21. November 2013

WELT. Offener Brief an Hannelore Crolly

Sehr geehrte Frau Crolly,

Es ist nicht einmal bewiesen, daß die beiden Selbstmörder, ob sie nicht ermordet wurden, ist bis heute ungeklärt, die Morde begangen haben, aber Sie machen sich über Beate Zschäpe und über Uwe Böhnhardts Mutter her. MannOMann, ist das widerlich!

Merken Sie nicht, daß Sie nicht berichten, sondern Ihre persönliche vorgefaßte Meinung präsentieren? Mich interessiert es aber nicht, was in Ihrem ideologieverseuchten Hirn vorgeht, sondern was im Gericht abläuft.

Kennen Sie keine journalistische Ethik? Haben Sie nichts davon in der Journalistenschule, oder wo auch immer, gelernt? Haben Sie keine Ehre im Leib? Wollen Sie später erwähnt werden wie die Journalisten von Anfang der 30er Jahre?

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Gudrun Eussner

Böhnhardts Mutter sah Zschäpe als Teil der Familie. Hier einige Ihrer Äußerungen:

  • Die Mutter des toten Uwe Böhnhardt schwärmt von Beate Zschäpe. [Wie ein Teenager, gelle?]
  • Da ist sie wieder, die nette, höfliche, liebe Beate [Die ist selbstverständlich ganz anders, nämlich eine Mörderin!].
  • die Mutter des mutmaßlichen Neonazis und Mörders [Den man aber getrost schon wie verurteilt schildern kann!]
  • Und die angeklagt ist, die Mordserie des NSU mit organisiert und nach außen hin getarnt zu haben. [Mehr nicht, und es wird auch nie mehr werden!]
  • was ihr Sohn und seine Freunde womöglich angerichtet haben in vielen Familien, [Es ist zwar noch nicht bewiesen, aber die WELT weiß, daß es so ist.]
  • "Ich kann das so nicht akzeptieren, ich kann meinen Sohn nicht so sehen." [Das ist ungeheuerlich, daß eine Mutter an und in ihrem Sohn etwas Gutes sehen will!]
  • Es ist eine seltsame Fortsetzung [Was ist daran seltsam?]
  • hatte sie in manchen Phasen überraschend selbstgerecht gewirkt, sie hatte mit dem Finger Behörden, die Polizei, die Schulreform, den historischen Umbruch oder die schlimme Arbeitsmarktlage in jenen 90er-Jahren gezeigt, [Das ist Ihnen bei Muslimen immer eine Entschuldigung, die WELT schreibt das in zahlreichen Artikeln, Muslime sind immer Opfer. Hier ist es "überraschend selbstgerecht".]
  • Das Wort "Mord" oder "Terrorismus" nahm sie nicht ein einziges Mal in den Mund. [Desto leichter fällt es Ihnen, die Sie das Urteil schon gefällt haben, daß Uwe Böhnhardt einer der Mörder ist.]
  • Und jene, die vielleicht erwartet hatten, dass die pensionierte Lehrerin ein Wort für die Opfer und ihre Hinterbliebenen finden würde, wurden enttäuscht. [Die Zeugin entspricht nicht dem, was Sie erwartet haben, und das ist desto gravierender, als es sich um eine pensionierte Lehrerin handelt, die müßte doch auf Ihre kindlichen Bedürfnisse eingehen.]
  • Doch ihren Vorwurf an den Sohn und seine Freunde wiederholte sie nicht. [Wo sie doch ihren Sohn hätte belasten sollen!]
  • gab sich Brigitte Böhnhardt dann fast noch verstockter [Die Frau liefert nicht, was Sie, Frau Crolly erwarten. Das ist von ihr eine Unverschämtheit!]
  • signalisierte sie sogar zwischen den Zeilen Vergebung [Leider ist es inzwischen so, daß ich in der WELT zwischen den Zeilen lesen muß, wie es in NS-Zeiten üblich war.]
  • Schwer tut sich Brigitte Böhnhardt mit der Schilderung dessen, was wirklich in diesem letzten Anruf von Beate Zschäpe gesagt wurde. [Sie tut sich schwer? Ihre Formulierung zeigt Ihre Unverfrorenheit, denn diese Mutter tut sich nicht schwer, sondern es fällt ihr schwer. Ich fürchte, Sie merken nicht den Unterschied.]
  • Den Ermittlern hatte Brigitte Böhnhardt aber noch mehr erzählt, [Die Plaudertasche, die!]
Prozeß gegen Beate Zschäpe. Noch viel Dilettantismus