen vor (Leo Trotzki traf ein Eispickel), mehr an Argumenten bleibt ihnen nicht: Alain Finkielkraut muß weg! Daran arbeiten sie seit vielen Jahren vergeblich, und nun bleibt ihnen nur die Lösung wie für Leo Trotzki, er soll mit einer Spitzhacke erschlagen werden. Im Artikel Ilan Halimi. Die Jungle World berichtet aus Paris, vom 2. März 2006 [nicht mehr online], schreibe ich anläßlich des Mordes am Juden Ilan Halimi darüber, was in Frankreich an Judenhaß und daraus entspringenden Mordphantasien bei den Linken abgeht:

So hört denn kaum einer der linken Berichterstatter in den Vorstädten von Paris Rufe wie "Allah Houakhbar!" und "Für die Palästinenser und Jerusalem!" sondern die Taten der "jeunes" sind gesellschaftlichen Ursprungs und allein ihrer Marginalisierung geschuldet. Der Philosoph Alain Finkielkraut, der die Tatsachen benennt, wird diskreditiert, beleidigt und mit Morddrohungen überzogen. Es ist auch schick, ihn als "Quatschphilosophen" zu verunglimpfen. Die armen Jungen - denn Mädchen und Frauen sind aus diesen Krawallen immer ausgeschlossen und warten hinter vorgezogenen Gardinen darauf, daß ihre Männer und Brüder nach Hause kommen und mit dem Strafen und Prügeln bei ihnen weitermachen, die armen Jungen müssen sich Geld beschaffen, um den von ihnen so eindrucksvoll abgelehnten westlichen Lebensstil pflegen zu können. Solches Geld vermuten sie gesellschaftskonform bei Juden; die sind angeblich reich und mächtig, und wenn nicht der einzelne, so doch die jüdische Gemeinde.

Niemand erzähle mir, daß dieses linke Literatenpack nicht wüßte, was mit dem Namen Robert Spitzhacke gemeint ist: Robert Pioche, Roberto Piolet alias Ramon Mercader.

Oder ist der Neider Robert Pioche, Olivier Mathieu, gemeint, der sich 1971 den Kampfnamen zugelegt hat, der Holocaustleugner, der eine Waffe sein will? Er möchte schon seit 1990 unter der Kuppel wüten, jetzt kämpft er gegen Alain Finkielkraut, zu dessen Kandidatur ein Akademiemitglied laut Figaro meint: "Le Front national ne doit pas entrer sous la Coupole." Der Front National hat nicht unter die Kuppel einzutreten. La Coupole heißt der Sitz der Akademie, weil er eine Kuppel hat.

Oder bezieht sich diese Äußerung auf den Kandidaten Robert Spitzhacke? Im Figaro jedenfalls blickt man nicht durch, welcher "Philosoph im grünen Gewande" was geheuchelt, behauptet oder gedonnert hat. Die Akademiker da sind alle unsterblich, wahrscheinlich sind sie auch unfehlbar.

Danke, Gisela, für den Tip zu Robert Pioche, auf solches kommt man nicht so leicht.

Mohammed Aïssaoui nehme ich das vielleicht noch ab, der ist dem Deutschen ferne, aber den Linksintellektuellen, die sich gemein machen mit solchen Morddrohungen, denen verzeihe ich das nicht. Die Redaktion des Figaro frage ich, warum sie jemanden an den Fall setzen, der anscheinend keine Ahnung hat, daß Alain Finkielkraut zum Erschlagen durch eine Spitzhacke freigegeben wird, mit dieser, nicht mit einem gezogenen Degen, den angeblich linke Akademiemitglieder benutzen wollen: L'Académie à épées tirées [nur für Abonnenten] handelt von der starken Opposition gegen die Kandidatur des Alain Finkielkraut als Nachfolger von Félicien Marceau. Der wurde 98 Jahre, Alain Finkielkraut ist 64 Jahre, und seine linken Widersacher möchten nicht gern, daß er 65 Jahre alt wird.

Der Mörder kam mit Dolch, Spitzhacke und Pistole. "Trotzki ist tot / Zwischen Morgen und Nacht / Die ihn geliebt haben, klagen / Der es befohlen hat, lacht." - Es dauert nur wenige Tage im August 1940, und jeder in Mexiko kennt dieses traurige Volkslied, das den Tod Leo Trotzkis verkündet."

Update

Finkielkraut est immortel ! Alain Finkielkraut ist unsterblich! Danièle Sallenave, Ko-Autorin mit Edgar Morin und Sami Naïr des [Pamphlets] Israël-Palestine : le cancer, Le Monde, 3 juin 2002, Israel-Palästina: Das Krebsgeschwür und vereidigte Israelfeindin, ist es nicht gelungen, ihn "umzubringen".