15. Oktober 2019

Brexit. Schottische Variante



Eben bin ich fast in Ohnmacht gefallen! Nicola Sturgeon, SNP-Premierministerin, hetzte in ihrer Grundsatzrede (Video 56:40), auf dem Parteikongress der SNP, die Schotten auf, aus dem Vereinigten Königreich auszutreten. Über die Regierung in Westminster schüttete sie Kübel von purem Haß aus. Der Brexit könnte ihr gestohlen bleiben. Nebenbei erfuhr man, daß in Schottland jeder wählen darf, der da wohnt, ganz gleich, welcher Nationalität er angehört. Die Muslime, die angetreten sind, die Länder der Ungläubigen zu islamisieren und die Macht zu übernehmen, wird es freuen.

Update, vom 19. Oktober 2019
Schottland auf dem Weg ins katalanische Chaos?

Nicola Sturgeon will Ende dieses Jahres von Westminster die Ermächtigung,  2020 ein zweites Referendum über die Unabhängigkeit Schottlands abzuhalten.


Das erste Referendum über die Unabhängigkeit Schottlands fand am 18. September 2014 statt. Da erklärte ihr Vorgänger Alex Salmond, einige Tage vorher, das Ergebnis gälte dann eine "politische Generation". Zu der Zeit wurde eine Mehrheit für die Unabhängigkeit voraus gesagt. Die Meinungsforscher hatten wohl nicht mit denjenigen gerechnet, die sich bei dem Fanatismus der Befürworter der Unabhängigkeit nicht trauten zu gestehen, daß sie vorhätten, mit Nein zu stimmen. Wenn man sich heute die Rede der Nicola Sturgeon angetan hat, versteht man das sehr gut.  Diese Frau ist der verkörperte Haß!

"Schottlands Premierminister Alex Salmond sagte der Andrew Marr Show auf BBC1, daß für den Fall, daß die Mehrheit der Schotten, am 18. September [2014], mit Nein stimmt zur Unabhängigkeit, in dieser 'politischen Generation' kein zweites Referendum zu dem Thema stattfinden werde."

"Alex Salmond: 'Das ist für Schottland eine Gelegenheit einmal in einer Generation'"
Alex Salmond: 'This is a once in a generation opportunity for Scotland'
By Keely Lockhart, and PA. The Telegraph, 14 September 2014

Jacob Rees-Mogg beleidigte sie unter Beifall als einen Lümmel. Boris Johnson persönlich griff sie nicht an, das traute sie sich anscheinend nicht; mit massiven Angriffen auf die Tories sparte sie nicht.

Dann hetzte sie noch gegen die spanische Regierung und die spanische Justiz, die eben die katalanischen Separatisten zu vielen Jahren Haft verurteilt hat. Sie stellte es so dar, daß Bürger, die demokratisch die Unabhängigkeit gewählt hätten, nun dafür bestraft würden. Dazu wurden im Saal von Aberdeen katalanische und katalanisch-schottische Flaggen geschwenkt [Foto], und auf eine weinende Dame auf dem Podium richtete sich die Kamera von Sky News. Es ist die Rednerin auf der Parteikonferenz Valentina Servera Clavell, die "internationale Funktionärin der 'Jungen Schotten für Unabhängigkeit' (YSI)". Katalonien ist ihre "zweite Heimat". Make it your first home then! meint ein Kommentator, "dann mache es zu deiner ersten Heimat!"

Nach dem Urteil über die Katalanen "klebte Blut an den Händen" der EU,  da sie es nicht verdammt und nichts unternommen hätte gegen "die Unterdrückung der katalanischen Demokratie", meint Valentina. Das ist die beste Eintrittskarte für Schottland in die EU!

Colin Mackay, 15. Oktober 2019
@STVColin
Standing ovation for ⁦@NicolaSturgeon⁩ as the SNP sends a message of solidarity to Catalonia

Twitter reacts as SNP conference comes to a close. By Stephen Paton , Online Content Editor,

In 71 Orten Kataloniens, stimmen nachweislich mehr als 100% der Bürger ab. 
Unabhängigkeitsaktivisten schleppen Urnen voller Wahlzettel an.
Anführer ist der 164-Seelen-Ort Espinelves,  in dem 527 Ja-Stimmen abgegeben werden.

