13. Oktober 2024

Maalot-Tarshiha im Norden Israels

Artikel, vom 28. September 2007, teilweise aktualisiert Vielleicht demnächst mehr! 

Im Juli 2004 habe ich anläßlich eines Besuches des Bürgermeisters von Maalot-Tarshiha Shlomo Buhbut, bei Jean-Paul Alduy, dem Bürgermeister von Perpignan, über die Partnerstadt Perpignans in Israel berichtet. (1)

Maalot-Tarshiha - israelische Partnerstadt von Perpignan
Artikel vom 21. Juli 2004, ergänzt 19. November 2004, ergänzt und aktualisiert, 13. Oktober 2024

Was ist aus dieser Stadt seit der Zeit geworden? Das möchte ich wissen, und deshalb werde ich demnächst hinfahren. [Ich war Ende 2007 zum ersten Mal in Israel. Wunderbar, Dank an alle dort!]

Wenn man heute [Stand: 28. September 2007] im Internet nach Maalot-Tarshiha sucht, findet man nicht gerade fröhlich stimmende Informationen.

Zunächst einmal sind die Links in englisch, französisch, arabisch und russisch der offiziellen Site der Stadt nicht mehr aufzurufen. Wer des Hebräischen nicht mächtig ist, versteht gar nichts. Nur das kleine Foto, oben rechts in der Ecke, das zeigt gewiß den Bürgermeister. (2)

Wenn man bei Google.de Maalot Amit Bar-On eingibt, der mit Unterstützung der Communauté juive de France, Keren Hayesod und der Jewish Agency für Maalot-Tarshiha und West-Galiläa das Intranet-Internetsystem Galiléo geschaffen und entwickelt hat, wird man außer auf meinen Artikel auf de-aktivierte Seiten verwiesen, und danach folgt eine Meldung aus dem Newsletter der Botschaft des Staates Israel, vom 4. August 2006, über 59 Opfer der Hezbollah-Angriffe auf den Norden Israels. In Tarshiha gibt es am 3. August 2006 drei tote Bauern, fünf Schwer- und 21 Leichtverletzte; am 4. August wird Maalot-Tarshiha erneut angegriffen:

Am Donnerstag (3. August 2006) schoss die Hisbollah 160 Raketen auf den Norden Israels. Dabei starben acht Zivilisten in Akko und Maalot: ... Bei Maalot-Tarshiha starben: Drei arabische Israelis aus Tarshiha, westlich von Akko: Shanati Shanati, 18, Amir Naeem, 18, und Muhammed Fa'ur, 17, starben auf der Flucht vor den Raketen. Fünf Schwerverletzte wurden in das Krankenhaus von Nahariya eingeliefert, darunter ein 7-jähriges Kind und ein 18-jähriger. Zwei schweben in Lebensgefahr. 21 Personen wurden leicht verletzt, darunter ein zweijähriges Kind.

Juden und Araber werden von den Terroristen der Hezbollah gleichermaßen angegriffen, verwundet, getötet, und ihr Besitz wird zerstört. Ein betroffener christlicher Araber sagt einem Berichterstatter von AP: "Ich fühle wie jeder jüdische Bürger in Israel", wir sind Brüder ... Was ihnen geschieht, das geschieht auch uns." Auf Juden und Araber dieser Stadt im Grenzgebiet gehen Hunderte von Raketen nieder: Die Katjuschas machen keinen Unterschied, ergänzt ein Jude aus Maalot.

Die Beziehungen zwischen Juden und Arabern in Maalot-Tarshiha seien ungewöhnlich für Israel, wo viele arabische Bürger sich über Diskriminierung beklagten und Israel die Schuld für die Gefechte mit der Hezbollah gäben, weiß AP. Safwat Audeh stellt am 3. September 2006 auf YouTube ein Video ein über ein Sommerfest in Tarshiha, im Juni 2005. (3)

