1. September 2024

Perpignan. Kein Preisverleih durch Louis Aliot für den Fotografen Loay Ayyoub

Louis Aliot und Jean-François Leroy am Samstag, 31. August 2024, in Perpignan

"Zusammenstoß bei Visa pour l’Image in Perpignan: Bürgermeister Louis Aliot weigert sich, 
den Stadtpreis an einen Fotografen aus Gaza zu verleihen"
Clash à Visa pour l’Image à Perpignan :
Le maire Louis Aliot refuse de remettre le prix de la Ville à un photographe gazaoui

Update, vom 2. September 2024
Reicht der Arm der USA nicht mehr bis nach Kairo?
Update, vom 11. September 2024, im Text
Hamas schöpft Milliarden aus humanitärer Hilfe für Gaza ab

Louis Aliot, der Bürgermeister von Perpignan und Stellvertretende Vorsitzende des Rassemblement National, erklärt, am Samstag, den 31. August 2024, während der Eröffnung des Festivals Visa pour l'Image, die Verleihung des Stadtpreises an den Gaza-Fotografen Loay Ayyoub für seine Fotoserie über Gaza abzulehnen. Er warf dem Journalisten vor, daß er „die Hamas in seinen sozialen Netzwerken als den ‚palästinensischen Widerstand‘ bezeichnet".

Auf der Website von Visa Pour l'Image werden die Hamas-Terroristen als des militants du Hamas, bezeichnet, als Hamas militants = Hamas-Aktivisten, so wie man auch die Kleber der Letzten Generation bezeichnet. Und das ist bereits für diese verniedlichend. Das Vergewaltigen, Morden und Brennen der Hamas-Terroristen bezeichnet Loay Ayyoub als une offensive sans précédant contre Israël, eine beispiellose Offensive gegen Israel, also nicht als einen unmenschlichen Terroranschlag auf Männer, Frauen und Kinder, sondern als eine Kriegshandlung gegen einen Staat. 

Wie allgemein üblich in den Nachrichten über Faits divers, Verschiedenes, wo Messer, Autos oder auf dem Hinterrad gefahrene Motorräder töten, ist es auch hier: Nicht die Terroristen morden und sengen, sondern eine Offensive. Das in viereinhalb Zeilen abgetan, folgen 70 Zeilen Anwürfe gegen Israel. Englisch sind es vier Zeilen cross-border attack, grenzüberschreitender Angriff, und 55 Zeilen Anwürfe.

Visa berichtet nicht, daß dieser Text von Loay Ayyoub stammt und eine ausführlichere Fassung von ihm signiert und von Pierre Conte, dem neuen Visa-Präsidenten, in Kurzform übernommen worden ist. Auch Perpignan kommt darin vor: Auf einem Raum, der Ausdehnung der Stadt Perpignan vergleichbar, leben zusammengepfercht 1,5 Millionen Einwohner von Gaza, Perpignan aber habe nur 120 000 Einwohner.

Pierre Conte ist der Sohn des Arthur Conte, 1957 für drei Monate Staatssekretär in einer Regierung der IV. Republik, und Bruder der Schriftstellerin Dominique Bona, Mitglied der Académie française, alle Bürger aus La France périphérique. Sinngemäß zu übersetzen: "Das Frankreich, das nicht zählt".

Der nächste Staatssekretär aus dem Roussillon ist 50 Jahre später und für zwei Jahre! Ségolène Neuville, wenn auch keine gebürtige Katalanin, ist sie immerhin Mitglied unserer Regionalregierung, als sie Jean Castex besiegt und ins Land des Syragius, Richtung Soissons und Paris, abschwirrt. Wir anderen bleiben sehr stolz in Perpignan zurück. Man sieht daran, wie wichtig die Veranstaltung  Visa Pour l'Image für Perpignan ist, wenn sie woandershin verlegt würde, kennte niemand mehr Perpignan. Na, ja, vielleicht noch der eine oder andere aus dem Wetterbericht, wo sehr oft Perpignan genannt wird als die heißeste Stadt des Hexagons, heiß im Sinne von Temperatur!

