8. Januar 2014

Le Figaro entdeckt Machenschaften des Dieudonné


Es ist kaum zu glauben! Nachdem man sich seit Tagen beim Paparazzi Jean-Claude Elfassi (Foto) informieren muß, und Le Figaro sich auf diesen sowie auf Le Monde und Libération bezieht, um nur ja nicht den muslimischen Geschäftspartnern des Serge Dassault Anlaß zu Beschwerden zu geben und damit Milliarden-Aufträge zu gefährden, erfahren die Leser jetzt Neuigkeiten, die eine Ergänzung bilden zu meinem Artikel Dieudonné kann seiner Armut wegen die Strafen nicht zahlen.

Und weil es so sehr verworren ist, jedenfalls für die Mitarbeiter des Figaro, ist der Artikel Noémie Montagne, la compagne qui dirige l'entreprise, vom 8. Januar 2014, Seite 7, nur für Abonnenten ganz zu lesen: Noémie Montagne, die Lebensgefährtin, die das Unternehmen leitet. Das Video von der angeblichen Hochzeit, vom 13. Juli 2012, dürfen die Nichtabonnenten gerade noch anklicken und erfahren von Marie-Amélie Lombard-Latune, daß es sich um eine Parodie handelt, alles getürkt, der Bischof, sein Stab und seine Mitra, die beiden ihm zur Seite stehenden Priester, die Ehrenjungfern ebenfalls, alles Talmi, wie die Komik des Dieudonné. Die alte Fabrik, in Saint-Lubin-de-la-Haye, zur Kirche umdekoriert, diene ansonsten als Büroraum, Studio und Wohnanlage. Meine Leser kennen das Video bereits seit dem 4. Januar, vier Tage früher. Ich habe zwar vermutet, daß es eine Beleidigung der katholischen Kirche ist, war mir aber nicht sicher; denn heuer ist man vom Klerus einiges gewöhnt.

Im Nachbardorf hätte die Familie M'bala M'bala noch ein gepflegtes Ferienhaus, wie andere wohlhabende Pariser, Catherine Deneuve wohne nicht weit entfernt, weiß der Bürgermeister, und daß er niemals Scherereien mit Unternehmen und Familie der Noémie Montagne gehabt hätte.

Man erfährt im Figaro, daß Noémie Montagne am 15. Februar 1976 in Bordeaux geboren und um die Mitte des ersten Jahrzehnts des neuen Jahrtausends in das Leben des Komikers getreten ist. Dieser sei zu der Zeit ziemlich am Ende gewesen, seine Auftritte mit Élie Semoun wären seit 1997 beendet. Noémie Montagne habe bereits zwei Kinder aus anderen Beziehungen gehabt, und die vier Kinder mit ihrem neuen Partner seien zügig nacheinander geboren worden. Innerhalb von zwei Wochen hätte sie des Krieges der Hofschranzen wegen das Unternehmen an sich gerissen, plaudert Arabe Badji aus, ein entlassener Webmaster und Hacker: "Elle s'est installée dans la place en moins de deux semaines, elle a ensuite profité de la guerre des courtisans." Chrystel Camus, die"Foxtrott" für Dieudonné produziert, auch den Auftritt in Perpignan, bis auch sie ausgeschaltet wird, erklärt: Dieudonné existiere nur durch sie, Noémie Montagne, grâce à elle il existe.

Dies alles tobt durchs Internet. Wie aufregend!

Die Gewinne aus den Auftritten des Dieudonné, der selbst keinerlei finanzielle Vergütung aus ihnen bekomme, aus dem Verkauf des Schnickschnack an seine Anhänger, von DVD-Kassetten bis zum Dieudo-Feuerzeug mit Dieudo-Nazi-Gruß, la quenelle, alles gehe an die in Saint-Lubin-de-la-Haye residierende Productions de la plume, und sie gehöre zur Hälfte der Lebensgefährtin Noémie Montagne und zur anderen Hälfte der Mutter des Dieudonné, also nicht dem Iran, wie ich vermutet habe. Bruder und Schwägerin der Noémie Montagne sowie zwei der Kinder des Dieudonné, Bonnie und Merlin, sind Angestellte, letzterer handele in Kamerun mit Schmierstoffen. 400 000€ seien dorthin transferiert worden, nun ermittle die Staatsanwaltschaft von Chartres wegen Geldwäsche. Wer hätte es gedacht, es ist alles längst bekannt und unter meine Leser gebracht. Le Figaro schreibt vom Elfassi scoop blog ab.

Und so klickt man besser auf die Website Elfassi scoop blog, wo die Banken genannt werden, die mit dem militanten Islamisten der Hezbollah Dieudonné zusammenarbeiten. Er benutze die Konten seiner Lebensgefährtin. Er selbst unterhält ein Konto beim Crédit Lyonnais, auf das die Spenden seiner Anhänger eingehen, inzwischen ungefähr eine halbe Million Euro, die umgehend auf ein Konto seiner Lebensgefährtin gehen, so hat Dieudonné keine finanziellen Mittel, seine Geldstrafen zu zahlen.

Außer Konten beim Crédit Lyonnais, Zweigstelle Houdan, gibt's weitere bei den Banken CIC und Banque Populaire, ebenfalls in Houdan, sowie ein Konto bei der Postbank in Orléans. Saint-Lubin-de-la-Haye liegt vier Kilometer nördlich von Houdan. Es könne den Banken nicht entgangen sein, daß es sich um zweifelhafte Geldtransfers handelte, meint Jean-Claude Elfassi. Dem Finanzamt kann seit 1997 nicht entgangen sein, daß Dieudonné, der seit Jahren vor ausverkauften Sälen auftritt, keine Steuern zahlt, kann man ergänzen. Das Eintreiben der Geldstrafen bedarf seitens der Behörden ebenfalls Zeit, die noch nicht reif zu sein scheint. Frankreich hat's ja, auf 37 000 € kommt's nicht an.

Nun bin ich gespannt, wann die neuesten Nachrichten bis zum Figaro durchdringen.

Affaire à suivre ...