In meinem Archiv [nicht mehr online] sind einige Artikel über den Libanonkrieg gespeichert; er beginnt, als die Hezbollah von israelischem Territorium am 12. Juli 2006 unter den Augen der UNIFIL zwei Soldaten entführt, und er wird am 14. August 2006 beendet. Die Soldaten sind bis heute nicht an Israel zurückgegeben worden. Einer der Artikel ist vom 3. August 2006, an dem in Tarshiha die Toten und Verwundeten zu beklagen sind. (4)

Judy Lash Balint berichtet am 10. August 2006 von einer Reise in den Norden Israels, sie besucht dabei auch Maalot-Tarshiha und dessen Bürgermeister Shlomo Buhbut. Reservisten der IDF laden im Rathaus der Stadt Kartons mit Nahrungsmitteln ab für die Bevölkerung von Maalot. 7000 bis 8000 befinden sich noch in der Stadt, auf die bis dahin 450 Katjuscha-Raketen niedergegangen sind, in Deutschland nennt man sie auch Stalinorgeln. Im Iran, von wo sie an die Hezbollah geliefert werden, heißen sie Arash. In Israel gehen davon täglich 200 nieder. Auch iranische Fajr-3, mit größerer Reichweite, werden eingesetzt. (5)

Judy Lash Balint berichtet vom eiligen Abstieg in den Luftschutzkeller der Stadt; er dient als Kriegsquartier des Bürgermeisters. Ein Haus brennt noch vom vorigen Raketeneinschlag, der passiert, als ihr Auto zu der malerischen Stadt in den Hügeln unterwegs ist, die den Blick freigeben auf den Wadi Koren.

Beim Wort Koren fällt mir das Projekt der Stadt ein. Gemeinsam mit dem Ma´aleh Yosef Regional Council hat sie einen neuen bedeutenden Industriepark eingerichtet, den Koren Industrial Park, von dem aus zwanzig neue Unternehmen mit 1500 Beschäftigten tätig werden sollen. (1)

Shlomo Buhbut, Knesset-Abgeordneter von 1992-1996, während der Oslo-Jahre, ist im August 2006 kompromißlos. Er schärft dem Minister für Infrastruktur Brigadegeneral der Reserve Binyamin Ben Eliezer ein, daß der nach Jerusalem zurückgehen und Premierminister Ehud Olmert klarmachen möge, daß das Forum of Mayors of Northern Cities fordere, die Kampagne zur Befreiung der Gegend von der Hezbollah nicht zu unterbrechen: "Wir müssen sie ausrotten. Sie sind ein Hindernis für den Frieden." Der Minister antworte mit kämpferischen Worten: Wir lassen Hassan Nasrallah [pbuh] keine Spielchen mehr treiben. Wenn irgend jemand es wagt, unser Volk diesseits der Grenze anzurühren, werden wir sie zerstören, und sie werden dafür verantwortlich sein. Es gibt keine Mäßigung. Nasrallah meine, er könne das Leben der Bevölkerung im Nahen Osten kontrollieren? Nicht mehr. Die libanesische Armee, das sei die Hezbollah in Uniform. (6)

Der belagerte Bürgermeister weist hin auf die Entwicklung Maalot-Tarshihas zu einer blühenden Stadt seit dem Rückzug Israels aus dem Libanon, im Jahr 2000, auf den B&B Ferienhaus-Tourismus, und von seinen Nachbarn im Norden fragt er rhetorisch: "Aber sieh', was haben sie zu Wege gebracht in denselben Jahren?" Dennoch zeige der Bürgermeister noch Reste seiner friedensbewegten Zeiten, wenn er wehmütig sagt: "Sie sollten in der Lage sein, die Vorzüge von Ruhe und Friedens zu sehen," meint Judy Lash Balint.

Anscheinend gehört er zu den Menschen, die es nicht verstehen können, daß islamische Fundamentalisten nicht in solchen Kategorien denken. Frieden ist für sie erreicht, wenn die Islamisierung der Welt abgeschlossen ist. Frieden in unserem, im westlichen Sinne, ist für sie kein Wert.