Winner of the 2024 Ville de Perpignan Visa d'Or Rémi Ochlik Award

Was nicht im Internet, sondern kommentarlos nur im Zeitungsartikel, vom 1. September 2024, angekündigt wird: Der Preis Rémi Ochlik der Stadt Perpignan von 8 000 Euro, soll nun, am 7. September 2024, von einem Repräsentanten der Washington Post (!) überreicht werden.  Es fehlt die Information, daß Loay Ayyoub Korrespondent dieser Wahlkampfmaschine der US-Demokraten ist, die sich überschlägt mit Lobeshymnen auf die Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris. In den letzten drei Tagen, vom 29. bis 31. August 2024, listet Google News 15 Artikel: 

 Loay Ayyoub for The Washington Post, March 12, 2024

"Israels Krieg bringt den Hunger nach Gaza"
Israel's war on Hamas brings famine to Gaza. By Ishaan Tharoor, Washington Post, March 19, 2024

Es wird in dem Artikel selbstverständlich Israel die Schuld an dem Hunger gegeben. Davon, daß ägyptische Behörden Lastwagen mit Nahrungsmitteln wochenlang den Weg nach Gaza versperren, steht da nichts, auch nicht, daß Ägypten sich weigert, Flüchtlinge aus Gaza aufzunehmen. Vielleicht sind diejenigen ägyptischen Geschäftemacher und Kriegsgewinnler, die an den Tunneln verdienten - von der israelischen Armee wurde mindestens einer ausgehoben, durch den Lastwagen fahren konnten - jetzt verärgert, daß die Geschäfte nicht mehr florieren.

Update, vom 11. September 2024

"Hamas schöpft Milliarden aus humanitärer Hilfe für Gaza ab"
Hamas Skims Billions From Gaza Humanitarian Aid, JBN News, September 11, 2024

"Während die Mainstream-Medien Israel fortwährend vorwerfen, das Haupthindernis dafür zu sein, daß humanitäre Hilfe Gaza erreicht, zeichnen die jüngsten Enthüllungen ein ganz anderes Bild.

Einem brisanten Bericht von Channel 12 News zufolge hat die Hamas schätzungsweise eine halbe Milliarde Dollar aus humanitärer Hilfe für arabische Zivilisten abgezweigt. Der Geldwäscheprozess besteht darin, die Kontrolle über eingehende humanitäre Hilfe zu übernehmen, sie in geheimen Lagerhäusern zu lagern und sie dann zu überhöhten Preisen an die Bewohner des Gazastreifens zu verkaufen. Es wird angenommen, daß mit den Gewinnen aus diesem Plan die Rekrutierung und Gehälter von Terroristen finanziert werden. 

Unterdessen wird in einer kürzlich beim Bundesgericht in Manhattan eingereichten Klage letzten Monat behauptet, dass die Hamas über 1 Milliarde US-Dollar vom Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Hilfswerke (UNRWA) abgeschöpft habe. ..."

"Perpignan. Visa pour l'Image: 
Dieser Fotograf darf nicht nach Frankreich einreisen, um seinen Preis zu empfangen"
Perpignan. Visa pour l'Image : ce photographe ne peut pas entrer en France pour recevoir son prix
Par Pierre-Alexandre Aubourg, actuPerpignan, 30 août 2024

Was den von Louis Aliot verschmähten Preisträger angeht, gibt es ein Problem: Loay Ayyoub wohnt, seit Februar 2024, als Flüchtling in Ägypten und wartet dort auf sein Visum, französisch "Visa", und mancher wüßte gern, wieso er als Flüchtling in Ägypten leben darf: "Das Problem: Sein Visumsantrag ist noch nicht bewilligt." Genauer: Sein Antrag auf Einreise wird vom Konsulat Frankreichs in Kairo abgelehnt. Leider gehört er nicht zu den Tausenden, die fortlaufend in Frankreich illegal einreisen, dazu ist er zu bekannt, Hunderttausende allein in den beiden Amtszeiten des Emmanuel Macron.

