15. August 2017

Frankreichs Regierung und Wissenschaft kämpfen gegen Phantome


Es vergeht kein Tag, an dem nicht in meinem Lokalblatt L'Indépendant und/oder im überregionalen Figaro der Nachweis geführt wird, daß weder Regierung noch Behörden, Regierungsinstitutionen, Wissenschaft und Medien Frankreichs dem Problem der Zerstörung ihres Staates und der Gefährdung seiner Bürger etwas Wirksames entgegensetzen, sondern erklären, man müßte mit dem Terror leben. Es bleibt dabei unklar, ob sie nicht wollen, dürfen oder können.

Updates
Wie einer in die Pizzeria rast und  doch den Rückwärtsgang betätigen will
Muslime der Ummah sind für Le Figaro Weltbürger

Im Indépendant liest man am 14. August 2017, daß die Institution des öffentlichen Rechtes Mission de Recherche Droit & Justice einen Bericht über die Ergebnisse einer im Jahr 2016 durchgeführten Untersuchung herausgegeben hat über die Mechanismen, die Individuen zu gewalttätiger Radikalisierung führen. Die "Delegation Recht & Rechtsprechung" ist eine vom Justizministerium gemeinsam mit dem Centre national de la recherche scientifique (CNRS), dem nationalen Zentrum für wissenschaftliche Forschung, einer öffentlichen Organisation des Ministeriums für nationale Erziehung, Hochschule Forschung und Innovation, eingesetzte Gruppierung zur Erforschung von Recht und Gesetz.


Die Studie wurde erstellt vom Institut national des hautes études de la sécurité et de la justice (IHNESJ) unter der wissenschaftlichen Leitung von Dr. Romain Sèze und dem Centre de recherches Sociologique sur le Droit et les Institutions Pénales (CESDIP) unter Mitarbeit des Professors für politische Wissenschaft Xavier Crettiez und anderer.

Eine Auswahl der Publikationen des Dr. Romain Sèze zeigt, daß sein wissenschaftlicher Ansatz nicht zu einer Klärung der Situation des Islam in Frankreich führen kann. Nicht eine befaßt sich grundsätzlich mit dem Islam, sondern mit diversen seiner Erscheinungsbilder: Protestreden in Moscheen Frankreichs, Frage, ob die Gewalt des Kampfes eine Vorbedingung eines Islams Frankreichs ist, muslimische Führer und die Herstellung eines "zivilen Islam" in Frankreich, "Die Ahmadiyya in Frankreich: eine muslimische Minderheit auf der Suche nach Anerkennung". Spätestens da kann man aufhören zu lesen.

Schon die Themenstellung zeigt, daß nichts herauskommen soll, darf oder kann.

Auch Professor Xavier Crettiez behandelt die islamische Gewalt nur im Zusammenhang mit einem Rundumschlag, wobei er und seine Ko-Autoren nichts auslassen. Eine eigene Wertigkeit, geschweige denn eine eigene Untersuchung billigt keiner von ihnen dem islamischen Terror zu. Terrorismen aller Art, politische Gewalt, ideologische Überzeugungen, islamistische, links- und rechtsextreme  Gewalt, Paramilitarismus in Nordirland, Gewalt der ETA oder korsischer Gruppen, politische Gewalt am Werk in der Periode des Regimewechsels in Mittel- und Osteuropa, alles in einem von ihm und Laurent Mucchielli herausgegebenen Buch über "Politische Gewalt in Europa", "eine Bestandsaufnahme".

Mitherausgeber Laurent Mucchielli reduziert die Aufstände des Heißen Herbstes 2005 zu einer ungünstigen wirtschaftlichen Konjunktur für diejenigen Bevölkerungskreise, die Aufständische werden, und dann auf eine ethnisch-geographische Trennung. In Frankreich hätten die Kinder der Immigranten revoltiert gegen das Fehlverhalten der Polizei. Stattdessen handelte es sich um eine Art Vorstadt-Intifada gelenkter Schlägertrupppen. Im Artikel Paris Burning schreibt Robert Spencer, am 4. November 2005, vor nunmehr bald einem Dutzend Jahren:

"Daß französische Amtspersonen am achten Tag der Pariser Aufstände kein Anzeichen geben dafür anzuerkennen, daß dieser Zusammenstoß der Werte [der westlichen Welt mit dem Islam der Muslime] das Zentrum des Problems ist, garantiert nur allein, daß noch viel mehr Fahrzeuge abgefackelt, viel mehr Gebäude brennen und viel mehr Leben zerstört werden, bevor sie in der Lage sein werden zu sagen, ihre Schwierigkeiten mit der muslimischen Bevölkerung seien überwunden."

