21. Juni 2011

Israel. Träume des Shimon Peres werden wahr

Wer erinnert sich noch der K-Gruppen? Mitte der 70er Jahre ist ihre Hochzeit, da stehen ihre Aktivisten des Morgens um 6 Uhr vor den Werktoren und verteilen Flugblätter an die Arbeiter. Die selbsternannten Interessenvertreter der Arbeiterklasse finden kein Gehör, im Gegenteil, aus BILD, BZ und Berliner Morgenpost erfährt man, was Bürger und Arbeiter von ihnen halten: nichts, im Gegenteil, der Verfassungsschutz beobachtet sie. Dafür schlagen sich die Kämpfer die Nächte um die Ohren, daß Hohn&Spott und auch des öfteren realiter 'ne Faust auf sie zurückschlägt.


Berlin Street beschreibt sie treffend:

"Ein Makel dieser Möchtegern-Proletarier war, dass sie in Wirklichkeit sehr wenig mit der Arbeiterschaft zu tun hatten, die meisten waren Studenten, nur wenige stammten überhaupt aus Arbeiterfamilien. Die Konsequentesten von ihnen gingen in die Großbetriebe, zu Opel, Ford oder Thyssen. Dort wurden sie dann von den richtigen Arbeitern verprügelt oder im besten Fall toleriert. Doch zur Revolution oder wenigstens zum aktiven Klassenkampf konnten sie das Proletariat nicht bewegen. Das las auch weiterhin lieber die Bild-Zeitung, als die 'Rote Fahne'."

In einem ähnlich falschen Film befinden sich diejenigen, die sich ungefragt, aus Verantwortungsbewußtsein und Gerechtigkeitssinn, für Israel einsetzen, Möchtegern-Israelfreunde, die in Wirklichkeit sehr wenig mit der israelischen Politik zu tun haben, die meisten sind Dilettanten, nur wenige stammen aus jüdischen Familien. Die Konsequentesten von ihnen berufen sich auf die Geschichte Palästinas seit 2000 Jahren, gehen die 1400 Jahre gegen Juden und Christen, die Kuffar, gerichtete totalitäre Politideologie Islam direkt an, entlarven die seit dem Zweiten Weltkrieg virulente politique arabisante der französischen Regierung und ihres Quai d'Orsay, die gegen Israel gerichtete Politik der EU und ihrer Union pour la Méditerrannée insgesamt sowie die der US-Regierung unter Barack Obama.

Sie organisieren Solidaritätsveranstaltungen für Israel, schreiben an gegen Antisemitismus der Europäer und der Muslime, verbreiten contre vents et marées Tatsachen über die Gaza-Flottillen I und II sowie über internationales Seerecht. Ohne daß sie je gebeten worden wären, sitzen sie, manchmal bis um 4 Uhr morgens, an Artikeln zu den Themen. Von israelischen, französischen und US-Eliten werden sie dafür mit Hohn&Spott überschüttet oder im besten Fall geduldet. Doch zur entschiedenen Gegnerschaft, gar zur aktiven Stellungnahme gegen diejenigen, die sie aus Eigeninteresse oder Dummheit oder beidem fallenlassen, können sie die israelischen Politiker nicht bewegen. Die treffen sich mit solchen gern weiter im Konferenzzirkus, und BILD, BZ und Berliner Morgenpost sind wieder dabei, sie vertreten die Obama-Wahlkampfmaschine CNN gleich mit.

Verfolgt man die Geschichte der K-Gruppen und ihrer vom Idealismus fehlgeleiteten Kämpfer, so sieht man, daß weder deren Einsatz noch ihre weitere Entwicklung jemals zu sinnvollen Ergebnissen geführt hat. Wo sind die K-Grüppler gelandet? Bei den Grünen, in Interessengruppen, die von Demokratie noch nie etwas gehalten haben, sondern selbsternannt gegen dies&das angehen und mobilisieren, Stuttgart 21, Atomkraft, angeblich menschengemachten Klimawandel, genveränderten Mais, Autobahnausbau, israelische Apartheid, US-Folter.

Die Lehre für die selbsternannten Israel-Freunde sollte sein, umgehend mit ihren Aktivitäten Schluß zu machen, sich dort zu engagieren, wo andere wirklich und nachprüfbar um Hilfe gebeten haben. Aus meiner Betriebsratszeit kenne ich ebenfalls Fehleinsätze: Der Kollege jammert, die Betriebsräte setzen sich bei der Geschäftsführung für ihn ein, und wenn's zur Aussprache kommt, dann hat der Kollege nichts erlitten, keinen Betriebsrat jemals gebeten, ihn zu vertreten, im Gegenteil, er ist voll zufrieden mit seiner Arbeit. Nach solchen Erfahrungen entwirft der Betriebsrat ein Formblatt, auf dem niedergeschrieben ist: "Ich, (Name des Kollegen), bitte den Betriebsrat, sich in der Angelegenheit (Problem spezifiziert) baldmöglichst bei der Geschäftsführung für mich zu verwenden. (Unterschift, Datum)."

Die Lehre bringt mir am 20. Juni 2011, um 12:01 Uhr, die Jerusalem Post, mit Verteilerpost auf den Schirm; die Vorbereitungszeit für das Ereignis ist an mir vorbeigegangen, sogar in Jerusalem habe ich bei meinem Kurzaufenthalt nichts davon vernommen, von der "israelischen präsidentialen Konferenz". Allein der Titel kann einen ob der Arroganz sprachlos machen, und die Jerusalem Post wirft nach: Shakira, Sarah Silverman, Tony Blair. "Für ein besseres Morgen: Jean-Claude Trichet, Shakira, Bernard-Henri Lévy, Stanley Fischer, Sarah Silverman, Tony Blair, Benjamin Netanyahu und andere."

Carl in Jerusalem erwähnt die Konferenz am 12. April 2011 und bringt ein Video der letzen Konferenz, aus dem Jahr 2009, The New Media. Making Tomorrow, der zweiten, in der von George W. Bush über Henry Kissinger, UNO-Boschafterin der USA Susan Rice, Javier Solana und Mikhail Gorbatschow bis zum Bobo Bernard-Henri Lévy sich jeder von den Steuerzahlern seines Landes, der EU oder seiner Firma finanzierte Israelfreund für Israel aussprechen kann. Der POTUS schickt warme Grüße an die Konferenz. Dort sind die Israelfreunde, sie sind autorisiert von höchster Stelle, vom Staatspräsidenten Shimon Peres und beglaubigt durch den Auftritt von Benjamin Netanyahu und Natan Sharansky.

Tout-Israel feiert seine Freunde, und seine Freunde feiern Israel. Tony Blair überstrahlt alle. Kommentator Juniper in the Desert charakterisiert ihn so: "Blair, the UK's best known hooker. Disgusting! Does anybody actually listen to his lies? He was not called 'Bliar' during his years as PM for nothing!" Blair, die bestens bekannte Nutte des Vereinigten Königreichs. Widerlich! Hört irgend jemand auf seine Lügen? Er wurde doch nicht umsonst "Bliar" (Wortspiel: Blair der Lügner) genannt während seiner Amtszeit als Premierminister! In seiner Schlußrede behauptet Benjamin Netanyahu, daß eine Konferenz dieser Größenordnung - es nehmen 3 500 Israelfreunde teil - "das Unmögliche möglich macht". Was das ist? Unwichtig! Er endet mit einer Eloge auf Shimon Peres, der von seiner Begegnung mit Menschen berichtet, die "intelligente Sachen zu sagen haben, Menschen, die sich sorgen, Menschen mit Tiefe", "depth" - der eilige Leser der Unterzeile und selbsternannte Freund Israels liest zuerst "death", Menschen, die den Tod bringen, "Menschen, die mich von ganzem Herzen überzeugt haben, daß unsere Zukunft in guten Händen liegt ... Nächstes Jahr in Jerusalem." Dazu kommt es auf Grund der Aktivitäten einiger ebenfalls selbsternannter Israelfreunde nicht, aber 2011 ist es nach 2008 und 2009 wieder so weit. Direktübertragung ist gewährleistet, weltweit alle sollen die abgesegneten Israelfreunde hören und sehen.

