12. August 2016

Burn, Europe! Burn!

Einige Freunde wollen wissen, wie meine Wanderung in den Bergen war, bitte sehr!

5:30 Uhr Wecker. 6:15 Uhr am Bahnhof, wo ich zur Toilette will. Der gesamte Servicebereich des Bahnhofs ist noch geschlossen! 6:25 Uhr, ich im Bus à 1€ nach Olette, Abfahrt 6:30 Uhr. Ich fürchte, daß ich keine eineinhalb Stunden ohne Lokus aushalte. Raus aus dem Bus. Zurück nach Hause!

Update
Sogar BILD stellt schon Fragen! Dann muß es ernst sein!
L'Indépendant: "Eine Nacht der Hölle!  1150 Hektar Asche!"
Brandstiftungen in Galizien
Mehrere mysteriöse Drohnen-Flüge über Atomanlagen. Paris, März 2015


Caganer, dann geschaut, wann ein Zug fährt, in Olette angerufen, komme statt um 9 Uhr erst um 9:16 Uhr zum Treffpunkt. Fahre mit dem Regionalzug, ab Villefranche-du-Conflent dann mit dem Petit Train Jaune. Die Fahrt von Perpignan –> Olette kostet 12,30 €. Teuer! Steige aus.

Niemand am Bahnhof, keine Gruppe, nix! Plötzlich da, drei Leute: “Sind Sie die Deutsche” ? “Ja!” “Warum sind Sie nicht in dem Zug geblieben?” Als ich aussteige, steigt die Gruppe eben ein nach Fontpédrouse, und weg fährt der Zug! Ich dachte, wir treffen uns in Olette, und die Wanderung beginnt hier. Jacques fährt mich mit dem Auto nach Fontpédrouse. Dort begrüßen wir die Gruppe, die aus dem schnaubenden Zug steigt: “Coucou!”


Auf geht’s, die Hälfte in einem Kleinbus, die andere Hälfte, darunter ich, wandert los. Später werden wir, der zweite Teil der Gruppe, von dem Kleinbus aufgelesen und machen den Rest zu einer kleinen Kapelle in Olette-Llar, aus dem Jahr 846. 

Geschichten kriegen wir erzählt von den tapferen Bürgern der Gegend, die sich gegen die Sarrazenen wehren. Wenn die anrücken, werden auf den Hügeln und Bergen Feuer entfacht, um alle zu warnen.

Kein Wort, daß es sich um muslimische Eroberer handelt, ich frage auch nicht, will mich nicht gleich unbeliebt machen. Bei späteren Gesprächen wird aber klar, daß alle wissen, was war, und seufzen, daß heuer leider nicht so gehandelt werde. Die Kultur und sich selbst wollte man wohl nicht retten. 


Tolle Gruppe, nach ca. drei Stunden Wanderung herrliches Essen in der Etappe, Boles de picolat, guter Wein, und dann geht’s noch einmal drei Stunden im Abstieg zurück nach Olette. Müde! Ouf!! 

Dort brauche ich nicht auf den Bus à 1€ zu warten; denn ein Ehepaar, das in seiner Sommerwohnung in Perpignan wohnt, fünf Minuten zu Fuß von meiner Wohnung entfernt, nimmt mich mit. Wir kommen in einen Riesenstau, überall dunkle Rauchwolken, die ganze Gegend brennt, und viele Straßen sind gesperrt, vor allem die N 116, ab Ille-sur Têt, nach Perpignan, was wir zu der Zeit nicht wissen. 


Incendie de Montalba: 1100 ha brûlés, la RN116 rouverte entre Prades et Perpignan. Brand von Montalba: 1100 Hektar verbrannt, die RN116 zwischen Prades und Perpignan wieder geöffnet.

Nach einigem Zögern kehren wir um und versuchen den Rückweg über Saint-Paul-de-Fenouillet, über die Berge und den Col de Roque Jalère, in 991 Meter Höhe. Für Olette – Perpignan, ca. 60 km, normalerweise zu schaffen in einer Stunde, brauchen wir viereinhalb Stunden. 21:30 Uhr an! 

Touristen, die mit dem Petit Train Jaune unterwegs sind, stranden in Villefranche, weil kein Zug mehr nach Perpignan fährt. Sie übernachten in der Salle Polyvalente, dem Mehrzwecksaal der Gemeinde.


VIDEO. Pyrénées-Orientales : 1100 hectares brûlés, le feu ne sera pas éteint avant samedi.
Par Sarah Paillou, Le Parisien, 12 août 2016, 8h01



Wann war das? Auf den Tag genau vor zehn Jahren! Erinnert sich jemand, welchen Schmäh ich mir anlesen mußte ob meiner “wilden Spekulationen”? 

Selbst der Präfekt Philippe Vignes erklärt, daß das Feuer mutwillig entfacht worden ist: “...sans doute des actes malveillants, pour ne pas dire criminels.” Ohne Zweifel böswillige, um nicht zu sagen, kriminelle Taten. Nein, Herr Präfekt, weder böswillig noch kriminell, sondern es sind Kriegshandlungen!

Ein weißer Lieferwagen wurde gesehen in Boule – d’Amont, wo das Feuer begann; “ein weiterer Brand begann merkwürdigerweise mitten in einem isolierten Massiv, das gewissermaßen unzugänglich ist.” 

Erinnert sich jemand, daß in Galizien die Brände mit kleinen Fallschirmen losgeschickt wurden, ebenfalls in unwegsames Gelände, so daß Abfackeln, um billig Baugrund zu bekommen, ausfällt?

"Nach Aussage eines Nachbarn von Ría de Muros Noia (La Coruña) 'stürzen die Apparate (Fallschirme) aus etwa drei Metern Höhe bei den Dornbüschen vom Himmel und öffnen sich an Stellen, die nicht von Menschen erreicht werden können', derartig, daß das Feuer sich ausbreitet, ohne daß jemand es löschen könnte."

Así son los artefactos que provocan los incendios, La Gaceta de los Negocios, 11 de Agosto de 2006
[nicht mehr online]


Muslimische Glaubenskämpfer fackeln Europa ab.

Updates

FRANKREICH JAGT BRANDSTIFTER ++ FESTNAHMEN IN PORTUGAL UND AUF MADEIRA
Wer hat Südeuropa in Brand gesteckt? BILD, 12. August 2016, 14:16 Uhr

Tja, wer wohl? Ich schlage vor: Einzeltäter, loups solitaires, Verrückte, Pyromanen, Marginalisierte, Arme, Gehänselte, von unserer Gesellschaft Benachteiligte.

Incendie de Montalba-le-Château/ Rodes : une nuit d'enfer et 1150 hectares de cendres.
Par Laure Moysset, L'Indépendant, 13 août 2016, 11h00


La Xunta juega con fuego en el décimo aniversario de la catástrofe forestal de 2006.
Por Pablo López. Vigo, El Confidencial, 10 de Julio 2016
Die Regierung von Galizien spielt mit dem Feuer, im zehnten Jahr nach der Waldkatastrophe von 2006.

5.500 HECTÁREAS EN CUATRO DÍAS
Prisión provisional y sin fianza para la presunta autora de 15 incendios en Galicia
Untersuchungshaft ohne Kaution für die mutmaßliche Brandstifterin von 15 Bränden in Galizien.