22. September 2022

Olaf Scholz lehrt Frankreich den Unterschied zwischen Unterworfenem und Vasallen

"Deutschland offenbart seine Absichten betreffend Verteidigung"
Jean-Louis Thiériot: «L’Allemagne révèle ses intentions en matière de défense»

Olaf Scholz offenbart in seinen "geopolitischen Visionen" an der Karls-Universität Prag, am 29. August 2022, nicht die Absichten Deutschlands, sondern er referiert als Unterworfener der USA über die Absichten der USA, Deutschland, die EU und Europa betreffend. 

Der Generalinspekteur der Bundeswehr Eberhard Zorn bestätigt seinen obersten Chef, anläßlich eines Auftritts in der DGAP, 12. September 2022: Eine autonome europäische Strategie nach Frankreichs Vorstellungen wird es nicht geben, sondern Deutschland und die EU sollen von den USA als ihnen weisungsgebundene Außenstellen betrieben werden, die missions périphériques, Missionen am Rande, erfüllen werden, Evakuierung von Staatsangehörigen, wie letztes Jahr in Afghanistan, oder Beratungs- und Ausbildungsmissionen, wie im Irak, in Mali oder in Niger. Bei großen strategischen Operationen der NATO wird Deutschland auf dem Kontinent Zentrum der Interessenvertretung der USA sein, und nicht die EU oder gar Frankreich. Das wird dann auch einfacher für Rußland: Beim Gegenschlag muß Wladimir Putin nicht lange nachdenken, wer zuerst auszulöschen ist.

Es geht den USA um das geopolitische Projekt Mitteleuropa, um die Frontlinie der USA und ihrer NATO-Verbündeten mit Rußland, um die seit Beginn des 21. Jahrhunderts organisierte Vorbereitung des Zugriffs der NATO, vor allem über die Ukraine, auf Rußland, und dessen Zerschlagung in konkurrierende, einander feindliche Republiken, deren Reichtümer US-amerikanische Großkonzerne ausbeuten werden - jedenfalls, wenn ihnen die Chinesen keinen Strich durch die Rechnung machen. In dem Projekt wird das westeuropäische Frankreich gar nicht erst erwähnt, von den übrigen europäischen Staaten nicht zu reden, sondern es geht um die mitteleuropäischen NATO-Staaten als Speerspitzen zur Durchsetzung der Interessen der USA.

Die Waffen Deutschlands werden vom Bundesverteidigungsministerium aus dem Topf der 100 Milliarden Euro in den USA erworben. Begonnen ist bereits mit dem F35. Schluß ist mit den Projekten des deutsch-französischen Kampfsystems der Marine MAWS und des Tigre Standard 3. Deutschland wendet sich ab von Frankreich und zieht es vor, die Lager der US-Rüstungsindustrie leer zu kaufen, schreibt Jean-Louis Thiériot, LR-Abgeordneter der Nationalversammlung und stellvertretender Vorsitzender des Parlamentsausschusses für nationale Verteidigung und die Streitkräfte Frankreichs.

Die Franzosen werden daraus bald die Konsequenzen ziehen, ihr Vasallentum zu den USA beenden und sich der multipolaren Welt anschließen; erste Schritte sind erfolgt. Charles de Gaulle hat den allerersten Schritt vorgemacht. Dann ist auch Schluß mit der EU und solchen Schrapnells wie UvdL.

Ich verstehe jetzt besser, warum die französischen Politiker Deutschland hassen. Sie erinnern sich der Erzählungen ihrer Väter und Großväter von der Okkupationszeit. Um das Deutschland geht es aber nicht, sondern um Keep the Americans in, the SU/Russia out, and the Germans down. 😈

Auf meinem Blog
Frankreich : Deutschland = Strategische Partnerschaft mit Indien : Inflation und Rezession.