23. Juli 2016

Taqiyya. Le Figaro lehrt uns, was das ist!

Hat Mohamed Lahouaiej Bouhlel die Taqiyya praktiziert, die "Kunst" der Verschleierung? fragt Anne Jouan. Attentat de Nice: Lahouaiej Bouhlel a-t-il pratiqué la taqiya, "l'art" de la dissimulation ? Le Figaro, 23/24 juillet 2016, p.2.

19 Beiträge findet man auf der Website des Figaro, wenn man "taqiya" in die Suchfunktion eingibt. Auf meiner alten Website gibt's für "Taqiyya" 30, und auf meinem Blog 20 Beiträge.

Taqiyya: Krieg, Frieden und Täuschung im Islam

Der Mörder von Nizza hat sich ein Jahr auf die Tat vom 14. Juli 2016 vorbereitet. Auf seinem Telefon findet die Polizei Fotos von den Feuerwerken in Nizza, 14. Juli 2015 und 15. August 2015, sowie einen Artikel aus der Zeitung Nice-Matin, vom 1. Januar 2016, Il fonce volontairement sur la terrasse d'un restaurant. Er rast bewußt auf die Terrasse eines Restaurants. Das war in Nizza, Silvester 2015/16.

Zwei Tage nach dem Attentat behauptet Innenminister Bernard Caseneuve, der Attentäter hätte sich sehr schnell radikalisiert. Woher er das weiß? الله می داند Allah bilir!

Von der Autorin wird dazu der Soziologe Farhad Khosrokhavar befragt; er ist Forschungsdirektor an der École des hautes études en sciences sociales (EHESS), der Hochschule für Sozialwissenschaften, in der sich Judenhasser, Israelfeinde und Islamapologeten sammeln. In acht Beiträgen auf meiner alten Website und auf meinem Blog kann man nachlesen, wer dort lehrt und welche Aufgaben die EHESS für den französischen Staat ausführt.

Farhad Khosrokhavar [geboren 1948 in Teheran; Experte qua Geburt, Orientalist ist er nicht] hat im März 2004 eine Studie verfaßt: L’Islam dans les prisons, Der Islam in den Gefängnissen.

Er erklärt, daß es bei den Erwachsenen keine Express-Radikalisierung gäbe. Bei Kindern und Jugendlichen aber wohl. Das sollte man sich schon einmal merken für den 18-jährigen Münchner Attentäter Ali Daoud Sonboly und alle folgenden in Deutschland und Frankreich.

Nur bei einer ideologischen Komponente könnte man von Radikalisierung sprechen, eine gewalttätige Aktion reichte nicht aus. Im Fall von Nizza handelte es sich eher um "eine Verzweiflung und die Glorifizierung seiner selbst, verbunden mit einer sehr starken psychischen Störung". Das sagt einer, der inzwischen weiß, welche Anzeichen der tatsächlichen Radikalität beim Mörder gefunden wurden. Farhad Khosrokhavar stammt aus der Schia und einem Land, die Taqiyya seit dem 7. Jahrhundert zur Höchstform der diplomatischen Kunst entwickelt haben.

Farhad Khosrokhavar ist das lebende Beispiel für angewandte Taqiyya.

Es folgt Romain Caillet, der nächste Experte, diesmal einer der laut Le Monde besten Kenner des Jihadismus, so gut, daß er eine Zeitlang selbst dessen Thesen vertritt. Er präsentiert den beeindruckten Studenten der Politischen Wissenschaften der Pariser Universität die Jihadologie, erfunden von Aaron Y. Zelin (rechts im Bild), vom Washington Institute for Near East Policy. Der nun wieder entdeckt arabische Länder, die auf dem Weg in die Demokratie sind. Man kommt aus dem Staunen nicht raus!

Romain Caillet hat lange in arabischen Ländern gelebt. Er meint, daß "in dem Milieu alles möglich ist." In welchem Milieu? Allah bilir! الله می داند Im mittelalterlichen Orient hätte es "Express-Konvertiten" gegeben. Wo? الله می داند Allah bilir!

Von den Assassinen berichtet er nicht. Kein Wunder! Haben doch die meisten Franzosen, wenn man sie befragt, keine Ahnung, woher ihr häufig gebrauchtes Tätigkeitswort "assassiner = jemanden umbringen, ermorden, meucheln" stammt. Darum nennen Politiker und Medien die Selbstmordattentäter in Frankreich nicht "assassins = Meuchelmörder", sondern japanisch "Kamikaze" (links im Bild), auf daß sie nur ja nicht mit dem Islam in Verbindung gebracht werden.

Die Kamikaze des Daech. Gott ist groß!

Allah wird als "Gott" und die Assassinen werden als "Kamikaze" bezeichnet. Das sind zwei weitere Beispiele für angewandte Taqiyya.

Im Falle der westlichen Politiker und Medien sollte man das statt Taqiyya eher Verschleierung der Tatsachen nennen. Aber man sieht, wie sich die westliche Elite und der Islam zur Machtsicherung ähnlicher Methoden bedienen. Darum fällt ihr die Erkenntnis des Feindes so schwer, der Islam ist ideologisch, innenpolitisch, strategisch und geschäftlich ihr Partner, wenn nicht mehr.

