7. März 2016

Nie wieder Facebook!


Wie einige gemerkt haben, bin ich nicht mehr auf Facebook; ich habe mich endgültig abgemeldet. Meine Freunde und "Freunde" wissen, daß ich in Computertechnik nicht sehr bewandert bin, aber es ist mir gelungen. Zwar bleibt mein Name und eine Art Kommentargerippe, auch drei "Freunde" sollen dort noch meiner harren, aber ansonsten bin ich weg.

Wer bei Facebook entscheidet, was wahr ist und was nicht. Anti-Spiegel, 20. März 2019

Updates, vom 9., 11. und 31. März 2016 unterm Text

Wie man sich denken kann, tut mir das nicht nur gut, sondern auch leid; denn so manche Anregung habe ich erhalten, auch manches lustige Video. Wenn ich nur an die Hunde- und Katzenbeiträge von Ady denke, an die bissigen Kommentare von Gregor, der fürs Publikum öffentlich nicht zu erreichen ist, für mich also nicht mehr, an Alan, der mir trotz oder wegen seiner meist von mir nicht geteilten Ansichten ein "Freund" war, oder an den "glücklichsten Pinguin der Welt", oder an den Kakadu, der flucht und seinen Pfleger beschimpft, weil der seinen Käfig mit den Füßen zertrampelt!

Nicht nur Menschen scheinen ihren Käfig zu lieben.

Der Auslöser für meine sofortige Abmeldung ist, daß ich an einem Tag auf meiner Startseite zwei Beiträge finde, in denen sich die "Freunde" nach einmonatiger Sperre zurückmelden und gleichzeitig ein anderer berichtet, daß sie nun auch den Wirtschaftswissenschaftler ... (? Einsilbiger Name, beginnt mit "H") gesperrt hätten. FB-Freundin Tanja mailt: "Ich bekam schon 30 Tage Sperre wegen eines Böll-Textes aus 'Ansichten eines Clowns'! Irre".



"Aber wenn Indymedia die Adresse unbescholtener Bürger veröffentlicht, dann wird das nicht gelöscht, denn linksaußen und antideutsch ist ganz in Ordnung," kommentiert eine Freundin die Machenschaften deutscher Behörden und des Zuckerberges. Auf Veranlassung des Justizministers Heiko Maas, den man gestern bei Anne Will hat, beklatscht von seinem Pressesprecher Steffen Rülke, stammeln hören können, durchforstet Arvato, der neu definierte Bertelsmann-Lesering, unter der Leitung von Anetta Kahane rächtz-verdächtige und islamkritische Kommentare, löscht diese und sperrt FB-Nutzer.

Bertelsmann Arvato Facebook

Fast täglich lese ich über Sperrungen, die einseitig gegen Blogger erfolgen, die regierungskritisch und als rächtz identifiziert werden, oder die Tatsachen über Politiker berichten. So ist Microsoft Windows beispielsweise auf dem Blog WinFuture begeistert: Facebook wirft Pegida-Frontfrau Festerling vorübergehend raus. Anlaß? Sie hätte wieder einmal pauschal gegen Muslime gewettert.

Donnerstag, den 3. März 2016. Ab jetzt heißt es: Lies schneller als dein Spitzel

Zensur bei Facebook: Anonymous weicht auf Russland aus, liest man bei Andreas Unterberger, schon am 7. Februar 2016. Er und die DWN berichten jetzt über eine Polizeiaktion gegen den 50-jährigen FB-Nutzer Alex Lemmer. "Da geht’s rund !!!! froilein“: Nach diesen vier Wörtern auf Facebook stand die Polizei vor der Tür, und die DWN meinen knapp: Überwachung. Vier Worte reichen: Nach Facebook-Posting kommt die Polizei.

Zum geplanten Besuch der Ministerpräsidentin Malu Dreyer, in Mayen, kommentiert er auf FB: 'Da geht’s rund !!!! froilein'." Die Polizei spricht an seiner Arbeitsstelle vor, verhört ihn, fragt ihn, ob er mit den Worten habe zur Gewalt aufrufen wollen, droht ihm mit dem Staatsschutz.

Vielleicht haben die Vorgesetzten der Polizisten gemeint, die Bundeswehr wollte gegen die Ministerpräsidentin militärisch vorgehen, und Alex Lemmer wäre einer ihrer Offiziere? "Wen Schießen und Töten interessiert, der bekommt ihre Videos zu sehen." Komm zum Bund, da geht's rund

Im Dritten Reich mußte man den Völkischen Beobachter (VB) abonnieren. Wenn nicht, war man verdächtig. Wenn man ihn kündigte, war man noch verdächtiger. Ich will hier darauf hinweisen, daß man sich auf der FB-Seite, unter “Hilfe” abmelden kann. Auf t-online wird es verständlich erklärt.

Ja, ich weiß, daß man FB nicht mit dem VB gleichsetzen kann, FB heißt nicht Gesichtsbeobachter, dazu wird der Auftritt aber gerade, mit allen Folgen für seine Nutzer, die sich nicht lächerlich machen, sondern von der Bundesregierung, ihren Behörden und willigen Helfern verfolgt werden.

Update. Leben im Netz. Der Spass ist vorbei. Von Cora Stephan, NZZ, 9. März 2016

Gut, daß ich die nicht auf FB gepostet habe!

Kommentar von prolibertate, 9. März 2016: "... Ein Freund wurde ebenfalls für 30 Tage gesperrt - weil er das Photo eines Goldfisches in seinem Aquarium publiziert hatte. Es sei ein 'Nacktbild'. Total lächerlich, aber nicht anfechtbar."

Update

"Unmittelbar vor drei wichtigen Landtagswahlen in Deutschland wurden die Admins der PEGIDA Facebook-Seite mit über 200.000 Likes und einer Reichweite von über einer Million gesperrt."

PRESSEMITTEILUNG
Merkel-Regierung führt Zensur ein. 11. März 2016

PRESS RELEASE
Merkel government introduces censorship
Entire PEGIDA-Orgateam been blocked on Facebook 

Man wird geduzt, und "du" wird mit Kleinbuchstaben geschrieben. Das zeigt, was die FB-Betreiber von anderen halten: Nichts! Sie sind da zur Vermehrung des Gewinns, ansonsten: "Haut ab!"

Update

Neuigkeit für mich auf FB, am 31. März 2016:
"Erhalte Aktualisierungen von Stadtführer Herford auf Facebook.
Registriere oder melde dich noch heute bei Facebook an."
Und dann überzieht sich die ganze Seite mit einem undurchsichtigen Schleier.