5. Juni 2023

Die Türkei und die NATO-Mitgliedschaft Schwedens


Secretary General congratulates President Erdogan on re-election, looks forward to finalising

Die NATO berichtet von einem Treffen, am Sonntag, in Istanbul. Die beiden Tausendsassa können an zwei Orten gleichzeitig sein, was man aus Krimis kennt, wo sich das dann letztlich immer als unmöglich herausstellt. Was soll man davon halten, daß sich die NATO so in den Städten vertut?

Kann man hoffen, daß sie und ihre Mitglieder beim Überfall auf ein Land dieses verfehlen und einen Ballon abschießen, oder gar sich selbst ins Bein? Halt, das tun sie ja eben in der Ukraine!

"Türkei: Erdogan umgibt sich mit einer neuen Regierung"
Turquie : Erdogan s'entoure d'un nouveau gouvernement. Par Delphine Minoui, Le Figaro, 3 juin 2023

Der Präsident der Türkei hat gerade seine neue Regierung vorgestellt, die sich um die darnieder liegende, in der Rezession dümpelnde Wirtschaft kümmern soll. Der "angesehene Ökonom" und ehemalige Banker von Merrill Lynch Mehmet Şimşek, Finanzminister von 2009 bis 2015, anschließend, bis 2018, Wirtschaftsminister und Stellvertretender Premierminister, wird's richten.

Außenminister wird sein langjähriger Geheimdienstchef Hakan Fidan, der so manche libysche, ägyptische und syrische  Leiche des Büyük Liders im Keller kennt,  dessen Nachfolger wird İbrahim Kalın, seit vielen Jahren Sprecher des Präsidenten und seine rechte Hand. Generalstabschef  Yaşar
Güler ist neuer Minister der Verteidigung. Er folgt Hulusi Akar, der den Posten seit 2018 bekleidet.

Unter den 17 Ministern gibt es eine Frau, die in Brüssel geborene Kopftuchträgerin Mahinur Özdemir [!] Göktas als neue Familienministerin. Sie spricht fließend Französisch. An ihr sieht man, daß die Beherrschung der Landessprache den eingewanderten Muslim mitnichten integrieren muß.

"In der Frage des NATO-Beitritts von Schweden haben sich die Türkei, Schweden und die NATO auf neue Gespräche verständigt. Das kündigte NATO-Generalsekretär Stoltenberg nach Gesprächen in Ankara an. Demnach sind die Beratungen am Montag, 12. Juni, geplant," berichtet die Tagesschau.


Um keinen Verdacht aufkommen zu lassen, daß die Veranstaltung des IISS etwa zur Vorbereitung einer der NATO nachempfundenen Organisation dienen könnte, befindet sich deren Generalsekretär Jens Stoltenberg in Ankara, am Samstag, den 3. Juni 2023, um mit dem wiedergewählten Büyük Lider Recep Tayyip Erdogan in dessen Palast gemeinsam mit den Präsidenten von Aserbaidschan und Venezuela, den Premierministern von Ungarn und Armenien sowie Vertretern zahlreicher afrikanischer Staaten zu feiern. Jens Stoltenberg trifft auf die ihn angrinsende multipolare Welt. 

Der Generalsekretär macht's eh nicht mehr lange, und vielleicht ist sein Nachfolger inkognito in Singapur anwesend, während sich Jens Stoltenberg um die Altlast Schweden zu kümmern hat. Seit 13 Monaten ziert sich Recep Tayyip Erdogan und will Schweden nicht in der NATO sehen. Ein Ende ist nicht abzusehen, obgleich Schwedens Premierminister Ulf Kristersson bereit ist, die 100 000 [!] Kurden in seinem Land fallenzulassen. Was sind sie gegen die heiß ersehnte NATO-Mitgliedschaft!

"Schweden greift die Arbeiterpartei Kurdistans an, um die Türkei zufriedenzustellen"
La Suède s’attaque au Parti des travailleurs du Kurdistan pour satisfaire la Turquie
Par Slim Allagui, Le Figaro, 4 juin 2023

"Schweden, ein Modell der Demokratie, sehr der Verteidigung des Rechtsstaats verbunden, ist es gegenüber der Türkei in die Knie gegangen, um das letzte Hindernis dieses Landes für seinen Eintritt in die NATO zu beseitigen? Das ist die Frage, die das skandinavische Königreich seit dem 1. Juni umtreibt, dem Datum des Inkrafttretens eines neuen verschärften Antiterrorgesetzes, das, ohne sie zu benennen, auf die PKK zielt (Arbeiterpartei Kurdistans), den erklärten Feind Ankaras."

Ne me publiez pas, le 04/06/2023 19:17
"Nehmen wir die Schweden und werfen wir die Türken raus, und man wird in Europa wie die Europäer leben können und nicht wie die Vasallen des großen Sultans. Jämmerlich!"

Wo in Frankreich dieser "Veröffentlichen Sie mich nicht" wohnt, wüßte ich gern.

Stockholm: PKK-Anhänger demonstrieren gegen schwedische Regierung

"In Stockholm sind rund 1000 PKK/YPG-Anhänger zum schwedischen Parlament marschiert. Sie riefen die Regierung zum Rücktritt auf. Es geht dabei um das neue Anti-Terror-Gesetz."

"Das schwedische Parlament 'beuge' sich dem türkischen Präsidenten, so der Vorwurf der Demonstranten. Das Gesetz sei 'speziell' auf die Unterstützer der PKK zugeschnitten. Sie forderten lautstark den Rücktritt der schwedischen Regierung."

"Man liebt den Verrat, aber nicht den Verräter!" 

Das wird nicht nur der Premierminister von der bürgerlich-konservativen Samlingspartiet Moderaterna 😂 und Mitglied des World Economic Forums 😂, sondern das wird ganz Schweden demnächst merken. Allah görmez!

Nebenbei merkt man auch, was von der "regelbasierten internationalen Ordnung" zu halten ist: nichts.