2. Mai 2012

Berlin. Deeskalation einst und jetzt

Dank an die Achse des Guten, ich habe solche Ereignisse wie den Auftritt von Werner Textor damals selbst erlebt, darunter auch künstlerisch weniger wertvolle. Ich wohnte von 1966 bis 1972 am Sophie-Charlotte-Platz, fünf Minuten zu Fuß von der Krummen Straße und zehn Minuten von der Lützower Lampe entfernt, Spagat zwischen Kampf, Kabuff und Kabarett. In der Information fehlt allerdings: Wieviele Muslime aller Art, vom Salafisten bis zum "moderaten Islamisten" gab es damals unter den Demonstranten? Wieviele Parteien wie Die Linke, die Grünen/Alternative Liste (AL), die Piraten waren in den Parlamenten der Bundesrepublik Deutschland und Westberlins vertreten? Und heute: Wieviele von einer Organisation wie dem SDS in M/L oder überhaupt in Geschichte geschulte Studenten gibt's unter den Demonstranten?

Lützower Lampe auf meinem Blog

Danke noch einmal für die Auffrischung meiner Erinnerung. Ich lese gerade von Bernward Vesper: Die Reise, Ausgabe von 1981. Ein Buch, das mehr Aufschluß gibt darüber, wer warum wo politisch gelandet oder gestrandet ist, als jede wissenschaftliche Abhandlung:

Nazi-Eltern -> Nazi-Kinder -> Neo-Nazis, Bürger oder Apo -> DRP/DP/NPD/Reps/PRO oder CDU/CSU/FDP oder AL/Grüne/SPD/SED-W oder RAF&Derivate -> mit Muslimfunktionären versetzte CDFSPD und Linksgrüne ASDLP oder mit Glaubenskämpfern bereicherte Chaoten am Platze.

Die Übergänge bei den Varianten sind je nach Opportunität fließend. Die Masse der Nazi-Mitläufer und ihrer Progenituren sind hier nicht berücksichtigt. Sie werden von der jeweils obsiegenden politischen Formation in diese eingegliedert. Das läßt für die Zukunft Deutschlands Schlimmes erwarten.