5. Juni 2012

Muslime sind immer Opfer

Besonders die Medienschaffenden unter ihnen werden von deutschen Rassisten gehaßt, beschimpft, bedroht, und darum  tun sie sich zusammen, aus FR, SPIEGEL, taz, und kreieren eine Performance, um sich des Schmähs zu entledigen, der sie stündlich, täglich, nächtlich, wöchentlich, monatlich, der sie ständig ohn' Unterlaß heimsucht: Weiche, Wahnsinn, weiche! Getarnt als Leserbriefe kommt die Verfolgung kübelweise über Mely Kiyak, Yassin Musharbash, Denis Yücel. Diese drei mögen exemplarisch stehen für alle verfolgten Muslime Deutschlands, für die von deutschen Kartoffeln gejagten Mitglieder der Religion des Friedens.

Da ihnen ihr Opferstatus als Muslime nicht reicht, vereinnahmen sie die Juden, wird auch der Antisemitismus vermarktet, schon Tariq Ramadan versteht sich als muslimischer Jude. Im SPIEGEL, dem Arbeitgeber des Yassin Musharbash, findet der Islam-Wissenschaftler und Philosoph Asyl vor Verfolgung und Ermordung im Lager.

Ein blutiger Hammelkopf in weißer Plastiktüte, ein Fleischermesser zum zack! köpfen einer Melone, ein schwarzes Kopftuch, ein igittigitt! blutverschmiertes Playboy-Heft charakterisieren treffend die Lage der Muslime im heutigen Deutschland. Dazu lesen die drei Performer einige Mails vor und lachen über Beleidigungen und Todesdrohungen, sie treten hervor aus ihrer Einsamkeit der Wut und des Schmerzes, wollen nicht mehr länger nächtelang wachliegen, des Schlafes beraubt, ob nicht doch jemand die Drohungen wahrmacht, ob in Hannover, Berlin oder Hamburg.

Diejenigen, die zugegen sind bei dem Befreiungsschlag in die Melone, erleben einen geschichtsträchtigen Augenblick: Der von Ungläubigen gedemütigte, verfolgte, bedrohte Muslim tritt als handelndes Subjekt ein in die deutsche Gesellschaft, zwingt dieser seine Halal-Schlachtung auf, zerstört symbolisch 'ne leckere Melone, daß es nur so spritzt, und besudelt 'ne Sex-Postille mit Blut.

Sollte Mely Kiyak das Heft nicht besser liegengelassen haben, damit am Ende ein einsamer unbeweibter Muslim die Wichsvorlage aus dem Ballhaus hätte nach Haus tragen können? Das Fickdeppenarschland hat's nicht anders gewollt, es wird geehrt durch ein mit schwarz-rot-goldenen Bändern verziertes Porträtbild des Bundespräsidenten Joachim Gauck.