13. Februar 2023

Emmanuel Macron sucht einen Nachfolger für Mahmud Abbas

"Israel-Palästina: Frankreich sucht einen Nachfolger für Mahmud Abbas"
Israël-Palestine: la France cherche un successeur à Mahmoud Abbas. Par Georges Malbrunot,
Welche Zeitung Frankreichs auch immer man aufschlägt, welchen Sender man einschaltet, das Thema ist der landesweite Streit um die Rentenreform, ausgetragen unter den Ministern, in der Nationalversammlung und auf der Straße, wo Millionen gegen den Gesetzentwurf zur Verlängerung der Lebensarbeitszeit von 62 auf 64 Jahre und weitere für sie nachteilige Änderungen demonstrieren. 

Update, vom 16. Februar 2023 im Text
USA,  Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien einig gegen Israel. Quoi de 9 ?

Nicht nur am, sondern ab dem 7. März 2023 wollen bei größtmöglichem Desinteresse des Staatspräsidenten, der sich zum Thema  kaum äußert, die Gewerkschaften, unterstützt in ihrem Kampf von einer Mehrheit der Franzosen, das ganze Land lahmlegen. Frankreich soll im Chaos versinken.

Emmanuel Macron profiliert sich derweil als Außenpolitiker, der Weltinnenpolitik betreibt.

Update, vom 16. Februar 2023

European Union, Biden Administration Embrace Palestinian Lies. by Bassam Tawil, 

By failing to call out the Palestinian leader for his lies, distortions and incitement, the officials from Italy, Germany, France, Britain and the Biden administration [USA] are again demonstrating their unbending bias against Israel.


Am 2. Februar 2023, nach einem Händedruck für die Kameras und ohne einen Auftritt vor der Presse - eine Ungeheuerlichkeit, wenn man die  Sucht nach Öffentlichkeit des Staatspräsidenten kennt und erleidet, rügt er während eines diskreten improvisierten Arbeitsessens seinen Staatsgast Benjamin Netanyahu, der in Israel eine Rechtsreform plane, die dem "allgemeinen Verständnis von Demokratie" nicht genügte, wofür bereits vor ihm Antony Blinken den israelischen Ministerpräsidenten  gerügt hatte und auf Kritik aus Israel zu dieser Einmischung in seine inneren Angelegenheiten erklärte:

"Das geschieht, wenn ein Land (Israel) weiter jährlich 3,8 Milliarden Dollar Militärhilfe beziehen will zur Unterstützung, gegen den Iran, gegen den Internationalen Strafgerichtshof (ICC) und den Internationalen Gerichtshof (ICJ) sowie offenen Zugang zum Veto der USA in der UNO."

Dem schließt sich Frankreich an, wie Le Monde und Jerusalem Post berichten, wobei letztere ihn zitiert, daß "Frankreich gezwungen wäre, dem zu entnehmen, daß Israel sich vom allgemeinen Verständnis der Demokratie losgesagt hätte". Meint er die der "regelbasierten Weltordnung"?

"Eine diplomatische Quelle bestätigte der Jerusalem Post, daß Macron tatsächlich seine Besorgnis über die Rechtsreform  geäußert hätte, während eine israelische Quelle erläuterte, daß Macron die Einzelheiten des Reformprozesses nicht ganz verstand, während er sprach."

Seit 1996 versucht jeder US-Präsident  dem Bibi seine Politik zu oktroyieren. Jedes Mal vergeblich!

Ein sauberer Bruch: Eine neue Strategie zur Sicherung des Reiches
Die mißlungene Instrumentalisierung Israels zur Durchsetzung US-amerikanischer strategischer Interessen im Mittleren Osten und die Folgen. trend onlinezeitung 04/03, 16. April 2003

Emmanuel Macron als Vasall der USA geht dabei noch einen Schritt weiter, er sucht für die Palästinensische Autonomiebehörde einen Nachfolger für den 87-jährigen Mahmud Abbas, der sich an sein Amt klammert, was der Staatspräsident Frankreichs nicht dulden kann.