Die jüdischen und arabischen Bürger von Maalot-Tarshiha wollen, daß die Hezbollah ein für allemal erledigt werde. Gemeinsam sitzen sie in den Luftschutzbunkern, Juden wie Araber werden mit den gleichen Essen versorgt. (7)

Den Ausgang des Krieges kennen alle.

Eine prosperierende Entwicklung des Südlibanons ist kurzfristig nicht zu erwarten, wie ein Treffen in New York zeigt: Für die Hilfe im Krieg dankt der libanesische Präsident Emile Lahoud dort dem Führer der islamischen Revolution Ayatollah Sayyed Ali Khamenei und dem iranischen Präsidenten sowie der iranischen Nation bei einem Treffen mit Mahmud Ahmadinejad am Rande der 62. UN-Vollversammlung. Auch die Aufbauhilfen nach Beendigung des Krieges weiß er sehr zu schätzen. Die Zusammenarbeit zwischen dem Iran und dem Libanon möge intensiviert werden.

Präsident Mahmud Ahmadinejad sagte gemäß IRNA, daß der 33-tägige Krieg und die gnadenlose Invasion des Libanon durch das zionistische Regime zeigte, daß der Libanon, obgleich er ein kleines Land sei, den Mythos der Unbesiegbarkeit der zionistischen Einheit zerschlagen konnte. Dies zeigte, daß Glauben und Anstrengungen einflußreiche und entscheidende Kraft besäßen. (8)

Die offizielle Regierung des Libanon erkennt wie der Iran den Staat Israel nicht an, bei der Begegnung wird von der zionistischen Einheit gehandelt. Was das nicht nur für den Norden Israels bedeutet, kann man sich ausmalen. In der UNO sprechen Staatschefs, die völlig selbstverständlich die UN-Resolutionen nicht anerkennen, die Nr. 181, vom 29. November 1947, beispielsweise, mit der die Gründung des Staates Israel und die eines palästinensischen Staates von der internationalen Staatengemeinschaft mit Zweidrittelmehrheit beschlossen wird. Schelte und Proteste für Nichtanerkennung von UN-Resolutionen erntet immer nur Israel, das Folgeresolutionen so lange nicht anerkennen kann, wie die Grundlage zu ihnen fehlt, und solange die arabischen Staaten nicht akzeptieren, daß nicht Israel seine Gründung beschlossen hat, sondern die internationale Staatengemeinschaft. Nicht Israel hindert die Araber, Palästina zu gründen, sondern die arabischen Herrscher. Der Terror ist nur scheinbar die Antwort auf israelische Besatzung. Das Angebot der Hamas, bei Nichtanerkennung Israels einem bis zu 20-jährigen Waffenstillstand zuzustimmen, kann nur geeignet für einen Frieden finden, wer nicht weiß, was hudna heißt.

Dennoch gibt's im Internet den Koren Industrial Park, in hebräisch und russisch und mit Telefonnummer. (9)

Über Galiléo gibt's nichts Neues seit dem 17. August 2004: (10)

Marvell, which designs chips for storage and broadband, is a leading design company, or is at least considered as such by many Wall experts who really like the company. Marvell’s technology rests to a large degree on Galileo, the Maalot company that Marvell acquired.

Vielleicht bringe ich ja einiges in Erfahrung, wenn ich die Stadt besichtige, die Schweiz Galiläas, die Partnerstadt von Perpignan. Ich freue mich schon auf Maalot, da gibt's B&B in einer romantischen Villa, in Yefe-Nof, im Naturwald von Galiläa. (11)

Oder übernachte ich reiche Rentnerin aus Perpignan doch besser im Hotel Shalom Plaza Hacienda? allá se habla español ... (12)

28. September 2007 - mit Videos über ein Sommerfest in Tarshiha, Sommer 2005, unter # 3, sowie aus der Kriegszeit, August 2006, und von der Kunsteisbahn, Juni 2007, unter # 5, 8. Oktober 2007

Quellen

(1) Maalot-Tarshiha - israelische Partnerstadt von Perpignan. 21. Juli/19. November 2004

(2) Maalot-Tarshiha (hebräisch) [nicht mehr online]
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https://www.maltar.org.il/he/