Nicolas Sturgeon weiß, wie die Unabhängigkeitsbewegung in Katalonien funktionierte und noch funktioniert. Auch sie kennt den Mißbrauch spanischer Steuergelder, nicht nur katalanischer, die institutionalisierte Korruption, seit Jordi Pujol. Auch sie hat davon gehört, daß die beiden Jordis, Cuixart und Sànchez, gemeinsam mit Ministerpräsident Putxi, die Organisatoren des Wahlbetruges waren. Auch sie weiß, daß Jordi Cuixart vor der Universität von Barcelona mit vollen Händen Wahlzettel verteilte, die bei uns, in Elne, Nordkatalonien, zu Millionen gedruckt worden waren. Er hatte dafür die Worte, sinngemäß, aber inhaltlich verbürgt: Verteilt sie in verschiedene Wahlurnen! Es gab nämlich keine Wählerlisten, jeder konnte wählen, wo er wollte. Auch sie hat die Listen von Orten gesehen, die mit mehr als 100% am 1. Oktober 2017 die Unabhängigkeit gewählt haben. An der Spitze fand sich ein Ort mit 321%. Auch sie weiß, was das für größere Orte bedeutet, wo die Wahlfälschungen nicht sichtbar werden. Findet sie das richtig und will es ebenso machen? So:


"Der Geheimplan der Regierung: "Die Unabhängigkeitserklärung wird einen Konflikt erzeugen, 
der zu einem eigenen Staat führen wird."
El plan secreto del Govern: “La DUI generará un conflicto que llevará a un Estado propio”


Ich habe lange nicht mehr eine solche Demagogin gehört wie Nicola Sturgeon. Sie trat staatsmännisch professionell auf, zeigte keine Empathie, war knallhart, wie ein Roboter. Entsetzlich!

Nun warte ich darauf, daß es ein Referendum in Schottland gibt, das für die Unabhängigkeit ausgeht, und Schottland den Antrag auf EU-Mitgliedschaft stellt. Spanien seinerseits wartet gewiß schon, dem zuzustimmen - wenn Spanien dann noch EU-Mitglied ist, und/oder es die EU noch gibt.

Update, vom 19. Oktober 2019

"SNP unter Druck, Boris Johnsons Vertrag zu unterstützen, 
oder einen Brexit ohne Vertrag zu riskieren"
SNP under pressure to back Boris Johnson or risk no deal Brexit. By Scott MacNab, 

Erstmalig seit dem Überfall Argentiniens auf die britischen Falklandinseln, 1982, tagt das Unterhaus heute an einem Samstag. Was da zur Zeit seitens schottischer Abgeordneter los ist, das ist unglaublich. Der Fraktionsvorsitzende der SNP Ian Blackford kreischt regelrecht und wiederholt es in Abständen in der Brexit-Debatte: Scotland will become an independent European nation. Das ist Demagogie in Reinkultur. Die Ablehnung von Spanien wird ihm sicher sein. Die Spanier haben genau verfolgt, was auf dem SNP-Parteitag an Begeisterung für die katalanische Unabhängigkeit ertönte, auch die Zusammenarbeit gegen Spanien ist ihnen nicht verborgen, man konnte es den Berichten der Medien entnehmen. Ein schottischer Abgeordneter der Tories wirft ein: Die SNP ist nicht Schottland!

Fraser MacDonald
@fr4ser
"We are Europeans, and Scotland is a European nation" - @IanBlackfordMP #StrongerForScotland
05:09 - 19. Okt. 2019

Deutsche Freunde, die seit Jahrzehnten in Sant Cugat, einem Vorort von Barcelona, wohnen, berichten heute, daß die Abwanderung, die schon unmittelbar nach dem 1. Oktober 2017 begonnen hatte, spanischer und internationaler Unternehmen sich nun verschärft fortsetze. Derweil demolieren die Terroristen, die nichts, rein gar nichts mit den friedlichen Demonstranten für die Unabhängigkeit zu tun haben, die größeren Städte Kataloniens, und ihr Präsident Quim Torra verurteilt das nicht.

Nicola Sturgeon scheint eine ähnliche Entwicklung wie in Katalonien nicht zu scheuen; denn sie will ohne gesetzlich vorgesehenes Einverständnis der britischen Regierung Ende dieses Jahres ein Referendum für das Frühjahr 2020 ansetzen. Die Separatisten tun so, als wenn alles, was in Katalonien, alles was in Schottland geschaffen wurde, allein von Katalanen und Schotten geschaffen wurde. In Katalonien sind ca. 40% der Einwohner originäre Katalanen. Die anderen sind Spanier, EU-Bürger und Bürger aus aller Welt. Sowohl die Bürger Spaniens als auch die Großbritanniens haben diesen Teilen ihres Landes eine Infrastruktur auf nationaler Ebene geboten. Alle Steuerzahler der beiden Länder haben beigetragen zur Situation, in der die Separatisten sich heute aufspielen können.

Affaire à suivre ...

"Die Remainer-Mehrheit hält Boris Johnson als Premierminister gefangen. Ihr fortlaufendes Abstimmen gegen die Regierung, während sie diese gleichzeitig im Amt hält, ist eine symbolische Zurückweisung der politischen Souveränität des britischen Volkes." Michael Brendan Dougherty

Der letzte Stand des Betruges an den britischen Wählern immer hier: