13. Oktober 2024

Maalot-Tarshiha - israelische Partnerstadt von Perpignan

Artikel vom 21. Juli 2004, ergänzt 19. November 2004, ergänzt und aktualisiert, 13. Oktober 2024

Aus Anlaß des banalen Todes des größten palästinensischen Terroristen und Mörders, am 11. November 2004, füge ich, die ich in Perpignan, der Partnerstadt von Maalot-Tarshiha wohne, zu Ehre und Andenken an dessen Opfer diese Ergänzung von Jeff Jacoby an:

Arafat the monster. By Jeff Jacoby, 
The Boston Globe, November 11, 2004

Vielleicht war sein bemerkenswertester Beitrag zum politischen Terror die Einführung von Krieg gegen Kinder. An einem schwarzen Tag im Mai 1974 drangen drei PLO-Terroristen vom Libanon aus in die nördliche israelische Stadt Maalot ein. Sie ermordeten ein Elternpaar und ein Kind, die sie zu Hause antrafen, dann besetzten sie eine Schule des Ortes, nahmen mehr als 100 Jungen und Mädchen als Geiseln und drohten, sie zu ermorden, wenn nicht eine Anzahl von gefangenen Terroristen freigelassen würde. Als israelisches Militär einen Rettungsversuch unternahm, zündeten die Terroristen Handgranaten und eröffneten das Feuer auf die Schüler. Als der Horror endete, waren 25 Menschen tot, 21 von ihnen waren Kinder.

Dreißig Jahre später spricht niemand mehr von Maalot. Die toten Kinder sind vergessen. Jeder kennt Arafats Namen, aber wer ruft jemals die Namen seiner Opfer in die Erinnerung zurück?

So laßt sie uns zurückrufen: Ilana Turgeman. Rachel Aputa. Yocheved Mazoz. Sarah Ben-Shim´on. Yona Sabag. Yafa Cohen. Shoshana Cohen. Michal Sitrok. Malka Amrosy. Aviva Saada. Yocheved Diyi. Yaakov Levi. Yaakov Kabla. Rina Cohen. Ilana Ne´eman. Sarah Madar. Tamar Dahan. Sarah Soper. Lili Morad. David Madar. Yehudit Madar. Die 21 toten Kinder von Maalot - 21 der Tausenden, die durch Arafats Befehl starben.

Maalot-Tarshiha - israelische Partnerstadt von Perpignan

Einige Kilometer von der Grenze zum Libanon und ca. 20 Kilometer vom Mittelmeer entfernt liegt im Herzen von West-Galiläa die israelische Stadt Maalot-Tarshiha, seit 1998 Partnerstadt von Perpignan. Maalot-Tarshiha wird die Schweiz Galiläas genannt. Die Stadt hat 20 000 Einwohner, davon 15 000 im 1957 gegründeten Maalot, der neuen, und 5 000 in Tarshiha, der alten von Muslimen, Christen und Drusen bewohnten Gemeinde, die 1963 mit Maalot zu einer Stadt zusammengelegt wurde. In Maalot wurden vor allem marokkanische Juden angesiedelt, was aus der Stadt eine Bastion de la langue française machte. Anfang der 90er Jahre kamen ca. 5000 Juden aus der ehemaligen Sowjetunion sowie größere Gruppen von Juden aus Äthiopien, Argentinien und den USA hinzu. Die Araber in Tarshiha sind zur Hälfte Christen, zur anderen Hälfte Muslime.

Juden, Muslime und Christen sind im Gemeinderat vertreten. Die Stadt wird regiert vom Bürgermeister Shlomo Buhbut [bis zum 13. November 2018, nach 42 Jahren im Amt, besiegt durch einen "Russen"]. Von 1982 bis 1986 war Shlomo Buhbut Knesset-Abgeordneter für die Arbeiterpartei. Er ist verheiratet mit einer Französin; das Paar hat vier Kinder. Am 14. Juli 2004 war der Bürgermeister bei seinem Kollegen, dem Senator und Bürgermeister von Perpignan Jean-Paul Alduy zu Besuch.

In den letzten Jahren hat die Stadt ihre Infrastruktur enorm entwickelt und in Maalot und Tefen zahlreiche Industrie- und Handelsunternehmen angesiedelt. Die Hälfte der arbeitsfähigen Einwohner von Maalot-Tashiha ist dort in ca. 100 Fabriken, Werkstätten, zwei Ladenketten und zahlreichen Geschäften beschäftigt, viele von ihnen in High-Tech Unternehmen.