Dazu fordert er alle französischen Diplomaten, die jemals in Tel Aviv und in Jerusalem auf Posten waren, sowie den Auslandsgeheimdienst DGSE auf, ihm umgehend eine Liste mit Namen von palästinensischen Arabern vorzulegen, die für eine Nachfolge in Frage kommen. Es handele sich bei der Findung von Kandidaten um "eine sehr präzise, von französischen Behörden orchestrierte Arbeit".

Die bislang geäußerten Vorschläge konzentrierten sich auf zwei Namen, berichtet Georges Malbrunot,
und Emmanuel Macron wolle, daß diese beiden unterstützt würden. Er sei verstört, weil man im Umkreis von Mahmud Abbas keinen geeigneten Kandidaten finde, der Frankreichs Einverständnis erhalten könnte. Wirklich geeignete Persönlichkeiten lehnten ab, weil sie keine Politiker werden wollten, die durch die Fatah beschränkt wären. Wo doch die Fatah Schwesterpartei der SPD ist!

Emmanuel Macron fehlt jede Autorität, den Palästinensern vorzuschreiben, was sie zu tun und wen sie zu wählen haben. "Man sollte sich mit den Amerikanern zusammentun," schlagen einige Diplomaten Frankreichs vor. Die aber haben keinerlei Interesse daran. Und was wäre, wenn die internationale Gemeinschaft eine Gruppe von Verantwortlichen zusammenstellte, die fähig wären, eine palästinensische Autorität zu rekonstruieren und einen Staat zu errichten? Emmanuel Macron findet seine Diplomaten dazu nicht ausreichend schöpferisch. Offiziell will Emmanuel Macron zwei Staaten.

Wo bleibt die Initiative der Außenministerin Catherine Collonna, fragt der Staatspräsident. Das Ministerium sei überfordert, aber er habe genug davon, daß nichts geschieht. Behindert würden die Aktivitäten Frankreichs dadurch, daß es keine Autorität dazu hätte und der radikalen Muslime in Gaza wegen, den "Islamisten", nicht zu reden von Israel selbst, einem ideologischen Gegner eines noch so geringen Zugeständnisses. Die Außenpolitik Frankreichs sei charakterisiert durch den Voluntarismus seines Staatspräsidenten. Es bleibe abzuwarten, ob der Druck auf die eine Seite ausreiche.

armeland, le 13/02/2023 à 16:33
De quoi je me mêle, il ferait mieux de s’occuper de son boulot actuel.
"In was mische ich mich ein. Er täte besser daran, sich um seine aktuelle Arbeit zu kümmern."

JO au MS, le 13/02/2023 à 16:44
La France ferait bien de chercher un successeur à Macron
"Frankreich täte besser daran, einen Nachfolger für Macron zu suchen"

Ende der Realsatire. 😂

"Das Scheitern des Außenhandels"
Nicolas Baverez: «La faillite du commerce extérieur». Par Nicolas Baverez

Auf der Meinungsseite 19 des Figaro vom selben Tag berichtet Nicolas Baverez, am 13. Februar 2023, über das Scheitern des Außenhandels Frankreichs. 2022 beträgt das Handelsdefizit Frankreichs historische 164 Milliarden Euro, knapp 7% des BIP. 2021 betrug das Defizit 85 Milliarden Euro. Die Dienstleistungen weisen dank der exzellenten Leistungen im Tourismus, bei der Seefracht und den Finanzdienstleistungen einen Überschuß von 50 Milliarden Euro aus, die aber nicht ausreichen, das Gleichgewicht des Austausches herzustellen, so Nicolas Baverez. 

Das aber verstört Emmanuel Macron nicht weiter; denn er ist damit befaßt, den großen Linien seiner Weltinnenpolitik zu folgen: Aufhebung aller Grenzen, Einmischung überall, Globalisierung!

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