Der Islam als Grund für die Angriffe kommt bei Laurent Mucchielli und Xavier Crettiez nicht vor, jedenfalls nicht, wenn man der Rezension von Elodie Wahl folgt.

Sieben Jahre später ist es nicht besser. Die im April 2017 veröffentlichten Ergebnisse der Studie kann man als fünf Seiten umfassende Zusammenfassung und in ganzer 152-Seiten-Länge von der Website des IHNESJ herunterladen. Der Algerier Billel Ainine, Ko-Autor der Studie, ist frisch gebackener Doktor der Politikwissenschaften. Thema: Islam politique et entrée en radicalité violente. Le cas des salafistes radicaux violents algériens: Der politische Islam und der Eintritt in die gewalttätige Radikalität. Der Fall der algerischen radikalen gewalttätigen Salafisten. Die Zusammenfassung, französisch und englisch, zeigt die Fähigkeit des Doktoranden, alles herbeizuholen über "legalen politischen Islam", der in bewaffneten Glaubenskrieg übergeht, ohne ein einziges Mal den Koran und die darin festgeschriebenen Befehle zum Krieg gegen und zum Töten der Ungläubigen zu erwähnen. Für ihn als Muslim ist es selbstverständlich, daß politischer Islam legal ist, dabei ist der bereits Terror, er ist gewalttätig, oder wie sollte man die Körperstrafen der Scharia sonst bezeichnen?

Islam-religiöses Denken ist immer radikal, eine Grenze zum Glaubenskrieg gegen das eigene Volk und gegen die Ungläubigen besteht nicht, ein "moralischer Umsturz der gesellschaftlich-religiösen Ordnung" findet nicht statt, sondern es geht um die konsequente Durchsetzung dieser Ordnung. Der Koran ruft jeden Gläubigen zum Handeln auf, zur Verbreitung des Islam. Vom Koran über das Projekt der Muslimbruderschaft, vom 1. Dezember 1982, über den Hamas Covenant, vom 18. August 1988, bis zu vielen anderen Aufrufen wird dieser bis zum Jüngsten Gericht gültige Befehl verbreitet. Muslime können es immer aufs Neue wiederholen, es täglich beten und herausschreien, aber westliche Politiker, Wissenschaftler und Publizisten sowie für diese tätige, unseren gesellschaftlichen Werten angeblich angepaßte Muslime werden nicht müde, die Tatsachen zu verdrehen oder zu verschleiern.

Dr. Billel Ainine läßt nichts aus an Ablenkung von den im Koran gegebenen Befehlen des Islam. Radikalisierung bis hin zum Terror wäre ein Produkt der Sozialisierung des einzelnen Muslims. "Gelegenheiten/Bedrohungen dienen als vermittelnde Faktoren oder als Beschleuniger des bewaffneten Einsatzes; Unterdrückung und die Schließung des politischen Betätigungsfeldes als solches sind die hauptsächlich wiederkehrenden Variablen zur Erklärung des Einstiegs von algerischen Salafisten in den Radikalismus."

Der Autor weiß, daß für gläubige Muslime islamischer Kampf immer Verteidigungskrieg ist. Bedrohung des Islam und seiner Verbreitung sowie die Weigerung von regierenden Muslimen und Ungläubigen, die Gesellschaft nach den Befehlen des Korans und der Scharia zu führen, sind gemeint. Muslime, die sich davon lossagen, werden als vom Islam abgefallen betrachtet. Ein jeder Muslim ist aufgefordert, solche umzubringen. Der Präsident Abd al-Fattah as-Sisi beispielsweise ist ein solcher Kandidat.