Aber die Islamlinken Frankreichs akzeptieren die Zurückweisung nicht, sondern die CGT veröffentlicht eine Petition, die von 1 373 Personen unterschrieben wurde, Stand: 7. September 2024, 13 Uhr. Ab 5 000 gäbe es eine Chance, daß die Petition beim Empfänger ankommt. Charlotte Fauve, Autorin der Serie Étonnants jardins, Erstaunliche Gärten, berichtet in der Fernsehzeitschrift Télérama, am 27. August 2024, über die Hoffnung aller Palästinenserfreunde, daß es doch noch klappt. Bislang wäre der Antrag abgelehnt "unter dem Vorwand, daß die Bedingungen seines Aufenthaltes unzuverlässig wären."

Na, da darf man doch auf den langen Arm der US-Regierung rechnen, sonst würde L'Indépendant nicht ankündigen, daß der Preis von einem Vertreter der Washington Post überreicht werde.

Noch ist klar, wer das Sagen in den EU-Staaten hat! Bestimmt nicht deren Regierungen!

Was ebenfalls nicht erwähnt wird im Internet: Die Stadt subventioniert Visa mit 680 000€/Jahr, hinzu kommen weitere Kosten, so daß sich die Subvention auf 1,3 Millionen Euro/Jahr beläuft.

Visa Pour l'Image, in diesem Jahr zum 36. Mal veranstaltet, ist ein kulturelles, wenn nicht das (!) kulturelle Ereignis in Perpignan. Im Laufe von zwanzig Jahren habe ich darüber hin und wieder berichtet, in den letzten Jahren nicht mehr; denn die meisten der ausgestellten Fotos sind nichts als linke und pro-islamische Propaganda. Hier ein Beispiel aus dem Jahr 2014:

Während weltweit Christen von Muslimen zu Tausenden abgeschlachtet, ihre Töchter für $25 verkauft, zwangsverheiratet oder gleich vergewaltigt und ermordet werden, fällt dem Generaldirektor von Visa pour l'Image Jean-François Leroy und seinen Mitarbeitern auch in diesem Jahr nur pro-islamische Indoktrination ein. Diesmal geht es im Anreißer nicht gegen Juden und Israel, sondern gegen Christen. Ob und was sich an anti-israelischen Wahrheiten in der Ausstellung befindet, müßte ich noch herausfinden, habe aber keine große Lust, mich weiter zu ärgern.

Update. Große Trauer über die von muslimischen Séléka-Kämpfern ermordete Camille Lepage

Update, vom 2. September 2024

Der Vertreter der Washington Post wird vergeblich auf seinen Hamas-Propagandisten warten:

Pourquoi le photojournaliste gazaoui Loay Ayyoub ne viendra pas à Perpignan pour recevoir son prix.

Zwar hat ihm das Konsulat Frankreichs in Kairo selbstverständlich ein Visum ausgestellt, aber der als Flüchtling in Kairo lebende  Fotojournalist aus Gaza hat keine gültigen Aufenthaltspapiere für Ägypten und will deshalb das Risiko nicht eingehen, an der Wiedereinreise nach Ägypten gehindert zu werden, da er doch seine Familie in Gaza hat. Reicht der Arm der USA nicht mehr bis dorthin?

Frankreich stellt ein Visum aus auf ungültige bzw. nicht vorhandene gültige Personalunterlagen. Wenn es gegen Israel geht, wird manches möglich, aber nicht alles.

Man könnte auch wetten, ob es doch noch klappt bis zum 7. September 2024. 

Perpignan. Visa Pour l'Image verleiht den Visa d'Or. 7. September 2024