13. September 2019

Le Figaro entthront die BILD: Mehr Bösartigkeit geht nicht!

Ich bin sehr viel AgitProp, parti pris, gewöhnt von Philippe Gélie und Pierre Avril. Aber was sie schreiben, ist lesenswert und nicht intellektuell unter jedem Niveau, sondern die beiden Journalisten haben Stil. Was jedoch heute in meinem Blatt steht, von einer Armelle Bohineust, von der Twitter-armelella, von der ich bislang noch nie etwas gelesen habe, das ist wirklich das allerletzte!

Es geht los damit, daß sie zu wissen meint, die Bezeichnung Yellowhammer = Goldammer, französisch le bruant jaune, wäre zufällig gewählt worden. Sitzt diese Journalistin in einem britischen Ministerium? Woher weiß sie sonst, wie solche Namen gewählt werden? Es geht weiter damit, daß sie das Worst Case Scenario als "Bericht" bezeichnet, un rapport, "eine katastrophische Situation für die Wirtschaft des Landes so weit beschreibend, daß sie vielleicht Aufstände verursacht". Und dann folgt alles, was schon BILD auflistet, und noch mehr und detaillierter: Das "Risiko von Epidemien könnte mehrere Monate" anhalten", und, sehr wichtig, "ein Anstieg von Spannungen zwischen den Gemeinschaften" ebenfalls.

Das Chaos wird [!] über die Insel hinaus reichen," la pagaille dépassera [!] l'île, also sichere Zukunft für die Briten und für den Kontinent. Die UNO sei auch schon eingeschaltet.

Das "Dokument" wäre ein scénario de base, ein "Ausgangs-Szenarium", "ein überholtes, heute als unzutreffend bezeichnetes Dokument", eine "vernünftige erste Einschätzung", erklärt die Regierung. Davon unbeeindruckt, schreibt Armelle Bohineust: Diese "dramatisierende Prognose scheint Boris Johnson nicht abzuhalten von seiner Politik der verbrannten Erde".

Als Tatsache wird kolportiert, daß Boris Johnson die Königin belogen hätte, als sie ersucht wurde, der Vertagung des Parlaments zuzustimmen. "Das Parlament tatsächlich zu vertagen, ist eine deutliche Erinnerung daran, daß gegen die Macht der Exekutive das Unterhaus immer noch das Unterlegene ist, the underdog," erklärt Daniel Capurro, im Telegraph, vom 28. August 2019. Es war ein politischer Schachzug, den No-Deal-Brexit wahrscheinlicher zu machen. Das höchste Gericht in Schottland, in Edinburgh, erklärte die Vertagung für gesetzwidrig, ordnete aber nicht die Wiederaufnahme der Parlamentssitzungen an. Die Regierung in London legte beim Obersten Gerichtshof, in London, Berufung ein. Die Verhandlung ist am Dienstag, 17. September 2019. Davon weiß die Journalistin nichts, oder verheimlicht sie es bewußt? Auch vom Urteil dieses Gerichts, das die Anwältin Gina Miller beschied über die Rechtmäßigkeit der Vertagung, liest man nichts.

Nicht nur Speaker John Bercow, sondern auch Le Figaro und viele andre Medien unterstellen Boris Johnson, das Recht brechen zu wollen, wenn er erklärt, in Brüssel keine Verlängerung des Theaters zu beantragen. Andere Möglichkeiten sehen sie nicht, oder sie wollen sie nicht sehen.

Angst und Schrecken können einen befallen, wenn man an die Briten und Kontinental-Europäer denkt!

"Das offizielle Katastrophen-Szenarium des Brexit offen gelegt"
Le scénario catastrophe officiel du Brexit divulgué. Par Armelle Bohineust, 

Dachte ich zunächst, es müßte sich um eine Praktikantin handeln, die man leichtsinnigerweise hat über ein wichtiges Thema schreiben lassen, so belehrt mich die Liste ihrer Figaro-Artikel, daß sie über Brexit, BCE, Börse, British Airways, Boris, Brände, Billets, Bulgarien, Banken schreibt. Sie ist unterwegs in der B-Klasse.

Brexit. Die spinnen, die Londinier" 12. September 2019

Brexit. Großbritannien vor Neuwahlen. 3. September. Updates bis 9. September 2019

"BoJos Schlacht": Wer mir sagen kann, wie Boris Johnson in drei Wochen einen für alle akzeptablen Deal vorlegen kann, den Theresa May nicht in drei Jahren schaffte, der kriegt von mir 'n Euro! €

Der letzte Stand des Betruges an den britischen Wählern immer hier: