14. Juni 2025

Iran in der Erwartung des Mahdi

نسل نسل عهد ما دست
"Von Generation zu Generation ist unser Versprechen!"
Atta Kenare/AFP

"Der gedemütigte Iran übt Vergeltungsmaßnahmen gegen israelische Angriffe, 
um seine Glaubwürdigkeit in der Region wiederherzustellen"
Humilié, l’Iran riposte aux frappes israéliennes pour restaurer sa crédibilité dans la région
Par Georges Malbrunot, Le Figaro, 13/14 juin 2025

"Zwar verfügt Teheran über ein breites Spektrum möglicher Vergeltungsmaßnahmen, doch die Drohungen neuer israelischer Angriffe schränken deren Umfang bereits ein."

Update, vom 18. Juni 2025
Die IDF griff eine Zentrifugenproduktionsanlage  zur Uran-Anreicherung für Atombombenbau an.
Emmanuel Macron weiß, was Donald Trump im Schilde führt.

"In Paris bereitet das 'Friedensforum' die UN-Konferenz zur Anerkennung Palästinas vor"
À Paris, le Forum pour la paix prépare la conférence à l’ONU sur la reconnaissance de la Palestine
Par Georges Malbrunot, Le Figaro, 12 juin 2025 / Journal 13 juin 2025, p. 8/9

Bereits vor dem israelischen Angriff, in der Nacht vom Donnerstag auf Freitag, 12./13. Juni 2025, droht der Iran, US-Militärbasen in Bahrein, Kuwait und Katar an zugreifen, schon vor dem Angriff weiß Georges Malbrunot, daß Mohammed Ben Salman nicht am G7-Gipfel vom 15. bis 17. Juni 2025, in Kanada teilnehmen wird, und ob er, am 18. Juni 2025, an der Seite des Emmanuel Macron, am Sitz der UNO, in New York, eine Konferenz zur Anerkennung eines zweiten Palästinenserstaates - der erste ist Jordanien - leiten wird, ist ungewiß. 

„'Diese Verschiebung kann unsere Entschlossenheit, die Umsetzung der Zweistaatenlösung voranzutreiben, nicht in Frage stellen,' sagte Emmanuel Macron." Sarah Meyssonnier / REUTERS

"UN-Konferenz zum palästinensischen Staat verschoben, soll aber „so bald wie möglich“ stattfinden, sagt Macron [und reckt dazu den Islamfinger]"
La conférence à l'ONU sur l'État palestinien reportée mais sera organisée «au plus vite», dit Macron

Seit gestern ist klar, daß die Konferenz nicht stattfindet. Nichts wird aus dem "Appell zur Zweistaatenlösung", nichts daraus, "Israel und Palästina zu schaffen". Ja, sie wollten tatsächlich Israel neu erschaffen, Renaissance ! in dem sie den 22% des Restes vom britischen Mandatsgebiet noch einige Prozente abschneiden, und das bei der Erkenntnis, daß es die Hamas noch immer gut gerüstet gibt, finanziert von Katar und dem Iran, auf daß der Phased Plan weitergehen möge, bis Israel beseitigt und das einstige britische Mandatsgebiet insgesamt islamisch ist. 


Dazu mißbraucht Emmanuel Macron das Datum des geschichtsträchtigen Tages vom 18. Juni 1940, so überlagert er ein weiteres Stück der ehrenvollen Geschichte Frankreichs mit seinen  Frankreich erniedrigenden Phantastereien. Am wichtigsten in seiner Pressekonferenz, vom 13. Juni 2025, im Élysée-Palast, zum Angriff Israels, ist ihm, nach der Begrüßung schon im zweiten Satz mitzuteilen, daß Frankreich nichts damit zu tun hat: La France n'a pas participé à la conduite de ces frappes. Welch eine Selbsterniedrigung! Als wenn die Dschihadisten durch solche Unschuldserklärungen von weiterer terroristischer Eroberung Frankreichs abgehalten würden!

Ayatollah Ali Khamenei verspricht den Israelis nicht etwa eine massive Vergeltung für den Angriff, sondern religiös "eine strenge Strafe". Vielleicht die Hölle?

Und damit zurück zum ersten Foto, ganz oben: نسل نسل عهد ما دست

Wundert sich niemand über die Gestalten auf dem großen mit Leuchten versehenen Plakat, hinter den sieben Männern mit den Konterfeis der Märtyrer für den Islam? Um welches Versprechen geht es? Die Ähnlichkeit mit christlichen Darstellungen ist offensichtlich. Es geht um die Ankündigung des Mahdi. Die beiden oberen Gestalten, mit verdecktem Gesicht, sind der Mahdi und Jesus.

