28. Oktober 2025

Warum können Brigitte Macron und ihr Bruder nicht gemeinsam auftreten?

In meiner Dorfzeitung L'Indépendant läuft, wortgleich mit Midi Libre, das AgitProp auf Hochtouren. Èlise Do Marcolino: "Als Deskreporterin habe ich seit drei Jahren die Aufgabe, alles im Auge zu behalten, was außerhalb unserer schönen Region passiert." 

Brigitte Macron ist seit fast fünf Jahren Gegenstand falscher Gerüchte. EPA - LUONG THAI LINH

"Gerüchte um Brigitte Macron:
Bleibt trotz Prozeß eine 'unzerstörbare Zombie-Theorie“ an der First Lady haften?"
Rumeurs autour de Brigitte Macron : 
malgré le procès, une "théorie zombie increvable" qui collera à la peau de la Première dame ?
Propos recueillis par Élise Do Marcolino, Midi Libre / L'Indépendant, 27 octobre 2025

Die Schreibtischjournalistin interviewt den Politikwissenschaftler Tristan Mendés-France, den Enkel des berühmten linken Anti-Gaullisten Pierre Mendès-France und "Gegengift" des linken Senders Radio France International (RFI), in der Sache der zehn Angeklagten, die Gerüchte, Anekdoten und Späße über Brigitte Macron verbreitet haben darüber, ob sie nicht ihr Bruder wäre.


Enkel Tristan Mendès-France wird vorgestellt als Spezialist der sozialen Netzwerke und "Verschwörungsexperte". Er erklärt Zweifel über die Ehefrau des Staatspräsidenten über ihre Identität zur Transphobie. Die Gerüchte und Verschwörungsgeschichten wären "aus dem Nichts" entstanden, ein gegen politische Gegner gerichteter "ideologisch begründeter Verdacht der verschwörungstheoretischen extremen Rechten". Er vermutet, daß auch Rußland dahinterstecken könnte. Ohne Rußland geht heuer nimmer nichts mehr.

Die "den rechtsextremen Netzwerken nahestehende trumpistische Influenzerin" Candace Owens verortet er "im Herzen der Trumposphäre"; von da kann er nichts Gutes erwarten. Das ist alles. Es kommt keine Frage an Tristan Mendès-France, warum die Anwälte der zwischen 41 und 65 Jahre alten zehn Angeklagten nicht fordern, den Bruder vorzuladen, den 80-jährigen Jean-Michel Trogneux, der seinerzeit gegen Natacha Rey und Amandine Roy gemeinsam mit seiner Schwester Klage eingereicht hatte. Stattdessen wird noch in einem kleinen Kasten mitgeteilt, daß Brigitte Macron nicht aussagen wird, wohl aber könnte ihre Tochter Tiphaine Auzière vors Gericht treten. Das muß von einem viel zu kleinen, "unterdimensionierten" Saal in einen größeren umziehen, und von dort gibt es noch Video-Übertragung, so interessant ist der Prozeß!

  • Diesen Dienstag soll Brigitte Macrons Tochter im Prozeß gegen zehn Personen aussagen, die beschuldigt werden, ein transphobes Gerücht über ihre Mutter verbreitet zu haben.
  • Die Frau des Präsidenten, die bei der Anhörung abwesend war, prangerte die Auswirkungen dieser Desinformationskampagne auf ihr Umfeld an.
  • Die Ausführungen der Staatsanwaltschaft werden im Laufe des Tages vor dem Pariser Strafgericht erwartet."
Tiphaine Auzière auf dem Weg zum Gerichtssaal

Tatsächlich tritt Tiphaine Auzière an. Am aufregendsten an ihr ist, daß von den Medien verbreitet wird, mit wem sie liiert sein soll: "Es kursieren Gerüchte über Cyril Hanouna, der eine Beziehung mit Tiphaine Auzière, der Tochter von Brigitte Macron, haben soll, die jedoch nie bestätigt wurden." Mediapart ist auch hier, wie im Fall der angeblichen Korruption des ehemaligen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy Urheber des Gerüchtes.

Über den Fernsehmoderator berichten alle linken Medien begeistert, daß sein Sender C8 Ende Februar 2025 von der Zensurstelle ARCOM wegzensiert worden ist, weil dessen Meinung insgesamt nicht paßte; an CNews trauen sie sich nicht ran. Ein Gericht verurteilt den Moderator beispielsweise, weil er den linksradikalen Abgeordneten Louis Boyard, von La France insoumise (LFI), beleidigte; es kostet 4000 Euro. Die Beschimpfungen sind tatsächlich heftig: „Du Idiot“, „Du bist ein Idiot“, „Du Verlierer“, „Du Clown“, „Du bist ein Stück Scheiße“, wo der doch gar keine Scheiße ist. 300 000 Euro Strafe sollte er auch noch zahlen, was aber der Staatsrat Frankreichs für übertrieben hoch hält.

Wer bislang noch dachte, wenigstens in diesem Fall ginge es vor einem französischen Gericht sachlich angemessen zu, daß man den Jean-Michel Trogneux präsentiert, in dem er gemeinsam mit seiner Schwester vorgeladen wird, das ist in Frankreich nicht möglich. Warum nicht? Warum kann seit mindestens fünf Jahren nicht nachgewiesen werden, daß Brigitte Macron sie selbst ist, warum tun sie sich als Familie das an? Das ist für mich überhaupt der Grund, daß ich meine, daran müßte was sein!

Jetzt darf man auf das Urteil gespannt sein. 

Au procès l'opposant aux cyberharceleurs de sa mère, Tiphaine Auzière dénonce la «dégradation des conditions de santé» de Brigitte Macron, 

"Am Dienstag, dem 28. Oktober, forderte das Pariser Gericht Bewährungsstrafen von drei bis zwölf Monaten und Geldstrafen von bis zu 8.000 Euro gegen die mutmaßlichen Cyberstalker von Brigitte Macron, die Ziel falscher Informationen war, die sie als Transfrau darstellten."

Das ist auch Thema bei Pascal Praud, auf CNews, ab 20 Uhr, und nicht einmal Gilles William Goldnadel stellt die Frage, warum in all den Jahren die Geschwister nicht einfach zusammen aufgetreten sind, und warum nicht spätestens in diesem Prozeß beide vorgeladen werden. Gilles William Goldnadel erklärt sinngemäß, daß er nicht viel Sympathie für Emmanuel Macron hege, daß er aber großes Mitgefühl mit ihm und seiner Familie hätte.  Am Ende dieses Prozesses sind alle so schlau wie vorher, die Zweifler zweifeln weiter [ich], und die Verschwörer verschwören weiter.

"Diese rechtliche Reaktion in Frankreich sowie eine Klage in den USA gegen die Podcasterin Candace Owens erfolgten nach vier Jahren voller Kontroversen und Gerüchte über das Geschlecht der Frau des Staatsoberhaupts, die von Verschwörungsnetzwerken weit verbreitet wurden."


gegen Trans-Gerüchte und Pädophilie-Vorwurf