The Israeli Presidential Conference 2011

"Alle Wege führen nach Jerusalem und zur Dritten Konferenz des Präsidenten", titelt die Jerusalem Post, Seite 2. Autorin Greer Fay Cashman meint: "It’s a magic two-word formula. No, it’s not abra cadabra. That’s passé. The password is 'Shimon Peres'." Es ist eine magische Zweiwort-Formel. Nein, es ist nicht Abra Cadabra. Das ist vorbei. Das Paßwort ist "Shimon Peres". Ob es der Autorin bewußt ist, wie treffend sie das Ereignis beschreibt? Nicht mehr das magische chaldäische abbada ke dabra = "verschwinde wie das Wort", sondern die Verkörperung im Präsidenten Israels: Verschwinde! Nur er, oder der Staat gleich mit?

Israel kennt keine Parteien mehr, sondern nur noch Israelis und internationale Israelfreunde, Facing Tomorrow, der Zukunft zugewandt. 3 500 von ihnen werden auch in diesem Jahr zum Konferenzzirkus erwartet, darunter 1 700 aus dem Ausland, alle außer Barbra Streisand, die eigentlich erst kommen wollte, aber dann abgesagt hat. Die Jerusalem Post kriegt sich nicht ein im Lob der Gäste, unter ihnen einige der wichtigsten jüdischen Organisationen, deren Präsidenten und andere Funktionäre schon zu ihren unmittelbar vorher oder nachher einberufenen internationalen Konferenzen anreisen: World Jewish Congress, Keren Hayesod-United Israel Appeal und andere beehren die Eröffnungsveranstaltung am Dienstagabend.

Ein Festival der Lichter erwartet die Israelfreunde. Es dauert noch bis zum 22. Juni, vier Stunden/Nacht, von 20-24 Uhr. Am 23. Juni wird die Präsidentenkonferenz vielleicht mit einem Feuerwerk gekrönt? Man gönnt sich ja sonst nichts.

Auf der Website der Presidential Conference 2011 erfährt man einiges über deren Hintergrund: About the Conference. Die erste findet im Mai 2008 statt, eine Woche nach den Feierlichkeiten zum 60. Jahrestag Israels. Alle Teilnehmer sind beeindruckt, es ist "herzerwärmend" gewesen: Das muß wiederholt werden! Es ist notwendig, sich der Zukunft zuzuwenden! Wer hätte das geahnt? "Das Ereignis findet statt unter der Schirmherrschaft und mit dem Segen des Präsidenten des Staates Israel Herrn Shimon Peres, des Mannes, dessen unermütliches Träumen [sic] und Planen für morgen, und dessen Vision für uns alle Inspiration bereithält. About the Conference. Segen! Soviel Gotteslästerung ist schon lange nicht mehr vorgekommen in einem Text der israelischen Regierung - oder wird "blessing" hier schlicht mit "Bestätigung" übersetzt? Er hat die Konferenz abgesegnet? Wenn letzteres: Wer segnet die Kosten ab? Und wer den Schaden, den einige namentlich genannte Sprecher der Konferenz Israel angetan haben und noch immer antun? About the Conference zählt einige auf, wobei Dominique Strauss-Kahn sehr zum Leidwesen des Philosophen Bernard-Henri Lévy auf Grund anderer Termine leider verhindert ist. Christine Lagarde, Finanzministerin Frankreichs und seine potentielle Nachfolgerin im IWF, vertritt ihn und Frankreich würdig.

Bernard-Henri Lévy (BHL, nicht zu verwechseln mit HLM), Dauergast und "faszinierender Sprecher" bei internationalen Medienereignissen wie dem modernen abbada ke dabra, hätte am liebsten morgen einen zweiten palästinensischen Staat neben Jordanien: "Facing Tomorrow". Auf der Site des CRIF, des Conseil Représentatif des Institutions juives de France, dem Pendant zum Zentralrat der Juden in Deutschland, kann man nachlesen, daß und warum Bernard-Henri Lévy gemeinsam mit Alain Finkielkraut und Daniel Cohn-Bendit den Aufruf europäischer Juden Call to Reason, Appel à la raison, von JCall (in neun Sprachen, ohne hebräisch) nicht nur unterzeichnet, sondern sogar die Schirmherrschaft übernimmt über JCall, einen Verbündeten der gegen Israel und gegen das American Israel Public Affairs Committee (AIPAC) arbeitenden amerikanischen JStreet. Worum es bei dem "Appell an die Vernunft" geht, kann man bei JStreetJive, der European Jewish Press und auf der Website von Raison Garder (englisch, französisch, deutsch und hebräisch) nachlesen. Let the Defiance Begin. European Jewish Congress Confronts JCall. Das hindert aber den CRIF-Präsidenten Richard Prasquier nicht, gemeinsam mit BHL auf der Präsidentenkonferenz aufzutreten, schließlich herrscht Demokratie und Meinungsfreiheit.

