14. August 2013

Faschisten und die Umwelt

Sicher verdankt der Monte Giano [1 820 m] seinen Ruhm dem Schriftzeichen DUX, das 1939 von der Scuola Allievi Guardie Forestali di Cittaducale, der Schule der Forstschutzschüler von Cittaducale [Provinz Rieti], angebracht wurde. Ein Pinienwald von ungefähr acht Hektar, erschaffen, um ihn zu ehren, den Mascellone, den "Kiefer".

Es ist gut sichtbar von Rom aus, wenn auch wegen der vollständigen Vernachlässigung, in dem es belassen ist, letztlich nur ein geschultes Auge die Buchstaben erkennen kann.

Die Schrift wurde von Antrodoco [südwestlich des Berges, in der Provinz Rieti, 2 684 Einwohner] immer als eine Attraktion dargestellt, und kein Bürger des Ortes hat jemals gedacht, daß sie eine heimtückische politische Nachricht enthalten, oder sogar Erfolg in der Stimulierung einer Wiedergeburt, welcher Sache auch immer, haben könnte.

Die Schrift ist da, und basta! Häufig haben sie Freunde oder Verwandte von weit her angebracht, um sie aus der Ferne zu bewundern. Wir waren immer stolz auf sie und verstehen ehrlich nicht, welches Motiv eine Gruppe von Regionalräten (Italienische Kommunisten und Grüne) vor ungefähr drei Jahren hatte, sich aufzuregen über eine eventuelle Inbesitznahme eines historischen Monumentes, das sogar geschützt werden müßte vor dem Wetter.

Die Diskussion über das Schriftzeichen DUX [Titelfoto: Environment and History 19 (2013): 283-311, zum Artikel Green Rhetoric in Blackshirts: Italian Fascism and the Environment, von Marco Armiero and Wilko Graf von Hardenberg], dem Parlament zu Ohren gekommen, hätte zwei Fragen aufwerfen müssen:

Die ganze Frage eines regionalen Beschlusses [aus dem Jahr 2004] wegen, der ungefähr 135 000 Euro bereit gestellt hat für die Instandhaltung des Pinienwaldes. Die Fortschrittsgläubigen und Grünen, die am aufgeregtesten sind, wissen nicht, daß der Pinienwald seit mehr als 30 Jahren nicht die geringste Wartung erfuhr, und daß er gegenwärtig des Gestrüpps wegen, das wild auf dem Gelände gewachsen ist, eine tatsächliche und wirkliche Gefahr des Waldbrandes bedeutet.

Ich stimme mit der öffentlichen Verwaltung überein, die auf ein Eingreifen zur Rettung der Schrift dringen will, insoweit sie ohne jeden Zweifel eine reiche Geschichte für Antrodoco ist, und nicht nur für sie. Ich denke, daß die Wähler heute ausreichend reif sind, sich nicht "infizieren" zu lassen von einer Schrift, die immer Teil unserer Geschichte sein wird.

Zusammengefaßt, wer die Geschichte auslöschen will, bleibt schlicht und einfach ein Dummkopf.

Übersetzung: Dr. Gudrun Eussner