Nahariya and Ma'alot. Jewish Virtual Library

(3) Seit 12. Juli sind 59 Israelis durch Hisbollah-Angriffe getötet worden. Newsletter der Botschaft des Staates Israel, 4. August 2006 [nicht mehr online]

MAALOT-TARSHIHA, ISRAEL: Jews and Arabs share fear, empathy in border town, AP, 
The News Tribune, August 6, 2006 [nicht mehr online]

tarshiha in the summer 2005, added by Hadi Fauor, YouTube 2:21', September 3, 2006

@kareemsaadaldin739
vor 3 Jahren
يصحبي انت لسه عايش😅😅 = Mein Herr, Sie leben noch!

(4) Europäer positionieren sich gegen Israel. 24. Juli 2006
http://www.eussner.net/artikel_2006-07-24_02-53-03.html [nicht mehr online]

UNIFIL-Truppen paktieren mit Hezbollah-Terroristen. 27. Juli 2006/16. August 2006
http://www.eussner.net/artikel_2006-07-27_21-24-56.html [nicht mehr online]

Jom-Kippur Krieg - Terrorgruppen des Islams - Vereinte Nationen. 31. Juli 2006
http://www.eussner.net/artikel_2006-07-31_22-23-44.html [nicht mehr online]

Der Einsatz toter Kinder im Kampf gegen Israel - zwei Beispiele. 3. August 2006
http://www.eussner.net/artikel_2006-08-03_22-43-08.html [nicht mehr online]

Libanon: Qualm von brennenden Autoreifen. 10. August 2006
http://www.eussner.net/artikel_2006-08-10_03-16-46.html [nicht mehr online]

Libanon: Krankheit zum Tode. 21. August 2006
http://www.eussner.net/artikel_2006-08-21_00-11-31.html [nicht mehr online]

Rafiq Hariri, Jacques Chirac, der Libanonkrieg und die Satirezeitung "Charlie Hebdo". 26. August 2006
http://www.eussner.net/artikel_2006-08-26_18-54-43.html [nicht mehr online]

Die Alianza de (Civilizaciones) Terroristas in Aktion. 4. September 2006/25. Juni 2007
http://www.eussner.net/artikel_2006-09-04_02-01-08.html [nicht mehr online]

(5) Libanonkrieg 2006. Katjuscha. 

Zweiter Weltkrieg
Die Stalinorgel – der Schrecken der deutschen Wehrmacht. Von Gernot Kramper,
STERN, 10. Oktober 2020

Maalot, from Maalot, Germany, YouTube, August 2006 (in hebräisch und russisch)
http://www.youtube.com/maalot 
[nicht mehr online]

How Hezbollah was able to win the 2006 war vs Israel (Documentary) [HD] Video 14:39’
YouTube, August 15, 2018

Maalot. Eislaufhalle, posted by nmiddle, YouTube, June 2007
http://www.youtube.com/watch?v=WTx544ZFXbQ 
[nicht mehr online]

Maalot. Snir goalkeeper. Ice Hockey Tournament, from AArrnnee, Spring 2007
http://www.youtube.com/watch?v=KwmslXnuB5I [nicht mehr online]

(6) 17th Knesset Members. Binyamin (Fouad) Ben-Eliezer, Labor-Meimad [sel. A.]

(7) Northern Reality. At the front in Akko, Maalot, Tarshiha and the holy city of Tsfat. 
By Judy Lash Balint. Jerusalem Diaries Web Site, August 10, 2006

(8) Lahoud thanks Iran for supporting Lebanon in 33-day Israeli war. 

(9) Koren Industrial Park. Hi-Tech Industry Parks. Israel Science and Technology Homepage

(10) Galileo in the Galilee. Jewish Agency for Israel, June 1, 1999
https://tinyurl.com/2p2qdt [nicht mehr online]

Marvell Technology Group. DSP Group, Inc.

(11) Maalot, open directory project

Suite in the Galilee. Romantic and Family Lodging in a Villa of Yefe-Nof

(12) Shalom Plaza Hacienda Forestview Hotel Ma'alot Tarshiha