Um 17 Uhr israelischer Zeit beginnt der Zirkus. Man kann im Internet dabei sein, wenn auch der Ton bereits beim ersten Sprecher ausfällt. Danke Bank HaPaolim! Es spricht u.a. Sarah Silverman, oder sie macht dort ihre Faxen wie im Obama-Wahlkampf 2008 mit dem Projekt The Great Schlep, einem Aufruf an die jungen Juden der USA, sich zu ihrer als leicht verblödet angenommenen älteren Verwandtschaft, Oma, Opa, Tante Lea, nach Florida zu begeben und sie für Barack Obama zu agitieren. In einer Art Show für Kinder tritt sie auf und gibt von sich, daß der Kandidat als Präsident gut für Israel sei, und daß sein Name "Blitz" bedeute, nur weil hebräisch barâkk = Blitz. Die Rentnerverwandtschaft in Florida wählt trotz der Kampagne und aus Tradition Barack Obama. Warnungen schägt das treue jüdische Völkchen von Florida aus. Es beweist eines: Juden sind im Durchschnitt ebenso bescheuert wie alle anderen Menschen.

"Danke, Ihr Schlepper! Ihr rieft Nana an, Ihr schriebt Bubbie. Und Ihr habt euch runtergeschleppt [nach Florida], und mit Zadie zusammengesessen. Und Eueretwegen wählten Hunderttausende von Juden in Florida Barack Obama ... 'mazel tov, Sarah Silverman hat Florida gewonnen'." Letzteres meint Frank Rich in der Obama-Wahlkampfmaschine New York Times.

Wer sich das Video noch einmal antun mag, bitte!

Frankreich ist in der Konferenz mit Sprechern reichlich vertreten. Von der Finanzministerin Christine Lagarde über BHL bis hin zu Dominique Moisi, Mitbegründer und heute Seniorberater des Institut Français des Relations Internationales (IFRI), folgen alle dem Ruf des Shimon Peres, der Zukunft ins Auge zu sehen. Dominique Moisi sollte man dabei als den Versuch einer Korrektur der offiziellen französischen Nahostpolitik wahrnehmen.

Die nächste Zukunft findet Frankreich in der Unterstützung und Finanzierung des Schiffes Frankreichs für Gaza, im Artikel Frankreich. Der Krieg gegen Israel mittels Gaza-Flottille geht weiter sieht man den UMP-Abgeordneten der Nationalversammlung Etienne Pinte unter mehr als 400 untersützenden Politikern, und keiner sage, der täte das auf Grund seiner persönlichen Meinung. Wenn Staatspräsident Nicolas Sarkozy etwas dagegen hätte, sähe dieser Abgeordnete kein Land mehr, geschweige denn die Küste von Gaza. Bis heute ist er als Unterstützer unter der Nummer 81 gelistet.

Wo Israelfreunde zusammenkommen und in die Zukunft sehen, kann auch Amos Oz nicht fehlen. Selten werden Israelis und ihr Staat so konsequent mit Dreck beworfen wie von ihm. Im Artikel CML. Amos Oz in Perpignan: Woanders, zu einer anderen Zeit. Teil VII kann man es nachlesen:

"grüner Sumpf" - "Ein süßlicher Geruch der Verwesung dringt durch die Hütten." - "Eisenwerkzeuge rosten während einer Nacht." - "Mücken und andere Insekten" - "Maden, Termiten und andere Parasiten, - verschimmelte Mauern".

"Die Alten sterben an Erkrankung der Atemwege. Selbst die Lebenden zerfallen. Zahlreich sind hier Kranke mit Kropf, mental Zurückgebliebene, das Gesicht verzerrt, Schaum auf den Lippen, auf Grund von Inzuchtverbindungen: die Brüder mit den Schwestern, die Söhne mit den Müttern, die Väter mit den Töchtern."

Soweit die Scènes de vie villageoise d´Amos Oz, zu deutsch: Geschichten aus Tel Ilan. Die Zitate sind meine unautorisierten Übersetzungen aus dem Französischen. Der Autor sagt anläßlich einer Preisverleihung in Perpignan, seine Literatur sei nicht politisch, wenn er politisch argumentieren wolle, bediene er sich politischer Argumente und nicht der Literatur.

Der Konferenzzirkus mit diesem Personal hat begonnen. Leider funktioniert bei mir der Ton nicht mehr, und ich bin schon jetzt traurig, daß ich vielleicht Sarah Silverman nicht bewundern kann. Eines aber weiß ich schon jetzt: Israel hat so viele Freunde, die sich einsetzen, die eigens vom Staatspräsidenten gebeten und eingeladen werden, daß es meiner nicht bedarf. Auch andere, die sich die Aufgabe selbst gestellt haben, sollten das im eigenen Interesse überdenken. In seiner Anbiederung an Menschen, Gruppen, Staaten, die einen nicht wollen, K-Gruppen-Niveau zu erreichen, das finde ich unwürdig!

O-Ton Sarah Silvermann

Oh, bingo! Auf der hebräischen Seite gibt's Ton, und Sarah Silverman gibt's auch, von 18:14 bis 18:45 Uhr. Sie wird interviewt vom Nachrichtensprecher Yigal Ravid, Channel 1, Israeli TV. 3 500 eingeschriebenen Gästen wird eine Komikerin vorgestellt, die sich freut, zum ersten Mal in Israel zu weilen. Ihre Schwester ist Rabbinerin in Israel. Mit Religion hat Sarah Silverman nicht viel im Sinn, genauso wie mit Heiraten. Sie wolle die Regierung fernhalten aus ihrem Privatleben, das versteht sie unter Reduzierung von "Big Government". Sie wolle Freiheit und nicht Ehe, Scheidung usw.

Zum Interview sei sie mit Instant-Peies gekommen: Ich weiß nichts über Religion begleitet sie das Gezwirbel an ihren rechts&links zu Löckchen aufgedrehten Haaren. Der Nachrichtensprecher erklärt ihr, israelische Frauen trügen die Peies auf dem Kopf.

Sarah Silverman befaßt sich mit Fragen wie: Was ist besser, wo wir leben, oder wie wir leben? Mit dem Frieden zwischen Israelis und Palästinensern sei man etwas im Rückstand, man könne ihn erreichen, wenn man beide Seiten an gemeinsamen Projekten arbeiten lasse, das wichtigste Projekt wäre die Solarenergie. Israel und die Palästinenser hätten so viel Sonne! Erdöl und Kohle sowie Atomenergie wären dann nicht mehr nötig, so sorge man für die Zukunft der Welt. Angesprochen auf andere Konflikte in der Welt, weiß sie nichts zu antworten, aber Barack Obama hat sie zwei Minuten gesehen: "I love our president Barack Obama!" Wenn's nicht recht vorwärts gehe, sei das der Hinterlassenschaft des George W. Bush geschuldet.

Was ihre Beliebtheit oder weniger Beliebtheit betreffe, so sei ihr das gleichgültig. Zur Geburtsturkunde des Barack Obama entgegnet sie, [der ehemalige Gouverneur von Kalifornien] Arnold Schwarzenegger sei auch nicht danach gefragt worden. Man kann daraus schließen, daß Sarah Silverman die Problematik der Unvereinbarkeit einer US-Präsidentschaft mit einer Geburt außerhalb der USA nicht kennt oder vorgibt, sie nicht zu kennen.

Nach ihrer derzeitigen Arbeit befragt, erklärt sie, eine Show über das Leben ihres Interviewers zu schaffen, eines Moderators einer jährlich stattfindenden Konferenz. Ihr letztes Wort ist, daß sie dem israelischen Staatspräsidenten, wenn sie ihn treffe, über Solarengergie erzählen werde und: Make some peace!