5. November 2024

USA. Präsidentschaftswahlen 2024: Spielgeld

L'édito du 5 novembre. Enjeu. Par Pierre Mathis

Enjeu. Spielgeld, Einsatz, Herausforderung, Streitobjekt, Frage ...

Vor etwas mehr als vier Jahren stürmten Anhänger von Donald Trump das Kapitol, um das Wahlergebnis anzufechten, das Joe Biden den Sieg bescherte. Trump akzeptierte seine Niederlage nicht, und im Verlauf seines Wahlkampfs und seines Mandats heizte seine verschwörerische Rede seine Anhänger bis zur Weißglut an. Dieser symbolische Ort der ältesten Demokratie der Welt wurde von gewalttätigen, herrenmenschlichen und sogar antisemitischen Parolen heimgesucht.

Trotz eines Aufrufs zum „Putsch“ an diesem Tag entging Donald Trump dennoch dem Amtsenthebungsverfahren, das ihm eine erneute Kandidatur verwehrt hätte. Zusätzlich zu seiner feindlichen Übernahme der Republikanischen Partei hatte er während seiner Präsidentschaft radikale Richter „ins Amt gehievt“, ihm das zu sichern, was wie eine Straflosigkeit erscheint. Daß Donald Trump heute in der Lage ist, wiedergewählt zu werden, stellt daher eine demokratische Anomalie dar, die umso gravierender ist, da sie als eine latente Drohung darüber liegt, wie er im Falle einer Niederlage reagieren wird. In vier Jahren hat sich die Situation sogar noch verschlimmert, seit die Unterstützung des Milliardärs Elon Musk es ihm dank der Kontrolle des sozialen Netzwerks Twitter ermöglicht hat, seine von den traditionellen Medien abgeschnittenen Anhänger [sic] mit einem noch größeren Maß an Paranoia und Desinformation zu vergiften. Trump wird in der gesamten demokratischen Welt weitgehend nachgeahmt und wird im Falle seines Sieges eine desillusionierende Zukunft der Demokratie ankündigen.

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Soweit die Übersetzung des Leitartikels. Selten findet man in französischen Zeitungen in so wenigen Zeilen wie hier, vom Chefredakteur des Indépendant, den Haß auf Donald Trump in einer derartig geballten Form. Dichtung und Wahrheit werden zuungunsten des Delinquenten vermischt.

So eingestimmt, geht es unter der Rubrik INTERNATIONAL weiter:

"Amerikanische Wahlen 2024: Für diesen Katalanen, der in den Vereinigten Staaten lebte, 
'bereitet dieses beispiellose Kopf-an-Kopf-Rennen die Amerikaner auf alle Szenarien vor'."
Élections américaines 2024 : pour ce Catalan ayant vécu aux États-Unis, "ce coude-à-coude inédit prépare les Américains à tous les scénarios". Par Salomé Bouils, L'Indépendant, 4 novembre 2024

Die Erkenntnisse des 33-jährigen Lucas Radondy über seine zwei Jahre in den USA, von 2014 bis 2016, da war er 23 bis 25 Jahre alt, erhärten die Ansichten des Leitartiklers. Seit acht Jahren ist Lucas Radondy wieder in Frankreich und arbeitet "eng mit diesem Land zusammen". 

Wenn man wissen will, worin die Zusammenarbeit besteht, muß man selbst nachsehen, es wird vom Indépendant verschwiegen, desgleichen, daß er nicht in Perpignan, sondern in Paris lebt. Seine zwei Jahre in den USA hat er studienhalber an der Jesuiten-Hochschule Loyola University Maryland, Baltimore, verbracht, wo er im Fach Communication auf die politische Linie eingestimmt wurde. Selbstverständlich würde die Universitätsleitung das nie zugeben. Und so distanziert sie sich von diesem Artikel der Reporterin ihrer Studentenzeitschrift The Greyhound. "Der Windhund":

"Warum ich nicht für Donald Trump stimmen kann"
Why I Cannot Vote for Donald Trump. By October 31, 2024

Lucas Radondy informiert sich ausschließlich aus US-Quellen, weil die "Sichtweise der europäischen Medien oft verbogen ist und zu weit von der Wirklichkeit entfernt". In US-Medien liest er also, daß Donald Trump schwulenfeindlich, rassistisch und frauenfeindlich ist. 

Seine Stärke sei die Mobilisierung der Nichtwähler. Die gegen das System gerichtete Schicht der Bevölkerung, la tranche anti-système, sähe sich endlich repräsentiert. Das Alltagsleben werde sich zwar nicht von heute auf morgen ändern, Donald Trump würde sich aber umgehend an das Niveau des gesellschaftlichen Lebens machen, au niveau sociétal. Das ist, ohne daß L'Indépendant es erwähnt, ein Hinweis auf das Programm der Kamala Harris zur Abtreibung, möglichst bis zum neunten Monat, ein Vorhaben, das auch in weiten Kreisen der Linken abgelehnt wird.

Dann gibt's einen Witz von Lucas Radondy: 2016 hätten ihm bekannte US-Bürger erklärt, bei einem Sieg des Donald Trump wanderten sie nach Kanada aus. Sie seien alle heute noch in den USA. 

Und schon wird's wieder ernst: Für Donald Trump wäre Demokratie kein fundamentaler Wert.