Selbstmordattentate mit alter Tradition. Hassan-i-Sabbahs Schatten über Israel. 13. August 2001

Nun geht Anne Jouan dazu über, uns zu erklären, warum die Taqiyya eingesetzt gewesen sein könnte: Nach der Mißachtung des Ramadan, des Trinkens von Alkohol, des Konsums von Drogen folgt kurzfristig Bartwuchs in den letzten acht Tagen, vermehrtes Reden über den Islamischen Staat etc.

Die Taqiyya wäre in der Mitte der 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts in den Lagern von al-Qaida gelehrt worden. Sie diene dazu, bewußt islamischen Regeln zuwiderzuhandeln, damit die Terroristen besser mit der Bevölkerung verschmelzen und somit desto länger ihre "kriminellen Projekte" verbergen könnten. Soweit zur Unfähigkeit, sich zu integrieren!

Der Bezug auf die Lehren der al-Qaida und die Bezeichnung der islamischen Operationen als "kriminelle Projekte" sind die nächsten zwei Beispiele angewandter Taqiyya, hier Verschleierung zu nennen. Der Hinweis auf die Terroristen der Qaida lenkt wiederum ab vom Islam.

Al Ghazzali (1059-1111): „Wisse, dass die Lüge in sich nicht falsch ist. Wenn eine Lüge der einzige Weg ist, ein gutes Ergebnis zu erzielen, ist sie erlaubt. Daher müssen wir lügen, wenn die Wahrheit zu einem unangenehmen Ergebnis führt.“

Romain Caillet erklärt: Der Islamische Staat (IS) hätte Mohamed Lahouaiej Bouhlel nicht trainiert, sondern er wäre von ihm vielleicht inspiriert worden. Zwei Tage hätte der IS benötigt, das Attentat für sich zu beanspruchen. Als wenn es dadurch weniger schlimm und gewichtig wäre!

Und jetzt kommt's, Farhad Khosrokhavar behauptet: "Wenn es Daesh nicht gegeben hätte, hätte Lahouaiej Bouhlel etwas anderes gefunden. Das Gefühl der Allmacht ist der terroristische Orgasmus, weil es darum geht, gleichzeitig der Vertreter und der Scharfrichter Gottes [sic!] zu sein."

Der Mißbrauch des Gottesbegriffes, wenn es um Allah geht, und die Selbstverständlichkeit, mit der auch "etwas anderes", das nicht genannt wird, als möglicher Grund für eine derartige Tat genannt wird, sind zwei weitere Beweise für angewandte Taqiyya.

So hat mich Le Figaro gelehrt, was Taqiyya ist, ein im Islam und für die Durchsetzung des Islam, bei Sunniten und Schiiten erlaubtes und empfohlenes Lügen, das von westlichen Politikern und Medien als Verschleierung von Tatsachen praktiziert wird; leider nicht, um die Interessen der Europäer, sondern ebenfalls um die der Muslime durchzusetzen. Strategische, politische und wirtschaftliche Erwägungen, die Beziehungen zu den islamischen Staaten, die ihrerseits die Islamisierung Europas und der USA mit Milliarden Dollar fördern, machen aus Politikern und Journalisten gelehrige Taqiyya-Schüler. Bei Anne Jouan (rechts im Bild) geht das so weit, daß sie es anscheinend nicht einmal merkt.

Koransure 3. (28.) Nicht sollen sich die Gläubigen die Ungläubigen zu Beschützern nehmen, unter Verschmähung der Gläubigen. Wer solches tut, der findet von Gott in nichts Hilfe außer ihr fürchtet euch vor ihnen. Beschützen aber wird euch Allah selber, und zu Allah geht die Heimkehr. (29.) Sprich: "Ob ihr verbergt, was in eurer Brust ist, oder ob ihr es kundtut, Allah weiß es; er weiß, was in den Himmeln und was auf Erden; und Allah hat Macht über alle Dinge."

Tafsir al-Jalalayn 3,28: Nicht sollen sich die Gläubigen die Ungläubigen zu Beschützern nehmen, sondern sie sollen sich ihresgleichen dafür aussuchen. Wer ersteres aber trotzdem tut, der gehört keinesfalls der Religion Allahs an. Ihr könnt jedoch, als Schutzvorrichtung sozusagen, sie verbal (nicht in euren Herzen) als eure Beschützer annehmen, wenn ihr euch vor ihnen fürchtet. Dieses Gebot wurde offenbart, bevor der Islam Vormachtsstellung errungen hatte. Jeder Gläubige darf es anwenden, wenn er sich in einer Minorität befindet. Allah warnt euch, Er flößt euch Furcht vor Ihm Selbst ein, mahnend, daß Er zornig würde, falls ihr die Ungläubigen als Beschützer nehmt. Das Ende eurer Reise ist bei Ihm, eure Heimkehr, und Er ist eure letzte Zuflucht.