Als wenn das nicht genug wäre, kommt Dr. Billel Ainine noch mit dem Einfluß von bewaffneten Organisationen, Unterstützern, sozialen Beziehungen, wie Freunden, Nachbarn, Familie, und zur Krönung mit "moralischen Schocks und Geschichten aus der Erinnerung erlittener Unterdrückung".

Ein weiterer Koautor ist Professor Thomas Lindemann, laut Auskunft der Herausgeber der Studie ein anerkannter Spezialist für Kriege. Diese Meinung wird nicht überall geteilt.Vom Islam und den ihm Unterworfenen handelt keiner seiner Beiträge, und terroristische Gewalt setzt er in einem Beitrag der Max Planck Gesellschaft in Anführungszeichen. Darf man annehmen, daß Terroristen für ihn Freiheitskämpfer sind? "Globalisierung, Fehldeutung und 'terroristische' Gewalt".


Nicht mehr unklar bleibt, ob die Wissenschaftler den Islam nicht als Ursache für den Terror benennen wollen, dürfen oder können, wenn man sieht, daß der islamische Terror demjenigen korsischer und baskischer Gruppen gleichgestellt, sozusagen mit untergerührt wird, Glaubenskämpfer, korsische und baskische Nationalisten, alle werden zu einer Synthese zusammengeführt. Die Faktoren der Radikalisierung der 13 von den Wissenschaftlern für die Studie interviewten Muslime enthalten nicht ein einziges Mal den Begriff "Islam". Einmal schrammen sie mit der Kategorie " Bedeutung des Bezugssystems von Texten (koranische, nationalistische Grundsätze)" haarscharf am  Tabu entlang, aber die Gleichstellung von koranischen mit nationalistischen Texten entlastet sie.

Sie interviewen 20 inhaftierte ehemalige Terroristen aus diesen Kreisen, "die einverstanden waren zu kooperieren", die ihnen erzählen von der Rolle, die das Internet spielte, wie sie sich mehrheitlich einzeln radikalisiert hätten, einige auch von ihren Freunden beeinflußt worden wären. Von Taqiyya haben sie noch nichts vernommen. Als Ergebnis notieren sie, daß die Operationen der Muslime unter ihnen eine "handwerkliche Dimension der Glaubenskämpfer-Karriere" erreicht hätten.

Diese Wissenschaftler wollen den Islam nicht als Ursache benennen und dürfen das der Karriere wegen wohl auch nicht.


Update, vom 16. August 2017

Man ahnt es nicht, für wie dumm Journalisten ihre Leser halten können! Das oben gezeigte Foto ging um die Welt. Man sieht ein Auto, das mit Wucht in das Restaurant, im kleinen Ort Sept-Sorts, gefahren ist. Es ist ein BMW, wie man liest. Le Figaro, der sich entweder schämt, den "David Patterson" bei Namen zu nennen oder Zweifel hegt an diesem Namen oder den Täterschutz über alles stellt, zitiert in Gestalt seines Mitarbeiters Christophe Cornevin einen Ermittler, der behauptet, daß der Verbrecher den Rückwärtsgang einzulegen versuchte. Es wird dargestellt, als hätte er das Massaker doch noch verhindern wollen, als er in die auf der Terrasse speisende Menge setzte: "David P. hat versucht zurückzusetzen, als seine Limousine sich in das Restaurant gerammt hat." David P. a tenté de faire marche arrière quand sa berline s'est encastré dans le restaurant. 

Eine Serviererin, die selbst verletzt wurde, erklärt dagegen: "Ich habe ihn kommen sehen, mit der Hand auf dem Lenkrad und einem großen sadistischen Lächeln (...), anfangs habe ich geglaubt, daß er dabei war, Freunden auf der Terrasse Angst einzujagen, und dann, mit der Geschwindigkeit, mit der er ankam, hätte er niemals Zeit gehabt zu bremsen oder umzukehren."

Soweit zum gescheiterten Versuch, den Rückwärtsgang einzulegen.