"Das Warten ist der schwierigste Teil – besonders im Iran"
The Waiting Is the Hardest Part–Especially in Iran. By Timothy Furnish, 

"Der Mahdismus existiert sowohl im sunnitischen als auch im schiitischen Islam – insbesondere im Zwölferzweig. Der Glaube an einen Mann, der von Allah 'göttlich geleitet' wird und die ganze Welt dem Islam unterwerfen wird (mit ein wenig Hilfe des wiedergekehrten 'Propheten Isa', Jesus), ist im gesamten Islam weit verbreitet. Denn obwohl der Koran nichts vom Mahdi erwähnt, gibt es eine Reihe von Ahadith, 'Aussprüchen', die dem Gründer des Islam, Mohammed, zugeschrieben werden und sein Kommen vorhersagen."

Es folgt eine Befragung vom Pew Research Center, 2012, über den Glauben der Muslime an die "unmittelbar bevorstehende Wiederkehr des Mahdi". Iran fehlt; denn dort konnte nicht befragt werden.


Sunniten und Schiiten unterscheiden sich darin, wer der Mahdi ist, und wie seine Wiederkehr vonstatten geht, ein "heiliger Krieger", der den Mantel des Mohammed aufnimmt, bei den Sunniten, oder der Zwölfte Imam, "der von Ali abstammte (Mohammeds nächstem männlichen Verwandten als Cousin und Schwiegersohn). Hujjat Allah ibn al-Hassan verschwand im 9. Jahrhundert n. Chr.; er ist jedoch nicht tot, sondern befindet sich in einem Zustand der Ghayba oder 'Verborgenheit' (daher der Name 'Verborgener Imam')."

Seit dem 16. Jahrhundert sind die Iraner mehrheitlich Zwölfer-Schiiten. "Seit der Revolution von 1979 wird die Regierung von religiösen Führern der Zwölfer-Schiiten geführt, die sich selbst ausdrücklich als eine Regierung beschreiben, die den Weg für die Enthüllung des Verborgenen Imams bereitet."

Iranians yearn for a messiah. "Die Iraner sehnen sich nach einem Messias." Entsprechend behauptet immer mal wieder einer, er wäre der Mahdi, was die herrschenden Ayatollahs ärgert, weshalb sie den einen oder anderen von ihnen liquidieren. „Da sich die innenpolitische Misere im Iran verschärft, wird die Suche nach einem Retter immer intensiver," schreibt Timothy Furnish, am 21. Mai 2022 [!]

"Da sich die Islamische Republik als wahre Hüterin des Mahdismus sieht, duldet sie natürlich keine Freiberufler. Die Regierung hat eine Spezialeinheit, die 'unbekannten Soldaten des letzten Imams', eingerichtet, um diese großen Heuchler zu verfolgen. Doch das Problem rührt von innen, so ein anonymer Berater des ehemaligen Präsidenten Ahmadinedschad. 'Das Gefühl eines Endes der Zeiten ist am stärksten unter denen, die an das Regime geglaubt hatten, es nun aber für gescheitert halten'.“

Der Iran baut kein ziviles Atomprogramm. Von Daniel Greenfield, die Freiheit, 14. Juni 2025

"Der Iran ist nicht an der friedlichen Nutzung der Kernenergie interessiert, sondern an Atomwaffen. Deshalb ist er bereit, eine Billion Dollar zu verlieren und in den Krieg zu ziehen, um sein Atomprogramm zu schützen."

Wer also amüsiert ist über diese Sekte der Mahdi-Jünger und ihren Endzeitkult, dem wird das Lachen vergehen; denn das atomare Gleichgewicht des Schreckens zählt nicht für sie, sie streben es nicht an, sondern sie wollen Israel mit der Atombombe zerstören.

Darum ist es für Israel und für die Region wichtig fürs Überleben, daß die Iraner keine Atombombe bauen können. Die Atombombe garantiert kein Gleichgewicht des Schreckens wie im Kalten Krieg. Der religiöse Führer würde sie einsetzen, auch - oder gerade, wenn es sicher wäre, daß im selben Augenblick Atombomben auf den Iran losgingen. Er betriebe das Werk des Mahdi: Islam ist Frieden!