Die Stadt hat gemeinsam mit dem Ma´aleh Yosef Regional Council einen neuen bedeutenden Industriepark eingerichtet, den Koren Park, von dem aus zwanzig neue Unternehmen mit 1500 Beschäftigten tätig werden sollen.

Die Stadt ist mit Unterstützung der Jewish Agency seit 1998 dabei, ein Institute for Advanced Studies in den Bereichen Wissenschaft, Gesellschaft, Kultur und Kunst zu schaffen. In dem Institut sollen national und international Juden und Nicht-Juden gemeinsam lehren und forschen.

Galiléo, ein Intranet-Internetsystem, das von Amit Bar-On mit Unterstützung der Communauté juive de France, Keren Hayesod und der Jewish Agency für Maalot-Tarshiha und West-Galiläa geschaffen und entwickelt wurde, verbindet Hunderte von Schülern, Lehrern, Mitarbeitern des Erziehungssystems und des Ministeriums für Erziehung sowie Handel, Industrie und Tourismus der Stadt mit den Juden Frankreichs und der Welt. Es verbessert die Kommunikation aller Bürger der Stadt mit ihrer Verwaltung und vernetzt die Gesellschaft mit Hilfe moderner Informationstechnologien.

Ende 1999 bestand die Absicht, mit dem System Galiléo ein Triangle Maalot-Tarshiha, Perpignan, Tyr zu errichten, um die Beziehungen zwischen Israel und dem Libanon zu verbessern. Aus diesem ambitiösen Projekt konnte mit Ausbruch der zweiten Intifada nicht viel werden. So schaffen es Yasser Arafat und seine korrupte Terroristenbande, friedliches Zusammenleben in der Region zu zerstören.

Jean-Paul Alduy versucht, trotz des Konfliktes zwischen Israel und den Palästinensern durch die Partnerschaften zwischen Perpignan-Tyr und Perpignan-Maalot-Tarshiha eine Tür zu öffnen zur Verständigung in der Region. Eines Tages werden sich diese Kontakte zu aller Nutzen auszahlen. Es handelt sich um eine längerfristige Investition in die Zukunft.

21. Juli 2004 - am 19. November 2004 ergänzt um 21 Namen von im Auftrag Yasser Arafats im Mai 1974 ermordeten Kindern

Die Partnerstädte Perpignans weltweit:

Hannover (Allemagne) 1960
Lake-Charles (Louisiana, Etats-Unis) 1991
Lancaster (Royaume-Uni) 1962
Maalot-Tarshiha (Israël) 1998
Mostaganem (Algérie) 2003
Palma de Majorque (Espagne) 2024
Sarasota (Florida, Etats-Unis) 1995
Tanger (Maroc) 2025 ?
Tavira (Portugal) 2001
Tchernovograd (Ukraine) 2022
Tyr (Liban) 1997

Der berühmteste Jude im Mittelalter Perpignans ist Menahem ben Solomon Meiri (1249-1316).

Meiri, Menahem ben Solomon. By: Solomon SchechterIsaac Broydé
(Redirected from VIDAL, MENAHEM B. SOLOMON MEIRI.). Jewish Encyclopedia

The History of Jews in the City. Menahem ben Solomon Ha-Meiri Don Solomon Vidal (1249-1316). 
In: Jean Paul Alduy/Javier Otaola in association with Maurice Halimi and Michel Bolasell: 
Secularism, Spirituatities in the city, Perpignan, 2. Trimester 2004, p. 69-80

Coffee with Menachem ha-Meiri. By Dr. Tamar Ron Marvin. Rabbanit | PhD, Medieval & Early Modern Jewish Studies. Stories from History, February 28, 2023

"Es ist wieder ein mittelalterlicher Dienstag, Freunde! Diese Woche sind wir in Perpignan, dem Juwel der französischen Pyrenäen und einer wichtigen mittelalterlichen jüdischen Gemeinde, und lernen R. Menachem ha-Meiri kennen. Seine Geschichte ist von Traurigkeit geprägt, aber keine Sorge, es gibt ein Happy End. Und die Mitte? Es ist einfach so gut."

Tamar Ron Marvin
@tamar_marvin, Feb 27, 2023
‘’Perpignan entzog sich der königlichen Kontrolle Frankreichs und wurde aufgrund der Vertreibungsanordnung zu einer Art Zufluchtsort für fliehende provenzalische Juden. Meiri selbst wurde also durch die Vertreibung nicht vertrieben, obwohl er sie miterlebte.’’