Der Artikel in der Papierausgabe, vom 16. August 2017, ist überschrieben: Sept-Sorts : le conducteur se dit «persécuté». "Sept-Sorts: der Fahrer erklärt/gibt vor, er wäre 'verfolgt'." Die Überschrift des Rührstückchens auf der Website des Figaro, erstellt nach dem Druck der Zeitung, heißt:

"Das Rammbockfahrzeug in Sept-Sorts: depressiv, erklärt der Fahrer sich 'verfolgt'."


Und noch etwas zum Vornamen des Fahrers: David. Ist es Zufall, daß der 18-jährige Amokläufer von München, vom 22. Juli 2016, ebenfalls als David durch die Medien zieht? Mit diesem Namen verbindet jeder sofort die Juden. Christen, die ihrem Sohn den Namen David geben, sind judenfreundlich. Der deutsch-iranische Verbrecher, der laut L'Indépendant, vom 22./24. Juli 2016, eine "offensichtliche Verbindung" zu Anders Behring Breivik und nicht etwa zum IS oder ähnlichen muslimischen Terrorgruppen gehabt haben soll, hieß mit Vornamen Ali Daoud.

Derweil liefert diese Zeitung, am 15. August 2017, das Ereignis, das nichts mit Terror, gar mit dem Islam zu tun hat. "[Departement] Seine-et-Marne: Der Mann, der in eine Pizzeria fuhr und dabei ein kleines Mädchen tötete, hatte 'eine beträchtliche Menge von Medikamenten eingenommen'."


Dreuz.info weiß, um 23 Uhr des 14. August 2017: "Das Opfer war tatsächlich 13 und nicht 8 Jahre alt. Der "Selbstmörder", der "Nicht-Terrorist", erklärte gemäß Le Monde während seiner Vernehmung, er hätte eine Kalaschnikow in seinem Auto." Es wurde aber bei der Durchsuchung des Wagens nichts gefunden: "Terroristisches Motiv ausgeschlossen". Für französische Journalisten und für den Sprecher des Innenministeriums versteht es sich anscheinend, daß einer, der seinem Leben ein Ende setzen will, dazu sein Auto auf die von Gästen besetzte Terrasse einer Pizzeria lenkt. Der Name und die tatsächliche Herkunft des Mannes werden von Le Monde verschwiegen. Alles klar?


"Der Fahrer, der sein Auto in ein Pariser Pizza-Restaurant rammte und ein zwölfjähriges Mädchen tötete, ist ein 'Cannabis-rauchender Wachmann mit britischen Verbindungen'."

Driver who rammed his car into a Paris pizza restaurant, killing a girl, 12,
is a 'cannabis-smoking security guard with British links'



Update, vom 17. August 2017

Im Figaro geht es, am 17. August 2017, um 5 000 in die USA und nach Europa zurückkehrende Glaubenskämpfer, die Dschihadisten, die von 2011 bis 2016 in den Irak und nach Syrien gezogen sind. 1 200 bis 3 000 unter ihnen wären "Europäer", worunter auch die Mehrheit der arabisch-stämmigen Kämpfer gezählt wird. Le Figaro hat es schon verinnerlicht, daß Europa arabisch-muslimisch ist. Jean Chichizola kommt noch einmal zurück auf die Studie über die Mechanismen der gewalttätigen Radikalisierung: "Hinter Gittern haben sie Forschern erzählt, was sie zu ihrem Aufbruch veranlaßt hat." Über die versammelten Märchen der 13 Erzähler, der "radikalen Islamisten", wird in der Studie berichtet. Ihr Engagement beziehe sich nicht auf ein bestimmtes Gebiet, nicht auf ein Gemeinwesen, sondern sie wollten "zu einer kosmopolitischen Gemeinschaft gelangen". Es ist nicht genug, daß Allah zu Gott und Mörder, assassins, zu Kamikaze verbogen werden, nun wird auch noch die Zugehörigkeit der Muslime zur Ummah zu "kosmopolitisch" verfälscht. Das heißt zu Deutsch "weltbürgerlich". Die Muslime sind Weltbürger? Le Figaro nimmt die Welt bereits als islamisiert an.


Sehr geehrte Herren, Frankreich ist nicht die Welt!