"Vor einigen Wochen veranstaltete US-Präsident Joe Biden zum Ende des Ramadan einen Eid al-Fitr-Empfang im Weißen Haus [3. Mai 2022]. Gegen Ende begann Biden plötzlich über den Verborgenen Imam zu sprechen: 'Mir wurde klar, wie wenig ich über die Einzelheiten des Islam weiß.' ... Warum sollte man der Biden-Administration vertrauen, daß sie den Gemeinsamen umfassenden Aktionsplan – den 'Iran-Deal', der die Herstellung von Atomwaffen durch die Islamische Republik verlangsamen und hoffentlich verhindern soll – neu verhandeln wird, wenn die verantwortliche Person (angeblich) gerade erst den wichtigsten Glaubenssatz dieses Landes erfahren hat?"

Hat Donald Trump genügend Berater, die sich im Mahdi-Kult auskennen? Wenn ja, wird die Entscheidung fallen, nicht mehr zu verhandeln, sondern den Mahdi-Jüngern ihre Verheißung aufs Armageddon endgültig zu nehmen.

"Irans [Außenminister Abbas] Araghchi: 
US-Atomgespräche nach israelischem Angriff „ungerechtfertigt“
US nuclear talks 'unjustifiable' after Israeli attack, says Iran's Araghchi. The National, June 13, 2025

"Die USA hoffen, daß die Gespräche mit Teheran über sein Atomprogramm fortgesetzt werden, obwohl Israels Angriffe auf den Iran den Sinn von Verhandlungen in Frage stellen." Na, dann hofft mal schön!  

Der Außenminister, ein Sayyid und damit direkter Nachkomme von Mohammed und seinen Söhnen Hassan und Hussein,  hegt diese Hoffnung nicht; er will wohl, daß der Mahdi bald erscheine.

"Israels [Verteidigungsminister Israel] Katz sagt: 
'Teheran wird brennen,' wenn es nicht aufhört, Raketen abzufeuern"
Israel's Katz says 'Tehran will burn' if it does not stop firing missiles

C'est la fin pour ce régime mortifère. Il est temps de passer à autre chose.
"Das ist das Ende dieses tödlichen Regimes. Es ist jetzt Zeit für etwas anderes..."

Update, vom 18. Juni 2025

@IDF
⭕️ The IDF struck a centrifuge production site and multiple weapon manufacturing facilities in the Tehran area, key elements of Iran’s nuclear weapons and missile programs.
Over 50 IAF fighter jets targeted:
- A facility for producing centrifuges used to enrich uranium beyond civilian levels.
- Sites manufacturing parts for surface-to-surface missiles fired at Israel.
- A facility for surface-to-air missile components used to target aircraft.
These strikes directly degrade Iran’s ability to threaten Israel and the region.

"Die israelischen Streitkräfte griffen eine Zentrifugenproduktionsanlage an," "die zur Anreicherung von Uran über das zivile Niveau hinaus genutzt wurde."

Derweil diskreditiert Emmanuel Macron einmal mehr Frankreich, weiß meine Dorfzeitung L'Indépendant, am 18.Juni 2025, wahrscheinlich von AFP: 

Donald Trump verläßt den G7-Gipfel, in Kananaskis, Kanada,  schon am Montagabend, 16.  Juni, angeblich übereilt, und er behauptet, es wäre, weil er über einen Waffenstillstand zwischen Israel und dem Iran verhandeln wollte. "Emmanuel Macron hat keine Ahnung," kommentiert der POTUS das, "er irrt sich wie immer!" Dann flüstert Emmanuel Macron, am Dienstagabend, Giorgia Meloni was ins Ohr, worauf sie nur die Augen rollt.

"Trump zu einem möglichen US-Angriff auf den Iran: 'Vielleicht tue ich es, vielleicht tue ich es nicht'.“
Trump on Potential U.S. Strike on Iran: ‘I May Do It, I May Not Do It’. By Nick Gilbertson, 

@realDonaldTrump
"Irans Streben nach Atomwaffen stellt eine erhebliche Bedrohung für die nationalen Sicherheitsinteressen unseres Landes dar. 
Wir können nicht zulassen, daß der Iran über Atomwaffen verfügt."

"Er fügte hinzu, daß der Iran verhandeln wolle, und daß er sich wünschte, der Iran hätte vor den Ereignissen am Freitag eine Einigung erzielt, als er die Frist für sein Ultimatum ignorierte.

'Ich kann Ihnen sagen, daß der Iran große Probleme hat und verhandeln will,' sagte er."


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