2. Oktober 2012

Alan Posener: Zivilgesellschaft und Zensur

Vorletzte Woche wandte sich ein Redakteur der „Jüdischen Allgemeinen“ an mich mit der Frage, ob ich für die nächste Ausgabe den Feuilleton-Aufmacher schreiben wollte. Das Thema, „anlässlich diverser Mohammedfilmchen und
–karikaturen“ sollte sein: „Blasphemie und die Frage, was Satire darf. Darf sie in multikulturellen Gesellschaften immer noch alles? Oder darf sie zwar, sollte aber tunlichst nicht alles tun, was sie kann oder darf?

Warum ist ein Titanic-Cover mit dem inkontinenten Papst kein Aufreger, Mohammedkarikaturen aber schon? Und, der eigentlich interessante Dreh: Was wäre mit Satiren, auch derben oder geschmacklosen, auf das Judentum? Würden diejenigen, die gegenüber wütenden Moslems die Meinungsfreiheit verteidigen, das in einem solchen Falle immer noch tun? Oder sind überhaupt Satiren und Parodien, die aufs Judentum zielen, notwendig antisemitisch?“ Ein interessantes Thema. Über das ich auch hier geschrieben habe.
Und da es sich zwar nicht finanziell lohnt, für die „Jüdische Allgemeine“ zu schreiben, das Blatt aber Unterstützung verdient, habe ich mich am Wochenende hingesetzt und pünktlich folgenden Text abgeliefert ...

Nicht zu fassen, meint die Editrix, und ich ergänze: Récidiviste en excellence !

Schonn wieda: Nicht Europa, Israel sind wir verpflichtet

Ich wüßte allerdings gern, warum die Jüdische Allgemeine jemals Unterstützung verdient hat. Ich habe sie nicht ohne Grund schon vor Jahren abbestellt.