Wenn die Lage entstünde, daß die Wahlmänner 269 : 269 abstimmten darüber, wer Präsident wird, würde es Donald Trump, weil im Repräsentantenhaus, die Republikaner die Mehrheit hätten, deren Präsident darüber die Entscheidung träfe. Lucas Radondy hält's kaum noch aus vor Spannung.

Man gewinnt einen Eindruck, was in den Hochschulen der USA gepredigt wird; denn von gelehrt kann in den sozialwissenschaftlichen Fächern, bis hin zur Geschichtswissenschaft, weniger die Rede sein.

Und schon geht die Hetze des Indépendant weiter. Immerhin bleibt der Kommentar von Rouberto mit Einzelheiten über Fälschungen der Wahlergebnisse seit George Bush Jr. stehen:

"Amerikanische Wahlen 2024: 'Sie haben betrogen und tun es wieder,' 
die Pro-Trump-Anhänger sind schon bereit, die Ergebnisse anzufechten, notfalls mit ihren Waffen"
Élections américaines 2024 : "Ils ont triché et ils sont en train de le refaire", 
les pro-Trump déjà prêts à contester les résultats, avec leurs armes s’il le faut. Par Nicolas Monnet,

"Donald Trump sagt, er könnte verlieren: 'Es könnten schlimme Dinge passieren'.“
Donald Trump says he could lose: "Bad things could happen". The Hill
X, 9:46 AM · Nov 5, 2024 14.5K Views

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Hier eine Information über die Geschichte der Zeitung, die sich über Donald Trump und sein fehlendes Demokratieverständnis ausschüttet:

Im Artikel 163 ans d’histoire de l’Indépendant, 163 Jahre Geschichte des Indépendant, liest man: 

L'Indépendant erscheint nach der Besetzung von Zweidritteln Frankreichs durch die deutschen Truppen, Juni 1940, weiter, wie 78 Prozent der Presse der, bis 11. November 1942, nicht besetzten Zone. Das Blatt ist begeistert von der nationalen Revolution des Marschalls Philippe Pétain und begibt sich "auf den Weg der Kollaboration". 1940 erscheint es in einer Auflage von mehr als 50 000 Exemplaren auf zwei Seiten und kostet einen Alten Franc. L'Indépendant breitet sich in der Region des heutigen Languedoc-Roussillon aus. Direktor des Blattes ist seit 1935 Georges Brousse, bei Übernahme der Position 27 Jahre alt. Er ist überzeugter Anhänger des Ministerpräsidenten Pierre Laval, der eine noch intensivere Zusammenarbeit Frankreichs mit Deutschland fordert. Ab 1942 bekommt Georges Brousse Zweifel an den Auswüchsen der Kollaboration, aber L'Indépendant erscheint auch nach dem 11. November 1942 weiter, angeblich zur Sicherung der Arbeitsplätze und des Maschinenparks. Er schreibt nicht mehr fürs Blatt, mit der im Januar 1943 von Pierre Laval gegründeten französischen Nazi-Miliz im Streit, verweigert sich L'Indépendant den Anforderungen der deutschen Besatzer und der Vichy-Regierung. Am 4. März 1944 wird Georges Brousse verhaftet, am 26. April deportiert und 1945 von den Deutschen ermordet. Bis zur Libération, der Befreiung der Pyrénées-Orientales, 19. August 1944, ist L'Indépendant nur noch ein Propagandainstrument im Dienste der Nazis und der Ultras der Kollaboration. Am 20. August 1944 wird sein Erscheinen verboten. Das Verbot dauert sechs Jahre. 

L'Indépendant wurde am 1. Januar 1846 geboren: 170mal ein gutes neues Jahr!
L'Indépendant est né le 1er janvier 1846 : 170 fois bonne année !

Georges Brousse wird am 4. März 1944 verhaftet und am 26. April deportiert. Seine Zeitung, ein halbformatiges Blatt mit 2 Seiten, wird bis zur Befreiung der P.-O. am 19. August, ein von den Nazis und den Ultras der Kollaboration bezahltes Propagandaorgan. Am 20. August wird der Indépendant vom Comité départemental de Libération verboten. 


Es öffnet sich vor ihm ein langer Tunnel von sechs Jahren ...“

L'Indépendant ist heute immer auf der Seite der Immigranten, der Muslime, unterstützt den Moscheebau, die Begeisterung über den Islam serein, den heiteren Islam, kennt keine Grenzen, die Muslime können die Journalisten leicht einseifen, sie merken es nicht einmal. Das Blatt ist auch sonst politisch korrekt. Deutschland und die deutsche Politik sind im Indépendant nicht sehr beliebt, wenn denn überhaupt etwas darüber erscheint. 

Im Orient würde man sagen: Die Zeitung hat keinen Fuß in den Wahrheiten.


Suldig: "Wenn Sie ein amerikanischer Jude sind, und Sie nicht Donald Trump wählen werden, ..." Doobe: "Bitte, bleiben Sie zu Hause und scheren Sie sich nicht drum, überhaupt zu wählen!"
Ihnen geliefert vom Commitee to Make Israel Great Again

Dem Leitartikler Pierre Mathis kann ich nur wünschen, daß er rechtzeitig einen Termin mit seinem Psychotherapeuten vereinbart hat. Ich mache mir Sorgen um ihn.

Je ne peux que souhaiter à l'éditorialiste Pierre Mathis qu'il ait pris rendez-vous à temps avec son psychothérapeute. Je m'inquiète pour lui. 😅

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